…war in der DDR eine sehr bekannte Künstlerin, die vor allem im Eulenspiegel mit ihren mitunter selbst für DDR-Verhältnisse recht kritischen Zeichnungen gern gesehener Gast war. Wer aktuelle Zeichnungen sehe möchte, der besuche ihre Homepage.
Eine ihrer kontroversen Zeichnungen, die mir im Gedächtnis blieb, stellt den Blick auf die DDR-Autobahn aus Sicht eines Westautofahrers dar, der gerade die DDR-Grenze passiert hat. Das Bild zeigt
Mit dem Ergänzungsschild
die nächsten 450 km
Besonders pikant war die Tatsache, daß man durch die DDR ja höchstens 450 Kilometer weit fahren konnte; größer war das Ländchen nicht. Das Bild muß Mitte der 1980er Jahre im Eulenspiegel erschienen sein.
Was haben wir uns begeistert ob dieser Kritik die Schenkel geklopft. Wir wußten ja, daß in der heilen BRD Schlaglöcher kein Thema waren. Und nach dem Mauerfall lachte ich noch herzlicher, als ich das erste Mal auf bundesdeutschen Autobahnen entlangrollte, ein Schild „Schlaglöcher“ sah, wie gewohnt (und in der DDR auch angezeigt) abbremste und… sich nichts am sehr gepflegten Straßenzustand änderte.
Nun, mittlerweile sind gut 20 Jahre ins Land gegangen und ich muß feststellen, daß Barbara Henniger die Zeichnung von damals wieder abdrucken kann, wenn auch mit leicht geänderter Kilometerzahl, denn unser schönes Straßennetz hat sich mangels Pflege mancherorts durchaus wieder dem ostzonalen Zustand angenähert. Ganz so schlimm ist es wohl nur deswegen noch nicht, weil erst 20 Jahre ins Land gegangen sind und in der DDR noch ein paar Jährchen mehr Zeit zum Vergammeln waren.
Mangel statt Überfluß – was im Supermarktregal mal nicht schaden würde ist bei der Aufrechterhaltung des Straßennetzes längs die Norm. Statt kleine Schlaglöcher zeitnah ordentlich zu reparieren, wird erst einmal besagtes Schild aufgestellt und so lange gewartet, bis die Schadensbeseitigung das Mehrfache kostet usw. usf.
Wieso ich auf dieses Thema komme? Nun, vor mehreren Wochen wurde an der Kreuzung Mainz-Stadecken-Lerchenberg-Ober-Olm stadteinwärts die Ampel angefahren. Heute morgen sah es dort so aus:
Was ist die Lösung? Mehr Steuergelder anderswo abziehen oder Steuern erhöhen? :-O
@Krusty: Mal nachschauen, wie es die Vorgänger gelöst bekommen haben 🙂
Passend dazu:
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hintergrundpolitik/2198906/