Feb 222010
 

… verkommen sind, zeigt sich nicht nur beim derzeitigen Ausstand der Lufthansapiloten. Streik, das ist für mich das Sichwehren der unterdrückten Arbeiterklasse gegen den ausbeutenden Kapitalistenbonzen.
Sicher aber nicht das derzeitige Gejammer von Leuten, die als bessere Busfahrer mehr Kohle einstreichen als der Bundeskanzler. Und wenn sich irgendwo Leute orange Plastikjäckchen anziehen und Trillerpfeifen mit Aufdruck betrillern, dann sehe ich da auch alles Mögliche, aber sicher keine Notwendigkeit.
Ein echter Streik, der muß von Herzen kommen, nicht von fettgefressenen Gewerkschaftlern geleitet werden, die in der S-Klasse vorfahren und besagtes oranges Jäckchen über ihren in London maßgeschneiderten Anzug stülpen und dann zündende Reden vor den armen Mitgliedern halten, um deren Inhalt dann zu verraten und mit Füßen zu treten.
Daher mein Vorschlag: Gewerkschaften sind im Moment die Totengräber der Nation, daher gehören sie alle auf der Stelle abgeschafft.
Sollte anschließend irgendwo wieder eine Notwendigkeit entstehen, sich gemeinschaftlich zu organisieren, nun, dazu haben wir ein Grundgesetz, dann können sich echte Gewerkschaften gerne wiedergründen und echten Druck erzeugen. Dann gibt es auch wieder echte Verhandlungen und echte Ergebnisse. Aber sicher kein Gerangel um 35-Stundenwochen, kostengünstigen Zahnersatz usw. usf.

 Posted by at 10:29 pm

  One Response to “Daß in Deutschland Streiks zu einer reinen Farce…”

  1. Dass die besseren Busfahrer kein Interesse haben, dass ihre Jobs in Billiggesellschaften verlagert werden, kann ich sehr gut verstehen. Und wenn ich es richtig verstanden habe, sind sie sogar bereit, auf eine Gehaltserhöhung zu verzichten, wenn dafür diese Jobverlagerung beendet wird. Das ist immerhin mal neu.

    Deinen Ekel gegenüber Gewerkschaften kann ich aber sehr gut verstehen. Immer öfter zeigen die Gewerkschaftsbosse, dass sie selbst zu den Bonzen gehören, den Hals nicht voll genug kriegen können und eigentlich nur im höchsteigenen Interesse handeln. Das fängt damit an, dass die Ver.di anno 2005 oder Anfang 2006 für Telekomazubis 35 Tage Urlaub verlangte (und wir hatten schon 30, was eigentlich mehr als genug ist), gleichzeitig darüber jammerte, dass man den armen Azubis einfach so das Weihnachtsgeld genommen habe, ohne zu erwähnen, dass das die Gegenleistung dafür war, dass die Telekom 2005 überhaupt wieder über 1000 neue Azubis eingestellt hat.

    Als nächstes fällt mir die IG Metall ein, die 2006 einen Betriebsrat bei SAP erzwungen hat. Die Belegschaft stimmte ab und 91% waren strikt gegen einen Betriebsrat. Statt also nun das Votum anzuerkennen wurde, meiner Meinung nach im krassen Gegensatz zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung, auf die Rechtslage verwiesen und eine BR-Wahl erzwungen. Dass dabei vor allem gewerkschaftsunabhängige Listen gewählt wurden, ist immerhin ein halbwegs versöhnliches Ende.

    Und dann gibt es da noch die GDL, die 2007 für mich zu einer Tortur machte. Ständig Streiks bei der Bahn, Züge fuhren nicht, ich kam nicht rechtzeitig auf Arbeit, jeden Morgen das Zittern „Fährt der Zug?“.. Und mitten im Arbeitskampf fährt der Chef der GDL auf Kur. Nicht, weil ihm die harten Verhandlungen so zusetzen, sondern schlicht, weil er Anspruch darauf hat. Kann man ja ruhig machen. ABER DOCH NICHT WENN MAN GERADE UM HÖHERE LÖHNE KÄMPFT!

    Kurzum: ja, Gewerkschaften sind heutzutage weitgehend sinnfrei. Es wird in Bereichen für bessere Löhne gekämpft, wo sie schon überaus passabel sind. Gleichzeitig gibt es aber immer mehr 1-Euro-Jobber und Dumpinglöhne, aber da wird nur was von Mindestlohn gemurmelt und das wars…

    Ich weiß schon, warum ich mein Geld keinem solchen Verein in den Rachen werfe…

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