Jun. 172009
 

… weniger zueinander. Da sollte man doch mal was ändern. Und ich meine nicht den Bürger.
Natürlich beziehe ich mich zuerst auf das heute durchgedrückte Gesetz, bei dem jedwede Vernunft außer Acht gelassen wurde und bewußt der Bürger übergangen und auch das Grundgesetz verletzt wurde.
Ein schöner Artikel dazu steht hier.
Aber auch im Kleinen erkennt man, wie merkbefreit die Obrigkeit ist.
So las ich gerade auf SpOn, daß die Behörden gegen den Initiator des außer Kontrolle geratenen Flashmob-Aufrufs eine Klage anstrengen und 20.000 EUR Schadenersatz einklagen wollen.
Schön und gut. Diesmal haben die Behörden sogar recht. Aber wie wirkt das denn auf den Bürger? Woher soll der Typ, ein arbeitsloser Mittzwanziger, denn bitteschön das Geld nehmen? Da ist doch die Aussicht auf Erfolg ähnlich hoch wie die Chance, daß Politiker wahrheitsliebend werden.
Ich finde das Vorgehen des Ordnungsamtes deshalb befremdlich, zumal sie sich damit sicher keine Freunde im Volk machen. Eine bessere Reaktion wäre gewesen, daß Problem öffentlich zu machen. Wenn ein Mob eine kleine beschauliche Insel stürmt, dann bleiben eben Exzesse und Schweinereien nicht aus, deshalb heißt es ja Mob. So hätte ich Bilder und Berichte von Anwohnern und Polizeiprotokolle usw. richtig schön webzweinullig präsentiert und die Alphablogger mit der Nase darauf gestoßen. Von mir aus sogar mit Kontonummer. So würde eine gesunde Diskussion stattfinden und man hätte im Wiederholungsfall die stichhaltigsten Argumente beider Seiten parat. Aber einfach die Schäden aufsummieren und einem Typen aufdrücken, der weder Ahnung, Kontrolle oder Überblick über den Geamtfall haben konnte, das ist zuwenig.
Das ist genauso blöde wie die neueste Unsitte, daß man bei Unfällen auch noch sinnfrei bestraft wird, also bspw. wenn man sich mit dem Motorrad auf die Fresse legt oder einen schweren Autounfall hat, dann drei Flensburg-Punkte wegen „blah“ bekommt und auch noch dreistellige Beträge an diverse Regierungspräsidenten überweisen darf. Und dabei ist man in erster Linie froh, den Unfall einigermaßen unverletzt überstanden zu haben und ist mit gestiegener Versicherungsprämie und Reparaturkosten IMO schon genug gestraft.

 Posted by at 10:08 pm

  2 Responses to “Staat und Bürger passen immer …”

  1. Aehm, das Gesetz wird wenn dann erst heute ab 17:40 Uhr durchgewunken. Oder ist der breiten Masse was entgangen? Franzoesische Zustaende?

  2. Die Annahme in der Überschrift ist IMHO ein absehbares Problem. Hier tut sich einfach ein Generationenkonflikt auf. Die Ü50 Generation, die einfach nix mit neuen Medien am Hut hat und immer noch den Fernseher für die wichtigste Propagandamaschine hält, sitzt in Regierung und Parlament.
    Die waren auch bei der Reaktion auf den Gesetzentwurf ehrlich erschrocken.
    Sie sind aber so borniert und arrogant wie alle Machthaber und glauben, dass sie’s trotzdem durchsetzen müssen, zum Wohle aller – auch derer, die einfach nicht verstehen, wie gut sie’s doch meinen.
    Aber wie wir alle wissen: gut gemeint ist das Gegenteil von gut!

 Leave a Reply

You may use these HTML tags and attributes: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>

(required)

(required)