Ohne Worte
Beim Stöbern nach einem günstigen Flug kam ich auf irgendeine Seite, bei der die Fluggesellschaft obenstehendes Menü bei der Alterswahl anbietet.
Beim genaueren Betrachten frage ich mich, welch wirrem Hirn das Menü entsprungen ist oder ob sich wirklich ein tieferer Sinn dahinter verbirgt. Kann mir jemand weiterhelfen?
…ist ein junger Mann, der vor einigen Jahren mit einer Idee schwanger ging. Irgend etwas intellektuelles für deutsche Medien. Im Endeffekt eine intelligente Fernsehserie im Zeichentrickformat, die ähnlich wie die frühen Simpsons, nicht nur den Konsumenten anspricht, sondern auch dem geneigten Bürger Vergnügen bereitet.
Nun, die Idee war da, doch wie setzt man als kleiner Bürger so etwas in die Tat um?
Ich bemühte mich damals (das muss so 2003/2004 gewesen sein) sogar beim nahegelegenen und allmächtigen 2DF um eine Audienz, die mir freilich versagt wurde (nach mehr als dreimonatiger Wartezeit kam ein lapidares Schreiben von irgendeinem Vorzimmerpraktikanten).
Christian kämpfte sich durch diverse Funkhäuser, doch nur der Bayerische Rundfunk äußerste gelindes Interesse. Nunja, eine Zeichentrickserie kostet sehr viel Geld und birgt viel Risiko, da ist Deutschland sicher der falsche Platz.
Doch die Ideen sprießten weiter und mittlerweile wurden über 100 Folgen entwickelt. Hut ab vor dieser umfangreichen Arbeit. Ein ganzes Universum ist mittlerweile um Alex, Rick, Mike und die zahlreichen anderen Bruchbacher entstanden.
Doch ständig nur sozusagen auf Halde produzieren ist auf Dauer auch unbefriedigend. Also wurden neue Vertriebswege gesucht und gefunden.
Ein talentierter Zeichner ward gefunden und entwarf und zeichnete für zahlreiche Chris’sche Euros die Figuren und eine komplette Comic-Erzählung.
Auch ein Produzent fand sich und nunmehr liegt das erste Heft vor. Ich habe gleich einpaar käuflich erworben und mir diese vom Verfasser sogar widmen lassen!
Wer weiß, in wenigen Jahren sind die Dinger meine Altersvorsorge.
Wer nun etwas neugierig geworden ist, der kann sich über das Projekt bei Chris selber informieren oder bei einem erfahrenen Blogger weiter zum Thema lesen.
Meine bestellten Hefte sind leider noch nicht eingetrudelt, aber dank Chris, der von Dienstag bis heute morgen bei mir weilte, habe ich bereits einige signierte Exemplare hier.
Normalerweise mag ich ja keine Comics, aber dieses hat mir ausgenommen gut gefallen. Viele stimmige und nette Referenzen, feingeistige Seitenhiebe und eine runde Geschichte bereiteten durchaus ein schönes, wenn auch kurzes Lesevergnügen.
Nun wäre es a) gut, wenn viele Leute diese Comics lesen würden und b) das ganze irgendwann kommerziell einmal so interessant wird, daß sich das 2DF endlich mal dafür interessiert.
Warum ich das überhaupt schreibe? Nun, mir gehören an dem Projekt 50,01% und … 😉
Also los, kauft ein Heft, solange noch welche da sind!!!1
Ich weilte letzten Dienstag in Osnabrück. Im Frühstücksraum des Hotels ist leider ein Fernsehapparat installiert. Auf diesem lief eine dieser unsäglichen Morgensendungen. Ich frühstückte und hatte den Apparat im Rücken, denn ich mag keine bewegten Bilder zum Essen, schon gar nicht zum ersten Mahl des Tages.
Auf einmal fiel mir im wahrsten Sinne des Wortes das Frühstücksei wieder aus dem Mund. Er war nämlich offen geblieben. Was war passiert? Im Fernseher lief eine Reklame. Sinngemäß lief folgender Dialog zwischen einem kleinen Mädchen und seiner Mutter ab:
Mädchen: Wenn Papi tot ist, kaufe ich mir eine Ponyfarm!
Mutter: Nö, wenn Dein Vater nicht mehr da ist, kaufe ich mir erst eine Finca auf Mallorca.
Und dann die „lustige“ Ansage einer Risikolebensversicherung.
…wurde mein Großvater geboren. Ich finde das eine gute Gelegenheit, an dieser Stelle etwas über ihn zu erzählen.
Mein Großvater Emil Czudnochowski stammt aus Masuren. Dort lernte er auch seine Frau kennen, die er 1934 heiratete. Opa war Maurermeister. Zeit seines Lebens liebte er die Musik. Noch im hohem Alter saß er gerne am Radio, wo er lieber die Neue Deutsche Welle als die üblichen Schlager hörte. Er spielte Trompete und Mandoline. Auf dem folgenden Bild ist er ganz links stehend neben seinem späteren Schwager, meinem Großonkel Albert zu sehen. Das Bild ist von 1937.
Mein Großvater war Vater von fünf Kindern. Der Erstgeborene kam als Kind durch einen Autounfall ums Leben, das jüngste Kind ist meine Mutter. Sie wurde 1943 in der Kreisstadt Johannisburg geboren, in der die Familie mittlerweile ein Haus hatte, welches Opa errichtet hatte. Mein Großvater war nämlich Maurermeister und hat in seinem Leben weit mehr als hundert Gebäude errichtet. Ich verfüge über eine Liste dieser Gebäude.
Opa war einfacher Soldat im zweiten Weltkrieg. Er war an der Westfront und wurde dort verwundet.
Nach dem Kriegsende, welches er in dänischer Gefangenschaft erlebte, ging er in die mittlerweile polnisch besetzte Heimat zurück und wurde dort von Polen aufgegriffen und als Zwangsarbeiter im Kohlebergwerk in Kattowitz eingesetzt. Sein Nachname und das Beherrschen der Sprache ermöglichsten 1946 seine Flucht. Er fand nach vielen Wirren seine Familie wieder, die in den Großraum Lübeck geflohen war.
Dort fing er wieder bei Null an und erbaute in den frühen 1950ern Jahren ein Haus, welches ich auch kennen- und schätzenlernte.
Mein Großvater war Zeit seines Lebens ein geachteter und beliebter Mann. Auch im hohen Alter schätzten alle seinen Ratschlag und suchten seine Gesellschaft. Er konnte herrlich erzählen und auch prima singen. Als Enkel erinnere ich mich an viele schöne Abende, die ich mit ihm verbrachte. Ich verbrachte ja als Kind jedes Jahr mehrere Wochen bei den Großeltern an der See.
Hier entstand auch das folgende Bild.
Opas 75. Geburtstag war eines der schönsten und größten Familienfeste und wird mir immer in lebhafter Erinnerung bleiben. Auch die goldene Hochzeit 1984 war der Hammer.
Meinem Großvater war es noch vergönnt, die deutsche Wiedervereinigung mitzuerleben. Leider verschlechterte sich sein Gesundheitszustand in den 1990er Jahren. Er konnte immer schlechter laufen (die Kriegsverletzung und sein schwerer Beruf). Aber er beklagte sich nie und strahlte für mich immer Lebensmut und Optimismus aus. Meinem Großvater war es noch vergönnt, seinen 85. Geburtstag zu feiern. Danach ging es ihm immer schlechter und Ende 1992 verstarb er nach langer, schwerer Krankheit.
Heute wäre sein 100. Geburtstag. In meiner Erinnerung bleibt er stets wach.
Alles klappte, alles war prima, bis aufs Wetter.
Eine nette Geschichte erlebte ich, die ich niemandem vorenthalten möchte.
Am Montag schenkte mir eine Kollegin aus Münster als Dankeschön eine schöne Flasche Pfälzer Wein. Ich steckte sie in die Kabelkiste die auf der Rückbank lag…, ja, mein ganzes Auto war gerammelt voll mit EDV-Zeugs.
Dienstag stellte ich mein Auto an ebenso illegaler wie altbekannter Stelle ab.
Am frühen Nachmittag hatte sich das Wetter verschlechtert, es goß in Strömen. Ich mußte ans Auto, um einige längere Kabel zu holen (Vernetzung neues Stockwerk). Also renne ich durch den Regen unter das Vordach, unter dem mein Auto steht und… es ist eingekreist von einem Haufen wetterflüchtiger Penner, die zudem der deutschen Sprache nicht so mächtig sind.
Es sind, wie ich an Hand der Gesprächsfetzen vermute, Polen. Sie beobachten mich interessiert, wie ich aus einem Umzugskarton einen Router und 5 RJ45-Kabel berge.
Die blöden Netzwerkkabel sind zu einem monströsen Knäuel verbunden und ich brauche ziemlich lange, um passende Stücken zu extrahieren.
Das wird begleitet von „witzigen“ Kommentaren wie „Du Elektrist?“, „schweres Sache so Leine“ u.ä..
Also wohl fühle ich mich unter den interessierten Blicken von 15 oder so polnischen u.a. Pennern nicht. Ich sehe Horrorszenarien von verkratztem Lack und Schlimmerem vor mir. Auch lagern im Kofferraum durchaus relevante Werte, die ich nicht gerade entblößen möchte.
Doch in der Kabelkiste liegt ja noch der rettende Wein! Mit Verschwörermiene sage ich: „Mal sehen, ob ich auch was für euch finde, wühle aufmerksamkeitsheischend in der Kiste … und zaubere die Flasche hervor, die ich dann dem offensichtlichen Oberhaupt der Truppe reiche.
Man kann sich gar nicht vorstellen, wie ehrlich und aufrichtig und herzlich sich diese Menschen darüber gefreut haben…
Die Kollegin möge mir also verzeihen, daß ich ihren tollen Wein nicht selber trank, aber so hat er deutlich mehr Nutzen gehabt.
…B**l*f*ld! Muhahahaha.
Viele Grüße aus Osnabrück. Komme gerade aus Münster. Mal sehen, was heut‘ Abend geht…
Kürzlich feierte die Musik-CD ihr 25-jähriges (30) Jubliläum. Im heise-Forum stellte daraufhin ein Nutzer die entscheidende Frage:
Eure erste Musik-CD?
bei den meisten Leuten war das wohl „Brothers in Arms“ von Dire
Straits
Die Antworten im Forum sind auch durchaus interessant.
Ich kann mich an meine erste CD nicht so recht erinnern, denn ich kaufte erst 1993 einen CD-Spieler. Ich vermute, es wird die „Some Great Reward“ von Depeche Mode gewesen sein.
An meine erste DVD hingegen erinnere ich mich gut. Es war „Auf der Flucht“ mit Harrison Ford. Sie war als Gratiszugabe bei Vobis-Rechnern mit DVD-Laufwerk dabei. Das war 1999. Die DVD kostete nix, aber die Folgeinvestitionen (16:9-Gerät, DD-Receiver, Lautsprecher)…
Auf meiner Autofahrt durch Deutschland hatte ich das zweifelhafte Vergnügen, Nachrichten zu hören. Es war Mariae Himmelfahrt und dennoch nur schlimme Nachrichten: 3 deutsche Polizisten in Afghanistan ermordet, 6 Männer in Duisburg erschossen, jeweils mehr als 500 Tote bei Erdbeben in Peru (Puh, ein Freund von mir war noch letzte Woche in der Ecke) und Selbstmordanschlägen im Irak (…).
Ich möchte ein paar Worte zu den Berichten über die Ermordeten im Pott sagen.
Die erste Meldung hörte ich morgens 05:30 Uhr.
Im Duisburger Bahnhofsviertel wurden fünf Menschen erschossen aufgefunden. Ein sechster starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Zum Tathergang können derzeit noch keine Angaben gemacht werden.
Ich dachte mir so, daß dahinter nur ein organisiertes Verbrechen stecken kann und wartete neugierig auf weiterführende Meldungen.
Nun kamen zwar nonstop auf allen möglichen Sendern, die ich extra deswegen durchschaltete mehr oder weniger ausführliche Berichte zu dem Thema, aber bis nach 11:00 Uhr war ich keinen Deut schlauer. Man erzählte exakt nichts Relevantes. Ok, eine Frau hatte die Polizei informiert, es war vor einer Gaststätte, es waren zwei Autos (Golf und Astra), eines mit Duisburger und eines mit irgendeinem anderen Kennzeichen beteiligt, aber sonst immer noch nichts.
Da man nicht mehr Namen oder Merkmale der Opfer nennt, konnte man auch nicht mutmaßen, welche ausländische Mafia da ihre Hand im Spiel hatte.
Am frühen Nachmittag dann fiel endlich das erlösende Wort „Mafia“. Vorher hatte man aber noch um den heißen Brei geredet. Dabei wäre es mittlerweile auch einem Vollidioten klar gewesen, denn die gestelzt bemühte Neutralität in den Berichten ließ gar keinen anderen Schluß zu. Oder wie anders soll man das interpretieren, wenn die italienische Polizei Hinweise gibt, wenn die Toten Angehörige zweier Familien aus einem süditalienischen Dorf waren und wenn man mutmaßte, daß das Restaurant dem organisierten Verbrechen dient?
Und auf einmal waren die Experten da, die wußten, daß dieses Lokal der schlimmsten aller Mafias gehört, eine Hochburg sei, die Familien sich seit 19xx bekriegen und und und…
Man lese nur beispielhaft diesen SpOn-Beitrag, um zu wissen, worauf ich hinauswill.
Jedesmal, wenn ich mich über das Versagen des Rechtsswtaates aufrege oder kriminelle Machenschaften von Ausländern an den Pranger stelle, werde ich mit der Faschismuskeule kleingekloppt und wird mir der nette Gemüsehändler Ali als bereichernd für mich dargestellt.
Und wenn sich mal die Spuren der organisierten Kriminalität nicht verwischen lassen und sie es in die Medien schaffen, dann wird mir immer gesagt:
Das ist halt so, das weiß man doch,
– daß man in Frankfurt problemlos am Hbf. Waffen usw. kriegt
– daß die Ndrangheta die schlimmste italienische Mafiatruppe aus dem Dorf San Luca ist und eine ihrer Hochburgen Erfurt ist
– daß die vietnamesische Zigarettenmafia die allerschlimmste ist und alle Dolmetscher verängstigt und/oder bestochen sind,
– daß die Russenmafia ab 10.000 EUR problemlos Mordaufträge durchführt,
– daß die Kosovo-Albaner die schlimmsten sind
– usw, usf.
Wie kann es sein, daß sich die Mafia binnen so weniger Jahre in der Landeshauptstadt von Thüringen ein Standbein aufbaut, es „jeder“ weiß und niemand was unternimmt?
Ich könnte schreien vor Wut. Nicht, daß ich hier den Polizeistaat haben will, aber ich will an dieser Stelle einfach nur Ehrlichkeit.
Ich will nicht wie ein Verbrecher behandelt werden, nur weil ich auf der BAB 20 km/h zu schnell fahre. Ich will Gerechtigkeit und Ehrlichkeit.
Wenn mir der Innenminister sagt, es gäbe Probleme mit organisierter Kriminalität, gegen die man machtlos ist bzw. die einen nicht interessieren, dann meinetwegen…, aber so zu tun, als gäbe es diese Probleme nicht (man schaue sich nur die mittlerweile bundesweit einheitlichen und flächendeckenden griechischen, italienischen, chinesischen Restaurants an, die offensichtlich nur der Geldwäsche dienen) und dann dem Bürger vorzuwerfen, „das sei halt so“ und „das wisse man doch“, das stinkt mir gewaltig.