Gestern hörte ich ungläubig im SWR diese Meldung:
Mir war ja vor Jahren klar, daß es mit den Lastern und ihren Lenkern schlimm ist, aber daß es so schlimm ist, hätte ich nicht gedacht.
Also lieber Bundesverkehrsminister: kontinuierliche und strenge Kontrollen im Lasterverkehr, man muß auch an die Kinder denken!
… sollte man gerüstet sein. Der Bund verplempert sein Geld nicht nur, sondern kümmert sich mit seinem Amt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sogar um sein Ureigenstes, sein Volk. So kann man auf der Internetpräsenz eine Broschüre laden, in der sehr ambitionierte, aber oft auch realitätsferne Empfehlungen stehen. Nach der Lektüre hat man zumindest das ungute Gefühl, alles falsch gemacht zu haben, denn ich habe bspw. nicht einen Bruchteil der empfohlenen Vorräte im Hause.
Seit langem habe ich mal wieder Die Vögel vom zu Recht so genannten Altmeister Alfred Hitchcock gesehen. Wer diesen Kultfilm nicht kennt, hopp hopp!; so schnell es geht nachholen, ich verspreche, es lohnt sich. Für die Kenner einige Gedankensplitter dazu:
– Hey, der ist ja schon in Farbe!
– Die Hauptdarstellerin („Tippi“ Hedren) ist bildschön.
– Die Hauptdarstellerin hat todschicke Sachen an.
– Ihr (auch heute noch absolut geniales) lindgrünes Kostüm und den Pelzmantel trägt sie drei Tage hintereinander.
– Sie ist nicht nur die Mutter von Melanie Griffith, sondern auch Linkshänderin.
– der Film ist (immer noch) verstörend.
– Wow, was ein Film!
Nach so langer Zeit hat die Horrorwirkung ja nachgelassen, so dachte ich mir vor Einlegen der Schnickschnackscheibe. Und ich glaubte auch daran. Aber als ich mir dann die Ohren zuhielt und irgendwelche Melodien summte, um mich vom Film abzulenken, merkte ich, daß dem so nicht war.
Nichtkenner sind hiermit eingeladen, sich dieses Meisterwerk bei mir in bester Bild- und Tonqualität anzuschauen.
Aus München erhielt ich gestern Abend einen Anruf von einem Umfrageinstitut. Ein Mädel mit sehr angenehmer Stimme stellte mir diverse Fragen, bunt durch den Gemüsegarten, Alter, Bildung, Vermögensverhältnisse usw. usf. Doch dann kam es:
Sie: „Wenn nächsten Sonntag Landtagswahlen in Ihrem Bundesland wären, wen würden Sie dann wählen?“
Ich: „…Hey Moment mal, nächstes Wochenende SIND Landtagswahlen in meinem Bundesland!“
Sie: „Echt jetzt? Gnihihi. Also wen wählen Sie dann nächste Woche?“
Ich: „Ich habe schon gewählt.“
Sie: „?!?“
Ich: „Briefwahl?“
Sie: „“
Ich: „Man kann sich die Wahlzettel im Voraus per Brief schicken lassen und dann zu Hause wählen und dann per Brief zurückschicken. Das nennt man dann Briefwahl und ich habe genau eine solche Briefwahl getätigt.“
Sie: „Ach das! Ja und, wen haben Sie denn gewählt? SPD, CDU, FDP, Grüne, Linke, Republikaner oder NPD?“
Ich: „Da fehlen aber noch ein paar Parteien, die Piratenpartei zum Beispiel.“
Sie: „Gut, die schreibe ich noch dazu. Und wen haben Sie nun gewählt?“
Ich: „Tut mir leid, aber das kann ich Ihnen nicht sagen, denn die ursprüngliche Frage war fiktiver Natur, meine Antwort hingegen wäre ja konkreter Natur.“
Sie (pfiffig): „Nächste Frage…“
Dann kamen noch ein paar Atomausstiegsfragen, wo keine Stolpersteine mehr lauerten. Aber am Schluß verwirrte ich die Ärmste noch einmal, denn auf die Frage, wie viele Telefonnummern in meinem Festnetzanschluß enthalten seien, antwortete ich wahrheitsgemäß mit „10“. Das war ihr dann zuviel.
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Wie der Zufall so will. Da schrieb ich am Freitag, daß diverse Parteien durch Nichtanwesenheit glänzen und einen Tag später muß ich das gleich wieder revidieren.
So sah ich in der rheinhessischen Pampa die NPD mit dem griffigen Slogan „Minirock statt Minarett“ auf Bauernfang gehen und TheKaiser (Danke!) schickte mir aus der Landeshauptstadt folgendes Bild.
Ende März sind hier in Rheinland-Pfalz andtagswahlen. Heute trudelten die Briefwahlunterlagen ein.
Wen wählen? Schauen wir doch dazu noch einmal die Plakate an.
Bei den Wahlkreisstimmen gibt es nur sechs Kandidaten.
Für die SPD tritt eine Dame an, die von schrecklich gephotoshopten Bildern grinst, die CDU-Dame kenne ich sogar persönlich, die ist sogar schon Landtagsmitglied. Aber hier hatte der Photoshopper mehr Talent. Allerdings würde man die Dame nicht erkennen, stünde sie neben ihrem eigenen Plakat. Der FDP-Mann hat einen Bart und macht einem Angst, die Grüne hat wie die ÖDP kein Gesicht, nur die ollen Plakate von der letzten Wahl mit apfelessenden Kind und Smileys, die fressen und Mutter Erde. Bleibt zum Schluß noch die Piratenpartei. Die haben als einzige Partei einigermaßen spanndende Plakate ausgehängt.
Wenigstens ist die Anzahl der Kandidaten noch überschaubar.
Bei der Landesstimme sieht das schon anders aus.
Kurt Beck (SPD) grinst feist mit seinem „Bart“ von jeder zweiten Laterne und wäre bei einer Wiederwahl länger an der Macht als Helmut Kohl. Den kann man einfach nicht (mehr) wählen. Politisch hat er die letzten Jahre ja nur im Bund gewildert und dort kläglich versagt. Seine SPD ist müde, uninspiriert und amtsatt.
Julia Klöckner (CDU) hat keinen Bart (Wahlspruch) und sieht recht fesch und hübsch aus. Nach vielen Querelen steht sie der CDU als frische und unbelastete Kraft zur Verfügung.
Dr. Peter Schmitz (FDP) kann machen, was er will; seine Partei hatte die Chance, im Bund, Leistung zu zeigen und hat alle Symphatien verspielt.
Die Grünen werben mit der Angst vor Schwarz/Geld und mit Mutter Erde, ob das reicht?
Die Partei der Linken wirbt in Mainz mit dem Motto „Ich liebe euch doch alle“ oder so und lockt damit sicher keinen an die Urne, der sich noch an Mielke erinnert.
Republikaner und NPD gibt es laut Wahlzettel auch, von denen hörte und sah man bisher nichts. Hatten die bei der letzten Wahl nicht einen dabei, der lustigerweise Marx hieß?
Die ÖDP hat wieder apfelessendes Mädchen (die müßte mittlerweile Mutter sein) ab und zu geklebt, das war es aber auch schon.
Büso, DDP und freie Wähler traten plakattechnisch für mich exakt gar nicht in Erscheinung.
Bleiben zum Schluß die Piraten, die ihre gutgestalteten Plakate wohlplaziert in Stadt und Land verteilten.
Alle Programme lesen, ist für mich kaum zu schaffen. Aber den Wahlomaten habe ich schon befragt.
So setze ich nachher meine Kreuze und damit hat sich für mich die Landtagswahl 2011 erledigt.
Irgendwie fällt mir die Antwort auf die Wahlfrage aber auch jedes Mal schwerer.
Gewinnen wird wohl hier nach der stärksten Partei, der der Nichtwähler wohl König Kurt. Und alles bleibt beim Alten.
Von diesem höchsten militärischen Zeremoniell ist nur noch eine Farce geblieben. Oder ein verwesender Leichnam, den man noch mit Füßen tritt. Laßt es doch einfach sein. Es war schon megapeinlich und traurig, daß man im Sommer 2002 den Scharping mit einem Großen Zapfenstreich ehrte (Wofür eigentlich? In anderen Länderen hatte man so einen Faulpelz und Verräter sicherlich anders behandelt, und zwar ganz anders.)
Dann entblödete sich Horst Köhler nicht, zu seiner Verabschiedung (auch er hat sich unehrenhaft aus seinem Amt verpißt und hätte keine Ehrung durch einen Zapfenstreich erhalten dürfen) sich von der Bundeswehrtkapelle Frank Sinatras „My Way“ spielen zu lassen. Ich schäme mich jetzt noch, wenn ich daran denke.
Doch das läßt sich leicht toppen. So hat der zurückgetretene Kriegs^wVerteidigungsminsiter Dr.^wHerr Karl Theodor zu Guttenberg gestern einen großen Zapfenstreich erhalten. Warum, der Mann ist zurückgetreten, da gebe ich nicht noch Geld für eine ehrenvolle Abschiedszeremonie aus.
Und was wünscht sich der Ex-Minister als Abschiedslied? Genau „Smoke On The Water“ von Deep Purple. Das ist so krank, daß man es gar nicht fassen kann. Und das Schlimmste ist, daß eine Mehrheit im Volk gar nicht mehr weiß, wovon ich spreche.
O tempora o mores!
Ich meine ja, zumindest, wenn ich mir die Schlagzeilen des SpOn von eben anschaue.