Mai 052009
 

… hat sich die Fehlersuche nach einem Geräusch an meinem Auto entwickelt.
Hier noch einmal die bisherigen Leidensstationen.
Ende Februar stellte ich fest, daß an der Vorderachse irgendwtwas nicht in Ordnung ist. Beim Fahren von Rechtskurven gab es störende Geräusche. Anfang März wurde im Rahmen der regulären Durchsicht dann festgestellt, daß irgendwelche Achsbauteile verschlissen sind und damit das Auto keine TÜV-Plakette im April erhalten könne. Folgerichtig wurden an der Achse alle relevanten Teile erneuert, das HodBlog berichtete.
Nur war das störende Geräusch danach immer noch da, schlimmer noch, es war nun viel deutlicher vernehmbar.
Also bockten wir am Folgetag das Auto noch einmal auf und fahndeten nach der Ursache. Vorsorglich wurde noch im Anrieb ein Gelenk gewechselt, welches als Schuldiger vermutet wurde. Und wieder waren 200 EUR weg. Alle Reifen wurden nochmals gewuchtet und wechselweise umgesteckt. All das brachte kaum Besserung. Wir stellten noch fest, daß´die Reifen, warum auch immer, seltsam abgefahren waren und nicht rund liefen.
Unzufrieden fuhr ich nun wieder nach Mainz. Das Störgeräusch war immer noch da. Also faßte ich mir ein Herz und ging zu einer Werkstatt, die im Internet gut bewertet wird.
Und tatsächlich fühlte ich mich dort gut betreut. Bei der Probefahrt vermutete der Mechaniker auch die Reifen als Störenfriede.
Also schaffte ich letzten Donnerstag mein Auto zum ATU und ließ mir dort einen Komplettsatz Reifen samt Felgen aufziehen. Ich bat ausdrücklich um eine Vergleichsfahrt vorher und nachher, um beurteilen zu können, ob tatsächlich die Reifen schuld sind. ATU zeigte sich so kulant und sagte, daß im Falle des Nichtschuldseiens der alten Reifen ich den neuen Satz nicht nehmen müsse.
Nun lief die Probefahrt laut ATU aber zufriedenstellend und die neuen Reifen blieben montiert. Ich freute mich schon, endlich Schluß mit den störenden Achsgeräuschen. Doch die Heimfahrt geriet zur Enttäuschung, denn es war sogar schlimmer als vorher!
Glücklich^wblöderweise hatte ich die Altreifen schon einer hübschen, jungen Dame für einen lächerlichen Betrag versprochen, so stand ich nun da. Für mehr als 800 EUR neue Bereifung gekauft und alles noch schlimmer als vorher. Und protestierend wieder die Altreifen aufziehen lassen war auch keine Option mehr, denn dann hätte ich ja die hübsche, junge Dame betrogen.
Da stand ich nun, ich armer Tor und war so klug als wie zuvor.
Gestern hatte ich die Faxen dicke, denn die Fahrt von Mainz nach Frankfurt und zurück war eine Katastrophe. Bei 120 km/h schüttelte sich das Lenkrad und bei 140 km/h hatte ich Resonanzen an der kompletten Karosserie.
Ich fuhr direkt zu ATU und beschwerte mich. Ein Meister fuhr mit mir Probe, konnte sich aber auch nicht auf die Schnelle erklären, was denn nun zu tun sei. Auswuchten schloß er aus, daß war ja erst wenige Tage vorher geschehen.
Verzweifelt fuhr ich heute Nachmittag zur obengenannten Werkstatt, um mir dort noch einmal Rat zu holen. Und wieder fuhren wir Probe. Diesmal wurde der Wagen aufgebockt und noch einmal kritisch alles untersucht. Alle infragekommenden Teile waren nagelneu, saßen an ihrem Platz und wirkten unauffällig. Nichts klapperte, tropfte oder quietschte.
Zum Test wurde ein Hinterrad abgenommen und… Unwucht: 10 Gramm außen und 15 Gramm innen. Daraufhin empfahl mir die Werkstatt, noch einmal zum ATU zu fahren und die Räder nachwuchten zu lassen. Ferner einigten wir uns auf einen Termin diesen Freitag, um vorne links das Radlager auszutauschen (das ist (hoffentlich!) die Ursache des Störgeräuschs).
Uns so fuhr ich zum ATU und nun wurde mein Auto nochmals aufgebockt (bestimmt das 20x in einem Monat) und alle vier Reifen wurden noch einmal auf Wucht geprüft. Hier das Ergebnis:

vorne links: 25 Gramm außen und 10 Gramm innen
vorne rechts: 10 Gramm außen und 25 Gramm innen
hinten links: 10 Gramm außen und 15 Gramm innen
hinten rechts: 15 Gramm außen und 30 Gramm innen

Alle Reifen wurden in meinem Beisein neu gewuchtet, teilweise sogar noch auf der Felge gedreht und am Auto wurden die Radnaben so poliert, daß sie wie neu aussahen. Natürlich alles kostenlos, sonst wäre ich nämlich ausgeflippt.
Nun schlingert das Auto nicht mehr bei 120 km/h auf der Autobahn. Mal sehen, ob es am Freitag auch keine Störgeräusche mehr hat.
O Mann, ich darf gar nicht an das viele verplemperte Geld denken.
ATU

 Posted by at 2:58 pm

  3 Responses to “Zur reinsten Odyssee…”

  1. Und du beschwerst dich, Bahnfahren sei teuer?
    Hast Du mal alle PKW-Kosten zusammengezählt, die du allein hier im Block übers Jahr aufzählst, +Sprit + Steuer +Versicherung +Wertverlust der Karre?
    Dafür kann man sich auf Kurzstrecken mit dem Rad (bei schönem Wetter) mit dem Taxi (bei schlechtem Wetter) und auf längeren Strecken vom ÖPNV chauffieren lassen und den Rest könnte problemlos eine Billigkarre erledigen, von der Art wie sie jetzt überall als blechgewordene Abwrackprämie zu bewundern ist.
    Oder liege ich da falsch?

  2. Ich hab sogar ein Semesterticket und kann damit im ganzen Rhein-Main-Gebiet fahren. Dennoch kann ich auf einen PKW nicht verzichten. Denn 30.000 Kilometer im Jahr, davon das meiste dienstlich und fast alles ungeplant, lassen sich nicht einfach öffentlich fahren. Das Flugzeug scheidet aus, weil ich dort kein Werkzeug transportieren darf, mit der Bahn kann ich schlecht 2 dicke Laserdrucker, einen Tisch und 5 Flachbildschirme nebst Werkzeugkisten, Kabellage usw.. transportieren und der öffentliche Nahverkehr ist wenig hilfreich, wenn ich an einem normalen Wochentag erst in die FH, dann nach Hechtsheim und anschließend nach Weisenau muß.
    Und da mir mein Leben lieb ist, fahre ich lieber ein großes sicheres Auto als eine Billigkarre. Wobei meine Karre mittlerweile ja eine solche ist, zumindest nach außen.
    Bei mir heißt die Frage: Mobilität, ja oder nein? Und solange ich die eindeutig und von Herzen mit ja beantworte (und mir kein neues Auto kaufen möchte bzw. will/kann), solange versenke ich Geld in die olle Karre, wohl wissend, daß wirtschaftlich was anderes ist.

  3. Ja – ich gebe dir ja in der Sache recht, ich habe nur mal provokant gefragt.
    Stichwort Gepäck, ist für einen Familienvater das Hauptargument.
    Ich kann Dir mal ein Foto von unserem Kofferreum beim letzten Familienurlaub zuschicken – es reicht aber auch ein x-beliebiges Familienwochenende.
    Und hier hat die Bahn auch das größte Defizit, es gab mal Zeiten, da gab es an jedem Personenzug einen Gepäckwagen und die Herrschaften (und ihre Damen) sind teilweise mit SCHRANKKOFFERN gereist.
    Aber Gepäck zahlt kein Geld und wurde entsprechend für die DB zum reinen Ballast. Deshalb ist auch Mehdorns Vergleich mit dem Flugverkehr so schief, dort kann man sein Gepäck nämlich aufgeben und am Reiseziel wieder abholen.

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