HodRuZ

Nov. 292005
 

Heute habe ich mich rotzfrech verbindlich für die Englischklausur der Viertsemester am 10.12.2005 eingeschrieben.
Mut wird belohnt – hoffentlich.
Update
Me failed english – that’s unpossible! :-/

 Posted by at 10:47 pm
Nov. 292005
 

Gerade lese ich mit Kopfschütteln, daß das Landgericht Darmstadt die Fusion der Deutschen Telekom AG mit der T-Online AG ablehnte.
Dabei waren noch vor wenigen Jahren beide AGs Splitterprodukte der zahlreichen (und insgesamt auch quasi gescheiterten) Scheinprivatisierungen von Firmen, mit denen der Staat hoheitliche Aufgaben an kapitalorientierte Großkonzerne abgab.
Überlegen wir einmal.
Hoheitliche Aufgabe: öffentlicher Nah- und Fernverkehr
wurde zuverlässig wahrgenommen durch: Deutsche Bundesbahn
abgegeben an: Deutsche Bahn AG aka Die Bahn aka $Anglizismus (in Bälde)
Wahrgenommene Veränderungen: dünneres Streckennetz, Netzzerfall, prohibitive Preise, undurchschaubares Tarifsystem mit exotischen, nichtssagenden Namen, völliges Versagen im Gütertransport und dadurch Destruktion der BAB und endlose Lasterkolonnen, Überlastung auf attraktiven Strecken, Servicewüste, Investitionsstau, veraltende Technik, massenhafte Anschaffung von PKW, LKW und Kleintransportern, um sich selbst Konkurrenz zu machen, Substitution von Fachkräften durch fragwürdige Technik und massiver Personalabbau, seltsame Führungsstrategien mit ungerechtfertigten Gehältern usw. usf.
Hoheitliche Aufgabe: Telekommunikation und Versand von Informationen und Waren
wurde zuverlässig wahrgenommen durch: Deutsche Post
abgegeben an: Deutsche Post AG, DHL, Telekom, T-Online, T-Com, T-business und noch einen Rattenschwanz anderer Unternehmen
Wahrgenommene Veränderungen: hohe Transportgeschwindigkeit (meist innerhalb eines Tages), Zunahme von Transportschäden und Transportverlusten, hohe Preise bei Paketen und Briefen, ausgedünntes Netz von Postfilialen und Briefkästen, massiver Personalabbau, Straßenverstopfung und Verkehrsgefährdung durch zig Kastenwägelchen, die sinnbefreit durchs Land rasen und endlose gelbe Lasterkolonnen, sehr günstige Festnetzpreise, zu hohe Grundgebühren, lange Kundenknebelung, Tarifwirrwarr, Servicekatastrophe; unpersönliches, ungelerntes und inkompetentes Personal usw.
Hoheitliche Aufgabe: Energie- und Wasserversorgung
wurde zuverlässig wahrgenommen durch: staatliche Energiewerke
abgegeben an: diverse Stromkonzerne
Wahrgenommene Veränderungen: Tarifdschungel, bei dem nur klar ist, daß die Preise ständig steigen (beispielweise haben sich meine Stromkosten bei gleichem Verbrauch seit 1999 versiebenfacht), ständiges Hickhack in den Medien, Massenentlassungen, völliges Versagen bei Naturkatastrophen, wie der Flut in Dresden (die Talsperre war zu voll wegen Geldgeilheit) oder dem kürzlichen Wintereinbruch in Westfalen (veraltete, fehlkonstruierte und ungewartete Strommasten), immerhin hat RWE das Bernsteinzimmer saniert und dadurch die Russen positiv zur Ostseetrasse gestimmt (nebenbei bemerkt ist das der einzige Punkt, bei dem ich Ex-Kanzler Schröder meinen Respekt zolle).
Vom Gesundheitswesen will ich garnicht erst anfangen und bei den (noch?) hoheitlichen Aufgaben wie Bildung, Verteidigung und innere Sicherheit könnte man auch mehrere Seiten füllen.
Fazit: Die verlustreiche T-Online mit der Muttergesellschaft Telekom wieder zu vereinen wäre nur logisch und sinnvoll und ist nebenbei von den Anlegern mit über 99% der Stimmen auch so gewollt.
Hier schreitet nun ein Gericht ein und zertritt das zarte Hoffnungspflänzchen.
Wenn aber der Bund die Bundesdruckerei an eine amerikanische Firma verhökert oder sich zwei Medienmogule alle relevanten Medien unter den Nagel reißen oder…, dann interessiert das kein Schwein.
Wie gesagt: Herr, wirf Hirn vom Himmel!

 Posted by at 8:59 am
Nov. 272005
 

So lautet eine Schlagzeile im heise-Ticker
Nicht nur, daß ich hier anprangere, daß jemand (in diesem Fall die BLOED) gehört hat, daß ein Minister im Rollstuhl überlege, etwas zu tun.
Gesetzt dem Falle er tut das wirklich, dann ist wieder ein Stück Freiheit aus unserem Leben verschwunden.
IMO wird immer schneller, immer öfter und immer mehr die persönliche Freiheit auf Schritt und Tritt eingeschränkt.
Das fängt schon mit so harmlosen Sachen wie der Mülltrennung an. Doch in Summe wird es immer unbehaglicher. Ich nenne nurmal ein paar wenige Vertreter wie Zwangslicht am Tag, Winterreifenpflicht für alle, Fingerabdrücke auf dem Ausweis, GEZ auf alle Rechner, RFID und DRM.
Und das tolle Mautbrückensystem wurde bereits Ende Dezember 2004 von den Behörden in Thüringen und Hessen zur Autofahrerüberwachung eingesetzt. Damals gab es einen schnell versandenden Aufschrei. Heute denkt der Minister nach.
Und in Bälde ist es eben so und man kann nicht machen und läßt sich die nächsten Grundrechte einschränken.
Schlimm, schlimm, schlimm, aber die Hoffnung stirbt zuletzt.

 Posted by at 9:08 pm
Nov. 252005
 

Hier ein paar eigene Beobachtungen zur verödenden Sprache:
Allenthalben, sei es bei Freunden, Kollegen, Schülern, Nachbarn, Nachrichtensprechern, Journalistem usw., hört man mittlerweile einheitsbreiige Standardfloskeln, die meist auch noch aus dem Englischen abgeschaut wurden.
Beispiele:
* …nicht wirklich (fand ich anfangs auch nett, aber mittlerweile verkam es zur Floskel)
* das Adjektiv „geil“ (völlig überstrapaziert)
* etwas kommunizieren (stark zunehmend und vehement von mir bekämpft)
Nicht vergessen sei abschließend noch das leidige „es macht Sinn“.

 Posted by at 9:54 pm
Nov. 252005
 

Wenn ich
so etwas lese, dann überkommt mich das kalte Grause. Da muß sich die Regierung mit Ausnahmegenehmigungen herumschlagen, damit Fans auch nach 22:00 Uhr noch bei Toren jubeln dürfen.
Wie oft finden denn Fußballweltmeisterschaftsspiele am Abend statt? Ich schätze, die Zahl ist durchaus überschaubar.
Und wie oft zünden ABM, Hausmeisterservices u.ä. denn die mittlerweile an allen Ecken und Enden nervenden Laubsauger, Laubpuster, Hochdruckreiniger, Rasentrimmer usw.? Diese Geräte nerven penetrant und hätten nie erfunden werden dürfen.
Überhaupt ist das Bundesimmissionsschutzgesetzt verlogen ohne Ende.
Bei den zahllosen Gartengeräten (und bei der Gelegenheit seien auch noch die zahllosen Heimbastlergeräten mit verteufelt) übertreffen sich sich Black&Decker, Hilti, Kärcher, Bosch und co. jedes Jahr um neue Lautstärkepegel.
Auch sehr unbeliebt machen sich bei mir die Wochendendmotorsegler (und Motordrachenflieger und Miniflugzeugflieger), die einem jeden sonnigen Sonntag zur Hölle machen mit ihren nervenden Überflügen zur Mittagspause.
Und noch etwas: Jeder Betrieb muß seinen Mitarbeitern Gehörschutz stellen, wenn permanente Lärmbelästigungen über 70 dB auftreten.
So eine Lärmschutzkommission solte einmal ein Popkonzert oder gar eine Utz-Utz-Disko aufsuchen und dort mal relevante Messungen vornehmen.
Aber nein, da passiert nichts.
Das einzige, was passiert, ist die stetige Zunahme an Hörgeräteläden.

 Posted by at 9:42 pm
Nov. 252005
 

…, habe ich doch folgendes vor:
Nach der Schule besuche ich einen Freund, der seinen Whiskyladen eröffnet. *Prost!*
Anschließend fahre ich nach Marburg, um dort auf dem Weihnachtsmarkt den traditionellen Glühwein zu trinken. *Prost!* und *Prost!“*
Den Tag krönt ein herrliches Buffett mit Feuerzangenbowle. *Prost!*
Mit anderen Worten: Kampftrinken – Leistungsklasse.

 Posted by at 9:14 pm
Nov. 252005
 

Ja, liebe Netzgemeinde, das Internet ist gefährlich und überall bedroht uns böse Software, die nur auf den Doppelklick wartet, um ihr Schadwerk zu verrichten.
IMHO ist die Netzgemeinde aber sehr wohl in der Lage, schädlingsarm zu leben. Das Problem sind nur die Bürger, die unbedarften Anwender, für die Rechner bessere Kaffeemaschinen und Software bunte Klickbilder sind.
Und nicht mal die Bürger sind das Problem, sondern eine Industrie, die in immer schnellerer Spirale Soft- und Hardware auf den Markt wirft und dem Anwender suggeriert, alles sei einfach und schnell und bunt und vor allem nötig.
Jedenfalls ist es zum Verzweifeln, denn ganzheitliches Denken und einen weisen Blick aus der Ferne auf die ganze Chose, den gönnt sich niemand mehr.
Zu den wenigen Don Quichotes, die sich dieses Themas annehmen, zähle ich den polnischen Autor und einen der letzten Universalgelehrten in einer Welt der Fachidiotie Stanislaw Lem.

 Posted by at 9:09 pm
Nov. 242005
 

In dieser Kategorie werde ich ab und zu ein paar Perlen der Unbildung zu Wort kommen lassen. Ich schwöre, daß ich all diese Sachen selbst erlebte.
Ein kleiner Einstand:
Ich nenne den Namen einer Str. am Telefon „Hegelstr.“ benannt nach Hegel, dem Philosophen.
„Hä, wer?“ ist dann die häufige, traurige Antwort. Manche sind aber auch belesener und so halte ich dann später eine Warensendung, adressiert an die
„Hägel-„, „Hekel-“ oder „Legel-„str. in meinen zitternden Händen.

 Posted by at 3:18 pm
Nov. 242005
 

…beim Laufen an die Kasse die jeweilige BLOED-Schlagzeile sehe, die da lauten mag:
DEUTSCHLAND SUCHT DEN SUPERSTAR oder BUSENBABSI BEI BIG BROTHER,
dann bin ich jedesmal so froh, vor einigen Jahren die Entscheidung gefällt zu haben, Abschied vom Fernsehkonsum zu nehmen.
Man lebt freier, man nimmt vieles differenzierter wahr. Und es ist immer wieder lustig, die verstörten Reaktionen der Mitmenschen ob meiner Askese zu erleben.
Und alle Leute, die ich mal wegen ihres naiven Konsums anspreche, alle diese Leute schauen dann auf einmal durch die Bank nur ganz wenig fern und sehen höchstens mal ARD-Nachrichten oder schauen Tiersendungen bzw. ausschließlich Themenabende bei arte.
Das ist so auffällig, daß ich das Feixen kaum unterdrücken kann.

 Posted by at 7:02 am