Aug 072008
 

Letzte Woche gab ich aus Freundschaft kostenlosen Telefonsupport nach Garmisch. Dort steht ein Rechner und ein Notebook sollte per WLAN angebunden werden.
Ein Router wurde gekauft, DSL-flat war geordert, aufgeschaltet und die Zugangsdaten waren auch da. Nur ging am Notebook das Internet per WLAN nicht. Der stationäre Rechner kam aber sehr wohl ins Internet.
Mit dem wackligen, weil mit zig Toolsbars usw. zugemüllten Notebook ließ ich auf den Router schauen. Das dauerte geraume Zeit, denn der Internet Explorer blieb immer mal hängen. Nachdem der seltsame Virenscanner abgeschaltet war, konnten wir wenigstens Mozilla installieren und damit auf den Router schauen. Was ich da sah, war nicht zielführend. Und blöderweise ließ sich der Router auch nicht per Mozilla programmieren. Also ab an den festen Rechner. Dort stellte ich schnell die Fehlerursache fest. Der Rechner wählte sich mit der T-Online-Software per PPPoE ins Netz ein. Der Router war also nur ein reines DSL-Modem und lief ansonsten nur zum Spaß mit.
T-Online-Software deinstallieren, Router mit Zugangsdaten versorgen, WLAN vernünftig einrichten… insgesamt dauerte es dank diverser Neustarts und oft stehenbleibenden Internet Explorer fast zwei Stunden, bis alles seine Ordnung hatte und ich in Garmisch glückliche Menschen hinterließ.
Vorhin rief ein Kunde an. Er habe kürzlich privat einen Router gekauft, diesen auch installiert und das Internet wäre auch bis gestern gegangen. Nun aber nicht mehr. Nach diversen Nachfragen (und gewitzt durch Garmisch) war auch hier schnell der Fehler gefunden. Der Kunde hatte sich per PPPoE ins Netz eingewählt, bevor er den Router anschloß, in der (vergeblichen) Hoffnung, daß er dann schon die Zugangsdaten finden würde.
Naja, und so erkannte der Router an einem Port Internet und deklarierte diesen Port zum WAN-Port um. Klar, daß dann auch die anderen Rechner ins Netz kamen. Und klar auch, daß dann das Internet heute nicht mehr erreichbar war, da der PPPoE-Rechner ja aus war.
Heute abend wird das alles telefonisch korrigiert, vor allem die PPPoE-Zugänge werden gelöscht.
Tja, so sieht also die Praxis aus. Die Technik ist mittlerweile so fehlertolerant, daß auch solche Sachen funktionieren können. (Ich sah aber auch schon 2 Splitter und Modem funktionierend hintereinandergeschaltet.)
Aber für die Netzsicherheit ist das natürlich schädlich.
Das es die Profis auch nicht besser können, sah ich vor Kurzem auch in einer Kanzlei. Dort hatte eine große Branchenbetreuergenossenschaft, deren Name mit D anfängt, dem Kunden die superdupersichere Internetanbindung via Rechenzentrumsproxy mit Virenschutz und und und für viele EUR/Monat aufgeschwatzt. Die Lösung funktioniert, da will ich gar nichts sagen. Aber als ich an der TK-Anlage arbeitete, tauschte ich aus Ästhetikgründen den riesigen grauen Reichspost-NTBA gegen einen modernen Weißen aus.
Am ollen NTBA hing am Port 1 die Telefonanlage und an Port 2 ein Kabel, das in der Wand in einem Loch verschwand. Auf der anderen Seite verfolgte ich das Kabel weiter. Es endete in einer ISDN-Karte in einem Produktivrechner. Und ja, PPP und NDIS waren installiert und aktiv. Beifall!

 Posted by at 2:51 pm

 Leave a Reply

You may use these HTML tags and attributes: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>

(required)

(required)