Heute hieß es Abschiednehmen vom Rio Dulce. Doch zuerst hatten wir noch einen unvergeßlichen Morgen. Ich wachte auf von exotischen Vogelgezwitscher. Draußen war die blaue Stunde gerade vorbei und die artenreiche Vogelwelt tat ihr Erwachen mit verschiedensten und für europäische Ohren völlig unbekannten Geräuschen. Vom gegenüberliegenden Ufer dröhnte das Gebrüll der Affen und das Grunzen der Manatees (letzteres unbestätigt, es gibt aber nachweislich diese faszinierenden Wesen in dieser Gegend). Eine Stunde stand ich fasziniert draußen und ließ das Erwachen der Fauna auf mich wirken. Auch diesen Moment werde ich mein Leben lang abrufen können und dann immer glücklich sein.
Frühstück – Bootsfahrt zur Stadt – Busfahrt durch endlose Plantagen (Kautschukbäume, Bananen, kaffee) nach Quirigua
Durch diese kleine Ausgrabungsstätte führte uns der Architekturstudent Juan (oder Jorge?, muß ich nachfragen). So erfuhren wir viel über die Besiedlung der Anlage zwischen 500 und 1500 und konnten die Handfertigkeiten der dortigen Mayas bewundern.
Auf dem Hinweg waren uns schon technische Sachen aufgefallen. Auf dem Rückweg baten wir den Fahrer anzuhalten und durften eine Bananentransportbahn erleben. Bei der Gelegenheit streiften wir durch die Bananenplantage und sahen diese seltsame Pflanze in allen Phasen ihres eigentümlichen Daseins.
Dann ging es weiter nach Estanzuela, um dort ein noch kleineres Museum mit einem riesigen Mastodonskelett anzuschauen. Nun waren wir mitten im Herzen Guatemalas im Hochland, der Hochburg der Drogenbosse und ihrer Schergen, dort angstvoll Narcos genannt. Alle Supermärkte, Schulen, sozialen Einrichtungen, so wurde uns erzählt, werden von den Drogenbossen finanziert, teils, um die Bevölkerung und Politik (die aber eher verwoben ist) zu beruhigen, sicher aber mehr, um Geld zu waschen.
Dann aßen wir im feinen Hotel Rio an der CA10, der wichtigsten Ost-West-Strecke des Landes, auf der ständig schwere Trucks dahinbrausen und die stets gesäumt ist von fliegenden Händlern, die Getränke und Obst anbieten.
Zu unserem Quartier in der Hauptstadt waren es nun noch 150 Kilometer, immer auf der CA10, stets Hochgebirge zur Rechten und den längsten Fluß des Landes Motagua mal links, mal rechts kreuzend.
Welch gewaltige Natur bot sich uns dar. Daß Guatemala auf mehreren Erdplatten liegt, daß bemerkte man hier deutlich. Und wie oft sahen gewaltige Erdrutsche und Verwerfungen, die gerne auch mal unsere Straße überfluteten und die wir dann auf abenteuerlichen Wegen umgingen, was aber unseren Fahrer nicht hinderte, auch an solchen irren Stellen zu überholen.
Gegen 18:00 Uhr waren wir dann wieder von unserem fast einwöchigen Ausflug wieder zu Hause. Nun konnten wir alles unseren Gastgebern berichten und uns das Wochenende ordentlich erholen.
Morgenstimmung vor unseren Schlafhütten. Im Hintergrund die Brücke über den Rio Dulce.
Immer wieder gerne fotografiert – wir sind in Guatemala!
Schaut mal die ollen Knochen an.
Der Autor, Juan (oder Jose) und Rafael.
Hochinteressant, die Bananenbahn und die Reifestadien von Bananen.
Fluß und Berge, unsere ständigen Begleiter.
Szene am Fluß: Autos, Kinder, Wäsche, alles wird gewaschen.
Eher unkonventioneller Transport im Auto.