Lange genug hat es gedauert – heute also der abschließende Bericht von meiner großen Feier zum 40. Geburtstag. Und das Beste habe ich zum Schluß aufgehoben, nämlich das Geschenk meiner Usenet-Freunde. Sicher haben sie lang und breit diskutiert und hin- und herüberlegt, was sie anstellen können.
Das Ergebnis könnte sich sehen lassen. Insgesamt gab es ein Geschenk, welches immer mit den Simpsons verknüpft war, welches lustig war, einfallsreich und vor allem einzigartig.
Das Geschenk bestand aus vier Teilen. Ich werde alles lang und breit erklären, damit auch Nichteingeweihte den Sinn und Zweck verstehen oder wenigstens erahnen können.
Als erstes gab es eine Tafel Schokolade. Aber nicht irgendeine, nein, es war eine Tafel Schokolade, die direkt aus dem Simpsonsuniversum stammte.
Auf der Vorderseite ist Uter zu sehen. Uter ist ein schweizerischer Austauschschüler, der für sein Leben gern Schokolade futtert, wie man an der Figur unschwer sehen kann.
Die Internetseite ULOC verdankt ihrer Namen dem kleinen Uter.
Homer deutet auf die neue Rezeptur hin. Homer sieht anders aus als gewöhnlich. Er trägt eine weichgespülte Mütze und eine Muumuu. Die Kleidung (und die Figur) stammt aus der Simpsonsfolge „King-Size Homer“ aus der siebten Staffel. Ich hoffe doch einmal stark, daß das keine Anspielung auf meine derzeitige Figur ist!
Die auf der Rückseite aufgeführten Zutaten sind auch typisch für ein Produkt aus dem Simpsons-Universum. Der Spruch mit den Waisenkindern ist ein running gag. Sämtliche Produkte von Krusty, dem Clown sind mehr oder weniger gefährlich, schädlich oder bedrohlich.
Sie sind stets geziert von solchen saloppen und geschmacklosen Sprüchen wie „9 von 10 Waisenkindern können den Unterschied nicht schmecken“.
Nochmals vielen Dank für dieses tolle Geschenk. Die Schokolade war übrigens Spitzenklasse nicht 80% Zucker, stammte sie doch aus der Schweiz, in der in der Woche vor meinem Geburtstag Sebastian weilte. Die Verpackung schuf sicherlich Florian im fernen England. Ihnen beiden gelte an dieser Stelle mein besonderer Dank.
Geschenk Nummer 2 folgte auf dem Fuß. Unter einem fadenscheinigen Vorwand wurde ich an den Tisch gebeten und Tim telefonierte hochwichtig. Dann wurde mir der Blick auf Sebastians Klapprechner gewährt:
In der Folge Rosebud aus der fünften Staffel hat der Millionär Charles Montgomery Burns Geburtstag. Sein Lakai Waylon Smithers (rechts) hat veranlaßt, daß sich alle Menschen Australiens mit Fackeln so aufstellen, daß man via Satellit den Namen sehen kann. Burns schaut aber nicht einmal hin.
Das tat ich aber sehr wohl und mußte auch herzhaft lachen. Denn auch für mich hatten die Menschen Australiens die Fackeln geholt und Google Earth zeigte live meinen Namen an.
Die Fehlschreibung des Nachnamens ist kein Fehler der Australier, sondern ebenfalls ein Insider aus alten Tagen, als das Usenet keine Umlaute im Header mochte.
Insofern an dieser Stelle vielen Dank an Tim, der den Startschuß gab, Sebastian, der die Onlineverbindung nach Australien herstellte und allen 20 Millionen beteiligten Australiern für dieses wunderbare Geschenk.
Aus ebendieser Folge stammte auch Geschenk Nummer drei, welches am meisten Aufsehen erregte und viel ungläubiges Staunen auf die Gesichter der anderen Gäste zauberte. Ich selber konnte mich beinahe nicht mehr einbekommen vor Lachen.
Hier das Skript im Original (in Klammern die deutsche Übersetzung)
Smithers: Here are several fine young men who I’m sure are gonna go far.
Ladies and gentlemen, the Ramones!
(Hier sind einige nette Jungs, die es sicher, so denke ich, weit bringen werden, meine Damen und Herren, die Ramones)
Burns: Ah, these minstrels will soothe my jangled nerves.
(Ahh, diese Hofsänger werden meine klirrenden Nerven beruhigen.)
Ramone 1: I’d just like to say this gig sucks!
(Dieser Auftritt stinkt!)
Ramone 2: Hey, up yours, Springfield.
(Du kannst mich mal, Springfield.)
Ramone 1: One, two, three, four!
[ruppige Gitarrenmusik beginnt]
Happy Birthday to you! (Happy Birthday!)
Happy Birthday to you! (Happy Birthday!)
Happy Birthday, Burnsey,
Happy Birthday to you!
Ramone 3: Go to hell, you old bastard.
(Fahr zur Hölle, Du alter Bastard.)
[der Vorhang fällt]
Ramone 4: Hey, I think they liked us!
(Hey, ich denke, die mochten uns.)
Burns: [in Richtung der Ramones] Have the Rolling Stones killed.
(Lassen Sie die Rolling Stones ermorden.)
Smithers: Sir, those aren’t —
(Aber Sir, das sind nicht…)
Burns: Do as I say!
(Machen Sie, was ich sage)
Und hier kann man die Szene aus den Simpsons bewundern:
http://youtube.com/watch?v=gT9UOp5WaRU
Und genau diese Szene wollten Marc R., Marc W., Tim K. und Sebastian S. zu meinen Ehren nachspielen. Man brauchte also diverse Gitarren, Verstärker, Mikros, Kabellage, Schlagzeugstöcke, Kostüme und natürlich Perücken, um so wie die langhaarigen Bomenleger der Ramones auszusehen.
Und natürlich mußte alles noch vorher geprobt werden. Ich will gar nicht wissen, wieviel Zeit und Energie bei der Vorbereitung draufgegangen sind. Jedenfallös wurde es im Feierlokal gegen 21:30 unruhig. Alle schauten irritiert auf vier seltsam gekleidete Gestalten, die Unmengen an Technik in den Saal schleppten und alles in Windeseile aufbauten. Jens S. kündigte die vier Herren adäquat an und los ging’s.
Hier kann man das Ergebnis sehen:
http://www.youtube.com/watch?v=BqsX4np22gc
Der ganze Aufwand, der deutschlandweite Transport und Aufbau diverser Technik, das Proben bei jungen Mainzer Damen, das Umziehen usw., das alles für ein Lied, welches 18 Sekunden dauert.
Ich war ehrlich gerührt und aber auch so amüsiert, daß ich einen Fehler in meinem Text machte und statt „save“ statt „soothe“ sagte. Hat aber außer Florian später beim Videoschauen eh keiner mitbekommen.
Es war überhaupt ein Wunder, daß ich reagieren konnte, denn ich war völlig überwältigt von dem Geschenk.
Geschenk Nummer vier gab es dann draußen, nachdem aus den Ramones wieder meine Gäste geworden waren. Es war…
Duff-Bier ist im Simpsons-Universum DAS Bier in Springfield. Es gibt eine Werbefigur, den Duff Man (seid ihr bereit, euch zu beduffen?), einen Duff-Freizeitpark mit den sieben Duff-Maskottchen, die endlos
Duff beer for me,
Duff beer for you,
I’ll have a Duff,
You have one too“
singen, eine Duff-Brauerei; selbst in Cuba muß man Duff trinken, sonst stirbt man.
Es gab in Australien eine Brauerei, die Duff-Bier herstellte. Leider wurde ihr das von den Machern der Simpsons verboten und somit gibt es nur noch ganz wenig echtes Duff-Bier.
Matt Groening, der Empfinder der Simpsons, hat privat noch einige Dosen in seinem Keller.
Aber für meine Freunde war das kein Problem. Einfach den designerisch und grafisch begabten Florian in England ans Grafikprogramm setzen lassen und das Ergebnis 20fach ausdrucken und einen Kasten guten deutschen Bieres, welches sicher besser schmeckt umkleiden und fertig ist Geschenk Nummer 4.
Can’t get enough of that wonderful Duff – The solution of all life problems.
Selbst eine Flasche Düff ist dabei. Das ist ein Gag aus einer Simpsons-Folge aus der achten Staffel „The Springfield-Files“.
Dort möchte Homer Simpson vom Barkeeper Moe eine besondere Flasche Bier. Moe zeigt ihm eine normale Flasche Duff, bei der er schnell mit Filzstift zwei Pünktchen über das u setzte und dreht ihm das als König der dänischen Biere an.
Ich kann mir gut vorstellen, daß Marc, Tim, Sebastian und Marc viel Arbeit mit der Gestaltung des Kastens hatten. Aber er ist meisterhaft gelungen. Welchen Klebstoff haben sie da wohl verwendet? Noch habe ich 10 Flaschen übrig und hoffe auf fleißige Mittrinker.
So, der Bericht ist geschafft! Ich dankte ja schon allen Gästen für ihre Geschenke. Ein besonderer Dank sei an dieser Stelle nochmals den vier Anwesenden Simpsons-Freunden und dem in England weilenden Florian für ihre aufwendigen, kreativen und einzigartigen Geschenke gesagt.
Sie sind das, was man unvergeßlich nennt und was man seinen Enkeln noch voll Schmunzeln und Stolz erzählen kann.