Auch noch ein unverzichtbarer Programmteil, wenn man hierzulande Gäste bespaßen möchte, ist ein Besuch in Rüdesheim. Wer es nicht kennt glaubt es nicht, wer es kennt, ist entnervt; Rüdesheim ist neben Heidelberg, Neuschwanstein und Rothenburg der Touristenmagnet in Deutschland.
Erkennbar ist das an unzähligen Cafes, Souvenirläden und Restaurants. Letztere bieten derzeit Federweißer und Zwiebelkuchen in rauhen Mengen an. Leider hatten wir nur sehr wenig Zeit, so daß wir nur 2x durch die berühmte Drosselgasse rennen konnten. Aber eine Stunde Fahrt bei Kaiserwetter durchs Mittelrheintal nebst Übersetzen mit der Fähre rundeten das Programm dann noch adäquat ab.
Blick in die Drosselgasse
seltsame Souvenirs, man achte auf die aufgedruckten Orte auf dem Beutel
die Drosselgasse
schönes Fachwerk bei schönem Wetter
es die Bort-Schilder waren aus
die Seilbahn zur Germania (da muß ich dringend einmal hin)
Gäste am japanisch beschrifteten Weinfaß
Detail
seltsame Weine werden feil gehalten
auf der Fähre, Blick nach Aßmannshausen
Durch reinen Zufall brachte ein Kunde einen Herren mit, der ein dringenden EDV-Problem zu lösen hatte. Ich sage nur 2,5 GB große PST-Datei mit Sektorfehlern. Und das war bei Weitem nicht alles. Egal, ich habe in mühevoller Kleinarbeit beinahe alles wieder ans Laufen bekommen.
Nun war das ja alles eine private Geschichte am Wochenende und Geld verdienen kann (und will) man mit stundenlanger Fehlersuche auch nicht. Aber Mühen müssen belohnt werden. Und das wurden sie auch und zwar reichlich. Als nämlich die Frage nach der Bezahlung kam, lehnte ich diese kategorisch ab, meldete aber gelindes Interesse an der einen oder anderen Flasche Wein an, die bei dem Herrn im Keller lagern.
Wieso kam ich darauf? Nun, ich hatte ihn bereits im letzten Jahr auf einer Weinprobe kennengelernt und erfahren, daß ich es bei ihm mit einem echten Experten zu tun habe. Das kann man auch daraus schließen, daß er Mitglied im VdP ist. Auch der Titel des Weingourmet des Jahres 2006 gebührt ihm. Das wußte ich allerdings nicht. Auch nicht, daß heute ein Buch von ihm erscheint. Der Titel ist Legion.
Naja, langer Rede – kurzer Sinn. Er brachte mir diese Woche die eine oder andere Flasche Wein als Dankeschön mit. Dazu wurde mir ausführlich und interessant erklärt, wo die Besonderheiten liegen. Sei es im Geschmack, in der Rebe, der Zubereitung, der Abfüllmenge, im Geschmacks, zu fast allen Flaschen gibt es eine Anekdote oder eine Geschichte. Ich machte mir eifrig Notizen, kann und will diese aber an dieser Stelle nicht einfließen lassen.
Aber eine Liste und Bilder der Flaschen seien dem geneigten Leser nicht vorenthalten. Und den Gästen natürlich auch nicht die Inhalte.
Fangen wir an mit den Weißweinen.
Von links nach rechts haben wir da einen Riesling von Spreitzer, den zu trinken ich schon die Freude hatte. Ihm folgt ein Riesling vom Weingut Nikolai. Dann gibt es einen Chardonnay. In der Mitte steht ein rosefarbener Champagner, der *hüstel* recht selten und damit auch preisintensiv ist.
Dann kommt ein hochwertiger Riesling von Schaetzel. Gefolgt wird dieser feine Wein von einer Flasche Allendorfer Chardonnay. Schlußendlich ein schöner Tropfen von den Schieferterrassen des Weingutes Heymann-Löwenstein.
Betrachten wir nun die Rotweine.
An dieser Stelle muß ich einfügen, daß ich nicht soo der Held bin, was Weine angeht, schon gar nicht die aus den berühmten Weingütern aus der Region Bordeaux. Der eine oder andere Blick in die Wikipedia lehrte mich aber schon gesunde Hochachtung.
Hier nun die Aufzählung, wie gehabt von links nach rechts:
Ganz links ist ein 1995er Calon Segur. Ein weiteres großes Gewächs ist der danebenstehende Batailley.
In der Mitte steht ein feiner, im Faß gereifter Wein aus Mainz, der der Stadt zu Ehren Moguntiacum heißt. Ihm folgt ein Capion 2C. Die Runde schließt ein weiterer Bordeaux ab, ein Phelan Segur.
Insgesamt also ein bißchen Perlen vor die Säue, aber allemal ein feiner Gegenwert für meine Hilfe.
Nochmals die Bitte zum Abschluß: Weinliebhaber mögen sich zeitnah bei mir melden und Trinkwünsche äußern.
In der Schweiz ging heute die erste U-Bahn des Landes in Betrieb.
So durfte ich gerade lesen, daß die Bundesdruckerei von der Strohmannfirma der CIA^w^w^w^wdem privaten Investor zurückgekauft wurde und wieder in Bundeseigentum übergeht. Auch die Meldung, daß der nordkoreanische Diktator unpäßlich ist, weckt eher Freud als Leid in mir.
Aber egal, denn morgen geht sowieso die Welt unter.
Was man auf dieser wunderschönen Webseite nachschauen kann, sind die 10.000 am häufigsten verwendeten Wörter in der deutschen Sprache.
Meine Recherche ergab, daß (Platz 29) der (1) Name (1418) von (6) Führer (2716) Adolf (7008) Hitler auf (12) Platz (345) 4182 ist (14).
Das derzeit überstrapazierte (und beinahe 100% falsch gebrauchte) „weil“ rangiert auf Platz 137 und damit weit hinter meinen Erwartungen.
Früher, als alles noch besser war, da hörte ich am liebsten und häufigsten im Radio das Senderangebot von Bayern 3 und Rias 2. Thomas Gottschalck, Fritz Egner, Gregor Rottschalk, Rick De Lisle, „die alte Ami“, und Lord Knut waren die Radiohelden meiner Kindheit und Jugend. Die Jahre gingen ins Land und es kamen immer mehr Sender mit immer mehr dauerfröhlichen Moderatoren, die alle den selben Mist hoch- und runterdudeln. Selbst Ausnahmen wie 0138-6000 von HR3 sind mittlerweile kaum noch hörbar. Immer nur das gleiche Mariah-Carey-Gejaule, das nervt.
Also Lebewohl Radio? Im Auto ist es tatsächlich so, daß ich, wenn ich schon Radio anhabe, meistens beim DLF hängenbleibe. Doch nonstop kann man den auch nicht hören. Vor einigen Jahren gingen Rockland-Radio und Klassikradio an den Start, um gegen den Einheitsbrei anzukämpfen. Klassikradio hat es in einem halben Jahrzehnt geschafft, sich bei mir so unbeliebt zu machen, daß ich ihn gar nicht mehr anhöre. Bleiben also nur Rockland und SWR1 in dieser Gegend übrig. Aber nach einigen Stunden kennt man auch deren gesamtes Musikangebot. AFN ist auch noch da, bloß da erwische ich meist die endlos langen Selbstbeweihräucherungen.
Dank des Internetzeitalters muß ich wenigstens in der Wohnung nicht auf lokalen Angeboten sitzenbleiben. Shoutcast liefert mir ständig über 20.000 Radioprogramme aus aller Welt ins Haus. Irische Volksmusik, chinesische Hitparade, russische Weisen, Countrymusik von 1940, Bigbands, Klassik, Hörspiele? Alles kein Problem mehr!
Nach langem Gestocher habe ich zwei Lieblinge aufgetan. Nicht für jeden Tag, aber mehrmals im Monat höre ich doch rein. Da wäre zum einen Maxi80. Den ganzen Tag gibt es da längst (manchmal zu Recht) vergessene Lieder der 1980 zu hören. Die Reklame ist auf französisch, das verstehe ich nicht. Und der hohe Anteil französischsprachiger Lieder stört mich momentan auch nicht.
Weiterhin mag ich derzeit Radio Nigel. Der im wunderschönen La Jolla residierende Sender ist stark britpoplastig. So vergeht keine Stunde, ohne B52’s, The Smith oder New Order, aber soo schlecht ist das auch nicht. Dazwischen laufen geniale und seltene Mixe von bekannten und eher unbekannten 90er-Liedern, eine wahre Fundgrube für mich.
Ehrensache, daß ich mich da erkenntlich zeigte.
Zum Abschluß möchte ich noch bemerken, wie erstaunlich wenig Internetnutzer von den Musiksendern wissen. Auch, daß man sie legal mitschneiden kann, begreift kaum einer. Dabei ist gerade für Trance-, Techno- usw. Freunde das DI-Radio ein echtes Paradies.
Wie man in der deutschsprachigen Wikipedia unter Gummi nachlesen kann:
Schon bei den Olmeken, Maya, Azteken und anderen südamerikanischen Ureinwohnern hatte Naturgummi eine wichtige Bedeutung und wurde in rituellen Kulthandlungen verwendet. Besonders bekannt ist das rituelle Ballspiel, bei dem manche Forscher davon ausgehen, dass die Sieger- oder Verlierermannschaft nach dem Spiel den Göttern geopfert wurde.
Besonders nett ist hier das „oder“ im zweiten Satz, hat es doch eine existenzielle Bedeutung. Nur für wen, das möchte ich jetzt schon sehr gerne wissen.
Das weiß ja nun jeder, der mich kennt. Aber die Hunde mögen mich auch. So sorgen sie in letzter Zeit liebevoll dafür, daß ich nicht arbeitslos werde.
So vernahm ich neulich, als ich beim Kunden im Empfang war aus dessen Büro einen lauten Knall. Erschreckt rannten wir rüber ins Büro. Dort hockte verängstigt der Hund des Kunden. Er hatte seinen Kopf samt Körper zwischen Rechner und Wand geschoben, sich verklemmt und beim verzweifelten Befreiungsversuch den laufenden Minitower umgeworfen. Daß das der Festplatte nicht bekam, brauch ich nicht extra zu erwähnen.
Seit letzter Woche hat ein weiterer Kunde einen Hund (einen sechs Wochen alten Labrador). Seit gestern darf er auch mit ins Büro.
Erfolgsbilanz bisher:
– 1 Mauskabel durchgebissen – neue Maus gekauft
– ISDN-Kabel der TK-Anlage angebissen – Ausfall TK-Anlage
– Analogkabel Faxgerät angekaut – vorsorglich getauscht
… direkt am Kraftwerk Biblis vorbeifuhr, nutzte ich die Gelegenheit zu einer spontanen Demo gegen den Atomausstieg. Das Eingreifen der Sicherheitskräfte blieb ob der kleinen Teilnehmerzahl aus.
Nach der Panzerfahrt taten wir noch etwas für die Kultur und besuchten das Messegelände der ansonsten eher tristen Landeshauptstadt Magdeburg. Auf dem Weg nach Magdeburg bestaunten wir die monströsen Abraumhalden der Kaliwerke Zielitz. In der Stadt angekommen, dauerte es erst eine Weile, bis wir das mies ausgeschilderte, dafür aber riesige, Messeareal an den Elbauen fanden und, fast noch schlimmer, einen Parkplatz. Auf dem Gelände steht ein riesiger Holzturm, der Jahrtausendturm, dem wir einen Besuch abstatteten.
Dieser war zwar anstrengend, waren doch allzu zahlreiche Naturwunder kennenzulernen, gefiel uns aber ausnehmend gut. Seltsamerweise war er schlecht besucht, dabei waren doch Ferien und herrliches Wetter. Mit am beeindruckensten fand ich die Darstellung des Periodensystems der Elemente. Alle ausstellbaren Elemente waren dargestellt, eine hochinteressante Idee.
Von der oberen Aussichtsplattform entdeckten wir eine Einschienenbahn! Damit zum Parkplatz zurückzufahren war selbstverständlich Ehrensache. Die Heimreise ging flott vonstatten und 19:00 Uhr waren wir glücklich und ausgelaugt wieder zu Hause. Fazit: ein wunderschöner Tag.
Riesige Salzhalden der K+S AG bei Zielitz, nördlich von Magdeburg.
Die hochinteressante Gestalt des hölzernen Jahrtausendturms.
Kleiner Jens – großer Jens, eine der vielen Attraktionen im Turm.
Blick vom Turm über die Elbauen auf den Dom.
Das ganze Gelände durchquert eine kleine Einschienenbahn.
Fahrt mit der Einschienenbahn.