Wenn schon heute sowohl RoadRunnR als auch elzoido Musiktips von sich geben, dann will ich da nicht zurückstehen.
Ich empfehle dem geneigten Hörer den „Einmarsch der Nachtwache von Madrid“ von Luigi Boccherini (1743-1805). Dieses im 18. Jahrhundert entstandene Stück könnte auch problemlos in jedem aktuellen Kinofilm eingesetzt werden, so modern wirkt es. Und dennoch ist es hohe klassische Kunst, die sich dem Zuhörer mit jedem erneuten Hören immer mehr erschließt.
Leider kennt heutzutage kaum jemand mehr Boccherini. Und wenn, dann verbindet man seinen Namen nur mit dem leider völlig kaputtgespielten Menuett aus dem Violinenquartett Nr. 5 in E-Dur. Wem das jetzt nichts sagt, der klicke hier für die ersten Akkorde und den Aha-Effekt.
Die Nachtwache jedenfalls ist ein zeitloses, wunderbares Stück Musik, was zuverlässig die Stimmung hebt und allen Zuhörern Freude macht. Ein wunderbares Stück, auch prima geeignet, Klassikmuffel zu bekehren. Ja, der Boccherini, der hatte es drauf. Das wußten auch schon Andere, wie man in der Wikipedia nachlesen kann:
J. B. Cartier, Pariser Opernmeister, schrieb in seinem 1798 erschienenen Buch L’Art du Violon ou Division des Ecoles choisies dans les Sonates Italiennes, Françaises et Allemandes („Die Kunst der Geige oder die Unterscheidung der in den italienischen, französischen und deutschen Sonaten gewählten Schulen“): „Si Dieu voulait parler à l’homme en musique, il le ferait avec les œuvres de Haydn, mais s’Il desirait Lui-même écouter de la musique, Il choisirait Boccherini.“ („Wollte Gott zu den Menschen in Musik sprechen, so täte Er es mit den Werken Haydns; doch wenn Er selbst Musik hören wollte, würde Er sich für Boccherini entscheiden.“)
Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.
Achja, den Anspieltip zu den #1-Hits von Erdmöbel, liefere ich nach, sobald ich das Album gehört habe.
Das Stück könnte nicht nur, es ist als Filmmusik eingesetzt worden. Schau dir mal wieder „Ladykillers“ (latürnich das Original mit Alec Guinness) an. Immer wieder ein Genuss…
Tschuldigung, a wird natürlich das Menuett gespielt (auf dem Grammophon) – nicht die Nachtwache.