Es wäre ja ein Frevel gewesen, das herrliche Wetter nicht ausgiebig zu nutzen.
Also wanderte ich heute einige Stunden am und um und auf dem Donnersberg. Jedesmal, wenn mich der Heuschnupfen einholte, fuhr ich ein Stückchen weiter (Pollenfilter im Auto) und ließ mich per Zufall treiben.
Zuerst war ich in Kirchheimbolanden, wo ich lange an der imposanten und gut erhaltenen Stadtmauer spazierte. Anschließend besuchte ich die „Spitze“ des Donnersberges, floh dort aber vor allzuvielen Ausflüglern. Am schönsten war die nächste Station, die Wanderung durch Falkenstein. Dort gab es nicht nur Mittag, sondern auch die schönsten Blicke in alle Richtungen. Die üppig blühende Natur tat ein Übriges. Wenige Kilometer lud ein Wanderwer ein, ihn zu verfolgen, was ich auch eine halbe Stunde bis zu einem Aussichtspunkt tat. Vorbei an fettgrünen Wiesen, auf denen zufriedene Kühe grasten (dem dort gelegenen Biobauernhof mit eigener Schlachtung glaube ich sogar unbesehen das Bio) ging es auf Nebenstraßen durch viele kleine Orte, die alle auf -weiler endeten. Noch ein letzter Spaziergang durch Alsenz, einem mir bis dato völlig unbekannten Ort und ich fuhr durchs Nahetal bis Wöllstein, wo ich wieder Richtung Heimat abbog.
Einzig störend waren die Rennradler, die, das Gesicht stoisch auf den Asphalt gerichtet und konsequent Radwege ignorierend, Fußgängern, Auto- und Motorradfahrern ihre aufgerichteten Hintern präsentierten.
Leider habe ich viel zu wenig fotografiert. Abgesehen davon kann man die mir heute präsentierte Frühjahrspracht bei tollem Wetter sowieso nicht in einem schnöden Bild einfangen.
Aussicht auf den Donnersberg von Alsenz aus.
Die Burgruine in Falkenstein.
Blühender Ginster auf Rhyolit.
Ob da wer am Hydranten gespielt hat oder eine Panne dafür verantwortlich war, jedenfalls gab es heute Abend einige Aufregung, als auf einmal eine nette bis zu 20 Meter hohe Fontäne aus dem Hydranten schoß.
… Postkarte. Nicht zum ersten Mal bekam ich heute exotische Post.
Wer aus meinem Bekanntenkreis kann schon von sich behaupten, eine Postkarte aus Armenien geschickt bekommen zu haben? Vielen Dank an Christine, die sich im Moment in dieser Gegend im Urlaub befindet.
Die Frontseite der Postkarte sei meinen Lesern nicht vorenthalten.
Ach der Sewansee! Dank des Schriftstellers mit dem melodischen Namen Wachtang Ananjan, dessen Bücher „Armenische Jagderzählungen“ und „An den Ufern des Sewansees“ ich als Kind und Jugendlicher ich mit Begeisterung las, habe ich eine große Sehnsucht (oder Seensucht?) nach dem Sewan entwickelt und viel über die dortige Natur und Landschaft gelernt.
Ich werde dem Reisebericht Christines aufmerksam lauschen und bei Gefallen eine Reise dahin in näheren Betracht ziehen.
…kaufen sich Nougathobel, Trüffelschäler oder edelsteinbesetzte Halsbänder für ihre Haustiere. Aber das ist oberflächlich, das trifft nicht den Punkt. Wirklich bedeutende Männer tragen Hausschuhe aus rotem Saffianleder!
Das trifft auf Leute zu wie Phileas Fogg oder auch Charles Montgomery Burns
Jedesmal, wenn ich in einem Roman aus dem 19. Jahrhundert von einem wichtigen Earl oder Lord las, so hatte er in seinen Privaträumen Hausschuhe aus (rotem) Saffianleder an.
Logisch, daß mich dieses Thema seit meiner Kindheit immer interessierte. Bei Bekannten erspähte ich ein Nagelnecessaire (sagt das außer mir eigentlich noch jemand?) mit rotem Saffianlederbezug. Und ein Onkel besaß ein Etui, in dem er einen kostbaren Füllfederhalter aufbewahrte aus grünem Saffianleder. Wie sich das anfühlte, wie das roch. Welch heimliche Obsession!. Unbewußt sehnte ich mich immer nach Saffian, strahlt es doch Eleganz, Weltmännischkeit, Qualität, Hochwertigkeit, Geschmack und Vermögen aus.
Doch geriet dieses Thema im Laufe der Jahre völlig in Vergessenheit. Nun unternahm ja meine Mutter im März eine Kreuzfahrt, die sie unter anderem auch an die Atlantikküste Marokkos, genau gesagt nach Agadir, führte. Nun ist Agadir 250 Kilometer von Safi, der Heimat des Leders, entfernt. Aber immerhin stimmt schon mal das Land. Wer weiß, ob heutzutage dieses traditionsreiche Leder überhaupt noch in alter Güte gefertig wird. Ist aber auch egal, ich gab meiner Mutter einen sonnenklaren Auftrag, mir Saffianhausschuhe mitzubringen. Natürlich im Scherz, denn ich habe ja bereits dank Florian die tollsten Hausschuhe der Welt. Abgesehen davon dürften solche Schuhe, so es sie denn gibt, ein kleines Vermögen kosten.
Zumindest hatte ich mit diesem Scherzauftrag der lustigen Reisetruppe, die sich im Laufe der Fahrt gebildet hatte, ein kleines Thema gegeben. Jeder der es hören wollte (und sicher auch jeder, der es nicht hören wollte), war informiert, daß man beim Landgang in Agadir gefälligts nach roten Saffianlederhausschuhen Ausschau halten zu habe. Und… man fand welche!
Naja, nicht gerade Saffianleder, aber immerhin die Kriterien Hausschuhe und rot waren erfüllt. Nach dem ortsüblichen Feilschen (40-10-30-20-ok) wechselten die Schuhe den Besitzer und wurden mir vorletzte Woche feierlich dediziert. Und hier sind sie nun:
Der kleine als Schlüsselanhänger dienende rote Schuh wurde als Souvenir und zusätzlicher Gag in Menorca erworben.
…Beitrag gelesen wie im heutigen SpOn.
Es geht um die CO2-Ausstoßwerte von diversen Autos, in denen Spitzenpolitiker durch Deutschland fahren. Akribisch wird aufgelistet, welcher Dienstwagen wieviel Gramm Kohlendioxid pro Kilometer vom jeweiligen Wagen ausgestoßen werden.
Und dann zeigt man klagend auf die bösen Politiker und lobt die Berlinerin Lompscher dafür, ein ausländisches Sinnlosauto zu fahren.
Herr, wirf Hirn vom Himmel!
Mal ein paar Gedanken von mir dazu:
1. Minister und hohe Repräsentanten des Landes sind schon immer mit repräsentativen Autos durch die Welt gefahren. Und in einem reichen Industrieland, welches vor allem durch die Autoindustrie reich geworden ist, kann dann bitteschön auch ein hoher Staatsbeamter ein großes deutsches Auto fahren. Und das machen ja auch beinahe alle. Alle deutschen Automarken sind gerecht vertreten und meistens auch in vernünftigen Motorisierungen und meist auch mit Diesel oder sogar Erdgas.
Wo ist also das Problem?
2. Die ganze CO2-Diskussion bezüglich der Autos können sich die Ökos sonstwohin schieben. Durch Deutschland rollen täglich hunderttausende fette LKW aus aller Herren Länder. Die stoßen am Tag soviel CO2 aus wie mein armes Auto im Jahr nicht. Dort könnte man gewaltig die Umwelt retten. Oder was ist mit dem Flugverkehr? Unmittelbar in meiner Nähe ist einer der größten Flughäfen der Welt. Dort starten täglich im Minutentakt fette Jumbos in alle Welt. Und die meisten davon fliegen nur Urlauber in warme Länder, Und bei jedem Start gehen ca. 80.000 Liter Kerosin durch die Turbinen. Da rechnet man sicher nicht in Gramm/Kilometer. Abgesehen davon wird dieses CO2 (und noch viel übleres Zeug, denn Kerosin ist ein ziemlich billiges Dreckszeug) während des Starts prima in die Atmosphäre in alle üblichen und unüblichen Höhenlagen gepustet, daß schafft nichtmal der dreckigste LKW so effektiv.
3. Die angeblich so umweltbewußte Frau Katrin Lompscher aus Berlin mit ihrem Toyota Prius denkt sicher auch, sie wäre eine Umweltaktivistin und ist jetzt mit sich selbst zufrieden.
Ich will nicht mal auf den Punkt hinaus, daß sie sich undeutsch verhält, das begreift heute sowieso keiner mehr, sie verhält sich geradezu schwachsinnig.
Was ist denn bitteschön am Toyota Prius umweltfreundlich? Wenn man sich mal die technischen Daten anschaut, stellt man fest, daß der Wagen relativ klein ist, dafür aber stattliche 1,4 Tonnen wiegt.
Wo kommt das denn her? Nun, das ist das Gewicht der Batterien. Es gibt auch im Jahre 2008 noch kein überzeugendes (und bezahlbares) Energiespeicherkonzept. Also fährt der kleine Toyota stets eine knappe halbe Tonne Bleibatterien mit sich herum. Bleiakkus! Mit knappen und teueren, dafür aber giftigen Blei. Gefüllt mit Schwefelsäure. Und nach nichtmal 18 Monaten im Schnitt durch die hohe Last verschlissen. Hallo? Das ist kein gangbarer Weg. Abgesehen davon wurde das Hybridauto von Toyota nicht entwickelt, um Grünwähler selbstzufrieden aussehen zu lassen, sondern schlicht und einfach deswegen, weil im Stadtkern von Tokio der Smog so übel war, daß schlicht und einfach alle Fahrzeuge mit Emission verboten wurden. Und um in den Stadtkern von Tokio rein- und Abends wieder herauszukommen, genügt die lächerliche Reichweite von weniger als 100 Kilometern auch gerade so.
Dafür wurde der Prius entwickelt und dazu ist er auch praktisch. Für einen Einsatz im deutschen Straßenalltag taugt er nicht. Man fährt ihn hier nämlich fast ausschließlich mit Sprit und fährt dann immer die schweren Bleiakkus sinnlos durch die Landschaft spazieren.
So, genug gemeckert.
…ist manchmal schon interessant. Meine Mutter lernte auf ihrer letzten Reise eine Lebensenergieberaterin kennen. Diese schien sogar recht gut davon leben zu können. Nun dachte ich, das so etwas schwer zu toppen ist. Aber bei meinem kürzlichen Aufenthalt in Mecklenburg stieß ich doch tatsächlich auf eine noch interessantere Tätigkeit.
Ich sage nur Heilgesänge.
…Tagen, daß sich mit der Inspektion nun die Wartungskosten am Wagen in Grenzen halten, so wurde ich heute eines Besseren belehrt. Irgendein Magnetscheibe / $BAUTEIL ist defekt. Deswegen funktioniert meine Klimaanlage nicht mehr. Damit sie wieder geht, muß ich nun 400 EUR oder so berappen. Hoffentlich geht es nicht so weiter.
…nicht mehr erleben konnte. Im heutigen SpOn kann man nachlesen, daß Roboterinsekten für militärische Zwecke entwickelt werden.
Wozu das eventuell führt, kann man in seinen Büchern nachlesen, beispielsweise in
Der Unbesiegbare aus dem Jahre 1964 oder auch im Spätwerk von 1986 Frieden auf Erden bzw. Ich hoffe, daß die Eierköppe, die den Scheiß entwickeln, sich auch mal die ollen Romane von Stanislaw Lem angetan haben.
…, denn nun ist selbst der Untergrund vom Führer befreit.
Ich meine die Weiße Wiek, über die heute SpOn berichtete.
Hier mein Beweisfoto, habe selten so einen leeren Jachthafen gesehen.