Aug 172009
 

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Das erste Mal konnte ich ausschlafen, das erste Mal seit Tagen war am Morgen keine unerträgliche Hitze. Im Gegenteil, es waren kaum 22 Grad und sogar ein paar Regentropfen konnte man spüren.
Nun ja, zum Badengehen war dieses Wetter weniger geeignet, aber mein Optimismus trog nicht. Ich schlug vor, an die „kalte“ , also die ionische, Seite des Mittelmeeres zu fahren. Und als wir dort eintrafen, schien in der Tat die Sonne und es war ausreichend warm. „Kalt“ mag den Einheimischen das Wasser erscheinen, für mich, der ich nur die Ostsee kenne, war das Wasser badewannenwarm. Und herrlich klar war es dazu auch noch. Und schöne Wellen waren. Und durchaus auch mal höhere Wellen. Und das Wasser war so weich, so tragend, einfach nur ein Genuß. Wir waren insgesamt 7 Personen am Strand, ich stellte selbstverständlich den Imwasserbleibenrekord auf, denn ich war sicher mehr als 5 Stunden darin. Auf Grund diverser unangenehmer Erfahrungen mit Sonnenbrand im Winter hatte ich Sonnencreme dabei und benutzte sie sogar.
Deswegen fiel der Sonnenbrand des Tages nur moderat aus und ich schäle mich momentan kaum mehr…
Mittags gingen alle essen, nur ich hatte keinen Hunger und paßte auf unser Gepäck auf. Ansonsten schwamm ich den Strand auf und ab und besuchte auch die verankerten Boote. Einj wunderbarer und entspannender Urlaubstag.
Als die Sonne unterzugehen begann, brachen wir in einen südlich gelegenen Ort auf. Dort war gerade ein Volksfest und ein großer Rummel war aufgebaut. Doch noch war alles menschenleer, wie auch das Lokal „Don Pedro“, in dem wir ein hervorragdendes Abendmahl zu uns nahmen. Doch zwischen Vorspeise und Hauptgang füllte sich das Lokal binnen Minuten und war ruckzuck brechendvoll. Auch war der Strand samt Rummel und Eislaufbahn (sic!) gut frequentiert. La dolce vita!
Spät kamen wir zu Hause an, sanken müde in unsere Betten… um wenig später, nämlich 6:30 Uhr wieder geweckt zu werden, denn nun sollte es auf die tyrrhennische Seite zum Baden gehen und rechtzeitiges Kommen sichert gute Plätze.
Heute waren wir 8 Personen. Wir fuhren über Pizzo nach Tropea mit seinen interessanten bebauten Felsen und schlugen gleich drei Sonnenschirme auf. Das Wasser war hier tatsächlich noch einen Tick wärmer, auf Grund der Brandung auch nicht so klar. Aber die Wellen waren eindeutig besser und ich wurde nicht müde, in ihnen herumzuplanschen.
Offensichtlich konnten die meisten Strandbesucher nicht oder nur mäßig schwimmen, so daß man 10 Meter vom Strand weg für sich alleine war. Ich umschwamm die Felskette, kletterte in Grotten und ließ mich von meterhohen Brandungswellen umherwerfen, einfach nur traumhaft. Dafür hatte sich die weite Anreise gelohnt!
Das Mittagessen fand diesmal nicht in einem Lokal statt, wir hatten alles dabei. Unter den neidischen Blicken der Strandnachbarn wurden aus den Kühltaschen Brötchen, Salami, Käse, Mortadella, Tomaten, Pfirsiche, Pflaumen und Bier ausgepackt und brüderlich geteilt. Dazu hatten wir, wie am Vortag einen großen Wasserbehälter dabei, der am Morgen mit frischen Quellwasser gefüllt worden war. Dieses Quellwasser ist eine der tollsten Sachen, die es in der Gegend gibt. Überall findet man Trinkwasserquellen, an denen die Anwohner Trinkwasser für zu Hause zapfen. Und das Wasser war hervorragend, ich habe bestimmt 5 Liter oder so davon genossen.
Am späten Nachmittag versperrten die nahegelegenen Felsen so langsam die Sonne. Außerdem begann ein DJ mit einer unerträglich miesen Anlage unerträglich laute „Musik“ über den Strand zu verbreiten, das machte das Weggehen durchaus leichter.
Eine neue Erfahrung für mich war, daß der Strand ständig von irgendwelchen Nordafrikanern, Albanern usw. abgelaufen wurde, die aktuelle Kinofilme, MP3-CDs, „echte“ Gucci-Taschen, aber auch diversen Tand wie Sonnenbrillen, Strandhüte usw. anboten. Aber auch Wahrsagen, Henna-Tätowierungen, Negerfrisuren oder chinesische Massage wurden feilgeboten und offenkundig gerne vom Strandpublikum angenommen.
Auf dem Rückweg vom zweiten Strandtag pausierten wir noch in Pizzo, wo es Tartuffo und Eis gab. Dann kauften wir noch Lebensmittel und Olivenölkanister. Am Abend waren wir zu schlapp, um nochmal in die Stadt zu fahren. So aßen wir zu Hause, hatten aber auch hier zahlreichen Besuch. Ich sah mit dem Familienoberhaupt die überaus spannende Lottoziehung, waren doch gerade 140 Millionen Euro im Jackpot. Wie man ahnen kann, gewannen wir nichts. Nach Mitternacht hatten wir das kleine Bierfaß geleert und konnten wiederum müde und glücklich ins Bett sinken.
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Mitten in den Wolken. So geht es einem, wenn man in 500 Metern Höhe wohnt.
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Wir überholen ein seltsames Gefährt, welches Spittelkram an den Strand fährt, um es an die Touristen zu verhökern.
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Unser Strand von oben.
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Am Strand.
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Am Boden des Wassers liegen Steine. Ich konnte leider nicht mehr unter Wasser fotografieren, meine Kamera hatte einen äußeren Schaden.
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Nochmals ein Blick auf die Bucht von Soverato im Sonnenuntergang.
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Die Felswand von Tropea.
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Unser Badestrand samt Liegeplatz aus dem Weltraum gesehen.
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Tropea.
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Strand mit Brandung.
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Der Strand von Tropea mit schöner Kulisse.
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Oben 7 Liter Wasser – unten eisgekühltes Bier und Lebensmittel.
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Blick auf die Altstadt von Pizzo.
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Melonen sind dort gigantisch groß und kosten nix.
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Zwei Eintrittskarten für ein Konzert des Rocksängers Nek. Hätten wir noch einen Tag mehr gehabt, wären wir auch hingegangen.

 Posted by at 7:54 pm

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