Mrz 222016
 

Letzter Tag für mich, die beiden Damen bleiben noch bis Sonntag.

Am Vormittag gehen wir im Atlantik baden, dann gibt es eine Abschieds-Sangria in sengender Sonne.

14:00 Uhr fahre ich mit meinem treuen Mietwagen, der in der Woche 800 Kilometer zurücklegte (zur Erinnerung: die Insel hat 45 km Durchmesser, also haben wir in der Tat fast alle relevanten Straßen und Orte abgeklappert) zum Flughafen zurück, gebe ihn ab und dann geht es mit einer Stunde Verspätung (Militärübungen) zurück nach Frankfurt. Dort ist natürlich kein direkter Anschluß mehr nach Olm, so daß ich mich entschließe, mit dem Taxi heimzufahren. 84 EUR sind dafür definiert viel zu happig, aber ich hatte nach der stundenlangen Warterei auch keine Lust mehr, mühsam bis Mainz zu fahren, um dann von dort doch wieder ein Taxi zu nehmen.

Abgesehen davon war der Urlaub ja sehr bezahlbar, denn die Verwandtschaft zeigte sich generös und meine Fahrdienste und der Mietwagen und das Spritgeld wurden mir komplett ersetzt.

Fazit: Bin schön braun und erholt. Jederzeit wieder! Alles hat mir sehr gut gefallen, Leute, Essen, Straßen, Wetter, Wasser, …. Ich fahre gerne noch einmal hin, dann aber länger. Und nicht nur für Autotouren, denn Jetski, Katamaran, Taucherausrüstung usw. wollen auch erprobt werden.

gcp

 Posted by at 10:23 pm
Mrz 222016
 

Autofahren – Landschaft sehen – essen, schon wieder? Wird das nicht langweilig? Nein! Heute soll einer der schönsten Tage werden.

Zuerst schauen wir uns die berühmte Südküste von Maspalomas mit dem Leuchtturm und dem wunderschönen Strand an. Zur Erholung gibt es im Pub ein Guinness. Dann wandern wir an der Promenade entlang und „schauen Menschen“.

Zurück am Auto beschließe ich, einer Route vom Reiseführer zu folgen und wir fahren wieder Richtung Puerto Rico wie am Vortag. Doch diesmal nehmen wir die normale Straße, die sich abenteuerlich an die Hänge anschmiegt.

Dann biegen wir auf die GC505 ab und fahren bis an deren bitteres Ende, d.h. wir müssen umkehren. Kurz vorher haben wir aber Rast bei Casa Fernando gemacht und dort Kleinigkeiten (Potaje = Eintopf) gegessen und natürlich Sangria getrunken.

Dann endlich lernten wir einmal die urtümlichen Straßen kennen, die sich ohne Sicherung und ohne Markierung in sehr kreativer Weise durch die schroffe Landschaft schlängelten. Glücklicherweise war wenig Gegenverkehr, denn Ausweichen war meist nicht möglich.

Die Damen waren leicht verängstigt, weil links oder rechts Abgründe gähnten, doch ich jubelte und steuerte das brave, kleine Auto sicher zur nächsten „richtigen“ Straße.

Eine tolle Strecke, die fahre ich gerne noch einmal!

Dann durchkreuzten wir die Landesmitte, das Wetter wurde immer schlechter und schließlich hatten wir 9 Grad und fuhren durch Wolken. Schnell ging es wieder ab ins Tal und schon hatten wir wieder unsere gewohnten 22 Grad und die Sonne schien.

Jetzt folgte ein spannender Reiseteil, doch nicht die Landschaft faszinierte (die war grau und grau), sondern die Restkilometeranzeige wurde von drei Augenpaaren immer gespannter angeschaut.

Ich wollte beim Losfahren in Maspalomas noch Volltanken, doch war auf der Route nur eine Tankstelle und die war auf der falschen Straßenseite und ich hatte keine taugende Chance, die Seite zu wechseln. Zu diesem Zeitpunkt zeigte der Bordcomputer noch 180 Kilometer Reserve, was bei einer Insel mit einem Radius von 23 Kilometern durchaus üppig erscheint. Abgesehen davon wollte ich aber an der nächsten Tankstelle Sprit fassen. Dummerweise kam auf der gesamten Strecke keine einzige Tankstelle. Egal, ich hatte ja genug Sprit, oder?

Als der Tageskilometerzähler bei 80 Kilometern Rest auf — umsprang, beruhigte mich daß nicht, denn wir fuhren bei miesem Wetter ständig steil bergauf. Die Benzinnadel sank gnadenlos der Null entgegen.

Ich gab im Navi die Frage nach der nächsten Tankstelle ein. 46 Kilometer war die Antwort. Und dabei waren wir nur 5 Kilometer von der Regionalhauptstadt entfernt, aber dort gibt es nunmal keinerlei Tankstelle. Na gut, wir fuhren noch nicht lange mit ungewisser Reichweite und eigentlich ging es ab jetzt ja nur noch bergab. Und im Zweifel könnte man ja das Pendant des ADAC…, doch spannenderweise hatte keiner der drei Insassen ein Telefon dabei.

Hmm, ich plante schon einen Halt in einer Notbucht, das Winken, bis mich einer zur Küste mitnimmt und eine Taxifahrt mit Kanister zurück.

Andererseits waren es nur noch 27 Kilometer, aber die Tanknadel schon unter 0 und irgendwie mußten wir STÄNDIG irgendwelche blöden Hügel erklimmen, obwohl es doch eigentlich nur abwärts gehen sollte. Und dann war da noch der lahme Bus vor einem…

Stotterte beim letzten Hügel nicht schon der Motor oder war das nur Einbildung?

Also die Situation ist klar beschrieben. Am meisten ärgerte mich der eigene Dilettantismus und die gedachte, berechtigte Häme der Mitmenschen. Auf so einer pipseligen Insel ohne Sprit liegenbleiben, Ha-Ha!

Die Erlösung kam überraschend, denn im nächsten Ort war auf einmal ein Schild Tankstelle (noch nie habe ich mich so über ein Tankstellenschild gefreut) und … tatsächlich war dort eine Tankstelle. Freilich hatte ich diese Tankstelle schon bei vorigen Ausflügen bemerkt, aber in der Hektik nicht mehr daran gedacht. Die Tankstelle war klein, schäbig, überteuert, aber in so einem Fall war das egal, der Sprit ist da unten sowieso deutlich günstiger als hierzulande und in so einer Situation spielt so etwas keine Rolle.

42,6 Liter wurden getankt, 43 Liter faßt der Tank, also wären wir auch noch bequem zur nächsten Tanke *hust*

Nach diesem „Abenteuer“ stieg die Stimmung ungemein und die letzten Kilometer war allerbeste Stimmung.

Abends ging es an den Pool und dann gingen wir in unmittelbarer Nähe fein essen. Lamm gab es für mich und das Lamm war viel und mundete extrem gut.

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Hier kann man ganz gut unsere Abenteuerstrecke erkennen.

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Eine gute Speisekarte und alles bezahlbar.

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Gewaltige Felsen und einsame Bäume wie im Indianerfilm.

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Und 20 Minuten vorher noch Dünen am Meer.

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Gebirge von unten.

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Gebirge von oben.

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Rast an der Paßstraße.

 Posted by at 7:21 pm
Mrz 222016
 

Heute ist Sonntag. Das BBQ vom Vortag ist gut verdaut, was machen wir heute?

Wir fahren nach Puerto Rico! Also nicht den Freistaat in der Karibik, sondern den reichen Hafen, der wenige Kilometer östlich von Maspalomas liegt. Dank der EU-finanzierten neuen Autobahn sind wir in wenigen Minuten vor Ort. Tunnel-Brücke-Tunnel-Tunnel, das ist ja wie in der Schweiz. Die Landschaft besteht aus ödem, kahlem Fels und deprimiert. Doch das Meer und die tolle Fernsicht entschädigen die Tristesse.

In Puerto Rico finden wir einen tollen Parkplatz direkt am Hafen und setzen gleich mit der Fähre nach Puerto de Mogan über. Das Meer ist blau, die Sonne wärmt – das Leben ist gut.

In Puerto de Mogan waren meine Reisebegleiterinnen bereits gewesen und zeigen mir dieses und jenes Sehenswerte. Wir erkunden die pittoresken Gäßchen, bleiben am Hafen bei einem Kaffee (die Damen) bzw. Sangria (ich) hängen. Dann gehen wir zum nahen Strand, bewundern den regen Badebetrieb und essen eine Kleinigkeit (Fischsuppe bzw. Knoblauchbrot) zu Mittag in einem Restaurant, dessen Besitzer sich als Bodenheimer (12 Kilometer weg von mir) entpuppt. Dann folgen Bummeln, Schauen, Einkaufen, Eis (Damen) bzw. Eiskaffee (ich) genießen und am Spätnachmittag wieder mit der Fähre zurückfahren.

Weil wir dann schon im Auto sitzen, wird die Abendessenfrage geschickt dadurch gelöst, daß wir direkt an der Freßmeile parken. Ich habe noch nicht das Sonnenbrille im Auto deponiert, da hat uns schon ein Kellner „eingefangen“ und wir bekommen einen tollen Sitzplatz zum feinen Abendbrot (Schwertfisch) bei guter und geeigneter Gitarrenlivemusik.

So findet ein weiterer schöner Urlaubstag sein würdiges Ende.

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Bausünden

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Heisenberg war auch da.

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Strandleben.

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Sangria

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Puerto de Mogan von seiner schönsten Seite.

 Posted by at 4:50 pm
Mrz 152016
 

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Mittlerweile ist es Samstag. Für heute sind wir zu einem Grillfest bei Einheimischen eingeladen. Gegen 11:00 Uhr werden wir abgeholt und fahren als erstes in eine Hotelanlage in den Bergen, um dort, bei Kaiserwetter einen Kaffee zu genießen.

Die nächste Station ist ein Ausflugslokal, an dem sich ein kleiner Markt etabliert hat. Dort erstehe ich landestypische Sachen wie Marzipan, Mojo und einen sauleckeren Karamellikör.

Dann fahren wir hinter Santa Lucia zu einem riesigen Grillplatz, wo wir bis zurm Einsetzen der Dunkelheit bleiben.

José Alberto grillte für seine Frau und Tochter und uns Kalmar, Schwein, Rind und Huhn, dazu gab es landestypische Saucen, Salate und selbstgezogene Tomaten. Der gestern gekaufte Wein und diverse kühlschrankkalte Biere ergänzten sehr sinnvoll das Essen.

Zurück geht es über eine wunderschöne Pßstraße, die uns an die Ostküstenautobahn führt, über die wir rasch nach Hause gelangen.

Es war ein wunderschöner Tag.

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EIn Palmenmeer auf der sonst eher trockenen Insel.

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Aussicht bis zum Sandstrand von Maspalomas.

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Vorbereitungen…

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Ulrike, José, Marina, meine Tante und meine Mutter beim BBQ auf einem supertollen Grillplatz.

 Posted by at 9:17 pm
Mrz 152016
 

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Blick vom Hotelbalkon zum Meer. Dort verbrachten wir heute den Großteil des Tages.

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Die berühmten Dünen von Maspalomas. Wenn man da ein Stück reingeht, kann man wirklich einen Hauch Wüste spüren.

Hier saßen wir recht lange und ließen es uns gut gehen. Ich war natürlich auch im Atlantik baden. Hach, bei solchen tollen Wellen, würde ich am liebsten immer im Wasser bleiben.

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Übers Wetter konnten wir nicht klagen. Es gab Mittagessen und kühles Bier an der Strandpromenade, dann wurden mir – endlich – die Haare per Messerschnitt passend gemacht und ich kaufte auch noch eine kurze karierte Hose und ein weißes T-Shirt, um mich den Touris vollends anzupassen.

Dann ging es zum Hotel zurück.

Ich kaufte für den nächsten Tag zwei Flaschen Wein. Dank der üblichen Siesta war der Ortskern wie ausgestorben.

Am Abend gab es dann an der Strandpromenade feines Essen, in diesem Fall Kaninchen.

 Posted by at 8:24 pm
Mrz 152016
 

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Heute war der erste Autoausflugstag. Nach dem Frühstück brachen wir ins Landesinnere auf. Bei herrlichen, leicht diesigem Wetter erklommen wir rasch die Berge, machten an einem Aussichtspunkt einen Fotohalt, bedauerten die zahlreichen Radfahrer, die sich die Berge hochquälten und mit ihren Lungen unsere Abgase filterten und erreichten unser erster Zwischenziel, den Sitz der regionalen Verwaltung San Bartolomé, im Lokaldialekt für uns lustigklingend Tunte genannt. Hier gab es erst einmal einen Kaffee.

Weiter ging am höchsten Berg der Insel, immerhin knapp 1950 Meter hoch, vorbei zum Wahrzeichen der Insel, dem Wolkenfels.

Dann fuhren wir weiter ins wunderschöne Örtchen Tejeda, wo nach einem Spaziergang durchs Zentrum zu Mittag gegessen wurde.

Da der Tag noch jung war, beschloß ich, in den Norden weiterzufahren. Wir landeten in der nördlichen „Großstadt“ Arucas.

Dort besahen wir uns die beeindruckende Kathedrale, den botanischen Garten, der wunderschöne Drachenbäume, das Wahrzeichen der Insel, enthielt; spazierten durchs Zentrum und natürlich gab es auch einen Nachmittagskaffee.

Dann ging es auf der Autobahn – heidiwitzka – zurück in die Unterkunft. Die an der Ostküste verlaufende Autobahn ist nigelnagelneu, durchgehend sechsspurig und man darf 120 fahren, womit Entfernungen gegenstandslos werden, die kreisförmige Insel hat ja nur einen Durchmesser von 45 Kilometern. Allerdings ziehen sich die Strecken im Land ganz gut hin, denn dort ist Tempo 40 angesagt. Die Steigungen machen den zweiten Gang zum wichtigsten Gang beim Schalten.

Am Abend ging es wieder an den Pool, dort gab es wieder skandinavischen Fisch und kaltes Bier und ein wunderschöner Tag, der einen guten ersten Eindruck vermittelte, fand seinen Abschluß.

 Posted by at 9:55 am
Mrz 132016
 

Frühstück

Dann erst einmal um die Mutter kümmern, denn sie hat ein Problem mit einer Zahnprothese. Thomas, ein sehr angenehmer Herr, den die beiden Damen schon gut kennen, empfiehlt uns einen deutschen Zahnarzt.

Was ein Glück, daß ich ein Auto gemietet habe! Beim Einsteigen gibt es leichte Irritierungen, ich versuche krampfhaft, den Beifahrersitz nach vorne zu klappen, damit die Rückbank erklettert werden kann und schaffe es nicht. Nach einer Weile Herumsuchen stellt sich heraus: das Auto hat auch hinten Türen, nur sind bei diesem Modell die Türgriffe geschickt und schick verdeckt.

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Wir lachen herzhaft und fahren die paar Kilometer nach Maspalomas zum Zahnarzt. Dieser schickt uns zurück nach Playa del Inglés zu einem (deutschen) Zahntechniker, der den Schaden sofort und netterweise völlig umsonst repariert.

Das wäre geklärt. Wenn wir schon im Auto sitzen, können wir auch einen Abstecher zum nahen Strand von San Agustin machen und uns von dort aus das Panorama vom riesigen Südstrand anschauen.

Zurück ins Hotel und dann geht es endlich an den Strand. Nachdem es dort zu windig geworden ist, werde ich in den Urlaubsablauf eingeführt. Die beiden Urlauberinnen kennen sich schon aus und zeigen mir wichtige Stationen, die sie bereits erkundet haben: Strand, Dünen, nervige Afrikaner mit fragwürdigen Verkaufsartikeln, Restaurants mit feinem Ziegenfleisch, Einkaufsbuden, Livemusik, den Friseur (noch weigere ich mich), Bars…

Kommando zurück, da sagte jemand Ziegenfleisch, also blieben wir erst einmal im Restaurant hängen. Ziege schmeckt fein, das Bier ebenso, in der nächsten Bar das Bier mundete auch, das Leben kann schon einfach und gut sein.

Wir gehen gegen Abend auf Umwegen zum Apartment zurück und hüpfen dort in den Pool. Viel mehr wird an diesem Tag nicht unternommen.

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 Posted by at 7:47 pm
Mrz 122016
 

Meine Tante und meine Mutter entflohen dem Winter und buchten auf Gran Canaria für drei Wochen ein Apartment. Das war doch eine gute Gelegenheit, sie mal für eine Woche zu besuchen, fand ich.

Also wurde flugs Anfang Januar das Internet aufgesucht und kurze Zeit später hatte ich 450 Euro weniger auf dem Konto, dafür aber die nötigen Flugtickets und darüber hinaus für die ganze Zeit einen Mietwagen gebucht.

Am 01.03.2016 ging es dann los.

Mein erster Pauschalflug mit einem Ferienflieger zu einem DER Pauschalurlaubsziele, konnte das gutgehen?

Ja, konnte es und wie gut!

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Ich saß in der knallgelben Boeing ganz vorne rechts und hatte angenehme Nachbarn. Wir hatten tolles Flugwetter, so daß ich die ganze Zeit den Rhein flußaufwärts beobachten konnte, später sah ich die Pyrenäen und die portugisische Küste gestochen scharf. Hätte ich links gesessen, hätte ich einen tollen Blick auf die Meerenge von Gibraltar gehabt, jedenfalls wies uns der Kapitän darauf hin.

Leicht verstörend war nur nach gut einer Stunde die Durchsage:

„Sollten sich unter den Passagieren Personen befinden, die dem Ärztestand oder Krankenhauspersonal angehören, bitten wir diese, nach vorn zu kommen.“

Tatsächlich kamen dann drei Ärzte, die hinter dem Vorhang verschwanden und dann die ganze Zeit hin- und herliefen. Da ich ganz vorne saß bekam ich natürlich grob mit, was vorgefallen war: ein Crewmitglied (keiner der Piloten) hatte wohl einen Schwächeanfall. Da das Durchschnittsalter der Passagiere über 50 lag, war es kein Problem, ein passendes Medikament aufzufinden und alles war wieder gut.

Also nix passiert und auf die Minute pünktlich landeten wir in LPA auf Gran Canaria.

Gefühlt mögen ja alle Deutschen schon einmal auf einer der kanarischen Inseln gewesen sein, ich jedenfalls war es noch nicht und hatte keine Ahnung und mich auch bewußt nicht informiert, was ein Segen sein sollte.

Das Auschecken und die Gepäckausgabe gingen sher schnell und entspannt vor sich. Ich holte meinen Mietwagen ab, einen nigelnagelneuen Renault Clio mit Navi.
Ins Navi wollte ich das Ziel eintippen – doch fand er die Adresse des Hotels nicht. Hmmm, egal, erst einmal losfahren, ich wußte ja die grobe Richtung (Süden) und hatte ein Smartphone dabei!

Ein Smartphone ohne Roaming ist allerdings nicht allzu nützlich. Auch ein Anruf bei der Mutter brachte wenig (wir sind in einem der vielen Hotels), so daß ich mich an einem Parkplatz erst einmal schlau machte, sprich: das Roaming abschaltete.

Dann kam die erste Rätsellösung: das Navi im Auto nannte immer die Regierungshauptstadt zuerst, was mich verständlicherweise verwirrte, wollte ich doch in den Ort Playa del Ingles und nicht nach San Bartolomé de Tirajana. Im Navi stand dann also:

San Bartolomé de Tirajana, P

Egal, als ich den Trick raushatte, ging alles ganz einfach und schon fuhr ich in die Zielstraße ein, eine Einbahnstraße. Dummerweise verkehrt herum; ein paar Tage vorher hatte die Verwaltung die Richtung umgekehrt. Hektisch hupende Taxis machten mich auf den irrtum aufmerksam, ich wendete gekonnt und… stand vorm Hotel.

Begeistert begrüßten mich Tante und Mutter, ich bezog Quartier in ihrem Apartment und dann ging es an den Pool zum wohlverdienten Feierabendbier und einem sehr wohlschmeckenden Fisch in Dillsauce nach schwedischer Art, das ganze Hotel befand sich fest in skandinavischer Hand.

Das war’s eigentlich schon für den ersten Tag. Bisher verlief also alles prima.

portugal

Die portugisische Küste von oben, vor vier Jahren weilte ich IRL dort.

pool

Am Ziel: mein Stammplatz rot eingekreist.

 Posted by at 10:36 am
Okt 162015
 

Am Sonnabend war in Deutschland der Tag der Deutschen Einheit. In London war davon nichts zu spüren, eher bemerkte man deutlich, daß momentan die Weltmeisterschaften im Rugby stattfanden.

Der erste Ausflug des Tages führte uns mit einem roten Doppeldeckerbus (oben sitzen macht Spaß) nach Primrose Hill. Dort wollten wir den tollen Blick über die Stadt genießen, leider war aber der Morgendunst hartnäckiger als wir.

Egal, wer schöne Bilder dazu sehen möchte, kann ja hier klicken.

Dann wanderten wir durch die offensichtlich etwas bessere Gegend, darauf deuteten zumindest die vielen fetten und superteuren Autos, die an der Straße geparkt waren, hinüber zur nahe gelegenen Abbey Road. Die berühmten Studios mit dem Zebrastreifen waren nicht zu verfehlen, denn die auf einmal rumrennenden dutzenden (japanischen) Touristen mit Deppenzepter waren schwer zu übersehen.

Das nächste Ziel war Klein-Venedig. Reizvolle Kanäle, bunte Fassaden, schmale Hotel- und Restaurantboote ließen wirklich an die norditalienische Stadt denken.

Der Hunger und der Durst trieben uns in die Innenstadt. Natürlich fuhren wir auch dahin mit dem Doppelstockbus. Nach üppigen Mahl ging es via Harrod’s Kaufhaus zurück ins Hotel. Dann fuhren wir ins Odeon-Filmtheater, um dort den Ridley-Scott-Film „The Martian“ zu genießen. Beim Vorbier im benachbarten Pub trafen wir uns mit Florian und Anne sowie den beiden Litauern Tomas und Marija, die frisch aus New York eingetroffen waren.

Der Film war sehr gut, Bild und Ton auch, alleine die Sitze waren ein Graus, da hat man ja bei Ryan Air mehr Platz!

Nach dem Kino stellte sich die Frage, rechts oder links. In diesem Fall war der rechte Weg die falsche Entscheidung, denn wir gerieten in einen Stadtteil, der sehr an den Nahen Osten erinnerte. Nur noch vermummte Frauen und ziegenbärtige Moslems und natürlich kein Pub mehr weit und breit. Aber irgendwann fanden wir dann doch noch ein Lokal und ließen dort den Abend gemütlich ausklingen.

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 Posted by at 8:48 pm