Deutsche Soldaten in Afghanistan, in Ex-Jugoslawien und nun auch bald in Zentralafrika in ein Land, das seinen Namen in den letzten Jahren so oft wechselte, daß ich mir nicht mehr die Mühe mache, ihn mir zu merken. Tolle Wurst. Deutsche Steuerzahler bezahlen Millionen und Abermillionen und die Bundesregierung riskiert kaltschnäuzig das Leben seiner angeblich(?) viel zu wenigen jungen Männer, um in der Weltöffentlichkeit gut dazustehen. Oder wozu auch immer. Ich jedenfalls will das nicht, die Soldaten wollen es auch nicht. Und ob eine Volksbefragung diese Entscheidung der Roten und Schwarzen gutheißen würde, ist mehr als fraglich.
Man kann in dieser Sache einmal die demokratische Gesinnung unserer Obersten und ihr Wirken für das Land und das eigene Volk ruhig in Frage stellen.
Jun 012006
Ich war mir nicht sicher, ob ich diesmal einen Kommentar hinterlassen soll, aber jetzt tu ich’s doch – denn ich glaube hier liegst Du falsch. Natürlich respektiere ich Deine Bedenken und erst recht die der Soldaten ABER:
1. Ich traue unseren Politikern eine Menge gerade auch Negatives zu, aber dass sie kaltschnäuzig jemanden in den Tod schicken ganz sicher nicht.
2. Ich denke, wir sind uns einig, dass wir alle ein großes Problem damit haben, dass sich die USA bei jeder Gelegenheit als Weltpolizei aufspielt. Wenn wir das also nicht wollen – wer soll’s denn dann machen? Alle, aber nur bitte wir nicht?
3. Im Gegensatz zu den Ländern, in denen die Amis einfach mal einmarschieren, sind wir sowohl von Afghanistan als auch vom Kongo gefragt worden (jedenfalls von maßgeblicher Stelle) und die UNO hat uns GEBETEN. Soll die BRD wie zu Zeiten des Kalten Krieges da den Ohnemichel spielen?
4. Laut (nichtrepresentativen) Umfragen ist die Mehrheit der Bevölkerung im Kongo FÜR die Mission der Eurosoldaten und dagegen steht nicht etwa eine befeindete Armee, sondern schlechtbewaffnete, schlechtgeführte, marodierende Horden, die keiner Motivation folgen, außer ihrer Langeweile und Zerstörungwut. Wenn so ein Haufen zerlumpter Kindersoldaten mit AK47 auf eine professionelle Truppe trifft, tut er besser daran die Knarre hinter dem Rücken zu verstecken und pfeifend in die Luft zu gucken.
5. Was mir persönlich viel mehr Sorgen bereitet, ist die neueste Entwicklung in Afghanistan – da braut sich im Süden und in Kabul im Moment so einiges zusammen und ich hoffe mein Instinkt trügt mich, aber ich kann die neue Gefahr dort direkt wittern!
P.S.: Für die, die mich nicht kennen: Ich war selber mal Soldat in einer Kampfkompanie (3. FschJg 263), also in einer Truppe, die prädestiniert ist für solche Einsätze und bin unter anderem durch Gespräche mit einem gemeinsamen Freund von Jo und mir, der z.B. leitender Stabsarzt in Kundus war, einigermaßen auf dem Laufenden, was die Stimmung in der Truppe betrifft. -Ich nehme solche Themen also nicht auf die leichte Schulter und rede auch nicht einfach so daher.