Siena, was kann es noch Schöneres geben? Nun, bspw. Florenz. Wir beschlossen spontan, dieser Stadt einen Kurzbesuch abzustatten und zu schauen, warum da jährlich Millionen hinpilgern.
Da Florenz keine 70 Kilometer von Siena entfernt ist, waren wir auch ruckzuck da. Von einem Plateau zeigte sich die vom Arno durchflossene Stadt in ihrer morgendlichen Schönheit. Einmütig beschlossen wir ob des Panoramas, auf jeden Fall noch einmal Florenz zu besuchen, dann aber direkt ein paar Tage exklusiv dafür einzuplanen. Es erschien uns kulturlos, mal schnell über den Markt zu rennen oder so, das wäre einer Stadt wie Florenz unwürdig. So brachen wir auf, um an unser letztes Ziel dieses Kurzurlaubs zu gelangen, das Dorf Tirol in der Nähe von Meran.
Eigentlich hatte ich geplant, noch Pisa zu tangieren und über den Comer See und St. Moritz nach Deutschland zu fahren, aber die Arbeit rief immer lauter nach uns beiden. Das gebuchte Hotel in Como hatten wir von Süditalien aus telefonisch storniert.
Da der Gardasee auf dem Weg liegt und die Brennerautobahn Richtung Norden auf Grund der Ferien in Italien zu verstopfen drohte, wählten wir den westlichen Weg um den Gardasee und fuhren gemächlich Stunde um Stunde um dieses herrliche Gewässer. In Limone sul Garda machten wir Kaffeepause. Danach überließ mir Jens das Steuer, damit ich uns ins mir aus vorigen Urlauben bekannte Tirol chauffieren konnte.
Das Hotel, welches ich von Siena aus telefonisch gebucht hatte, erwies sich als Traum. Riesige Zimmer, wunderbarer Bergblick, alles neu, alles sauber, alles durchdacht und über das gute Essen in Südtirol muß man sowieso kein Wort verlieren, wer da war, weiß, was ich meine; wer Südtirol noch nicht kennt, der muß unbedingt hinfahren und die Gastfreundschaft und die herrliche Landschaft genießen.
Wir plantschten im Pool und aßen auf der Terrasse ausgiebig und lange zu Abend. Als es dunkel wurde, begann es zu regnen.
Es regnete die ganze Nacht durch, ich schlief wie ein Baby bei dem beruhigen Getrommel.
Morgens war es stark bewölkt, der Regen hatte aufgehört. Wir frühstückten in aller Ruhe, ich kaufte noch ein paar Flaschen Wein und dann begann die Heimreise.
Wir wählten als Heimfahrweg den Jaufenpaß, damit das Auto auch mal was zu tun hat. Oben auf über 2.000 Metern Höhe herrschten bei dichtem Nebel und üblen Wind 8 Grad, das war nichts für mich, der ich in kurzen Hosen unterwegs war.
Eigentlich wollten wir den Kauf eines zweiten Pickerls meiden, denn unser erstes war am Vortag abgelaufen. Doch da in Innsbruck icht nur mieses Wetter war, sondern auch perfektes Verkehrschaos, in dem wir mehr als eine Stunde feststeckten, wählten wir dann doch lieber die Autobahn, die 7,70 EUR machten auf die Reise das Kraut auch nicht mehr fett.
Bis zur Ankunft in Jensens Heimat hatten wir noch oft scheußlichges Wetter, aber auch sonnige Abschnitte. Der Wunsch, den Wagen, der ja nun nach nicht einmal drei Wochen Existenz schon 5.500 Kilometer zurückgelegt hatte, auszufahren, ließ sich so kaum erfüllen, nur einmal zeigte die Nadel kurz über 240 km/h. Gegen 17:00 Uhr war die Reise für Jens zu Ende.
kurze Statistik:
Dauer: 11 Tage
gefahrene Kilometer: 5.100
Gesamtkosten inkl. Sprit, Maut, Hotel, Essen usw.:rund 700 Euro pro Nase
besuchte Länder: 4
besuchte Städte: 12
Fazit: für so eine spontan geplante Reise haben wir viel erlebt, hat alles prima geklappt und es war sogar ein Erholungseffekt zu spüren. Südtirol ist traumhaft schön. Italien ist wunderschön und mit Kultur reich gesegnet und verlangt ein Wiederkommen, Kroatien ist nicht umsonst ein Geheimtip unter Bade- und Naturfreunden und bietet auch sonst viel und wird mich auch nicht das letzte Mal gesehen haben. Nochmals vielen Dank an den Fahrer Jens und unsere Gastgeber und nicht zuletzt auch Dank an die Blogleser, die bis hier durchhielten und über deren zahlreiche Kommentare ich mich sehr freue.
Florenz sehen und…
… sich vor diesem Panorama fotografiern lassen.
Eine Replik des berühmten David.
30 Grad da draußen und nur 6,5 Liter Durchschnittsverbrauch auf norditalienischen Autobahnen.
Wir überqueren Italiens größten Fluß, den Po.
Am Gardasee.
Unser Hotel im Dorf Tirol.
Blick aus meinem Zimmer auf Dorf Tirol und Meran.
Mein Zimmer.
8,5 Grad auf dem Jaufenpaß, brrrr.
Innsbruck bei Regen.
Schnappschuß auf der Autobahn.
Aug. 202009