Als ich 1999 in meine Wohnung einzog, hatte ich so gut wie keinen Besitz. Als Berufsanfänger und frischgebackener Wohneigentümer, der gerade Grunderwerbsteuer und Notar bezahlt hatte, sah es da finanziell nicht so rosig aus. Also mußte an der Ausstattung gespart werden. So stattete ich meinen Flur mit einer Garderobe Ahorn/Nachbildung aus dem Katalog für DM 79 aus. Die sah dann so aus:
Nun hat er nach 9 Jahren seine Pflicht getan. Also baute ich ihn gestern ab. Erst sah er so aus.
Man erkennt, daß sich die grauen Plastikteile schon in Wohlgefallen auflösten. Auch im Kleiderschrank waren alle Haken schon ausgebrochen. Ich fuhr das Zeug auf den Sperrmüll und dann sah der Flur so aus:
Heute morgen 8:45 Uhr rückte der Schreinermeister nebst Gesellen an und baute in die Nische einen saugend passenden Schrank ein mit riesigen verglasten Schiebetüren. Damit sieht mein Flur nunmehr so aus:
Sechs Stunden mühten sich die beiden Schreiner redlich. Etwas Putz mußte abgeklopft werden, etwas Balken gehobelt und endlich paßte alles. Naja, fast alles. Bei einer Schublade war dann doch die Schiebetür im Weg, man hätte doch im Vorfeld mal eine 3D-Analyse machen sollen. Aber dieser kleine Schönheitsfehler ist nächste Woche ausgebügelt. Apropos Bügeln. Endlich kann ich Bügelbrett und -eisen ordentlich verstauen. Und bald ist auch der peinliche, weiße Schrank aus dem Treppenhaus verschwunden.
Leider kostete der ganze Spaß etwas mehr als 79 Deutsche Märker…
Und was bekam ich? Nun, ich hatte bei ePay eine DVD mit isländischer Musik ersteigert. Die DVD ist übrigens toll.
Wenn das nicht Globalisierung ist…
…die mir die Uniklinik Mainz stellte für die Behandlung meines Auges. Die Beratung, ausführliche, mehrfache Untersuchung beider Augen und die Wundversorgung kosteten inkl. Hebefaktor 2,3 zusammen gerade mal 53,52 EUR. Also da muß man sich nicht über hohe Kosten im Gesundheitswesen aufregen. Ich hätte deutlich mehr erwartet und auch gerne mehr bezahlt, ging es doch schließlich ums Auge.
…wurde mittlerweile auch schon öfters im Blog erwähnt. Heute teilte er mir, mal wieder, mit, daß ich 3 Punkte in Flensburg bekomme. Und dafür muß ich auch noch 75 Euronen bezahlen. Dabei war die Ampel wirklich nicht rot, ich schwöre es! Der fest installierte Blitzer war bestimmt kaputt. Naja, wenigstens wird mir nicht, existenzgefährdend, der Führerschein weggenommen. Aber ich übe dennoch schon mal in der Wohnung das Radfahren.
@krustyDC
Du Witzbold, ich mußte erst in der Wikipedia nachschlagen, was ein Ergometer überhaupt sein soll!
Aber dennoch: Du liegst 100% richtig. Ich habe seit gestern so ein Fahrrad zum auf der Stelle radeln. Ich dachte, die heißen Heimtrainer.
Phatter Respekt und ein Kasten Bier sind Dir sicher
… in meiner werten Leserschaft errät, was sich seit heute in meinem Wohnzimmer befindet. Demnächst mehr…
Gerade las ich in der Welt, daß Zigaretten mal wieder teurer werden. Nun werden nur die „Billig-„zigaretten aufgeführt. Mein Gott, was kosten denn jetzt Markenzigaretten?
Als ich noch mehr als eine Schachtel am Tag rauchte, kosteten meine Mädchenzigarettensorte R1 Minima 3,50 EUR. Und ich hörte auf, weil der Preis um 30 Cent pro Schachtel angehoben wurde. Ist wohl doch besser, das Rauchen sein gelassen zu haben. Klar, ich vermisse es noch immer und bin fett geworden wie eine Wachtel, aber die Vorteile der nicht stinkenden Bude und die Geldersparnis von dreistelligen Eurobeträgen im Monat wiegt das mehr als auf.
Und gegen die Wachtel tue ich auch was, z.B. habe ich heute einen Salat gegessen!!1 😉
Als Letzter erfuhr ich davon, daß bei mir eine Silvesterfeier anberaumt war. Nun denn, also besorgte ich Getränke. Bereits am 30.12. kam Mitfeierer Jens. Silvester Vormittag wurden noch Fressalien besorgt und 18:00 Uhr waren nach umfangreichen Vorbereitungen in der Küche alle Vorbereitungen getroffen.
Die ersten Gäste aus Amerika und England trafen überpünktlich ein. Wir warteten nicht auf den letzten Gast, sondern fingen an, die leckeren mexikanischen Zutaten zu Tortillas zu verarbeiten.
Also hungern mußten wir schonmal nicht. Dank Tequila, Wodka, Rum, Gin, 15jährigen Single Malt, Cola, Mountain Dew, Fanta, Tonic, Orangensaft, Grenadine, Martini, Sekt, Champagner, Bionade, Pitu, Erdbeersaft, Kirschen, Ginger Ale, Rohrzucker, Limetten u. v. a. m. mußten wir auch nicht Durst leiden.
Was macht man nach dem Essen? Wir wollten Karaoke machen. Doch trotz geballter anwesender EDV-Kompetenz versagten alle Versuche kläglich, den UltraStar gescheit zum Laufen zu bringen.
Also wurde das altmodische Trivial Persuit ausgepackt, bei dem es einen souveränen Gewinner gab.
Die Mitternacht rückte näher, die Musik wurde immer feierlicher. Ich legte standesgemäß Händels Feuerwerksmusik auf den Plattenteller und wir gingen bei überfrierendem Regen vor’s Haus, um das neue Jahr mit rotem Krimsekt, Champagner einer Witwe und vielen, vielen, vielen Knallern, Raketen usw. zu begrüßen.
Irgendwann gegen 4:30 Uhr erstarben die Gespräche und einige Stunden Ruhe kehrten ein. Morgens schnell gefrühstückt und ab ging es Richtung Flughafen und weiter.
Und mir blieben die Aufräum- und Austrinkarbeiten…
Welcher Depp hatte nur das Zimmerfeuerwerk und die Luftschlangen und… gekauft?
Wie war es denn nun in der Toskana?
Schön war es. Die Anreise gestaltete sich etwas langfristiger, denn ich war nicht der Einzige, der die glorreiche Idee hatte, am Freitag Nachmittag von West nach Ost zu fahren. So brauchte ich mehr als fünf Stunden für die 350 Kilometer. Glücklicherweise hatte ich nette Begleitung, so daß die Zeit schnell verging. Trotz meines späten Eintreffens bekam ich noch feines Abendessen.
Am nächsten Tag gingen wir am Vormittag nach dem üppigen Frühstück in das winzige Zentrum, um für mich die zu Hause vergessenen Badelatschen zu holen. Anschließend fuhren wir etwas in der näheren Umgebung herum, um Mutter Natur zu bewundern. Während der Fahrt erlebte ich einen der größten Idioten, die ich je im Autoverkehr erleben mußte.
Draußen waren unter Null Grad und die Straßen waren leicht mit Schnee bedeckt. Wir näherten uns einem Bahnübergang. Ich fuhr innerhalb der Bahnzeichen die erlaubten 50 km/h, die eigentlich schon beinahe mutig waren bei der Witterung.
In dem Moment werde ich von einem gut (vor allem mit Kindern) besetzten Familienauto (Sharan oder sowas) der ca. 100 km/h draufhat in einer leichten Kurve, bei entgegenkommenden Verkehr direkt auf den Eisenbahnschienen, von lautem Hupen begleitet, überholt.
Nichtdestotrotz war die Landschaft märchenhaft schön, wie man auf den folgenden Bildern sehen kann.
Nun ging es endlich das erste Mal in die feine, neue und exklusive Therme.
Das war natürlich ein oft genutzter Höhepunkt unseres Kurzurlaubes. Die Therme ist modern, sauber, weitläufig, entspannend, einfach nur schön. Die Eintrittspreise sind üppig, aber einen nonstop Vollbenutzung der Therme war im Hotelpreis inbegriffen, wodurch sich auch dessen exklusive Höhe erklärte.
Besonders erwähnen möchte ich die Kuppel innerhalb der Therme, in der körperwarmes sehr stark salzhaltiges Wasser einem schwereloses Schweben im Halbdunkel gestattete. Und wenn man die Ohren unter Wasser hielt, dann konnte man den einzigartigen Liquid Sound genießen. Überirdisch schön und außerordentlich entspannend. Dennoch hatte ich zwei Sachen noch lieber. Das waren das kühle Radler, welches man durch Handauflegen zahlen konnte (am Armband war ein Chip) und das Schwimmen im Mondlicht bei – 6 Grad im Freien in der heißen Sole. Also ich war sicher nicht das letzte Mal in dieser herrlichen Therme.
Was erlebten wir noch über die Weihnachtstage? Nun, einige nette Spaziergänge und eine Fahrt nach Eisenach mit Besuch der Wartburg und des Burschenschaftsdenkmals. Das Bachmuseum konnten wir nach dem Mittagessen leider nicht mehr besuchen, da Blitzeis es angeraten erscheinen ließ, schnell wieder ins sichere Hotel zu fahren.
Auch besuchten wir das überaus interessante Glockenmuseum in Apolda. In Apolda wurde die größte funktionstüchtige Glocke der Welt gegossen.
Fazit: ein entspannender, ruhiger und schöner Kurzurlaub in einer schönen Ecke Deutschlands.
Gestern erwarb ich spontan eine (eher teurige) Doppel-DVD, die die Aufzeichnung des 10-jährigen Bühnenjubiläum des niederländischen Plattenauflegers Armin van Buuren aus dem Jahre 2006 (und einiges mehr) enthält.
Zu meiner großen Freude und sicher der eher zurückhaltenden Begeisterung meiner Nachbarn ist die Scheibe ein echter Gewinnkauf.
Bild und Ton sind genial und die Scheibe schafft es auch im kleinen heimischen Wohnzimmer, etwas moderne Monsterdiskothekenatmosphäre zu transportieren. Ich erwischte mich jedenfalls mehrfach beim spontanen Mittanzen und Mitklatschen.
Ein großes Lob an die Kameras, denn sie zeigen neben dem Saal fast ausschließlich hübsche Mädels von der vorteilhaften Seite.
Nach einem harmlosen Auftakt mit Eller van Buuren an der Gitarre steigt peu à peu die Stimmung.
Als Armin endlich den Vorhang fallen läßt ist die Stimmung auf 100%. Spätestens hier frage ich mich, wozu man Designerdrogen braucht, denn ab hier kommt jeder normale Mensch schon voll auf seine Kosten. Ein monströser Saal mit mehr als überlautem, aber sehr wohlklingendem UTZ-UTZ und vollgestopft mit schönen und abertausenden knapp gekleideten jungen Menschen, die zu einer qualitativ hochwertigen Lichtshow abzappeln. Und das Level wird nicht nur gehalten, es wird Stück für Stück verbessert.
Als Sängerin Justine Suissa live den Hit „burning with desire“ vorträgt, kocht der Saal. Genial. Schöne Scheibe. Superkauf. Und ich habe noch nicht einmal die Hälfte gesehen. Auf der Liste warten noch andere Höhepunkte wie bspw. die Technikversion von Barbers „Adagio for Strings“.
Armin van Buuren ist für mich DER Vertreter des globalen Dorfes. Nett fand ich den Blick hinter das Mischpult. Dutzende Platten- und CD-Abspieler, ein Notebook der Fa. Apple und zig andere Geräte werden von Armin souverän bedient. Lustig fand ich den Blick auf die mehr als 1.000 weißen CDs, aus denen sich von Buuren bediente.
Sein richtungweisendes „A State Of Trance“ (einfach einmal in www.shoutcast.com in die Suchzeile eintippen) mit mittlerweile mehr als 400 Sendungen kann seit Jahren kostenfrei in der ganzen Welt per Internet mitgehört werden.
Auf seinen Monster Events sind stets junge Fans aus allen Regionen des Erde vertreten und er tritt auch überall in der Welt auf.
Auch kann ich in der Blogosphäre mitlesen, daß (deutsche) Freunde und Bekannte von mir im letzten Jahr Armin van Buuren live sahen. Allerdings sahen sie ihn in New York, in Shanghai, Dortmund oder irgendwo in Großbritannien. Daran erkennt man den Wandel der Welt. Wie befremdlich muß für diese Gemeinschaft ein religiöser oder ethnischer Konflikt anmuten?
BTW ist das der erste Blogeintrag, bei dem ich alle Kategorien angekreuzt habe.
Wie auch immer. Nochmals einen herzlichen Dank an mich, daß ich die Scheibe kaufte, an Armin van Buuren für seine Botschaft und seine Musik und an meine Nachbarn für ihr Verständnis, daß es etwas lauter wurde. Denn diese Art von Musik kann man nur sehr laut hören.