Dieses schöne Zitat von Ralph-Wiggum stehe am Beginn meiner Klausur-Odyssee, die an dieser Stelle noch einmal in Gänze stehe.
Ich dachte im Dezember 2005, daß ich fit genug für die Klausur Englisch I sei und irrte mich dabei.
Dadurch wurde mein Mütchen gekühlt. Im SS dieses Jahres war nun der reguläre Englisch-Kurs, den ich eifrig besuchte, bei dem ich keine Vorlesung versäumte, bei dem ich brav alle Hausaufgaben machte und mich bei der Dozentin durch ellenlange Vorträge über meinen Malta-Urlaub u. v. a. m. durchaus positiv in Erinnerung brachte.
Ende Mai wurde die Klausur geschrieben. Sie war sehr fair. So kamen nur Themen dran, die in den Übungen behandelt wurden. Ich verstand alle Fragen, beantwortete sie mit den erlernten Redewendungen und Vokabeln und schrieb einem Aufsatz, den ich nach 500 Wörtern abbrach, da nur 350 Wörtern gefordert waren.
Froh gestimmt schritt ich aus der Klausur, denn vom Gefühl her war das mindestens eine 2 wenn nicht noch besser.
So kann man sich vielleicht den Schock vorstellen, als ich im Juni sehen mußte, daß ich, nunmehr das zweite Mal, durchgefallen war. Eine glatte 5 stand da häßlich.
Ich begann an mir zu zweifeln. Ok, die erste, das war frech und ich wurde abgestraft, weil ich logischerweise nichts in den Übungen mitbekam und keinerlei Vokabeln aus den Übungen benutzte. Aber nun? Ich war doch immer da gewesen und hatte alles verstanden. Abgesehen davon machte ich in der 10. Klasse mein Abitur in Englisch mit 1 und legte in der 12. Klasse die Sprachkundigenprüfung Stufe I in Englisch ab. 2001 genoß ich einen Sprachurlaub auf Malta, wo ich im Fortgeschrittenenkurs mich sehr wohl fühlte. Ich schaue seit mehreren Jahren dank DVD englischsprachige Filme und Serien ausschließlich im Original, telefoniere ab und zu mit Engländern und Amerikanern und habe auch keinerlei Probleme, Muttersprachler zu unterhalten und zu verstehen. Ok, mit dem flüssigen Sprechen mag es hapern, da fehlt mir einfach die Praxis.
Achja, ich lese seit einigen Jahren auch zunehmend englischsprachige Literatur. Kipling, Collins, Baum, Twain und lat. die Potter-Bände.
Jedenfalls ist das für mich deutlich mehr als ungenügend, wie mir attestiert wurde.
Man kann sich denken, wie frustrierend und demotivierend die Situation für mich ist. Alle anderen Klausuren, mittlerweile deutlich mehr als ein Dutzend inkl. etlicher Hammerklausuren wie Rechnungswesen oder Statistik, schaffte ich mit Noten 1 bis 3 ohne Probleme im ersten Anlauf und im „unwichtigsten“ Fach Englisch scheitere ich kläglich.
Die Klausur in Englisch II ist in 2 Wochen. Die letzte Chance für mich, Englisch I nachzuschreiben, ist im Januar exakt an dem Tag und zur exakt gleichen Uhrzeit wie die letzte Hallo-Wichtig-Klausur im Fach Steuern und kann also von mir nicht wahrgenommen werden.
Und im ersten Versuch in Englisch II eine 2 zu erzielen, nachdem man 2x in der I patzte…
Also eine verfahrene Kiste.
Um also mein Versagen zu ergründen wollte ich die Klausur einsehen. Das ging total einfach. Gegen Vorlage meines Studentenausweises bekam ich eine recht dicke Mappe, die alle bisher geschriebenen Klausuren enthielt.
Naja, nicht alle, denn Eine fehlte – Englisch.
Mittlerweile besuche ich Englisch II, Gott sei Dank bei demselben Dozenten. Denn so kann er mir nicht entschlüpfen, wie er es im letzten Semester tat, indem auf meine Mehls keinerlei Reaktion erfolgte. Nun sehen wir uns also mindestens einmal die Woche und ich bin in jeder Pause freundlich lächelnd vorne und nerve.
Und siehe da, am Samstag kam erstes Licht in den Nebel. Es stellte sich nämlich heraus, daß meine Klausur tatsächlich verschwunden ist. Und auf der Klausurliste stehen weder mein Name noch meine Matrikelnummer.
Zur Erklärung: Man muß sich spätestens 10 Werktage vor dem Klausurdatum verbindlich auf einer Klausurliste einschreiben.
Nun, das tat ich, wie auch bei all den anderen zahlreichen Klausuren selbstverständlich und auch unter Zeugen.
Da nun viele Studenten Englisch vorziehen, werden diese Klausurlisten schnell zu fliegenden Blättersammlungen und das Chaos ist programmiert.
So ist wohl mein Name irgendwie unter den Tisch gefallen und meine Klausur taucht deswegen nicht in der Bewertung auf.
Aber nicht auf der Meldeliste, denn da muß ich draufgestanden haben. Denn das wurde scharfsinnig vom Prüfungsamt erkannt. Mein Name auf der Klausurliste – abgehakt, ich nicht auf der Klausurnotenliste – Aha, nicht mitgeschrieben – 5- setzen!
Alles verstanden? Macht nichts, ich bin auch leicht überfordert. Meine Klausur ist bisher nicht aufgetaucht. Nun ist das Prüfungsamt in der Pflicht. Morgen erfahre ich (hoffentlich) mehr. Aber Behördenmühlen mahlen bekanntlich …
Es ist aber immerhin ein neuer Aspekt aufgetaucht. Vielleicht war ich ja diesmal doch nicht doof und meine Leistung nicht ungenügend und es ist nur ein schnöder Amtsfehler.
Schön wär’s, ich will diese Scharte endlich ausgewetzt haben und Klarheit will ich auch.
Okt 222007
Hahahaha…das erklärt natürlich einiges! 🙂
Sowas ähnliches passierte mir mal als der Prof die Noten zu spät abgegeben hatte.
Und der Prüfungsamt-Rechner automatisch an den ganzen kurs ein „nicht bestanden“ rausgeschickt hat.
Per Mail und SMS.
Der Prof schuldet mir bis zum heutigen Tag 2,11euro für die abgerissene Halterung meiner Sonnenblende im Auto…