Nov. 262010
 

So verpaßten wir zwar Gregor Gysis Scheidung, aber nicht die letzte Reparationszahlung aus dem Ersten Weltkrieg. Und heute auf den Tag genau sind die NATO-Truppen genauso lange (und genauso erfolglos) in Afghanistan im Einsatz wie von 1979 – 1989 die sowjetischen Truppen, nämlich 9 Jahre und 50 Tage.
Ein sehr guter Beitrag, der die Hoffnungslosigkeit, den Frust, die Verbitterung, die Sinnlosigkeit und die Hilflosigkeit gut auffängt, ist in der Mediathek des 2DF abrufbar. Ich empfehle jedem eindringlich die aufmerksame Ansicht dieser Dokumentation.

 Posted by at 3:33 pm
Okt. 072010
 

Am dritten Oktober kümmerte ich mich, im Gegensatz zu unserem Neubundespräsidenten nicht um Muselmanen, sondern weilte am ehemaligen Todesstreifen zwischen Selmsdorf und Schlutup und schauderte bei dem Gedanken, was mir vor 21 oder mehr Jahren passiert wäre, wenn ich an diese Stelle hätte gehen wollen.
Beide Orte hatten groß aufgetafelt, es gab die üblichen Freßbuden, aber auch NDR-Radio und Fernsehbeiträge. Die Stimmung war nachdenklich bis ausgelassen, es gab viele Gespräche bspw. mit einem Busfahrer, der damals bei der Maueröffnung vor Ort war. Interessant war auch das einzige mobile Glockenspiel Deutschlands. Man glaubt gar nicht, wie es scheppert, wenn der Laster mit den 1,8 Tonnen Glocken über einen Bordstein fährt.
Welch Glück, daß ich zu so einem bedeutendem Datum an einem der Orte war, wo die deutsche Einheit am greifbarsten ist.
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Im ehemaligen Zollgebäude des Lübecker Ortsteiles Schlutup wird gefeiert. Davor eine Bude, die Hasseröder Bier anbietet, welch Sinnbild der Deutschen Einheit.

 Posted by at 9:15 pm
Okt. 062010
 

Da haben wir aber mal eine schöne Ablenkung vom Volkszorn in Stuttgart. Und auch gleich wieder eine weitere Entmündigung des Bürgers. Aus der schwammig formulierten StVO leiten seit kurzem die hohen Richter keine Winterreifenpflicht ab.
Nun will Verkehrsminister Ramsauer noch dieses Jahr ein Gesetz basteln, welches die Winterreifen vorschreiben soll.
Ich könnte schon wieder aufschreien vor Wut. Wieder einmal wird ohne Sinn und Verstand dem autofahrenden Bürger irgendein teurer Mist aufgebürdet. Und es ist jetzt schon klar, daß dieses Gesetz, so es denn kommt, mehr Fehler als Funktionen enthält und handwerklich unter aller Sau sein wird. ja sein muß!
Ich stelle fest: verantwortungsbewußte, mitdenkende Autofahrer, die bundesweit unterwegs sind, können in dieser Frage seit Jahrzehnten durchaus selbständig handeln. Dazu zähle auch ich mich. Wenn es warm ist, fahre ich Sommerreifen, wenn es kalt ist fahre ich Winterreifen. Wenn das Wetter sehr schlecht ist, vermeide ich Fahrten, wenn ich sie nicht vermeiden kann, dann fahre ich nur mit den passenden Reifen. Das gebietet schon die Logik und der Selbstschutz. Die Versicherungen bestrafen Fehlverhalten schon ausreichend genug, da brauche ich nicht noch einen Gesetzgeber, der von der Reifenlobby gesteuert nun befiehlt, daß von Oktober bis Ostern oder so die ganze Republik winterbereift zu sein hat.
Winterreifen haben einen deutlich höheren Verschleiß und höheren Abrieb (Feinstaub!) und sollten nur dort gefahren werden, wo Frost und Schnee und Gelände sie auch nötig machen. Und wenn wie im momentanen Oktober die Temperaturen zwischen 12 und 22 Grad schwanken, ergeben per Gesetz vorgeschriebene Winterreifen gar keinen Sinn.
Wenn man den letzten Winter mal außen vor läßt, sind in meiner Ecke Winterreifen für Wenigfahrer nicht nötig. Hier schneit es normalerweise 3 Tage im Jahr ein paar Flocken und extreme, langanhaltende Kälte sind eher die Ausnahme. Keine Ausnahme hingegen sind schon sehr warme Tage im Februar. Und wer Ende März hierzulande noch mit Winterreifen fährt, den erkennt man daran, daß er hinter sich schwarze Abriebstreifen herzieht. Bewohner gebirgigerer Gegenden werden da sicher andere Erfahrungen haben, Vielfahrer auch, doch diese Vielfalt eben kann kein Gesetz erfassen, es nivelliert.
Fazit: Weniger ist mehr, statt noch mehr teuren Regulierungen überlaßt es doch dem Bürger, sich für Bereifung zu entscheiden. Wer im Schnee mit Sommerreifen scheitert, macht sich lächerlich und bekommt im Unfallfall nichts von seiner Versicherung. Wer im Sommer Winterreifen fährt, der wird durch hohen Verschleiß und hohe Spritkosten bestraft. Und wer Ganzjahresreifen fährt, hat aus beiden Welten Nachteile und Vorteile. Auch er wird aber von seiner Versicherung fallengelassen, wenn er bei Schnee kollidiert.
Schlimm ist nur, daß leichtsinnige Verweigerer richtiger Autoschuhe egoistisch andere gefährden und für Staus sorgen. Doch diese Zeitgenossen wird auch das Winterreifenpflichtgesetz nicht zu besseren Menschen machen und besser wird unser aller Leben dadurch auch nicht, eben nur noch mehr reguliert, noch ein Stück unfreier, noch ein Stück teurer.
Also Herr Ramsauer, keine Sau durchs Dorf jagen, sondern mal was Vernünftiges machen, Schilderwald ausdünnen, Verschleppungen an BAB-Baustellen ahnden, rollende Lager auf die Schiene verlagern, Richtwerte nicht mehr an Enten und Käfern messen, es gibt mittlerweile Autos, die technisch besser sind und und und…

 Posted by at 8:39 am
Sep. 082010
 

… die ich gut finde? Und auch verständlich. Sportwetten und Glücksspiele unterliegen nicht mehr dem staatlichen Monopol, da zuviel Werbung dafür betrieben werde. Das zuviel dafür geworden wird, ist unstrittig, denn selbst ich als Fernsehverweigerer fühlte mich von der massiven Bewerbung in Rundfunk, Presse und auf Medienwänden überreizt. Da half auch die nervige Alibizeile mit: „Gewinnchancen 1: 110.000.000, Glücksspiel kann süchtig machen“ nicht.
Eigentlich eine ganz einfache und runde Entscheidung. Und nun soll sich der Gerichtshof mal die GEZ anschauen.

 Posted by at 9:38 am
Aug. 062010
 

Der SpOn-Artikel bringt mich ja gleich in Zorn.
Nur weil ein paar superreiche Amis freiwillig und von sich aus gigantische Summen spenden, entblöden sich rote und grüne Politiker der zweiten und dritten Reihe und fordern deutsche Superreiche auf, doch nun auch einmal die Hälfte ihres Vermögens abzugeben.
Klar, den Amis alles nachäffen ist prinzipiell immer das einfachste, doch die Umkehr der Freiwilligkeit ist sehr dreist. Und wieso eigentlich nur Superreiche. Auch „einfache“ Reiche können dem Staat die Hälfte ihres Vermögens abgeben, ich wurde als Untergrenze das Salär des ganz roten Herrn Ernst ansetzen.

 Posted by at 6:43 am
Juli 252010
 

Wer bei diesem Dreiklang ans Verbindungsstudententum oder Parteilosungen denkt, der ist auf dem Holzweg.
Briefkopf
Wahrscheinlich haben sich die Beamten oder eine Werbeagentur (auszuschließen ist sowas heutzutage auch nicht) „gedacht“, daß auch im drögen Amt ein schmissiger Wahlspruch wie „Ehre, Freiheit Vaterland“, „Freiheit, Gleichheit Brüderlichkeit“ oder ähnlich gut ankommt.
Doch wie soll ich das verstehen?`Habe ich die Freiheit, Steuern zu zahlen? Strebt die EU einen einheitlichen Steuersatz an? Und wozu der Hinweis auf die Demokratie?
Ich finde das alles höchst befremdlich.

 Posted by at 8:59 pm