Jan 302007
 

…noch kommen? Richtig, Dyskalkulie! Mit komplizierten griechischen Worten oder Abkürzungen kann man viel erklären und trefflich über schlechte oder mangelhafte schulische Leistungen der Kinder referieren.
Ein kleiner Ausschnitt aus der Wikipedia gefällig?

Verhaltensauffälligkeiten können als Neurotisierungssymptome bzw. als deren Folge aufgefasst werden. Im Zusammenhang mit Lernstörungen sind insbesondere Vermeidungs- und Kompensationsstrategien zu beobachten. Strategien der Angstbewältigung und Diskrepanzvermeidung führen häufig zu weiterer sozialer Desintegration. Das Kind versucht, unangenehme – weil angstauslösende – Situationen zu meiden. Es beschäftigt sich nicht mehr mit dem Lerngegenstand Mathematik, kapselt sich von der Umwelt ab, reduziert Sozialkontakte. Immer weitere Generalisierung des Vermeidungsverhaltens kann schließlich zum völligen Rückzug führen. Das Kind versucht, sein Selbstbild, die Reaktion der Umwelt usw. dadurch zu kompensieren, dass es Anerkennung für Kaspern, Aggression usw. erhält. Die schlechte Beurteilung der Umwelt kann zu einer allgemeinen Unfähigkeit zu sachlicher Selbstkritik führen (Diskrepanzvermeidung). Teilweise versucht das Kind durch Rollenspiele, sich von sich selbst zu distanzieren.

Spätestens jetzt bin ich weichgequatscht und resigniere.
Ich will nicht in Abrede stellen, daß es diese und noch viel mehr Lernstörungen usw. gibt und das man das berücksichtigen muß. Aber langsam werden mir die Ausnahmen zu viele.
In Bälde wird es eine Entschuldigung für alles geben. Für schlechtes Rechnen, Lesen und Schreiben haben wir schon was. Wie wäre es nun mit Schlechtsein in Geschichte oder Sport?
Oder Kunst. Also ich war die totale Null im Zeichenunterricht. Ich verlange nachträglich Verlängerung der Malzeiten und Einzelbetreuung und eine Umwandlung meiner damaligen Vier in eine Drei! Denn ich konnte nicht schlecht zeichnen, ich hatte lediglich die verbreitete Dystechnichromie.

 Posted by at 11:08 pm

  2 Responses to “Was mag wohl nach ADS, Legasthenie und Dyslexie…”

  1. Ich beschäftige mich seit längerem mit gehirn-gerechtem lernen nach Vera F. Birkenbihl. Sie hat in einer DVD (ich glaube Jungen & Mädchen, wie sie lernen) dargestellt, dass Rechnen und Schreiben keine natürlichen, angeborenen Funktionen sind und deshalb der Begriff Dys verkehrt ist. Man sagt eben nicht Dyskünstlerisch und Dystänzerisch oder Dyssportlich, weil man hier weiß, dass dies Dinge sind, die man lernen kann, während wir beim Rechnen und Schreiben eher davon ausgehen, dass es völlig normal sein müßte es zu können. Was aber in der Entwicklung des Menschen erst seit äußerst kurzer Zeit überhaupt vorkommt.

  2. Lies noch mal aufmerksam den Kasten, da steht „…dass es Anerkennung für Kaspern, Aggression usw. erhält…“ hier entsteht ein echter Teufelskreis.
    1. Eltern befinden sich mit anderen Eltern im Wettbewerb ums beste Kind (und um die „beste“ Erziehung). wenn mein Kind nun möglicherweise im Rechnen schlechter als die Klassenkameraden ist, „kann“ es ja nicht an der tollen Erziehung liegen und schon gar nicht am Kind. Es muss eine Krankheit (Verz. Fehlfunktion) sein auf die ich die Schuld abwälzen kann. Das macht mein Kind auch gleichzeitig interessanter und
    2. Das Kind bekommt (s.o.) Aufmerksamkeit für’s Falschmachen. Hurra, ich kann bequem sein und hinterherlaufen und werde dafür umso mehr geliebt.
    Dumm nur, dass unsere Wettbewerbsgesellschaft nicht das gleiche Verständnis aufbringt wie Supermami!
    Und dann stehen die Falschrechner später vor der Uni und wollen alle Sozialpädagogen werden, um den lieben Kleinen den selben Quatsch wieder einzuimpfen.
    Herzlichen Glückwunsch, gut dass Indien auch Ingenieure exportiert.

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