Jeder, der mich kennt, weiß, daß ich die Werke Stanislaw Lems sehr schätze.
Lem machte sich vor über einem halben Jahrhundert schon in literarisch überspitzter und verfremdeter Form Gedanken über die Ethik und Moralvorstellungen einer zukünftigen Menschheit. Was dem Leser bis in den 1980er Jahre noch wie ein kafkaesker Alptraum oder überzogene Philosophiererei erschien, ist in den letzten Jahren erschreckend oft von der Realität eingeholt worden.
Damit meine ich nicht einmal die von ihm zielsicher vorhergesehene und sicherlich auch erschreckende totale Überwachung durch staatsmachtliche Gebilde, sondern eher die Veränderung der Moral bezüglich der medizinischen-biologischen Revolutionen der letzten Jahre.
War man in meiner Jugend noch moralisch verwirrt ob des Gedankens an eine Herztransplantation, so häufen sich heutzutage Meldungen aus aller Welt, die das klassische Denken ad absurdum führen und Lems Prognosen eine erschreckende Aktualität bescheinigen.
Zwei Beispiele:
Heute im SpOn gelesen: Das Sperma, welches vor Jahren einem Toten entnommen wurde, darf nun zur „Zeugung“ eines „Sohnes“ verwendet werden. Die Großeltern zahlen die Austrägerin ihres Enkels.
Dagegen verblasst die Meldung aus Australien (das war vor ein paar Jahren), in der ein Gericht einer Witwe erlaubte, sich vom (immerhin zu Lebzeiten des Mannes gespendeten Sperma) künstlich befruchten zu lassen.
Man denke nur einmal an das erbrechtliche Desaster.
Empfehlenswerte und unterhaltsame Lektüre (nicht nur) zu diesem Thema findet man auch in den beiden Büchern des Autors Gert Prokop „Wer stielt schon Unterschenkel?“ und „Der Samenbankraub“.
…, meine, ja wie nennt man das heutzutage? Eine College-Mappe? Sowas eben:
Diese Mappe bekam ich 1982 geschenkt. Sie begleitete mich durchs Abitur, durch die Ausbildung, durch Studien und durch das Existenzgründerseminar. Auch leistete sie mir bis heute treue Dienste an der FH Mainz. Doch vorhin begann sich, ihr pappiges Innenleben in Wohlgefallen aufzulösen. Bei dieser Gelegenheit erspähte ich das Preisschild in ihrem Inneren:
Wenn man bedenkt, daß dafür der durchschnittliche DDRler anderthalb Tage seines Durchschnittslohnes auf den Tisch legen mußte. Dafür war sie aber sogar mit einem abschließbaren Fach ausgestattet! Gut, dieses Schloß kann keiner gebogenen Büroklammer länger als 5 Sekunden widerstehen, aber immerhin…
Wie dem auch sei, nun ist also nach nur einem Vierteljahrhundert die Suche nach einem Ersatz angesagt. Doch wo kauft man so etwas? Oder hinter welchen Suchbegriffen verbirgt es sich in der eBucht?
Schwierige Fragen. In der Mappe befandt sich übrigens noch ein weiterer Gegenstand aus grauer DDR-Vorzeit. Es handelt sich hierbei um einen wissenschaftlichen Taschenrechner aus DDR-Produktion, den ich 1987 für stolze 730 (!) DDR-Mark erstand. Er leistet bis heute treue und nützliche Dienste, bspw. hat er mir erst vorhin in der VWL-Klausur geholfen.
Ja, ich hatte wenig Zeit die letzten Tage und vernachlässigte mein Blog deswegen sträflich.
Zuerst der angenehme Teil:
Ich verbrachte die Tage vom 23.12. bis 27.12. auf der Donau. Ein kleines Photoalbum ist hier zu finden.
Seit gestern verbrachte ich den größten Teil des Tages in einem Serverraum (insgesamt 23 Stunden). Es mußten nach mehrmonatigen Umbauarbeiten die neuverlegten 6.500 Meter Kabel in den Schrank verstaut werden. Außerdem bedurften die Server alle einjer dringenden Wartung vulgo Säuberung da trotz Absperrung und Abschirmung sich doch Unmengen Baustaub den Weg in den Raum gebahnt hatten. Außerdem wünschte der Kunde aus Platzgründen, daß der Inhalt zweier 19-Zoll-Schränke voller Bauhöhe in einem Schrank zusammengefaßt werden sollte.
Damit das funktioniert, mußte der Monitor einem 1-HE-Tastatur-Monitor-Auszug weichen. Außerdem substituierte ich die 4 Switches durch einen Superswitch und verbannte die 6 Router und das NAS auf das Dach des Schrankes in einen kleinen Schrank. Außerdem mußten die 7 Notbatterien (neudeutsch USV bzw. UPS) alle aus dem Schrank ausziehen.
Das Ergebnis kann man im folgenden Bild bewundern:
Auf dem Bild sieht man allerdings nur die obere Hälfte und exakt keinen einzigen der elf Server, die mittlerweile alle wieder gereinigt sind und brav ihrer Arbeit nachgehen. Und bisher sind auch nur die Telefone aufgelegt, die zwei Dutzend Rechner und die Drucker usw. verknipper ich morgen.
Nicht nur der Kunde lobte mich ob des bisherigen Erfolges, auch ich klopfte mir vorhin gewaltig auf die Schulter.
Da ich jetzt ins Bett gehen werde und morgen feiern möchte, verabschiede ich mich an dieser Stelle mal aus dem Jahre 2006 und wünsche allen Lesern ein gesegnetes und erfolgreiches 2007.
… Gayniggers from Outer Space, der so schlecht ist, daß er beinahe schon wieder gut ist.
Jedenfalls sah ich ihn mehrfach und fand die lustige Komponente überwiegen.
Freilich kann man aber auch prima, wenn nicht sogar besser, leben, wenn man dieses dänische Machwerk nicht kennt.
Nun stieß ich kürzlich zufällig auf einen Artikel der Wikipedia.
Neugierig wie ich bin, besorgte ich mir eine Kopie dieses Machwerks, original türkisch mit französischen Untertiteln und mutete mir bei ein paar Gläsern Wein dieses Elaborat zu.
Nach ca. einer Stunde tapferen Sehens gab ich auf.
Ja, es gibt also doch noch deutlich schlechtere Filme als den oben Erwähnten.
Meine Empfehlung: Für Hartgesottene in größerer Gemeinschaft mit übermäßig viel Alkohol eine tolle Sache.
Ansonsten: Flucht.
… haben Aufschriften. Die meisten Leute tragen ohne Nachzudenken Reklame auf Kopf, Rücken und Bauch für amerikanische Sportvereine, Autohersteller oder Kreuzfahrtsreisen, die sie sich nicht leisten können.
Medienwirksam und betroffenmachend wird es natürlich, wenn man gezwungen wird, Botschaften wie „Ich bin im Ort das größte Schwein, ich lasse mich mit Juden ein.“ auf einem Schild durch die Gegend zu tragen. So geschehen heute in einem Kaff im vergessenen Ossiniemandsland. Die Presse berichtet bereits ausgiebig.
Getan haben es Schüler einer zehnten Klasse mit einem Klassenkameraden. Nun zeugt das sicher nicht von sittlicher Reife und Anstand, eher ist es ein Zeugnis dafür, daß die Knaben zuviel Zeit hatten und nicht völlig debil sind; wie sonst hätten sie den schlimmen Spruch, mit dem in Nazideutschland vor allem Frauen, die einen jüdischen Mann hatten, gebranntmarkt wurden, erfahren können?
An der Reaktion im Land werden die Anstifter jedenfalls kapieren, daß man sowas besser nicht mehr macht, denn es wurde eine Grenze überschritten, die man nicht ungestraft überschreiten darf.
Ein Glück übrigens, daß ich zu meiner Schulzeit nicht erwischt wurde. Ich hatte dort, auch im zarten Alter von 15 Jahren, einem Klassenkameraden ein Schild auf den Rücken gehängt, auf dem „Tritt mich!“ stand. Warum? Das weiß ich nicht mehr. Ich würde es unter jugendlichen Leichtsinn mit Denkbefreiung einordnen. Heute wäre das höchstwahrscheinlich Aufforderung zur Körperverletzung. Oder an den Ranzen angepappte Sprüche wie „ich bin schwul“, „ich stinke“ oder „Katrin liebt Frank“ usw. (Ich gestehe: auch ich habe so etwas damals gemacht) würden den Straftatsbestand der Diskriminierung bzw. Beleidigung oder des Verrates erfüllen.
Aber was ist eigentlich mit diesen tollen Sprüche-T-Shirts, die es für teuer Geld allenthalben zu kaufen gibt?
Ich meine solche „witzigen“ Sprüche mit lustigen Aufforderungen „5UCK MY D1CK“ (auf deutsch: „Lutsche meinen Schwanz!“, der ungeniert der Öffentlichkeit gezeigt wird? Das ist doch mindestens sexuelle Nötigung wenn nicht gar Aufforderung zu sexuellen Handlungen in der Öffentlichkeit, beides auch Straftatsbestände. Von Sprüchen wie „turkish power“ rede ich da gar nicht. Aber ich rede spaßeshalber einmal von T-Shirts, die Konterfeis von Massenmördern wie Stalin, Mao und deren Wegbereitern Lenin und Marx zeigen? Das ist doch Gewaltverherrlichung, Aufruf zur Anarchie und Gefährdung des Rechtsstaates?
Wir sehen also: es gibt noch viel zu berichten und für die (Jugend-)gerichte noch sehr viel Arbeit.
Natürlich aber noch mehr Arbeit für unsere netzbeschmutzerische Presse, die solche Meldungen immer jubeln vor allem auch im Ausland bekanntgibt, damit unsere Nachbarn sich auch ja das richtige Bild vom bösen Deutschen erhalten können.
Heute fand der erste und hoffentlich nicht letzte Skatabend bei mir statt. Es war ein netter Abend, der gerne wiederholt werden kann.
Lustiges Beiwerk:
die ganze Zeit lief Musik aus meiner bescheidenen Sammlung, die thematisch irgendetwas mit dem Skatspiel, dem Wort „Spiel“, „Game“ oder „Play“ zu tun hatte.
Die witzigsten Lieder waren:
– „Sk8ter Boy“ von Avril Lavigne und
– „Quit Playing Games With My Heart“ von yab (yet another boring) BoyGroup
Vergessen hatt ich u.a.:
– „Herzilein“ von den Wildecker Herzbuben und
– „Herz ist Trumpf“ von Trio
…alle machen blau
von Flensburg bis nach Oberammergau
denn es sind Ferien
und mit viel Tamtam und Information
geht wieder unser
Ferienprogramm
unser Ferienprogramm…
Ältere Semester müßten in diesem Moment automatisch weitersingen mit
„Fünf Freunde, das sind wir…
…Julien, Dick und Anne
George und Timmy der Huhuhund“
und schwelgen in den Erinnerungen an die endlosen Wiederholungen der Enid-Blyton-Serie „Fünf Freunde.“
Aber ich wollte nicht nostalgisch werden, sondern meine Leserinnen und Leser nur auf die Tatsache hinweisen, daß ich nun sieben Wochen vorlesungsfreie Zeit habe.
Und die jüngeren Semester erfahren schlußendlich, daß in den 80er Jahren, das 2DF, welches damals noch bieder ZDF hieß, in den Ferien jahrelang immer wieder das identische Ferienprogramm mit Captain Future, Biene Maja und den Fünf Freunden lieblos abwickelte.
Moderatoren waren eine Frau und Benny. Den Rest verdrängte ich erfolgreich.
Aber anschauen würde ich mir doch die eine oder andere Szene noch einmal…
Ein schönes Zitat, welches ich dem Nutzer Rainer Helmbrecht aus dem SpOn-Forum mopste:
Herr Carrell war ein Grosser, ohne Einschränkung. Was ihn auszeichnete war, dass er für etwas stand, was er nicht war, ordinär.
Das Ordinäre war nicht seine Welt, dafür war er witzig und auch frech, aber immer so, dass man sich beim Zuschauen im Familienkreis nicht schämte. Weder vor den Eltern, noch vor anwesenden Kindern. Das ist eine Kunst, die mit ihm unterging. Danke Rudi!
Dem habe ich nichts hinzuzufügen, außer der Frage, wer an seinem Tod schuld ist.
Selbstverständlich niemand anderes als die SPD.
…hat sich nach längerer Schonzeit mal wieder in Erinnerung gebracht. Nachdem alle meine Punkte in Flensburg seit September 2004 verjährt sind, eröffne ich nun wieder den Reigen und starte gleich mit satten 3 Punkten durch.
Zusätzlich muß ich noch 75 Euronen Strafe für meine böse Raserei zahlen und auch noch die üppigen Verwaltungskosten in Höhe von 25,60 EUR an die Behörde der unterzeichnenden Sachbearbeiterin Frau Bierwirth-Wieditz (müssen eigentlich ALLE Doppelnamen bescheuert klingen?) entrichten.
Vielen Dank an den Bußgeldrechner für diese Auskunft.
Ich akzeptiere diese Strafe ohne Murren, denn erstens trifft es nicht den Falschen und zweitens habe ich dermaßen getrieft, da geschieht mir das nur recht. Die netten Abkassierer hatten sich nämlich wirklich wie auf dem Präsentierteller dargeboten. Die Strafe ist also für unaufmerksames Fahren (ich naschte gerade an einer Wurst) durchaus gerechtfertigt.
Ein wirklich schlechtes Gewissen habe ich nämlich nicht, denn bei bester Sicht und optimalem Fahrwetter auf einer fast leeren, dreispurigen Autobahn mit 135 statt 100 rumzutrödeln, erscheint mir nicht schlimm.
Wenn allerdings das untenstehende Foto alles ist, was die Wegelagerer haben, dann hätte ich durchaus eine Chance, einen Rechtsstreit siegreich zu verlassen.
Aber egal, Strafe muß sein, hoffen wir nur, daß sich nicht wieder die doofen Punkte bei der Flensburger Autostasi so aufsummieren wie zwischen 1997 und 2002. Damals hatten sich schon 9 Stück angesammelt. Also statistisch alle 30.000 Kilometer ein Punkt. Tja, Vielfahrerschicksal…