Okt 302009
 

… war es mal wieder soweit. Ich hatte ein Päckchen abzugeben und benötigte Briefmarken für 2 Großbriefe, dessen einen Luftpolsterumschlag ich auch noch für 0,35 EUR zu kaufen und zu beschriften hatte.
Normalerweise stehen in der Poststelle immer ein dutzend Leute und man muß ewig lange warten, so daß ich heute ein ganz Schlauer war und bereits kurz nach Ladenöffnung die Post betrat. Und dtatsächlich, es war nur ein Herr vor mir. Ich entnahm also aus dem Selbstbedienregal einen Polsterumschlag, borgte mir einen Edding aus, beschriftete meinen Brief und … mußte erkennen, daß ich die A*karte gezogen hatte.
Vor mir war zwar nur ein Kunde, aber dieser Kunde entpuppte sich als Betreuer mit Vollmacht, der es sich zum Ziel gesetzt hatte, 2 (zwei!) Postbank-Sparbücher eines Pflegebedürftigen aufzulösen. Normalerweise würde ich beim Hören dieser Information (alles, was auf der Post mit Postbank zu tun hat, dauert und dauert und dauert) augenblicklich fliehen und ins Nachbarkaff zur Poststelle fahren, doch hatte ich ja dummerweise schon den unbezahlten Umschlag vollgemalt und war somit zum Warten verdammt. Und es kam, wie es kommen mußte. Auf einem Sparbuch war ein Sperrvermerk. Deswegen mußte die arme Postfilialfrau irgendwo in der Zentrale anrufen, die erst einmal einen kompetenten Ansprechpartner ermitteln mußte, der sich erst einmal ins Thema eindenken mußte und dazu viele, viele Fragen stellte. Nun hatte der Betreuer die Sparbücher, die Vollmacht, die Beglaubigung der Vollmacht mit drei Durchschlägen und Unterschriften vom Amtsgericht, die Einzelerklärung, den Kündigungsantrag usw. ordentlich ausgefüllt bei sich; was aber benötigt wurde war wohl eine Generalvollmacht…ich breche an dieser Stelle ab. Irgendwann, in der Post traten schon 10 Leute ungeduldig auf der Stelle und murrten, wurde die Auflösung per Computer aus der Zentrale genehmigt. Nur funktionierte das selbstverständlich nicht in der Praxis, die Software blieb störrisch. Nun wurde ein weiterer Anruf getätigt, nach dessen (langer) Dauer herauskam, daß die Sparbücher zur Auflösung in die Zentrale geschickt werden müßten! Das hätten wir auch eine Viertelstunde eher haben können. Mittlerweile war in der Filiale ein ständiges Kommen und Gehen von frustrierten Anstehern. Ich kam mir auch schon vor wie in der Sowjetunion.
Und was kam nun? Richtig, der Betreuer hob von beiden Sparbüchern das gesamte Geld bis auf einen Cent ab und ließ es auf das Girokonto überweisen. Also noch einmal zwei Formulare ausfüllen…
Das alles dauerte eine geschlagene halbe Stunde! Endlich kam ich an die Reihe. Ich gab das bereits frankierte Päckchen ab und verlangte 10 1,45er Marken. Zwei davon auf die Großbriefe, 15 EUR hingelegt, 50 Cent Rückgeld und Quittung erhalten und nichts wie weg!
Erst im Auto merkte ich, daß ich den Polsterumschlag zu 0,35 EUR, den Grund meines Wartens, nun doch nicht bezahlt hatte.
Das hole ich als ehrlicher Bürger garantiert nach, aber ganz bestimmt nicht heute.

 Posted by at 2:10 pm

  4 Responses to “Heute auf der Post…”

  1. ROTFL

  2. Ich find das gar nicht lustig. Das ist eine Sauerei hoch drei! Gab es denn keinen weiteren Schalter? Konnte sich nicht mal ein Kollege der Postler erbarmen und die (viel zu lange) wartenden Kunden bedienen? Schlimm ist das, wirklich schlimm.

 Leave a Reply

You may use these HTML tags and attributes: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>

(required)

(required)