Hierzulande ist es etwas Superschlimmes, Familienvater zu sein. Beweis gefällig? Nun, da war zuerst der Mörder des kleinen Mirco aus Grefrath, der letzte Woche beigesetzt wurde.
Im Zusammenhang mit dem Täter sprach man fast immer in den Medien vom 45 Jahre alten Familienvater, der die Gräueltat deswegen begang, weil ihn sein Chef zusammengestaucht hatte oder so.
Nun habe ich keine Kinder und bin somit auch kein Vater, geschweige denn Familienvater. Dennoch würde es mir als solcher blöd vorkommen, alleine auf Grund meines Familienvaterseins in sprachlich in die Nähe eines geistesgestörten Mörders gerückt zu werden.
Naja, einmal ist keinmal und so wird seit einigen Tagen in unserer Einheitspresse von einem weiteren Familienvater geredet. Dieses 1,60-Meter-Männchen mit rotem Sakko hat wohl über Jahre nicht nur eifrig Inzest betrieben und seine Kinder mißhandelt und mißbraucht, sondern seine Schutzbefohlenen auch Kinderschändern aus der Umgebung angeboten, um seine Schulden zu bezahlen.
Und wenn man aus dem Gerichtssaal berichtet, wird Detlef S. immer wieder stereotyp als Familienvater erwähnt.
Abgesehen davon, daß man ja in dieser Konstellation Familienvater sein muß, um Inzest zu betreiben, bin ich richtig froh, kein Familienvater zu sein, denn langsam verbindet man mit diesem Wort (ähnlich wie bei den rechtspopulistischen Haider) nur noch Böses.
Diese Typisierung und Verarmung der Sprache ist für mich einfach unerträglich.
Zum Thema selber halte ich mich öffentlich lieber zurück. Nur so viel: ich wette, daß das Jugendamt Dreck am Stecken hat, ich wette, daß die Nachbarn nun erkennen, daß sie es schon immer gewußt haben und ich sehe auch hier schon wieder einen nervenzehrenden Prozeß, der es für die Opfer noch schlimmer macht und der perversen Drecksau nur nützen wird.
Tja, wenn ich an der Macht wär,…
Feb 152011
Ist doch ganz einfach.
Ehe und Familie gehören zu den Grundsäulen konservativer Werte und bildet den Kern konservativer Politik.
Deswegen lässt die Linke (nein nicht die Partei, der gesellschaftlich sehr linke Teil – auch der Presse) nichts unversucht diese, besonders in ihrer patriarchalischen Prägung als verdammenswertes Herrschaftsinstrument zu entlarven und zu brandmarken.
Was kann da besser geeignet sein, als Mörder, Kinderschänder oder ähnliches, die auch noch Familienvater sind – da muss doch ein Zusammenhang sein. Oder?
Das muss in die Köpfe. Deswegen werden Kampagnen gefahren, die zu nichts anderem gut sind, als die breite Meinung Stück für Stück umzupolen.
Ich finde das nur noch zum Kotzen. Verzeih die Ausdrucksweise, das ist sonst nicht meine Art wie du weißt, aber ich bin Familienvater und unsere Dreckspresse ist einfach nur noch unerträglich.