…bevor ich heute in der Mainzer Innenstadt mehrere Termine wahrnahm. So kam die (für mich) große Überraschung, als kurz nach 11:00 Uhr die Innenstadt auf einmal von zahllosen Irren und Bekloppten in Phantasiekleidung mit seltsamen Kopfbedeckungen, vulgo Jecken, überschwemmt war. Abgesehen davon war auch ein nettes Verkehrschaos. So benötigte ich nicht eine, sondern satte drei Stunden für meine Termine.
Glücklicherweise bin ich bis Aschermittwoch aus dieser Gegend verschwunden…
Gestern nachmittag fuhren elzoido und ich in die Hauptstadt. trotz Staus auf der A5 kamen wir gegen 19:00 Uhr in Berlin an. Wir verwahrten das Auto sicher in der Tiefgarage und bezogen Quartier im Tempelhofer Hotel Columbia. Dann ließen wir uns vom Taxi zum Potsdamer Platz bringen. Dort holte ich die Karten ab und wir trafen uns im nahe gelegenen Andy’s Diner mit Andreas „Andi“ Krösing, der in Berlin lebt zu einem ersten Berliner Pilsener.
Kurz vor 21:00 Uhr betraten wir das Bluemax-Theater, um dort der am Vortag von mir via Internet gefundenen und gebuchten Veranstaltung der Blue Man Group beizuwohnen.
Vielleicht schreibt ja Sebastian etwas zu dieser überaus amüsanten und unterhaltenden und lohnenden Show. Ich fand sie jedenfalls Klasse und bereue keinen Cent der über 60 EUR pro Karte (bereits mit 20% Studentenrabatt), den ich ausgab. Allen, die es nicht kennen, kann ich die Veranstaltung nur wärmstens ans Herz legen mit dem Tip, sich nicht in die Reihe 10 rechts oder links zu setzen…
Gegen 23:00 Uhr ließen wir uns mit dem Taxi nach Mitte in die Oranienburger Straße fahren. Dort besuchten wir das Aufsturz. Andi hatte uns nicht zuviel versprochen, es gab dort mehr Sorten Bier, als man trinken konnte. Dennoch wagten wir uns tapfer an:
– Liefmann Goudenberg (8 Umdrehungen, schmeckte wie Spülwasser und machte den Kopf weich) [J]
– Augustiner Edelstoff [A]
– Samichlaus (stärkstes Bier der Welt mit 14 Umdrehungen, likörhaft) [S]
– Rhöner Pils (Bionade goes back to the roots, naja…) [J]
– Samuel Adams (Amibier, das nach Mais schmeckte, aber immerhin 4,8 Vol% aufweisen konnte) [S]
– Staropramen [A]
– Kwak (weiß nicht, wie es schmeckte, aber das coolste Glas aller Zeiten, ein übergroßer Kolben in einer Holzkutsche) [S]
– Peroni (italienisches Bier, meh)[J]
– Torgauer Ritter [A oder S]
– Bürgerbräu [S oder A?]
– Potsdamer Rex [J?]
Man merkt schon, ab hier wird es schwieriger. Leider (oder Gott sei Dank) wurde die letzte Runde eingeläutet, die wir einmütig mit einem Gambrinus beschlossen. Das schmeckte mir von allen Sorten am besten. Ich stelle aber fest, daß ich gerne noch einmal zum Vergleichen wiederkehren möchte. Vielen Dank an Andreas für den Ausgehtip. Und vielen Dank an Florian, der uns aus England per Telefon zuprostete.
Also gegen 2:00 Uhr standen wir auf der Straße. Wir liefen noch ein paar Meter, erwehrten uns der vielen Bordsteinschwalben und setzten schließlich den Andreas in ein Taxi nach Hause und uns in ein Taxi zum Hotel. Unterwegs machte uns eine Currywurstbude neugierig, an der wir noch eine halbe Stunde den Abend ausklingen ließen. Kurz nach 3:00 Uhr ins Bett, halb 9:00 Uhr Frühstück und dann ging es an die Arbeit, der eigentliche Grund der Berlintour. Gegen 15:00 Uhr war alles verbaut und funktionierte. Noch schnell nach Köpenick gefahren und dort noch das nächste Projekt geplant und gegen 16:15 Uhr rollte das Auto wieder gen Mainz.Trotz eines Tankstopps und einer langen Essenspause und miesen Fahrwetters waren wir kurz vor 22:00 Uhr wieder bei mir zu Hause.
…was ich im SpOn lesen mußte.
Holocaust goes Musical: Das Tagebuch des jüdischen Mädchens Anne Frank, das 1945 im KZ Bergen-Belsen starb, liefert jetzt erstmals Stoff für ein Musical. Selbst die sonst so zurückhaltende Anne-Frank-Stiftung unterstützt das Sing- und Tanzstück.
Es klingt bizarr und pietätlos…
Also ich sage, daß es nicht nur bizarr und pietätlos klingt, sondern es es bizarr und pietätlos ist.
Und was erwartet uns nächstes Jahr? Schindlers Liste – das Musical?
Oooh! Help me, Dr. Zaius!
Als Letzter erfuhr ich davon, daß bei mir eine Silvesterfeier anberaumt war. Nun denn, also besorgte ich Getränke. Bereits am 30.12. kam Mitfeierer Jens. Silvester Vormittag wurden noch Fressalien besorgt und 18:00 Uhr waren nach umfangreichen Vorbereitungen in der Küche alle Vorbereitungen getroffen.
Die ersten Gäste aus Amerika und England trafen überpünktlich ein. Wir warteten nicht auf den letzten Gast, sondern fingen an, die leckeren mexikanischen Zutaten zu Tortillas zu verarbeiten.
Also hungern mußten wir schonmal nicht. Dank Tequila, Wodka, Rum, Gin, 15jährigen Single Malt, Cola, Mountain Dew, Fanta, Tonic, Orangensaft, Grenadine, Martini, Sekt, Champagner, Bionade, Pitu, Erdbeersaft, Kirschen, Ginger Ale, Rohrzucker, Limetten u. v. a. m. mußten wir auch nicht Durst leiden.
Was macht man nach dem Essen? Wir wollten Karaoke machen. Doch trotz geballter anwesender EDV-Kompetenz versagten alle Versuche kläglich, den UltraStar gescheit zum Laufen zu bringen.
Also wurde das altmodische Trivial Persuit ausgepackt, bei dem es einen souveränen Gewinner gab.
Die Mitternacht rückte näher, die Musik wurde immer feierlicher. Ich legte standesgemäß Händels Feuerwerksmusik auf den Plattenteller und wir gingen bei überfrierendem Regen vor’s Haus, um das neue Jahr mit rotem Krimsekt, Champagner einer Witwe und vielen, vielen, vielen Knallern, Raketen usw. zu begrüßen.
Irgendwann gegen 4:30 Uhr erstarben die Gespräche und einige Stunden Ruhe kehrten ein. Morgens schnell gefrühstückt und ab ging es Richtung Flughafen und weiter.
Und mir blieben die Aufräum- und Austrinkarbeiten…
Welcher Depp hatte nur das Zimmerfeuerwerk und die Luftschlangen und… gekauft?
Gestern erwarb ich spontan eine (eher teurige) Doppel-DVD, die die Aufzeichnung des 10-jährigen Bühnenjubiläum des niederländischen Plattenauflegers Armin van Buuren aus dem Jahre 2006 (und einiges mehr) enthält.
Zu meiner großen Freude und sicher der eher zurückhaltenden Begeisterung meiner Nachbarn ist die Scheibe ein echter Gewinnkauf.
Bild und Ton sind genial und die Scheibe schafft es auch im kleinen heimischen Wohnzimmer, etwas moderne Monsterdiskothekenatmosphäre zu transportieren. Ich erwischte mich jedenfalls mehrfach beim spontanen Mittanzen und Mitklatschen.
Ein großes Lob an die Kameras, denn sie zeigen neben dem Saal fast ausschließlich hübsche Mädels von der vorteilhaften Seite.
Nach einem harmlosen Auftakt mit Eller van Buuren an der Gitarre steigt peu à peu die Stimmung.
Als Armin endlich den Vorhang fallen läßt ist die Stimmung auf 100%. Spätestens hier frage ich mich, wozu man Designerdrogen braucht, denn ab hier kommt jeder normale Mensch schon voll auf seine Kosten. Ein monströser Saal mit mehr als überlautem, aber sehr wohlklingendem UTZ-UTZ und vollgestopft mit schönen und abertausenden knapp gekleideten jungen Menschen, die zu einer qualitativ hochwertigen Lichtshow abzappeln. Und das Level wird nicht nur gehalten, es wird Stück für Stück verbessert.
Als Sängerin Justine Suissa live den Hit „burning with desire“ vorträgt, kocht der Saal. Genial. Schöne Scheibe. Superkauf. Und ich habe noch nicht einmal die Hälfte gesehen. Auf der Liste warten noch andere Höhepunkte wie bspw. die Technikversion von Barbers „Adagio for Strings“.
Armin van Buuren ist für mich DER Vertreter des globalen Dorfes. Nett fand ich den Blick hinter das Mischpult. Dutzende Platten- und CD-Abspieler, ein Notebook der Fa. Apple und zig andere Geräte werden von Armin souverän bedient. Lustig fand ich den Blick auf die mehr als 1.000 weißen CDs, aus denen sich von Buuren bediente.
Sein richtungweisendes „A State Of Trance“ (einfach einmal in www.shoutcast.com in die Suchzeile eintippen) mit mittlerweile mehr als 400 Sendungen kann seit Jahren kostenfrei in der ganzen Welt per Internet mitgehört werden.
Auf seinen Monster Events sind stets junge Fans aus allen Regionen des Erde vertreten und er tritt auch überall in der Welt auf.
Auch kann ich in der Blogosphäre mitlesen, daß (deutsche) Freunde und Bekannte von mir im letzten Jahr Armin van Buuren live sahen. Allerdings sahen sie ihn in New York, in Shanghai, Dortmund oder irgendwo in Großbritannien. Daran erkennt man den Wandel der Welt. Wie befremdlich muß für diese Gemeinschaft ein religiöser oder ethnischer Konflikt anmuten?
BTW ist das der erste Blogeintrag, bei dem ich alle Kategorien angekreuzt habe.
Wie auch immer. Nochmals einen herzlichen Dank an mich, daß ich die Scheibe kaufte, an Armin van Buuren für seine Botschaft und seine Musik und an meine Nachbarn für ihr Verständnis, daß es etwas lauter wurde. Denn diese Art von Musik kann man nur sehr laut hören.
Halt, nicht neidisch werden! Ich meine doch nur die Toskana des Ostens, in die ich die nächsten 6 Tage reise. Da das Hotel offensichtlich seinen Gästen kein Internet zur Verfügung stellt, werde ich also die nächste Woche im Schwimmbad plantschen und bei langen Spaziergängen geruhsam das Weihnachtsfest begehen und das HodBlog diese Zeit ruhen lassen.
Allen treuen Leserinnen und Lesern an dieser Stelle vielen Dank für die Treue und ein wunderschönes und gesegnetes Weihnachtsfest mit knuspriger Ente bzw. Gans und feinem Wein und schönen Geschenken und einigen Augenblicken Besinnung aufs Wesentliche.
Ich bin ja bekennender Totalverweigerer, wenn es um Weihnachtsgeschenke geht. Durch überfüllte Geschäfte stürzen, um irgendwelches überteuertes Gelumpe für Freunde, Verwandte und Bekannte zu besorgen, das fällt mir im Traum nicht ein.
Natürlich gibt es immer Ausnahmen. Diese kommen aber ohne Nachdenken und Pflichtgefühl aus dem Bauch heraus.
So bekam eine junge Dame bspw. einen Kulturzuschuß und eine andere junge Dame darf sich über eine exklusive DVD freuen, die hoffentlich rechtzeitig zum Fest bei ihr eintrudeln wird.
Aber das beste Geschenk bekommt ein Bundeswehroffizier, der derzeit in der Nähe der chinesischen Grenze in Afghanistan stationiert ist. Per Feldpost (Ungediente hier klicken) bekommt mein langjähriger Freund nun Weihnachtsgrüße…aus der Heimat. Enthalten sind im Paket Zeitungen, Fotos, eine Weihnachtskarte mit nackigte Weibers in Weihnachtsfummel, Rüdesheimer Weinbrandbohnen und eine 0,5 TB-Festplatte mit vielen, vielen Sendungen aus dem Fernsehen, wie bspw. Stromberg, Tatort und diverse Dokus. Ich hoffe, ich bereite meinem Freund und seinen Kameraden damit die eine oder andere heimelige Stunde und lasse sie das Elend, den psychischen Druck in dem seltsamen Land etwas vergessen.
Mir jedenfalls hat es zu meiner Armeezeit immer sehr geholfen, wenn ich Post oder Pakete erhielt.
…für 4,20 EUR (davon 2 EUR Pfand für die Tasse). Geschmack: überwältigend 🙂
Gestern gab es (nach der Klausur) zwei Glühweine in Mainz (je 2 EUR, erster taugte nix, Zweiter war ok) und heute trank ich einen Glühwein mit Schuß (2 EUR, verdammt wohlschmeckend) auf dem Marburger Weihnachtsmarkt. Natürlich habe ich aus Marburg, wie immer, eine Tasse mitgebracht.
Morgen bin ich in Frankfurt auf dem Markt, mal schauen, wie er dort schmeckt. Und am Freitag weiß ich noch nicht, in welcher Stadt ich einen Glühwein trinken werde…