…im wichtigsten aller Orte in Hessen, nämlich in Daubringen. In Daubringen findet nämlich immer zu Christi Himmelfahrt das Apfelweinfest statt.
Spontan entschloß ich mich also, das Apfelweinfest zu besuchen. Gegen Mittag erreichte ich mein Ziel. Daubringen ist in der Nähe von Gießen. Das Apfelweinfest erreichte ich nach einem strammen Fußmarsch, dessen letzte 800 Meter durch einen matschigen Schlammpfad führten.
Das Fest fand auf einer riesigen Lichtung statt. Umsäumt von Buden standen hunderte Biertische- und bänke, auf denen kaum ein Sitzplatz zu ergattern war. Überall saßen dichtgedrängt alte und junge Menschen fröhlich gröhlend und zechend dicht an dicht.
Man verstand kaum das eigene Wort. Unmengen Apfelwein wurden ausgeschenkt, die Würstchenbraterinnen kamen kaum mit dem Grillen hinterher, eine Kapelle spielte hilflos gegen den Lärm an.
So ein Krach, nur durch Menschen verursacht, habe ich nicht einmal auf der Wiesn erlebt. An eine normale Unterhaltung mit meinen Freunden war nicht zu denken.
Soviel natürliche Ausgelassenheit und Fröhlichkeit bar jeder Politik und Diskussion, das zu erleben, tat richtig wohl.
Aber es war auch anstrengend für Leute wie mich, die nach dem Fest noch einen PKW 150 Kilometer bewegen müssen. Insofern verließ ich leider viel zu früh das Schlachtfeld.
Aber es ist eine deutliche Überlegung wert, das Fest nächstes Jahr auf Schusters Rappen aufzusuchen und dann auch einmal in die Vollen zu greifen.
Mai 252006