Mai 282009
 

Ich liebe das Medium Radio. Aufgewachsen bin ich mit Bayern 3, RIAS II (und Samstags auch RIAS I) und NDR 2. Übrigens moderierten diese Sendungen Leute wie Thomas Gottschalk, Fritz Egner, Rick DeLisle, Gregor Rottschalk, Lord Knut und Hans Rosenthal. Durch den Besitz eines Stereokassettenrekorders ab 1983 erschlossen sich mir auch mehr oder weniger diverse DDR-Sender wie Stimme der DDR und Berliner Rundfunk (denn da hatte ich kein Pilotttonrauschen, dafür aber eben sehr beschränkte Musikauswahl). Sendungen wie „Pop nach Acht“, „Jugendwelle RIAS II auf 94.3“, „Wochenend‘ und Sonnenschein“ prägten meinen Radiogeschmack genau so wie „Metronom“ und „trend ad libitum“.
Als Freund der Maxi-Single mochte ich vor allem letztere Sendung. Blöderweise lief diese Sendung nur alle 8 Wochen in der Nacht von Sonntag auf Montag. Ihr verdanke ich geniale Maxis von Frankie goes to Hollywood, New Order oder aber auch Szenetitel von Tangerine Dream. Nicht zuletzt lernte ich durch diese Sendung Frieder Butzmann kennen und „schätzen“.
Durch den Armeedienst bekam ich auch noch tieferen Bezug zu HR3, dessen Moderator Markus Härtle mit „HR3 Maximix“ der Konkurrenz „ob Nord- oder Ostsee ist ganz egal, wir spielen Maxis Maximal“ von NDR 2 locker den Rang ablief.
Seit dieser schönen Zeit sind mehr als 20 Jahren vergangen.
Ich ziehe ein Resümee:
die gängigen und ehemals kultigen UKW-Radiosender verdienen, außer vielleicht dem DLF, keinerlei Beachtung mehr.
Aber es gibt mittlerweile wieder, dem Internet sei Dank, gescheites Radio. Meine Mutter, die im Rentenalter ist, hat das seit einigen Jahren schon kennen und schätzen gelernt. Und selbst nutze ich seit einigen Jahren die im Netz vertretenen Radiostationen.
An dieser Stelle der eigentliche Sinn dieses Blogeintrags, ich möchte der Gemeinde einfach nur meiner derzeit liebsten Radiostationen vorstellen:
FM4
FM4 ist für mich momentan die erste Wahl im Internetradio. Der Sender ist innovativ und weitab des Mainstream, ein echter Tip.
Dann gibt es für so olle Säcke wie mich noch Radio Nigel.
Die spielen seltsamste 80er Maxis. Ansonsten sehr Cure, New Order und Smith-lastig, was kein Schaden sein muß.
Die Franzosen huldigen den 80ern mit Maxi80
Hier hört man zwar viel Franzosenmusik, was aber nicht von Nachteil sein muß, doch dazwischen heben sich immer wieder schöne, beinahe vergessene Hits aus den 80er Jahren hervor.
Zum Schluß möchte ich für Hartgesottene auf die Ostwelle hinweisen.
Dort kann man 24/7 Konsummusik hören. Das mag nicht viel nutzen, kann aber auch nicht schaden.
Zum Beispiel, wenn man vorhat, sein Kreuz bei der SEDPDSdie Linke zu setzen…

 Posted by at 11:05 pm
Mai 222009
 

… von der Premiere des Musicals 3 Musketiere. Dazu eingeladen wurden wir von einer der Darstellerinnen. Das Stück gefiel mir sehr gut, die Musik war stimmig, die Kostüme phantastisch, die Choreographie beeindruckend, vor allem bei den Fecht- und Massenszenen und auch der Spaß kam neben aller Tragik nicht zu kurz. Deshalb bekamen alle Akteure frenetischen und langanhaltenden und wohlverdienten Applaus.
Aber mit dreieinhalb Stunden erreichte das Stück schon wagnerische Opulenz, eine halbe Stunde weniger hätte es sicher auch getan.
Nochmals vielen Dank an meine Begleiterin fürs Mitgehen und an die Darstellerin für die Idee und die Reservierung der Karten.

 Posted by at 10:38 pm
Mai 082009
 

Gestern 23:00 Uhr wurde in einem Mannheimer Kino der neue Star-Trek-Film im Originalton gezeigt. Als treuer Fan mußte ich da natürlich hin.
Also verabredete ich mich mit elzoido und wir vereinbarten, uns eine Stunde vorher bei Kentucky Fried Chicken zu treffen.
Nun ging ich falscherweise davon aus, daß dieses Schnellrestaurant in der Nähe sei. Also fuhr ich in die Mannheimer Innenstadt, stellte das Auto in die Kinotiefgarage und wanderte etwas durch die Innenstadt. In der Bank holte ich Auszüge und Geld und dann erkundigte ich mich bei drei Passanten nach dem Weg zum KFC. Da keiner der deutschen (oder englischen) Sprache mächtig war, lief ich einfach frei Schnauze in die mutmaßliche Richtung. Der Zeitpunkt des Treffens rückte immer näher und irgendwie hatte ich mich völlig verfranst. Also rief ich zoid an, um ihn zu bitten, mich abzuholen oder mir wenigstens die Straße zu sagen, in der er weilt. Nun stellte sich heraus, daß er sich auch nicht in Mannheim auskennt, sicher kein Makel, man muß Mannheim nicht kennen, aber an dieser Stelle wäre es doch ganz nützlich gewesen.
Sei’s drum, ich bin ja flexibel. Also tat ich es den übrigen Stadtbummlern gleich, von denen gefühlt jeder beim Laufen in ein Mobiltelefon quatschte, und rief mir ein Taxi.
Das kam auch binnen weniger Minuten. Ich stieg ein und nannte mein Ziel. Der Fahrer schaute mich recht deppert an. Den Blick begriff ich, als er 100 Meter später an einer Kreuzung anhielt, an der sich das gewünschte Ziel befand. 100 Meter! Ich zahlte 5 Euro und stieg verschämt aus.
Danach ging alles glatt. Der Film war übrigens, nach den letzten Kinoentäuschungen, den Aufwand wert. Er gefiel mir ausnehmend.

 Posted by at 6:52 am
Mrz 262009
 

Hotel
Dieser Anblick bot sich mir vorgestern morgen nach dem Aufstehen. Richtig, ich weilte in Hamburg. Fuhr bei scheußlichstem Wetter hin und zurück, hatte aber einen erfolgreichen und schönen Kurzaufenthalt. Und zum Abendbrot gab es typisch nordisch eine Schweinshaxe und Helles im Paulaner. Und auf dem Rückweg von der Kneipe sprachen mich unheimlich viele nette junge Damen an…

 Posted by at 9:22 pm
Mrz 252009
 

… endlich soweit. Kurt Masur dirigierte das französische Nationalorchester in der Alten Oper in Frankfurt. Die Karten waren im Februar 2008 erstanden worden (ein herzlicher Dank nochmal an Peter), was gut war, denn seit einem Jahr ist der Konzertzyklus hoffnungslos ausverkauft.
Masur, der ein großer Beethovenkenner ist und sein (langes) Leben lang sich intensiv mit den Meister beschäftigt hat, legte bei den von mir gehörten ersten drei Sinfonien offensichtlich den größten Wert auf die Streicher. Die Bläser waren offensichtlich extra schmal besetzt, um dies zu unterstreichen. Was aber die Violinen, Celli etc. aus bspw. dem ersten Satz der 2. Sinfonie oder dem dritten Satz der 1. Sinfonie machten, ist nur mit traumhaft und göttlich zu beschreiben. Solch hauchzarte Nuancen, solch filigrane Haquchtöne, das kann kein Medium besser transportieren als ein gescheiter Klangkörper in einem gescheiten Haus unter kundiger Führung. Nun, alles war zur rechten Zeit am rechten Ort und ich war dabeigewesen. Der Zyklus wurde am Sonntag mit der 4. und 5. Sinfonie und am Montag mit der 6. und 7. Sinfonie fortgeführt und fand gestern seinen Abschluß mit der 8. und 9. Sinfonie. Leider sprengte es den finanziellen, aber vor allen den zeitlichen Rahmen, dem Zyklus komplett zu folgen.
Ein großartiges Erlebnis, was ab jetzt in meinem Leben einen weiteren Höhepunkt darstellt, an den ich gerne zurückdenken werde.
Karte

 Posted by at 8:35 am
Feb 232009
 

… auf den Fotos den Angebotspreisaufkleber draufstehen läßt.
Amazon kann nix
Abgesehen davon laufen die drei CDs vom besten Liedermacher Italiens, der leider schon vor 10 Jahren viel zu jung starb, bei mir im Moment in Dauerrotation. Nochmals Danke an die Nachbarstochter, die mir die CD-Sammlung aus Turin mitbrachte.
Eine echte Bereicherung der Musikwelt und empfehlenswert für jedes Alter und jeden Geschmack. Aber Achtung: die Texte sind hochpoetisch und erschließen sich einem nicht immer.

 Posted by at 9:32 pm
Jan 262009
 

Letzten Mittwoch hatte ich einen spontanen Einfall: beim Vorbeischlendern an einer Kartenvorverkaufsstelle wurde ich auf ein Konzert von Carlos Nunez aufmerksam und kaufte spontan zwei
Karten Nunez.
Meine Wahl war – weise. Der Abend war unvergeßlich schön. Die Musiker waren exquisit und verstanden es problemlos, das Publikum zu fesseln. Die Musik war abwechslungsreich, interessant und mitreißend.
Ich kann allen Lesern diesen Künstler nur wärmstens weiterempfehlen.

 Posted by at 11:16 pm
Jan 212009
 

…ist eine DVD, auf der ein Kaminfeuer zu sehen ist. Und das Knacken kommt natürlich in dts 5.1 aus den Schallwandlern. Das ist die Moderne, das ist hyperfluid, das ist ein Muß für alle, bei denen es nicht zu einem echten Kamin reicht bzw. bei denen sich in die Wohnung ohne weiteres kein Kamin integrieren läßt.
Kaminfeuer
Kaminfeuer

 Posted by at 7:30 pm
Jan 212009
 

… fällt mir einer meiner absoluten Lieblings-DDR-Witze ein:

Nicht nur im parasitären Imperialismus gab es diese komischen Wahlen zur Schönheitskönigin, nein auch in der DDR gab es auch selbstverständlich Miß-Wahlen: So wurden gewählt:
* Die Frau von Günter Mittag zur: Miß Wirtschaft
* Margot Honecker zur: Miß Bildung und *trommelwirbel*
* die Gemahlin von Erich Mielke zur Miß Trauen

Wer die Links klicken muß, um den Witz zu verstehen, der ist ein echtes Nachwendekind. Erschreckend übrigens, daß Miß Bildung sich immer noch bester Gesundheit erfreut und sich die seltsamen südamerikanischen Dikta^wPräsidenten sie zum Vorbild nehmen.

 Posted by at 12:20 am
Jan 152009
 

c120
Wer mich kennt, weiß, daß ich bei Musikrecherchen hartnäckig sein kann.
Diese Hartnäckigkeit nun führte zu folgendem Brief, den ich den Lesern an dieser Stelle leicht anonymisiert präsentieren möchte.

Sehr geehrter Herr Muster (oder lieber Hans?),
zuerst einmal wünsche ich Ihnen ein gesundes neues Jahr. Sicher wundern Sie sich, wer ich bin und warum ich Ihnen diesen Brief sende.
Dazu nun ein paar Erklärungen.
Im Frühjahr 1976 trafen wir uns anläßlich der Konfirmation meines Cousins Fritz Meier in Ort/Mecklenburg. Ich war damals neun Jahre alt.
Da Sie in Ihrem Wagen noch eine Musikkassette liegen hatten und diese auf der Heimfahrt an der Zonengrenze Probleme bereitet hätte, schenkten Sie diese Kassette meinen Eltern.
Was Sie nicht wissen konnten: diese Kassette entwickelte sich zu einer Institution. Wir hörten sie so oft, daß sie ein Teil unseres Familienlebens wurde und auch jeder Bekannte sie irgendwann auswendig kannte. Wir verdanken der Kassette sehr viele schöne und erinnerungsträchtige Stunden, sei es bei langen Autofahrten, beim Umzug, beim Festessenbereiten, beim Plausch in der Küche, beim Renovieren.
Da es sich bei der besagten Kassette um eine BASF-Kassette mit erstaunlichen 120 Minuten Gesamtspiellänge handelte, war das Band sehr dünn. Damit kam nun unser Sternrekorder nicht allzugut zurecht und zerriß das dünne Band immer wieder. Die Kassette war mindestens siebenmal geflickt, als ich sie schließlich 1983 mit meinem neuen Kassettenrekorder auf ein anderes 120er Band (war in der DDR nicht erhältlich und mußte im Intershop für kostbares Westgeld erworben werden) retten konnte.
Damit stand der weiteren Nutzung nichts mehr im Wege und wir hatten weiterhin viel Freunde in der Familie mit unserer „6“, denn 1976 besaßen wir nur fünf Kassetten und folgerichtig bekam die „6“ diese Nummer. Ein kleiner Wermutstropfen sei nicht vorenthalten: meine Mutter kam auf die wahnwitzige Idee, auf einer Seite die letzten Lieder mit eigener Musik zu überspielen, darüber ärgern wir uns noch heute, wissen wir doch nun nicht mehr, was an dieser Stelle ursprünglich stand. Aber es betrifft nur fünf Titel, diese sind in der Auflistung kursiv dargestellt.
Immer wieder waren wir begeistert über die schöne Auswahl von Titeln, die Anfang der 70er sicher nicht nur dem Mainstream entsprangen. Und ich war begeistert über die Tonqualität, denn auch noch nach über 10 Jahren waren die Aufnahmen besser und knackiger und rauschfreier als Aufnahmen mit aktueller DDR-Technik. Ich gehe davon aus, daß sie damals ein sehr gutes Deck besaßen.
Im Jahr 2001 verstarb mein Vater, ihr Namensvetter.
Beim Umzug in die neue Wohnung gingen leider alle Kassetten (mittlerweile „stattliche“ 25 Stück) verschütt. Glücklicherweise betraf daß aber nicht die „6“, denn von ihr hatte ich eine Kopie in meiner Wohnung. Außerdem hatte ich auch das Kassettenheft gerettet, in welches wir in jahrelanger, mühseliger Detektivarbeit Stück für Stück die Interpreten und Titel hineingeschrieben hatten, welche wir erkannten. Doch blieben immer noch Wissenslücken. Doch dank der Verbreitung des Breitband-Internets hatte ich nun neue Recherchemöglichkeiten und viel Unterstützung bei der Suche nach den mir zwar wohlvertrauten Liedern, von denen ich aber immer noch nicht wußte, wer sie denn nun, verflixt noch einmal, gesungen hatte!
Vielleicht half mir auch mein mittlerweile deutlich verbessertes Englisch beim Auffinden von Texten im Netz. Sei es drum, bis Ende 2003 hatte ich lückenlos alle Titel erkannt. Nun ging es ans Auffinden dieser Titel in gescheiter Qualität. Manche Schallplatte und CD ersteigerte ich im Internet oder beauftragte meinen Plattenladen in Mainz, diese zu besorgen. Auch hier wäre ich ohne Internet nicht sehr weit gekommen. Ende 2003 hatte ich alle Titel parat und konnte diese nun auf 2 CDs bannen, pro CD eine Stunde bzw. eine Kassettenseite.
Schon damals hatte ich den Wunsch, Ihnen eine Kopie zukommen zu lassen, doch wußte ich nicht, wie ich an Ihre Adresse gelangen kann.
Nun weilte ich Weihnachten bei meiner Tante in Hamburg und sie berichtete, daß Hermann und Inge Nachname Kontakt zu Ihnen hätte. Heute ließ ich mir von Inge die Adresse geben und erlaube mir hiermit, Ihnen ihre Kassette „6“ mit knapp 33 Jahren Verspätung in CD-Form wiederzugeben.
Ich hoffe, Ihnen damit eine Freude bereitet zu haben und wünsche Ihnen viel Spaß beim Anhören.
Mit freundlichen Grüßen aus dem winterlichen Rheinhessen

Ein freudiger Anruf und ein schönes Gespräch waren der Dank für meine Mühen. So macht mir das Leben Spaß.
Zum Schluß noch für Interessierte die Titelliste:
Seite 01
Nr. Interpret Titel Zeit
01 Diana Ross & The Supremes Love Child 02:59
02 Rolling Stones Luxury 04:31
03 Gordon Lightfoot Sundown 03:37
04 Eric Clapton Willie And The Hand Jive 03:31
05 Ringo Starr Have You Seen My Baby 03:44
06 The Sparks Amateur Hour 03:28
07 Rod Stewart Dixie Toot 03:28
08 Alvin Stardust My Coo Ca Choo 02:48
09 Eric Clapton Motherless Children 04:53
10 The Searchers Sweets For My Sweet 02:25
11 Diana Ross & The Supremes Where Did Our Love Go 02:33
12 John Lennon Stand By Me 03:29
13 Eric Clapton Give Me Strength 02:54
14 Donna Summer Lady Of The Night 03:59
15 Spotnicks If You Could Read My Mind 03:17
16 Uriah Heep Lady In Black 04:44
17 Leonard Cohen Lover Lover Lover 03:21
18 Roger Whitaker A Little Goodbye 03:00
Seite 02
Nr. Interpret Titel Zeit
01 John Lennon Sweet Little Sixteen 03:01
02 Diana Ross & The Supremes Where Did Our Love Go 02:33
03 Rolling Stones It’s Only Rock’N Roll But I Like It 05:00
04 Leonard Cohen So Long, Marianne 05:37
05 Suzie Quatro Shot of Rhythm and Blues 04:55
06 Gordon Lightfoot Somewhere U.S.A 02:56
07 Eric Clapton Mainline Florida 04:04
08 Sparks Here In Heaven 02:50
09 Bryan Ferry Walk A Mile In My Shoes 04:44
10 Ringo Starr Oh My My 04:16
11 Roxy Music The Thrill Of It All 06:24
12 Rod Stewart Bring It On Home To Me 03:59
13 Beach Boys California Girl 02:34
14 The Searchers Good Bye My Love Good Bye 03:02
15 John Lennon Peggy Sue 02:04
16 John Lennon Medley: Bring It On Home To Me – Send Me Some Lovin‘ 03:42
17 Diana Ross & The Supremes The Happening 02:51

 Posted by at 10:52 pm