Nov 132007
 

Auf einmal war sie da, die Autobahnstelle. Warum auch immer. Irgendwann Ende September war auf der A63 Mainz in Richtung Kaiserslautern zwischen der Ausfahrt Klein-Winternheim und Nieder-Olm der linke Fahrstreifen gesperrt und der zweispurige Verkehr wurde mit Tempo 80 (oder war’s da auch schon 60?) rechts an der Bastelbaustelle weitergeleitet. Fleißige Straßenarbeiter mähten fleißig den Grasstreifen und kürzten die Sträucher im Mittelstreifen radikal und ein schmaler Spielzeugbagger baggerte so einen knappen Meter Muttererde samt Strauchwurzeln weg.
Und kaum 10 Tage später wurde Asphalt aufgetragen und auch die Gullydeckel waren neu und alles sah schön aus. Doch das war erst der Auftakt!
Denn auf einmal war die Baustelle, erwähnte ich schon, daß ich die Strecke im Prinzip täglich fahre, auf einmal war die Baustelle auf der rechten Seite und die linke Seite war in ihrem halberneuerten, verbreitertem Zustand freigegeben. Am rechten Rand mühten sich Straßenarbeiter mit ihren Maschinen und rodeten den rechten Randstreifen, warfen Äste weg, hoben ein breites Fahrbett aus, füllten es mit Sand und auf den ersten drei Kilometern der fünf Kilometer langen Baustelle wurde auch schon Asphalt aufgebracht. Die Auffahrten Ober-Olm und die Anschlußstelle Nieder-Olm waren von Ende September bis 20. Oktober gesperrt und sind mittlerweile wieder benutzbar. So brauche ich nicht mehr über die Dörfer juckeln, sondern kann mich mit 60 statt 130 an der Baustelle vorbeischleichen. So langsam dämmerte mir, daß die Autobahn A63 bis Nieder-Olm auf drei Spuren erweitert werden sollte. Über den tieferen Nutzen kann ich nicht so viel sagen, denn eigentlich war nach der Verbreiterung auf drei Spuren bis Klein-Winternheim vor einigen Jahren stadtauswärts (welche übrigens ob der 20 Meter (sic!) Hangverschiebung 10 Monate dauerte) und dem Bau des Olmer Kreisels nie wieder ein Rückstau aufgetreten.
Aber wenn man eben auf drei Spuren verbreitert, bitteschön, ich bin der Letzte, der da etwas dagegen hätte.
Positiv überrascht bin ich auch vom Bautempo. Nach eigenen Einschätzungen zum bisherigen Bautempo, könnten die Arbeiten problemlos, so das Wetter mitmacht, (wieso fängt man sowas auch im Herbst an?) zum Weihnachtsfest beendet sein, denn alle fünf Brücken auf der Strecke sind schon in weiser Voraussicht in ausreichender Breite gebaut worden. So wird das also keine Endlosbaustelle wie bspw. der Mainzer Südring, wo man an der Verbreiterung der A60 schon beinahe ein Jahrzehnt rumbastelt und wo noch lange kein Ende in Sicht ist.
Pustekuchen! Was muß ich heute mit Schrecken in der lokalen Presse lesen?

… Die anvisierte Bauzeit bis ins Jahr 2009 ist nach Ansicht der Verbandsgemeindespitze eindeutig zu lang. …

Hallo? Die sind doch schon fast fertig? Und das dauerte bisher keine 2 Monate. Ich glaube mein Schwein pfeift.
Nachdem ich mich etwas beruhigt hatte, fiel mir ein, daß ja damit auch die Gegenrichtung eingeschlossen ist. Dennoch: was in eine Richtung keine 2 Monate dauert, kann doch nicht in die andere Richtung mehr als ein Jahr in Anspruch nehmen. Ich verstehe die Welt nicht mehr.
Glücklicherweise bin ich als Freiberufler nicht wie die Berufspendler gezwungen mich tagtäglich zwischen 7:45 Uhr und 9:00 Uhr bzw. von 16:45 Uhr bis 18:00 Uhr in die Endloskolonne zu stellen, sondern kann mir die Fahrtzeiten günstiger legen. Außerdem habe ich Richtung Mainz zwei Alternativrouten und von Mainz nach Hause sogar vier Alternativen.

 Posted by at 7:23 pm

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