…ist kulturhistorisch durchaus interessant. Die Bundesrepublik von 1971 erscheint ruhiger, gesetzter und bürgerlicher, als man es sich denkt.
Vor allem das Frauenbild ist aus heutiger Sicht ein sehr Verzerrtes. Und wenn man zusammenzuckt, weil der Kommissar noch selbstverständlich das Wort „Neger“ verwendet, der merkt auch, daß die Umerziehung Erfolg hatte. Das merkt man auch daran, daß man sich wundert, das quasi jeder Schauspieler raucht und das eigentlich ohne Pause.
Und interessant sind natürlich auch die ollen Autos, die (noch ohne Nummernspeicher und Wahlwiederholung ausgestatteten) Wählscheibentelefone, die vielen Uniformierten, die noch ausgeprägte Obrigkeitshörigkeit und die vielseitigen Probleme, die es noch ohne Händi, Kopierer usw. gab.
Aber nicht deswegen schreibe ich, sondern um die Leserschaft mal auf die Spritpreise von 1971 hinzuweisen. Und nicht vergessen: die abgebildeten Preise durch 1,95583 teilen, um auf Euro zu kommen.
Die Schnappschüsse stammen aus dem Tatort #8 von 1971. Es ist der erste Tatort mit Kommissar Finke (Klaus Schwarzkopf) aus Kiel. Regisseur dieses Tatorts war, nebenbei bemerkt, ein gewisser Wolfgang Petersen.
Okt 102006