In einer Kundenfiliale war am Mittwoch ein Problem.
„Es druckt nicht.“ Jeder IT-Mensch weiß, daß dahinter Dramen stecken können. So auch in diesem Fall. Vorausgegangen war der ganzen Sache wohl eine Überspannung durch ein Gewitter am Dienstag. Nach telefonischer Diagnose (der Kunde ist über 400 Kilometer weg) stellte ich fest, daß der Router im Auslieferungszustand war. Klar, da stimmen die IPs nicht mehr und ins Internet gelangt man auch nicht. Und daß auch die Access-Points zicken ist dann auch kein Wunder. Ich leitete also den Laien per Telefon durch die Konfigurationsmenüs des Routers. Da ich Gott sei Dank in der Nähe ein Modell des gleichen Herstellers hatte, konnte ich Schattenboxen. Das mein Menü deutsch und daß des Kunden englisch war, stellte nur ein kleines Hindernis dar. IP am Router eingestellt, DSL-Zugangsdaten eingetippt, Firewall konfiguriert, Paßwort drauf und schon lief die Chose wieder.
Sie lief bis Dienstag. Gewitzt durch die Diagnose des Vortages, fand ich mit Hilfe des nun nicht mehr ganz so laienhaften Kunden schnell die Ursache (da leuchten keine Lampen). Das Vergessen der Einstellungsdaten am Vortag stellte sich nun als Agonie heraus, der Router war durchgebrannt und machte gar nichts mehr.
Nach Absprache mit der Geschäftsleitung schickte ich also die Dame am anderen Ende der Leitung zum Kaufen eines neuen Routers. Glücklicherweise ist die Filiale in unmittelbarer Nähe des EDV-Paradieses Schwanthaler Straße/Schillerstr. in München, so daß zumindest hier keine Probleme zu erwarten waren.
Kurze Zeit später bemühten wir uns also am Telefon gemeinsam um die Konfiguration des neuen Routers. 20 Minuten schafften wir es nicht, die Geräte zu verbinden, bis ich die erhellende Idee hatte.
Warum auch immer (am Vortag ging ja alles noch), war am Notebook in München die LAN-Verbindung deaktiviert. Endlich sahen sich die Geräte und keine 40 Minuten später waren am neuen Router die Daten eingegeben und die Routen eingestellt. Diesmal hatte ich kein Gerät vor mir, so daß manche Einstellungen schwer vorzunehmen waren bzw. die Menupunkte schwer zu finden waren. Sei’s drum, am frühen Nachmittag liefen Internet, WLAN und Drucker wieder und alle waren glücklich.
Auf dem Nachhauseweg bekam ich wieder einen Anruf von der Dame. Das sie mich diesmal per Mobiltelefon anrief, ließ Böses ahnen. So war es auch. Das Internet lief klaglos, aber das Telefon ging nun nicht mehr.
Hmm, war das nun auch ein Spätschaden vom Gewitter? NTBA sind ja ziemlich empfindlich. Ich rief die Störstelle an, die stellten aber keine Probleme fest, untermauerten aber meine Gewitterthese. So wollte ich die Kundin schon zum T-Punkt jagen, um einen Ersatz-NTBA zu besorgen. 20 Minuten später dann Entwarnung. Ein Bekannter sei zufällig vorbeigekommen, „der sich mit sowas auskennt“. Und tatsächlich – das Telefon ging wieder. Es war wohl bei der ganzen Umsteckerei (alte Konfiguration mit einzelnem Modem, neue mit integriertem Modem) irgendein Kabel vergessen worden.
Ich war sehr zufrieden – umfassend geholfen ohne Deutschlandreise. Nochmal einen herzlichen Dank nach München für die Geduld bei der Ausführung meiner Anweisungen und den Elan bei der Fehlersuche.
Und vorhin kam wieder ein Mobiltelefonanruf aus München. Mittlerweile hatte ich schon eine gewisse Scheu vor der Nummer 😉
Was war nun? Das Telefon ging mal und ging mal nicht. Ständig funkten Störungen dazwischen. Die Lösung für dieses (hoffentlich letzte) Problem war nach einigen Minuten gefunden. Der gestrige Helfer hatte im Übereifer zwar die Telefonanlage wieder korrekt an den NTBA geklemmt, aber fälschlicherweise auch noch den NTBA mit dem Router verbunden (LAN-Port – autsch)
Also nun ist alles gerichtet. Aber beschreien will ich es nicht. Ich werde noch eine Woche argwöhnisch sein, wenn das Telefon klingelt.
Mrz 142008
Respekt! Stramme Leistung!