Wenn sich schon die gesamte Online- und Tagespresse dazu ausschweigt, möchte wenigstens ich an diese zivilen Opfer des Zweiten Weltkrieges erinnern.
Heute jährt sich zum 61. mal der Tag, an dem ein feindliches U-Boot die mit Flüchtlingen aus Ostdeutschland überfüllte Wilhelm Gustloff torpedierte und versenkte. Dabei starben auf einen Schlag mehr als 8500 Menschen.
Meine Familie stammt aus Ostpreußen. Meine Großmutter wollte mit ihren Kindern und ihren Schwestern und deren Kindern mit dem Schiff aus dem Kriegsgebiet fliehen. Großvater und Großonkel waren zu der Zeit an der Westfront bzw. schon in Kriegsgefangenschaft.
Wenn meine Mutter nicht so schwer erkrankt wäre, daß meine Oma mit ihr in Königsberg einen Arzt aufsuchen mußte und er jedwedes Weitergehen strikt untersagte, dann hätten alle rechtzeitig das Flüchtlingsschiff erreicht. So aber versäumten sie es.
Nur der schweren Erkrankung meiner Mutter ist es also zu verdanken, daß meine Familie mütterlicherseits nicht ausgelöscht wurde und das ich letztendlich momentan diese Zeilen verfassen kann.
Alleine schon aus diesem Grund ist mir der 30.01. ein sehr wichtiger Gedenktag, der freilich heute niemanden mehr interessiert, denn es geht ja nur um das eigene Volk.
Jan 302006