…Sony Vaio pflegen. Von wegen „Aus Erfahrung wird man klug“. Ich hatte schon ein paarmal Ärger mit Sonys eigenartiger Auffassung von IT-Kompetenz. Trotz allem nahm ich privat den Vaio eines Freundes in Pflege.
An sich ein schönes Gerät; gehobene Consumerklasse, wird nur arg heiß an der Unterseite. Ansonsten schnell, leicht, schick, nett ausgestattet. Dummerweise auch das Gerät auch mit diversen Trojanern und „nützlichen“ Toolbars gespickt, deswegen landete er bei mir.
Normalerweise gibt es da eine saubere Neuinstallation, doch bei Sony-Geräten bin ich da vorsichtig, da die relativ viel eigene und seltsame Software ins Windows reinpfuschen, ich habe da so meine leidvollen Erfahrungen.
Also baue ich die Platte aus und bereinige Sie von sichtbaren Schädlingen.
Dann starte ich den Rechner und verplemper eine Stunde damit, den Vaio von der ganzen Crapware, Nagware, Toolbarware und Bulkware zu entlausen. Wer sich auskennt, dem nenne ich nur die Namen Yontoo, Imminent und Babylon.
Nachdem ich das Sytsem endlich in einen benutzbaren Zustand überführt hatte, mußte ich feststellen, daß es an einigen Punkten hakte. Bspw. ließ sich der Internet Explorer nicht aufrufen, diverse Änderungen in der Systemsteuerung wurden nicht gespeichert und anderes mehr. Also hatte der Trojaner unbehebbare Spuren hinterlassen.
Schweren Herzens entschloß ich mich, die bisher geleistete Arbeirt über den Haufen zuz werfen und dann doch neu zu installieren.
Die Rohinstallation lief reibungslos doch dann tauchten mehr als 10 unbekannte Geräte im Geräte-Manager auf. Ich gehe also auf die Sony-Seite und… ja, was hatte ich eigentlich für ein Gerät?
Ich versuchte es mit dem Namen auf der Front Sony Vaio NGZE: Fehlanzeige! Auf der Unterseite standen zur Auswahl:
– die Servicetag; damit konnte die Sony-Website nichts anfangen
– die Seriennummer: logischerweise das Gleiche
– der genaue Gerätename VGZ-EM1: doch auch den fand ich nirgendwo bei Sony
WTF?!? Ich ahnte schon, was mich erwartet. Google fand viel, aber Widersprüchliches. Die Sony-Foren waren halb hilfreich. Jedenfalls verplemperte ich einige Zeit, bis ich endlich den genauen Typ aus dem BIOS abschrieb: VPCSB4X9E. Nach einiger Mühe fand ich dann auch die gut versteckte und schweinelahme und kaputtdesignte Treiberseite und konnte endlich anfangen, die fehlenden Treiber nachzuladen. Bis auf Netzwerk, SM-Bus und WWAN fand ich alle. Die Fehlenden holte ich gewitzt direkt von Gobi, IBM und Realtek. So, endlich waren nach STUNDEN alle Geräte erkannt. Windows aktivieren – per Telefon – Check!
Alles in Butter, nur noch 150 Updates und notwendige Software installieren und fertig, oder? Nein, noch nicht fertig, denn die Sony-spezifischen Tasten und Schnickschnacks wie Tastaturbeleuchtung, Stamina usw. waren noch ohne Funktion. Bis ich den Mist alles am Laufen hatte ging mindestens noch eine Stunde ins Land. Dazu mußte ich in einer bestimmten Reihenfolge vier bestimmte und gut versteckte Softwarepakete installieren, deren Installationsmeldungen nichtssagend, wenig erhellend oder auch gar nicht vorhanden waren. So etwas Wirres, Unlogisches und Peinliches in Software habe ich selten gesehen.
Jedenfalls geht jetzt alles sauber und schnell. Aber wie ich das genau geschafft habe, das weiß ich nicht. Da lobe ich mir meine Thinkpads, wo diese ärgerlichen Arbeiten ein funktionierendes Tool übernimmt.
Der Kumpel jedenfalls schuldet mir jetzt mehr als einen Kasten Bier. Und ich fasse nie wieder einen Vaio an, versprochen!