Für einen Vielfahrer ist das Programm des DLF ein echter Segen. Ausführliche Nachrichten, Zeitungskommentare, niveauvolle Interviews usw. usf. gestalten auch die ödeste und längste Fahrt zu einem Erlebnis, das HodBlog berichtete bereits.
Gestern nun hörte ich nun in der Stunde von 20:00 Uhr bis 21:00 Uhr die Sendung „Ermordet durch Francos Garotte„.
Was sich auf der Seite des DLF so nüchtern liest, war im Auto höchst spannend zu hören.
Bei den Schilderungen des Proesters über den letzten Gang Georg Michael Welzels zur Hinrichtung wurde einem richtig mulmig. Und am Ende der Sendung hatte man den Eindruck, diesen Menschen gut gekannt zu haben. Und trotz allem blieb der Beitrag neutral und erweckte ein objektives Bild.
Eigentlich sollte man öfter dem DLF lauschen. Meistens ist es es ein Gewinn. Für Einsteiger mein Tip:
Früh die Presseschau und von 16:35 bis 17:00 Forschung aktuell. Aber auch die Bücherbesprechungen mag ich meist. Und wem das nicht reicht. Wochentäglich von 20:00 bis Mitternacht gibt es ein sehr abwechslungsreiches Programm. Da ist garantiert für jeden was dabei. Und am besten lauscht man dem DLF auf einsamen, endlosen Autobahnfahrten. Dazu gleich ein weiterer Tip: DLF auch auf den Mittel- Lang- bzw. Kurzwellenfrequenzen auf die jeweils gleiche Programmtaste legen, so das Radio diese Frequenzebereiche überhaupt noch unterstützt. Denn nichts ist schlimmer, als bei einem sehr guten Wortbeitrag in ein Funkloch zu fahren und etwas zu versäumen.
Und spätestens, wenn man am Fahrtende noch 10 Minuten im Wagen bleibt, um den Beitrag zu Ende zu hören, weiß man, a) wieso manchmal Leute vor ihrer Haustür noch schweigend im Auto hocken und b) daß ich recht mit meinem Lob habe.
… aber der Zufall wollte es, daß ich auf einem modernen Notebook eine Betaversion des neuen Windows installierte. Modern heißt, die Machine wurde im Juli 2006 hergestellt.
Die Installation ging gemächlich und unspektakulär vor sich.
Alle Geräte wurden richtig erkannt, die Netzwerkdrucker druckten nach kurzer Zeit, das WLAN werkelte problemlos und alle gängige und wichtige Software lief sofort und klaglos.
Tolle Sache.
Eine erste, tiefere Inspektion brachte folgendes zu Tage.
Konsequent wurde der Weg weiterbeschritten, die normale und nötige Funktionalität unter einem Berg von Schnickschnack zu verbergen und damit den Nutzer immer mehr zu entmündigen.
Mehr Schein als Sein.
Oder anders: ich kann auch mit einem Luxus-Bus oder einem Leopard-Panzer in den örtlichen Supermarkt fahren, nur: ist das auch nötig?
Wieder einmal wurden alle gängigen Verzeichnisse umbenannt, wurden neue Tarntechniken aufgepfropft und viele, zugegebenermaßen schicke Bilder vor den eigentlichen Nutzen geschaltet.
Relevante Sachen findet man noch schwerer, gar nicht mehr oder wird brüsk von irgendwelchen Assistenten, Aufpassern, Helfern und Wächtern und Wärtern drangsaliert und genervt. Für jede normale Aktion hat man anschließend immer 10 Fenster auf. Und Standardeinträge sind wieder einmal an andere Stellen gewandert.
Bei jeder Fremdsoftware darf man mindestens zweimal bestätigen, daß man sich der Gefahr bewußt ist, daß diese Software nicht von Bin Laden stammt und man im Übrigen zu doof ist, den Rechner zu benutzen. Denn wenn ich beispielsweise den Feuerfuchs installiere, dann will ich nicht dreimal darauf hingewiesen werden, daß der Feuerfuchs nach dem Klick auf weiter WIRKLICH mit allen Konsequenzen installiert wird.
Genau wie bei den bei W2K schon unüberschaubaren Sicherheitseinstellungen wird das nervende Gefrage und das Gewirr an zig verschiedenen Varianten von Vista dazu führen, was keiner wollte. Der Normalanwender wird irgendwann entdecken, wie man sich Administrationsrechte holt, was zugegebenrmaßen nicht allzu einfach ist und dann froh sein, diesen Gipfel erstürmt zu haben und nie wieder als Nutzer arbeiten.
Das die Oberfläche total kuhl und schick aussieht erwähnte ich schon.
Nur was nutzt mir daß im Alltag? Man hat doch eh immer eine Tabelle oder eine Briefseite oder Datenbankmasken oder Kartentische vor sich. Da nutzen einem die 3 MB großen Hintergrundbilder nicht so viel. Und auch die wiederum dezent neu verschlimmbesserten Menus, Mauszeiger, Icons und Schaltflächen stiften eher Verwirrung denn Nutzen. Aber es läßt sich alles wieder auf den W2K/W98SE-Look zurückschalten.
Ohne Fremdsoftware braucht Vista auf dem Schlepptop ohne die Wasserfläche schlappe 323 MB RAM. Wenn es erst einmal da ist, geht es auch flott zur Sache, aber jedes neue Programm, jeder neue Schritt zwingt es in unangenehme Denkpausen. Unangenehm fiel mir das Dateisystem auf, daß jedesmal Ewigkeiten rummehrte, bis es die Boot-CD einlas.
An dieser Stelle noch ein Link auf das Leistungsbild
Wie man sieht, ist das Notebook vom Prozessor und RAM und der Platte her geeignet. Die Grafikkarte aber eher nicht.
Und man arbeitet jetzt auch mehr mit symbolischen Links. Das ist eine ganz nette Sache. Da man es aber nicht so konsequent wie bei Unix macht sondern auch hier wieder das Rad neu erfand, kann der geplagte Admin jetzt nicht mehr an 11 sondern an 18 verschiedenen Stellen im Dateisystem rumstochern, um die LUserdaten dort herzustochern.
Technisch hat sich recht viel getan: über DRM und diverse andere versteckten Sachen reden die Medien ja schon lange genug, ein Blick auf ipconfig /all läßt einem auch schon die Haare zu Berge stehen. Das ist das Ergebnis bei einem 0815-Laptop mit WLAN und LAN und Standardinstallation ohne jedwede Konfiguration.
Windows-IP-Konfiguration
Hostname . . . . . . . . . . . . : Testkiste
Primäres DNS-Suffix . . . . . . . :
Knotentyp . . . . . . . . . . . . : Hybrid
IP-Routing aktiviert . . . . . . : Nein
WINS-Proxy aktiviert . . . . . . : Nein
Drahtlos-LAN-Adapter Drahtlosnetzwerkverbindung:
Verbindungsspezifisches DNS-Suffix:
Beschreibung. . . . . . . . . . . : Broadcom 802.11g-Netzwerkadapter
Physikalische Adresse . . . . . . : 1A-16-CE-55-49-CB
DHCP aktiviert. . . . . . . . . . : Ja
Autokonfiguration aktiviert . . . : Ja
Verbindungslokale IPv6-Adresse . : fe80::e575:854e:420a:233f%11(Bevorzugt)
IPv4-Adresse . . . . . . . . . . : 192.168.1.51(Bevorzugt)
Subnetzmaske . . . . . . . . . . : 255.255.255.0
Lease erhalten. . . . . . . . . . : Donnerstag, 14. September 2006 23:58:33
Lease läuft ab. . . . . . . . . . : Sonntag, 17. September 2006 23:58:32
Standardgateway . . . . . . . . . : 192.168.100.1
DHCP-Server . . . . . . . . . . . : 192.168.100.1
DHCPv6-IAID . . . . . . . . . . . : 184555214
DNS-Server . . . . . . . . . . . : 192.168.1.1
194.25.2.130
NetBIOS über TCP/IP . . . . . . . : Aktiviert
Ethernet-Adapter LAN-Verbindung:
Medienstatus. . . . . . . . . . . : Medium getrennt
Verbindungsspezifisches DNS-Suffix:
Beschreibung. . . . . . . . . . . : Broadcom 440x 10/100-integrierter Controller
Physikalische Adresse . . . . . . : 00-15-C5-61-34-CA
DHCP aktiviert. . . . . . . . . . : Ja
Autokonfiguration aktiviert . . . : Ja
Tunneladapter LAN-Verbindung*:
Verbindungsspezifisches DNS-Suffix:
Beschreibung. . . . . . . . . . . : Teredo Tunneling Pseudo-Interface
Physikalische Adresse . . . . . . : 02-00-54-55-4E-01
DHCP aktiviert. . . . . . . . . . : Nein
Autokonfiguration aktiviert . . . : Ja
IPv6-Adresse. . . . . . . . . . . : 2001:0:4136:e378:2c3f:2240:3f57:fecc(Bevorzugt)
Verbindungslokale IPv6-Adresse . : fe80::2c3f:2240:3f57:fecc%12(Bevorzugt)
Standardgateway . . . . . . . . . : ::
NetBIOS über TCP/IP . . . . . . . : Deaktiviert
Tunneladapter LAN-Verbindung* 2:
Medienstatus. . . . . . . . . . . : Medium getrennt
Verbindungsspezifisches DNS-Suffix:
Beschreibung. . . . . . . . . . . : isatap.{020F3EC0-1570-471F-980D-97AD81C4512E}
Physikalische Adresse . . . . . . : 00-00-00-00-00-00-00-E0
DHCP aktiviert. . . . . . . . . . : Nein
Autokonfiguration aktiviert . . . : Ja
Tunneladapter LAN-Verbindung* 3:
Verbindungsspezifisches DNS-Suffix:
Beschreibung. . . . . . . . . . . : isatap.{070BEB8B-26D8-462B-A5E4-530C5E531CA7}
Physikalische Adresse . . . . . . : 00-00-00-00-00-00-00-E0
DHCP aktiviert. . . . . . . . . . : Nein
Autokonfiguration aktiviert . . . : Ja
Verbindungslokale IPv6-Adresse . : fe80::5efe:192.168.1.51%14(Bevorzugt)
Standardgateway . . . . . . . . . :
DNS-Server . . . . . . . . . . . : 192.168.1.1
194.25.2.130
NetBIOS über TCP/IP . . . . . . . : Deaktiviert
Fazit: Nötig ist was anderes. Vista ist vor allem fett geworden. 8 GB Festplatte sind schon einmal weg, ohne ein Byte Nutzdaten. Viel Spaß beim Durchsuchen ganzer Festplatten, bis in dem Windows-Ordner die unüberschaubar vielen Dateien und Verzeichnisse durchsucht wurden.
Naja, die Hardware-Hersteller wird es freuen, denn 2 GB RAM und eine fette, superschnelle Festplatte und eine Gaga-Grafikkarte sollte man seiner Maschine schon gönnen, um langsamer, DRM-überwacht und mit nervigen Zwischenfragen sein geliebtes Solitär spielen zu können. Ach halt, das war bei meiner Beta ja garnicht dabei.
…auf die wichtigste Internetseite der letzten Tage hingewiesen.
Unter dieser URL verbirgt sie sich.
Da werden gute, alte Erinnerungen wieder wach. Toll ist der Klick auf die Sprechblasen, da hat einer doch tatsächlich sämtliche Texte hinterlegt. Viel Spaß bim granatenmäßigen Recherchieren.
…mit ADSL 6000 durchs Netz rasen, habe ich mich nun auch aufgerappelt.
Seit heute morgen kann ich also theoretisch eine volle 3,5′-Diskette in 2 Sekunden runterladen und so eine Diskette hochzuladen dauert jetzt keine halbe Minute mehr.
Braucht natürlich kein Mensch, selbst ich nicht, aber es kann ja nicht sein, daß alle Leute, bspw. auch meine Mutter, schneller im Netz unterwegs sind als ich alter Vielnutzer.
Und jetzt kann ich auch mal realistisch meine Fotos vom Chip in den Internetdruckladen schaufeln, das war vorher eher Krampf.
Und mancher IRC-Freund wird jetzt auch öfter mal einen DCC haben möchten.
… und gestehe, daß ich heute, seit langem wieder einmal, den ersten Teil des Herrn der Ringe sah. Dazumal ich momentan die Bücher mal wieder lese, diesmal im Original, bin ich also durchaus eingenordet.
Diesmal gestehe ich aber, daß ich so oft wie bei keinem Film bisher Tränen in den Augen hatte. Wenn man denn so wie ich üpberhaupt nicht fernsieht und auch sonst nur eher harmlose Filme schaut, dann ist die Tränendrüse aber auch sehr beschäftigt.
Ich bemerkte, daß ich jedenmal emotional litt, wenn eine Elbin oder ein Elb die Bühne betrat. Da hat Herr Jackson, Peter aber auch edle Arbeit geleistet, Hut ab!
Ich bin froh, mir diese kindlich-unschuldige Naivität und Reinheit bewahrt zu haben, denn während mir die Tränen in Strömen fließen in manchen Szenen, kauen die meisten Mediengewöhnten nur träge an den darreichten Chips herum.
In Hamburg auf St. Pauli!
Und wo verwandelt man eine volle Brieftasche in eine Leere? Genau, auch in St. Pauli. Gestern besuchte ich einen Freund in Hamburg und wir machten den Kiez bis nachts um 3:00 Uhr unsicher. Für einen Provinzler wie mich ist das schon eine exotische Erfahrung, den Sündenpfuhl und Sodom und Gomorrha zu erleben, von Nutten und Zuhältern belästigt zu werden und dennoch sehr gut essen gewesen zu sein (Cuneo, der älteste Italiener Hamburgs, es gab Kaninchen, teuer, aber das Geld 100% wert) und auch das eine oder andere leckere Bier in dieser oder jener Kneipe vertilgt zu haben.
Kann ich jedem nur empfehlen, so viel Spaß hatte ich lange nicht mehr.
… was ich in diesem Eintrag tippte.
Dummerweise habe ich heute alle benannten Bücher beendet und bin nun ratlos, welche Abendlektüre ich heute haben werde.
Naja, im Zweifel lande ich ja doch bei ihm.
…sangen Paul McCartney und Michael Jackson gerade „Say Say Say“. Dieses Lied stand auf Platz 354 auf meiner Abspielliste im Rechner.
21:16 Uhr betrat ich meine Wohnung und Michael Jackson und Paul McCartney sangen „The Girl Is Mine“.
Dieses Lied stand auf Platz 577 in dieser Liste.
Was lernen wir daraus?
1. Die beiden haben mindestens zwei Lieder zusammen gemacht.
2. Einmal wird Michael und einmal wird Paul zuerst genannt.
3. Purer Zufall, daß diese Lieder liefen, als ich ging bzw. wiederkam.
4. Ich hatte vergessen, die Musik zu stoppen.
5. In gut 12,5 Stunden kann man nonstop satte 223 durchschnittlich lange Lieder spielen.
6. Wenn ich sowas blogge, dann nur um zu kaschieren, daß mein Reisebericht immer noch nicht fertig ist.
…werden heutzutage alle aktuellen Notebooks für den Heim(l)user nur noch mit vollverspiegelten Displays ausgeliefert?
Beim Durchstreifen des M*d**marktes konnte ich mir in sämtlichen der ca. 30 ausgestellten und angeschalteten Modelle problemlos meine spärlichen Haare kämmen.
Wer kommt eigentlich auf so eine bescheuerte Idee? Solche Geräte sind kaum in Räumen mit Kunstlicht nutzbar und definiert nicht im Freien. Nun gut, sie funktionieren im Freien, aber man sieht eben nichts.
Wenn es wenigstens ein Gerät gegeben hätte, das mir nicht überdeutlich mein Konterfei gezeigt hätte…, aber nein, alle Geräte, wirklich alle haben diese tollen Glitzerdisplays.
…trete ich in wenigen Stunden (genauer gesagt 3:45 holt mich das Auto ab, welches mich zum Bus bringt, welcher mich an den Ostpreußenkai in Travemünde schafft, an dem das Schiff 16:00 Uhr ablegt) meinen Urlaub an. Mal sehen, ob und wo es Internet gibt.
Der geneigte Blogleser wird es an dieser Stelle erfahren.