Was kommt nach einem ereignisarmen Tag? Richtig, ein ereignisreicherer! Wir standen zeitig auf, aßen das karge Frühstück, ich bezahlte das Hotel und gab dem Portier die am Morgen geschriebenen Ansichtskarten zum Frankieren und Versenden. Nun, frankieren war wohl nicht so sein Ding aber versandt hat er mindestens eine, wie das folgende Bild beweist.
Da es noch sehr zeitig war, hielten sich die Temperaturen noch im Rahmen und wir beschlossen, den Vesuv, Europas einzigen aktiven Festlandsvulkan unsere Aufwartung zu machen.
Dummerweise war der Aufgang zum Kegel noch geschlossen. Warten wollten wir nicht in der bereits sengend werdenden Hitze. So fuhren wir flugs nach Pompeji. Ein geschäftstüchtiger Italiener lotste uns auf einen überteuerten, aber schön schattigen Parkplatz und verkaufte uns auch gleich ein Buch über die Ausgrabungen der 79 durch einen Vulkanausbruch vernichteten Stadt.
Und dann streiften wir den ganzen Vormittag durch die Ruinen, lasen Schilder, stellten uns vor, wie damals das Leben war…
Pompeji war ein echter kultureller Höhepunkt unserer Tour und ist auch ein Ort, den ich gerne wieder besuchen möchte.
Unsere Idee, mit Blick auf Capri in Sorrento Mittag zu essen, hatten an diesem Samstag auch noch viele andere, so daß wir nach einer knappen Stunde Stau uns umentschieden und Richtung Norden brausten, zu unserem nächsten Ziel, der Stadt Siena in der Toskana.
Siena hatte ich mir bei der Planung der Route und der dazugehörenden Hotelbestellung spontan ausgesucht und meine Wahl war … weise. Ich kenne ja schon viele schöne Städte wie Brügge oder St. Petersburg. Aber Siena war überraschend schön. Überraschend gut erhalten und einfach nur toll. Ich konnte mich vor Begeisterung gar nicht mehr einbekommen.
Doch der Reihe nach. Wir kamen am späten Nachmittag in Siena an. Das Hotel war bald gefunden und trotz gleichen Preises deutlich besser in der Ausstattung. Auch war der Pool hier benutzbar, was wir sofort praktisch erprobten.
Dann ging es in die Altstadt. Beim Aufstieg gab es schon die erste Überraschung. Gerade als ich jammern wollte und keine Lust verspürte in der sengenden Hitze noch hundert Meter höher zu kraxeln, bot uns Siena eine Rolltreppenkaskade an, die uns ins Zentrum beförderte.
Wir bestaunten als erstes den gewaltigen Dom, an dem ich offenkundig diverse italienische Meister ausgetobt hatten, leckten ein Eis und flanierten durch die engen Gassen. Dann, endlich, kamen wir auf dem Piazza del Campo an, der Attraktion der Stadt schlechthin.
Wir umrundeten in aller Ruhe den riesigen Platz, sahen einer Hochzeitsgesellschaft zu und nahmen schließlich vor einem der zahlreichen Restaurants zum Abendessen Platz.
Eine kurze Regenhusche, bei der in Windeseile riesige Schirme über uns aufgespannt wurden, brachte sogar etwas Abkühlung in die mediterrane Hitze. Irgendwann wurde es dunkel und wir kehrten langsam, die mittlerweile ruhigere Altstadt kreuz und quer durchstreifend, zurück zum Hotel. Siena – ich komme wieder!
Die Bucht von Neapel vom Vesuv aus im Morgendunst.
Der kaputte Vesuvgipfel. Leider war geschlossen, so daß wir hier nicht weiterkamen.
In den Straßen von Pompeji. Der Schicksalsberg ist immer dominant.
Ausgegrabener Abguß eines Pompejiers.
Im Vorbeifahren fotografiert – Montecassino.
Bilder von Siena, ist es nicht wunderschön dort?.
Rückblick auf die Oberstadt.
Der Palio fand dieses Jahr eine Woche nach unserem Dasein statt. Sieger wurde nach langjähriger Abstinez in einem packenden Endkampf die Contrade Civetta.
So etwas muss natürlich dokumentiert werden – auch Italien hat Windows und auch dort stürzt es ab.
Aug. 192009