Der Nachbar brachte meine am Vortag abgeholte Reisebegleiterin und mich zum Flughafen Frankfurt. Das Einchecken unterschied sich vom Üblichen in zwei Sachen; erstens hatte ich zwei Koffer aufzugeben (+75 EUR) und zweitens wurden wir mehrfach ausführlich gefragt, ob wir das Gepäck immer bewacht hätten und uns nicht von Fremden Sachen hätten mitgeben lassen.
Die recht betagte Boeing 777 der American Airlines startete pünktlich 10:30 Uhr zum Flug nach Dallas/Texas. Der Flug verlief bis auf wenige Rütteleien ruhig. Leider gab es in dem Flugzeug keinerlei Infotainment, so daß wir nichts von Flughöhe, Distanz zum Ziel, Ankunftszeit usw. mitbekamen. Und drei winzige Deckenmonitörchen für 100 Leute, auf denen irgendwelche Seifenopern dudelten sind auch nicht mehr zeitgemäß. Egal, wir waren aufgeregt, hatten kräftig Geld beim Flug gespart und selber genug Technik in Form von eBook-Reader, Nexus-9-Tablet und 2x Smartphone zur Zerstreuung dabei.
Überpünktlich und mit schön geschwollenen Beinen landeten wir nach über 10 Stunden Flug in Dallas/Fort Worth, mein erster Aufenthalt in den USA und auf dem amerikanischen Kontinent! Die Kontrollen waren nicht so schlimm wie befürchtet und so hockten bzw. humpelten wir recht schnell im bzw. durch den monströsen Wartebereich.
Der dreistündige Anschlußflug mit einer Boeing 737 startete mit einstündiger Verspätung und gegen 21:00 Uhr Ortszeit waren wir am Zielflughafen – La Aurora in Guatemala City, wir waren also 17 Stunden unterwegs gewesen.
Die Landung in Guatemala ist übrigens recht beeindruckend, die Stadt liegt auf 1500 Meter Höhe und ist umrahmt von mehreren über doppelt so hohen Vulkanen, der Flughafen ist mitten in der Stadt und hat eine recht kurze Start/Landebahn. Das merkten wir beim Anflug; die Maschine ging recht rasch nieder, setzte zeitig auf und bremste sehr stark und als wir ausgerollt waren, war die Bahn auch schon zu Ende und hinter ihr begann nach einem Mäuerchen das pralle Stadtleben.
Das Einchecken ins Land und die Gepäckabholung klappten reibungslos und recht schnell waren wir am Ausgang – wo meine Verwandten auf uns lauerten.
Nach herzlicher Begrüßung fuhren wir in unser Zuhause in der Zona 10 (Alle Städte in Guatemala sind nach dem selben Schema aufgebaut, es gibt (historisch gewachsene) Zonen und in diesen Zonen Avenidas (von Nord nach Süd laufend und numeriert) und Calles von West nach Ost laufend und numeriert(gerade rechts, ungerade links), wo wir von den übrigen Gastgebern begeistert begrüßt wurden.
Wir bezogen unsere Zimmer, aßen zu Abend und schnatterten aufgeregt bis gegen Mitternacht (für uns also doch früh um 7:00 Uhr), bis uns die Augen zufielen. Ab ins Bett und erst einmal richtig ankommen.
Der Autor kaputt in seinem Bett.
Täglicher atemberaubender Blick aus dem Fenster: Im Hintergrund von links die über 3700 Meter hohen Vulkane Agua, Fuego (aktiv) und Acatenango.
Ein Flugzeug startet von La Aurora in der Dämmerung.