Jan 142009
 

… fand ich letzte Woche Zeit, die in einem Blog „empfohlene“ Welturausstrahlung der ersten klingonisch-chinesische Oper auf Erden anzuhören. Verantwortlich für dieses, äh, Kunstwerk, zeichnete kein Geringerer als Frieder Butzmann, der an dieser Oper seit 1996 fleißig gearbeitet hat und dem dazu sogar echte Größen wie bspw. Diamanda_Galas zur Seite standen.
Frieder Butzmann ist mir seit 1984 ein Begriff, als ich auf DT64 in der Sendung „Trend ad libitum“ in voller Länge sein Performancestück Wolfsburg genoß.
Trend ad libitum lief alle 8 Wochen am Sonntag Abend von 22:00 Uhr bis 0:00 Uhr und erfüllte exotischste Musikwünsche und gab eben auch Performanceaktivisten viel Raum. So eine Sendung ist heutzutage gar nicht mehr möglich.
Selbstverständlich habe ich die klingonische Oper, ein doch sehr außergewöhnliches Rundfunkereignis, aufgezeichnet und werde es gerne mit Interessierten noch einmal in Ruhe anhören.
Nur fürchte ich, daß die Anzahl der Interessenten sehr überschaubar bleiben wird.

 Posted by at 10:11 pm
Dez 152008
 

Am Samstag traf ich mich nach der Schule mit Freunden auf dem Mainzer Weihnachtsmarkt, um dort zünftig den ersten Glühwein des Jahres zu vertilgen.
Zuerst trudelten Steffi, Marc und Tim ein. Wenig später stieß Jens zu uns und durch Zufall trafen wir auch den mittlerweile durch Langhaar arg anders aussehenden Tobias. Wenig später war dann mit Marc die Runde komplett.
Fotos gibt es hier. Man verzeihe mir das Gewackle, noch kenne ich mich nicht so gut mit der neuen Kamera aus.

 Posted by at 7:03 pm
Nov 232008
 

…vergessen, den gestrigen 40. Geburtstag des weißen Albums zu erwähnen. Ich habe mir das Album das erste Mal Ende 1999 als australische Millenniumsausgabe in der mittlerweile nicht mehr existenten WOM Wiesbaden geleistet. Stolze 85 DM zahlte ich für die weltweit auf eine Million Stück limitierte, nett aufgemachte Doppel-CD mit der Nummer: 0307985. Angehört wird sich das Album aber lieber zeitgemäß im liebevoll aufbereiteten und knackigen DTS 5.1 und vor allem in Ruhe. Nach dem Anhören ist man sich wieder ziemlich sicher, daß heutzutage Musik größtenteils armseelig und blutleer ist.
Und gleich im Anschluß an diesen Blogeintrag werde ich mich auf die Couch setzen und mir im Mehrkanalton mit einem Tag Verspätung zu Ehren des 40. Geburtstages die Musik genießen. Und wieder bei Dear Prudence mitsingen, bei Ob-La-Di vorspulen, bei Blackbird verschämt die Träne wegstreichen und bei Helter Skelter grinsen.
Weisses Album

 Posted by at 3:00 pm
Nov 182008
 

… gelandet im internationalen Vergleich von schulischen Leistungen. Der Hype um die OECD-Studie, die früher mal PISA hieß und dann IGLU und nun VERA artet meiner Meinung nach in MIST aus.
Viel zu detailverliebt und zahlenlastig kommt sie daher und zieht Schlüsse, die niemanden, der bis 10 zählen kann auch nur mäßig überraschen.
Soso, überwiegend von der SPD-regierte Länder schneiden deutlich schlechter ab als die traditionell konservativen Länder. Und in Schulen, in denen jeder dritte Schüler aus einem fernen Land stammt, sind vor allem die Leseergebnisse schlecht. Und so geht es weiter. Überraschend ist da wenig.
Doch was hilft so eine Studie, wenn es nur etwas Aktionismus gibt und keine Konsequenzen gezogen werden?
Bildung sollte Landessache und nicht Ländersache sein. Bundeseinheitliche Lehrmaterialien und Leistungskontrollen würden genauso hilfreich sein wie der Verzicht auf die Festlegung der weiteren schulischen Laufbahn in der vierten Klasse oder etwas frischer Wind in den Lehrerzimmern.
Ich möchte ja nicht wesentlich mehr, als das ein junger Mensch nach Absolvierung seiner Schulpflicht Lesen, Schreiben, Schwimmen und Rechnen kann, aufgeklärt ist und vielleicht noch weiß, wer Goethe, Beethoven und Einstein waren. Und daß er nicht denkt, daß Hitler der Vorgänger von Kohl war. Kann eigentlich nicht so schwer sein, ist es offenkundig aber.

 Posted by at 8:38 am
Nov 142008
 

Naja, die Studie heißt jetzt anders (VERA), nichtsdestoweniger werden in Bälde in Europa mal wieder die verglichenen Leistungen der Schüler veröffentlicht. In Deutschland hat man nach viel nichtsbringenden Aktionismus endlich ein heilendes Rezept gefunden. Man wird nämlich die ungeliebten, alles nach unten ziehenden Hauptschulen erst gar nicht an dem Test teilnehmen lassen.
Solche fähigen Kultusminister sollten Beispiel geben.
So kann zum Beispiel der Finanzminister diverse Landesbanken aus der Statistik nehmen und – schwupps – ist die Bankenkrise nur noch halb so schlimm. Und bei Mängeln an den Radreifen lassen wir doch einfach mal den ICE3 weg, dann sieht die Statistik auch sofort freundlicher aus. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Schon arm, daß man deutsche Schulen nach us-amerikanischem „Vorbild“ zu reinen Verwahranstalten verkommen ließ. Und nicht nur Hauptschulen sind betroffen. Ein glaubwürdiger junger Gymnasiallehrer berichtete mir kürzlich aus dem Norden von Rheinland-Pfalz, daß er in einer 10. Klasse im Fach Biologie feststellen mußte, daß bisher noch kein Aufklärungsunterricht stattgefunden hatte. „Als das dran war, war der Lehrer krank“, hieß es aus der Klasse.

 Posted by at 7:36 pm
Nov 102008
 

So heißt daß Buch, welches mir meine Nachbarn zum Geburtstag schenkten. Gestern, pünktlich zum Jahrestag des Mauerfalls, der übrigens in der von mir gelesenen Presse keinerlei Erwähnung fand, beendete ich das fast tausendseitige Werk. Damit ich dies schaffen konnte, war in der Nacht vom Freitag zum Samstag eine Nachtschicht nötig, in der ich in über 5 Stunden einige hundert Seiten schaffte.
Da hatte ich aber auch nach schwerfallendem Start Feuer gefangen und konnte die Augen nicht mehr vom Text abwenden.
Das autobiographisch gefärbte Werk Tellkampfs reißt mit. Mich noch im Besonderen, ähneln sich doch die Schicksale seines Protagonisten Christian und mein eigenes ziemlich.
Der Autor ist kein Jahr jünger als ich, das Elternhaus und der Freundeskreis sind vergleichbar und somit ergeben sich unheimlich viele Parallelen in Schul- und vor allem auch Armeezeit.
Somit holen mich beim Lesen erschreckend viele Erinnerungen ein, es überwogen die der unangenehmen Art.
Uwe Tellkamp versteht es hervorragend, in epischer Breite oder messerscharfer Kürze Details zu beschreiben, die mir den Schlaf raubten, aber mir auch Kraft geben, vehement gegen jedwede Verklärung und jedwedes Schönreden der untergegangenen DDR mit Vehemenz vorzugehen.
Ich steigere mich sogar in die Behauptung, daß ich, wenn ich erkenne, daß aktiv an der Restauration dieser unmenschlichen, undemokratischen Verhältnisse gearbeitet wird, ich diese mit allen gebotenen Mitteln bekämpfen werde.
Unter diesem Aspekt rechne ich es der hessischen SPD sehr hoch an, am vergangenen Montag ein deutliches Signal gesetzt hat. Ich verstand dieses Signal nämlich so: „Keine Kommunisten im Westen. Nicht mit uns!“
Wer weiß, vielleicht war es dieser Wahltag, der die weitere Zukunft SPD rettet…
Aber ich bin abgeschweift. Ich möchte keine Rezession zu dem Werk geben, daß können FAZ, Zeit, Süddeutsche usw. sicherlich besser und in gewählteren Worten als ich.
Ich möchte nur allen, die diesen Blogeintrag lesen und die mich kennen, die Lektüre dieses Werkes dringend ans Herz legen. Beißen Sie sich bzw. beißt euch durch die ersten 54 Seiten, laßt das kursiv geschriebene langsam setzen und wirken.
Dann packt einen der Roman und zeigt einem Wißbegierigen als bislang einziges Buch, wie die späte DDR in ihrer ganzen Wirklichkeit war.
Man erwarte um Gottes Willen kein Ossigejammer und keine Klischeerfüllungen; nein, man erwarte eine schonungslose und geradezu detailversessene Sezierung der grauen, nach Braunkohle stinkenden, Realität. In deren Tristesse trifft man auf viele hochinteressante Menschen, von denen die meisten diktaturüblich zwei Gesichter haben, eins für die Öffentlichkeit und eins für den Freundes- und Familienkreis.
Dieses Buch gibt Kraft, gibt Wut, gibt Hoffnung, gibt Stolz und läßt einen über bestimmte heutige Befindlichkeiten und Sorgen wieder müde lächeln.
Große Literatur zu einer Epoche, die so fern scheint und die ich als junger Mann in fast allen beschrieben Facetten genauso kennenlernte.
Zum Schluß noch einmal mein Fanal: Unbedingt dieses Buch lesen. Bei Unklarheiten zu bestimmten Worten, Begriffen darf ich gerne gefragt werden.

 Posted by at 9:38 pm
Okt 292008
 

… habe ich gestern ein Buch, welches mir die Nachbarn empfahlen und auch dankenswerter Weise auch gleich liehen. Es heißt Q und ist in u. a. auch englischer Sprache frei verfügbar.
Für alle geschichtsbewußten Leser ist dieses Werk eine Bereicherung, werden doch die wirren Jahre der Reformation und Inquisition hervorragend und detailreich beschrieben. Auch von mir eine unbedingte Leseempfehlung. Und nun folgt schwerer Stoff, von dem später zu berichten sein wird.

 Posted by at 9:18 pm
Okt 262008
 

Auch noch ein unverzichtbarer Programmteil, wenn man hierzulande Gäste bespaßen möchte, ist ein Besuch in Rüdesheim. Wer es nicht kennt glaubt es nicht, wer es kennt, ist entnervt; Rüdesheim ist neben Heidelberg, Neuschwanstein und Rothenburg der Touristenmagnet in Deutschland.
Erkennbar ist das an unzähligen Cafes, Souvenirläden und Restaurants. Letztere bieten derzeit Federweißer und Zwiebelkuchen in rauhen Mengen an. Leider hatten wir nur sehr wenig Zeit, so daß wir nur 2x durch die berühmte Drosselgasse rennen konnten. Aber eine Stunde Fahrt bei Kaiserwetter durchs Mittelrheintal nebst Übersetzen mit der Fähre rundeten das Programm dann noch adäquat ab.
Ruedesheim
Blick in die Drosselgasse
Ruedesheim
seltsame Souvenirs, man achte auf die aufgedruckten Orte auf dem Beutel
Ruedesheim
die Drosselgasse
Ruedesheim
schönes Fachwerk bei schönem Wetter
Ruedesheim
es die Bort-Schilder waren aus
Ruedesheim
die Seilbahn zur Germania (da muß ich dringend einmal hin)
Ruedesheim
Gäste am japanisch beschrifteten Weinfaß
Ruedesheim
Detail
Ruedesheim
seltsame Weine werden feil gehalten
Ruedesheim
auf der Fähre, Blick nach Aßmannshausen

 Posted by at 5:38 pm