Sep 192015
 

… diverse Beiträge verfaßt. Doch gestern erreichte der Service einen neuen Tiefpunkt.

Ich fang mal umständlich an. Ein Kunde hatte einen 5 Wochen alten Drucker der Fa. Epson reklamiert. Er druckte nicht mehr, klarer Garantiefall. Aus Freundschaft erbot ich mich, das Gerät zurückzusenden.

Bei Epson anrufen – RMA-Zettel ausdrucken, alles kein Problem. Nur hatte ich kein passendes Paket vorrätig.

Ich fuhr auf dem Weg zum nächsten Kunden durch Klein-Winternheim und besuchte die dortige Post, da ich die Post vor Ort möglichst wenig frequentiere, man denke nur an Parkplatzprobleme, Unfreundlichkeit, lange Schlangen…

In Klein-Winternheim wurde bei meinem Ankommen gerade die Außentür abgeschlossen. Doch der sehr freundliche Verkäufer ließ mich noch ein.

Ich fragte nach einem Paket. Die Post hat keine für Drucker passenden Pakete, doch der nette Herr ging in den Keller und fand dort tatsächlich ein passendes Behältnis. Ich packte den Drucker sorgfältig (und zeitraubend) ein.

Der hilfsbereite Betreiber assistierte mir dabei. Das Paket wurde mit Paketband zugeklebt, der Adressaufkleber angebracht und dann war es endlich bereit. Die Retoure war unfrei, also hatte der Mann nur Last mit mir, verspätete Mittagspause und noch ein 16 Kilo schweres Paket zu schleppen, daß er mit seinem Karton und seinem Paketband erst transportfähig gemacht hatte. Natürlich bedankte ich mich herzlich für diese tolle Hilfe und versäumte auch nicht, 2 EUR in die Sparbüchse zu werfen, von der ich weiß, daß deren Inhalt seiner Nichte in $WEITWEG (ich vermute in ihm einen Südseeinsulaner, aber bei solchen Schätzungen aber furchtbar schlecht) zu Gute kommt (IIRC kostet dort Schule 1 $ die Woche).

Nun denn. Der damals weggeschickte Drucker fand seinen Weg zu Epson und wurde mir am vergangenen Mittwoch „repariert“ zugesandt.

Blöder- bzw. interessanterweise hatte der Drucker immer noch das gleiche Fehlerbild, also verfrachtete ich ihn wieder zurück in den Karton und generierte (nach Telefonat mit dem Hersteller) eine neue RMA-Nummer, um ihn erneut reparieren zu lassen.

Da ich im Ort einen wichtigen Termin hatte, entschloß ich mich, nicht die 6 Kilometer Umweg nach Klein-Winternheim zu nehmen, sondern das Paket vor Ort aufzugeben.

Natürlich fand ich keinen Parkplatz in Postnähe, so daß ich die 16 Kilo (siehe oben) durch den halben Ort schleppte. Und natürlich erwartete mich eine üppige Schlange, aber immerhin kümmerten sich 2 Mitarbeiterinnen um diese.

Nach geraumer Zeit stellt ich den Trum auf die Waage und bat um ein kurzes Stück Paketband (30 cm), da sich an einer Seite mein Band verwickelt hatte und dort eine Lücke klaffte.

Die Postbeamte(?) deutete auf den Verkaufsaussteller hinter mir. Ich fragte noch einmal nach und bekam die selbe Deutung bzw. Antwort.

Tatsächlich mußte ich mir für 1,99 EUR eine Rolle Paketband kaufen, welches ich dann unter den amüsierten, mitleidigen, gierigen und betroffenen Blicken der zahlreichen Nachfolger mühsam händisch abknipperte, entrollte und abriß.

Ich habe das nur getan, weil ich wirklich einen wichtigen Termin vor mir hatte und sicher auch, weil ich völlig konsterniert war.

Normalerweise wäre ich mit einem sehr lauten und sehr spitzen Kommentar, der nicht druckwürdig wäre, von dannen gezogen.

Servicewüste Deutschland? Keine Ahnung, aber, wenn ich nicht gezwungen bin, sieht mich dieser Saftladen nicht mehr.

 Posted by at 11:07 pm
Jun 112015
 

Das Band ist zerschnitten, war Schwarz, Rot und Gold, und Gott hat es gelitten, wer weiß was er gewollt!

Jeder, der mich kennt, weiß, daß ich Mitglied in einer Burschenschaft bin.

Heute nun jährt sich zum 200. Male die Gründung eben dieser Burschenschaft.

Quasi alles, was uns heute wichtig und heilig ist, also die „richtigen“ deutschen Farben, die Grundlagen unserer Demokratie, unserer Verfassung, unseres Wahlrechtes…, alles, haben meine burschenschaftlichen Vorfahren im Geiste erstritten.

Jubelt, jauchzet Heil der deutschen Burschenschaft! Jubelt, jauchzet unserm deutschen Vaterland!

Solch überschwänglichen Gesang intonierte man, aus heutiger Sicht doch recht heftig, zum 100. Jahrestag im Weltkriegsjahr 1915.

Zum 150jährigen Jubiläum gab es Grußworte und Reden von Herbert Ernst Karl Frahm (SPD, Oberbürgermeister des Tagungsortes Berlin), Heinrich Lübke (Zentrum/CDU, Bundespräsident) und des Bundeskanzlers Ludwig Erhard (CDU).

Heute nun gilt es, dem zweihunderjährgen Bestehen der Burschenschaft zu gedanken, doch, ähnlich, wie beim „Politiker des 19. Jahrhunderts“, dessen Geburtstag (01.04.1815), sich ebenso dieses Jahr zum 200. Male jährt, werden diese Ereignisse zeitgeistig komplett übergangen. Keine Kanzlerin, kein Präsident, kein Leitmedium interessieren sich für unsere echte, richtige, greifbare, Geschichte.

Wir reden über Banken, Griechenland, gehackte IT usw., aber unser ALLER Geschichte wird geflissentlich verdrängt. Wie arm, wie traurig, wie wahr; wie konnte es nur innerhalb weniger Jahre dazu (ver-)kommen, daß in Deutschland die vaterlandslosen Gesellen das Sagen haben?

 Posted by at 10:01 pm
Feb 112015
 

Diese Frage stellte ich mir am Samstag. Denn es war weg. Bei Anruf reagierte es nicht. Gesehen hatte ich es am Morgen in meiner Wohnung. Ganz sicher. Wirklich! Nun war ich 650 km weg an der Ostsee und es war nicht da. Also mußte es dank Jetlag, Altersschwäche usw. zu Hause liegengeblieben sein. Oder?

Ich durchwühlte alle Sachen, alle Taschen, alle Koffer, durchsuchte das Auto, nix. Naja, egal, so versprachen die Tage an der Ostsee ruhig zu werden. Samstag, Sonntag, Montag, Dienstag – himmlische Ruhe, niemand rief an, wie denn auch. Nun gut, manch Freund oder Familienmitglied rief bei meiner Mutter an, um sich nach meinem Verbleib zu erkunden, das war tröstlich. Kollegen und Kunden hatte ich per Mail über meinen temporären Verlust informiert.

Heute war ich natürlich leicht gehandicapt.

Wo mußte ich in Bremen noch einmal hin?
Stand der Technikertermin wirklich?
Wo parke ich am besten?
Wie funktioniert kochen mit Halogen? (Autobahnfahrten sind langweilig)
Ist Stau auf der A1?
Besuche ich in Bonn einen Freund?

All das mußte nun konventionell beantwortet werden oder unbearbeitet bleiben. Ich kam problemlos zum Einsatzort, fand dern idealen Parkplatz und konnte alle Arbeiten erledigen.

Heute Abend dann war ich wieder zu Hause und suchte das vergessene Smartphone. Ohne Erfolg. Anklingeln ließ es sich natürlich immer noch nicht, das ging ja schon am Samstag nicht und mittlerweile war der Akku definitiv leer. Was nun? Ich schaue an allen möglichen und unmöglichen Stellen (Kühlschrank) nach, nix.

„Nix“, mußte ich wenig später der Mutter melden. Sie erbot sich, ihren Handkoffer, den ich mir für den Urlaub geborgt hatte und den ich ihr am Wochenende zurückgebracht hatte, erneut zu durchsuchen. Das hatte ich schon einmal halbherzig und zweimal gründlich getan und nichts gefunden und hielt das für Zeitverschwendung. Mittlerweile hatte ich schon den Papierkorb durchwühlt und wollte an die Mülltonne und meine Mülltüte noch einmal durchsuchen.

Was soll ich sagen? Meine Mutter fand das blöde Teil und zwar durch gründliches Ertasten. Dieser Handgepäckkoffer hat ein Ausziehgestell für den Griff. Unter diesem Ausziehgestell hatte sich das Smartphone verklemmt. Es war von oben durch einen schmalen Schlitz im Griffbereich durchgerutscht. Ich schwöre, ich hatte das hinter einem Reißverschluß liegende Griffgestell freigelegt, aber mein vermisstes Gerät dahinter nicht entdeckt.

Das Gerät hatte sich durch den Sturz ausgeschaltet oder irgendwelche Tasten waren blockiert, denn als es meine Mutter einschaltete meldete es sich im abgesicherten Modus. Nun ist es abgeschaltet und tritt morgen die Reise zum Herrchen mit der Post an.

So was Blödes! Und das mir! Aber man soll auch das Positive sehen. Es geht auch ohne die Dinger und man hat mehr Ruhe.

 Posted by at 8:00 pm
Nov 292014
 

…passierte es, daß die IT zickte.

Ich wollte mich gerade vom Kunden ins Wochenende verabschieden, als Mitarbeiter monierten, daß der Mailserver ständig Timeouts bringe. Tatsächlich konnte ich dabei zuschauen, wie der Mailserver lahmte und Verbindungenn abrissen. Genau das braucht man am Freitag Nachmittag. Dummerweise wird der Mailserver extern gehostet und man weiß ja nie, wann die Provider ins Wochenende verschwinden, also rief ich schnell die Hotline an, nachdem das beste meiner Mittel (i tried the thingy with turning the mailserver off and on) versagte.

Tatsächlich war sogar noch jemand da und versprach, sich zu kümmern.

Zwei Stunden später hatte sich an der Situation aber noch nichts geändert. Da beim Kunden Mail das Zweitwichtigste nach dem Atmen darstellt und der Provider auch nach mehrfschen Anruf noch nichts geleistet hatte, schaute ich erst einmal nach, ob nicht meine Infrastruktur einen Fehler haben könnte. Ich wußte zwar nicht, was, denn der Rest der Fa. (Domäne, Druck, Dateiserver, Video, Internet, WLAN,…) lief tadelos.

Aber nachschauen schadet nicht. Der Ping auf den Mailserver war von außen prima, von innen jämmerlich. Ich verband mein Notebook direkt mit dem Mailserver und koppelte alle anderen Geräte ab. Perfekter PING von 1 ms. Hmm. Jetzt begann ich auf einmal, Böses zu ahnen und behielt recht!

Ich hing mich via WLAN ins Firmennetz und … die IP des Mailservers gab lahme Antworten. Eine doppelte IP-Vergabe war also der Störenfried!
Ich nutzte den direkten Weg und deaktivierte nacheinander alle Ports der beiden Switche. Ergebnis. Das Störgerät antwortete noch immer.
Langsam wurde ich panisch und schaltete einfach im Serverraum alle Geräte aus. Switches, Router, Server, nur die Klimaanlage zurrte… und mein Notebook bekam PING-Antworten von der Mailserver-Adresse. Voodoo? Ich meine, ich war in der Situation eines Autofahrers, dessen Auto fährt, obwohl er den Tank angelassen, den Tank ausgebaut und auch noch Reifen, Motor und Getriebe entfernt hat und dessen Auto immer noch fährt.

Aber natürlich schwebte mir die Lösung schon vor meinen Augen und tatsächlich war es auch so. Auf Grund des exotisch von einem externen Dienstleister eingerichteten Netzwerkes lag des Mailservers feste IP im DHCP-Bereich und der Server hatte eben diese IP an ein… Smartphone vergeben.

Jetzt ging alles superschnell, den Bereich des Mailservers im DHCP-Server ausgeschlossen, das schuldige Smartphone aus dem WLAN geschmissen und schon fluschte der E-Mail-Server wieder wie geschmiert, ja durch den Neustart der ganzen Infrastruktur sogar etwas schneller als üblich 😉

Merke: 1. viele Köche verderben den Brei und 2. Freitags vor 12:00 Uhr ins WE verschwinden

 Posted by at 7:50 pm
Nov 092014
 

…Klassentreffen! Es ist doch tatsächlich schon 30 Jahre her, daß ich die 10. Klasse abschloß. Da wir alle 5 Jahre ein Klassentreffen machen und ich, soweit ich mich erinnere, auch an allen bisherigen teilnahm, konnte ich natürlich auch dem diesjährigen Treffen nicht fernbleiben.

32 Leute waren wir in Spitzenzeiten, 17 Mädels und 15 Jungs. Durch Sportschule, Umzug, Versetzung blieben irgendwann 28 übrig. Gestern waren davon immerhin 18 anwesend und manche hatten sich immerhin entschuldigen lassen oder ziehende Gründe, nicht zu kommen.

Es war, wie es sein mußte; niemand gönnte dem anderen das Wort im Mund, alles schnatterte aufgeregt durcheinander, olle Fotos wurden kichernd herumgereicht und es wurde viel und herzhaft gelacht, kurz: es lohnte sich wie immer.

Und da Herr Ramelow noch nicht Ministerpräsident ist, war die Zonengrenze noch auf und ich kam heil ins schöne Thüringen herein und sogar wieder heraus.

 Posted by at 4:03 pm
Jul 112014
 

Heute sah der Arbeitsplan in etwa so aus:

– bei Alzey arbeiten, dann
– in Frankfurt kurz arbeiten und zum Schluß
– in Ingelheim bis zum Abend arbeiten.

Und hier der wirkliche Ablauf:

Ich wachte sehr zeitig auf und plante spontan, erst nach F zu fahren und dann AZ und dann nach ING zu fahren. So war ich etwa halb 7 in F und hatte dort gut zu tun. Gegen 9:15 Uhr fuhr ich wieder Richtung Mainz, als der Anruf eines lieben Kunden kam – Totalausfall des Routers. Da hier gestern sehr heftige Gewitter durchzogen, war mir auch sofort klar, wer daran Schuld trug.

Auf der Fahrt beschloß ich, in Bischofsheim gleich einen Ersatzrouter zu kaufen. Doch der MediaMarkt macht erst 10:00 Uhr auf. Anstatt eine knappe halbe Stunde doof zu warten, trank ich beim Kunden (in Weisenau) einen Kaffee. Beim Kaffeetrinken kam der nächste Katastrophenanruf: in Hechtsheim war in der ganzen Etage das Internet weg. Also holte ich in Bischofsheim gleich zwei Fritzboxen („Auch Gewitterschaden?“, fragte die Verkäuferin).

In Weisenau war die Box schnell eingerichtet (das letzte Image hatte ich erst vor drei Wochen erstellt). Wahrend der Rücksicherung kam der nächste Anruf: Ausfall der rheinland-pfalz-weiten TK-Anlage durch Blitzschlag. Nun, das war glücklicherweise eine Nummer zu groß für mich, ich konnte aber den passenden Ansprechpartner vermitteln.

Dann ging es nach Hechtsheim. Dort mußte ich noch nach den Zugangsdaten wühlen, denn die Sicherung war wie die Box recht betagt und so installierte ich lieber frisch. Gegen 11:00 Uhr lief alles wieder, voila!

Dann zu Hause das Auto noch neu beladen und auf ging es Richtung Alzey. Dort war viel mehr zu tun, als gedacht, so daß ich dort erst 17:30 Uhr wegkam. Bei der Gelegenheit aß ich gleich zu Abend und dann ging es … nach Bingerbrück, ein Notebook ausliefern. Das Notebook wollte der Kunde vorgesestern abholen und ich hatte es bei 99% Updates unrettbar geschrottet und konnte gerade noch einmal von vorne anfangen. Damit der Kunde nicht nochmal zu mir muß und Ingelheim, mein letztes Ziel, soo weit nicht weg ist, klappte das ganz gut.

In Ingelheim war gegen 19:30 Uhr natürlich keiner mehr. Aber wenigstens konnte ich mein Auto vom schweren Material (u.a. USV) befreien. Gegen 20:00 Uhr war ich dann endlich zu Hause. Jetzt nur noch Material bestellen, Überweisungen tätigen, Reklamationen und Rechnungen schreiben…

 Posted by at 7:37 pm
Jun 252014
 

…Sony Vaio pflegen. Von wegen „Aus Erfahrung wird man klug“. Ich hatte schon ein paarmal Ärger mit Sonys eigenartiger Auffassung von IT-Kompetenz. Trotz allem nahm ich privat den Vaio eines Freundes in Pflege.
An sich ein schönes Gerät; gehobene Consumerklasse, wird nur arg heiß an der Unterseite. Ansonsten schnell, leicht, schick, nett ausgestattet. Dummerweise auch das Gerät auch mit diversen Trojanern und „nützlichen“ Toolbars gespickt, deswegen landete er bei mir.

Normalerweise gibt es da eine saubere Neuinstallation, doch bei Sony-Geräten bin ich da vorsichtig, da die relativ viel eigene und seltsame Software ins Windows reinpfuschen, ich habe da so meine leidvollen Erfahrungen.

Also baue ich die Platte aus und bereinige Sie von sichtbaren Schädlingen.

Dann starte ich den Rechner und verplemper eine Stunde damit, den Vaio von der ganzen Crapware, Nagware, Toolbarware und Bulkware zu entlausen. Wer sich auskennt, dem nenne ich nur die Namen Yontoo, Imminent und Babylon.

Nachdem ich das Sytsem endlich in einen benutzbaren Zustand überführt hatte, mußte ich feststellen, daß es an einigen Punkten hakte. Bspw. ließ sich der Internet Explorer nicht aufrufen, diverse Änderungen in der Systemsteuerung wurden nicht gespeichert und anderes mehr. Also hatte der Trojaner unbehebbare Spuren hinterlassen.

Schweren Herzens entschloß ich mich, die bisher geleistete Arbeirt über den Haufen zuz werfen und dann doch neu zu installieren.

Die Rohinstallation lief reibungslos doch dann tauchten mehr als 10 unbekannte Geräte im Geräte-Manager auf. Ich gehe also auf die Sony-Seite und… ja, was hatte ich eigentlich für ein Gerät?

Ich versuchte es mit dem Namen auf der Front Sony Vaio NGZE: Fehlanzeige! Auf der Unterseite standen zur Auswahl:

– die Servicetag; damit konnte die Sony-Website nichts anfangen
– die Seriennummer: logischerweise das Gleiche
– der genaue Gerätename VGZ-EM1: doch auch den fand ich nirgendwo bei Sony

WTF?!? Ich ahnte schon, was mich erwartet. Google fand viel, aber Widersprüchliches. Die Sony-Foren waren halb hilfreich. Jedenfalls verplemperte ich einige Zeit, bis ich endlich den genauen Typ aus dem BIOS abschrieb: VPCSB4X9E. Nach einiger Mühe fand ich dann auch die gut versteckte und schweinelahme und kaputtdesignte Treiberseite und konnte endlich anfangen, die fehlenden Treiber nachzuladen. Bis auf Netzwerk, SM-Bus und WWAN fand ich alle. Die Fehlenden holte ich gewitzt direkt von Gobi, IBM und Realtek. So, endlich waren nach STUNDEN alle Geräte erkannt. Windows aktivieren – per Telefon – Check!

Alles in Butter, nur noch 150 Updates und notwendige Software installieren und fertig, oder? Nein, noch nicht fertig, denn die Sony-spezifischen Tasten und Schnickschnacks wie Tastaturbeleuchtung, Stamina usw. waren noch ohne Funktion. Bis ich den Mist alles am Laufen hatte ging mindestens noch eine Stunde ins Land. Dazu mußte ich in einer bestimmten Reihenfolge vier bestimmte und gut versteckte Softwarepakete installieren, deren Installationsmeldungen nichtssagend, wenig erhellend oder auch gar nicht vorhanden waren. So etwas Wirres, Unlogisches und Peinliches in Software habe ich selten gesehen.

Jedenfalls geht jetzt alles sauber und schnell. Aber wie ich das genau geschafft habe, das weiß ich nicht. Da lobe ich mir meine Thinkpads, wo diese ärgerlichen Arbeiten ein funktionierendes Tool übernimmt.

Der Kumpel jedenfalls schuldet mir jetzt mehr als einen Kasten Bier. Und ich fasse nie wieder einen Vaio an, versprochen!

 Posted by at 7:27 am
Jun 112014
 

An dieser Stelle ein kurzer Beitrag zu einem Lied, das nach über einem Vierteljahrhundert *hüstel* durchaus nicht nur wegen seiner immensen Erfolge 1987 (und als Remix 1994) noch einmal der jüngeren Öffentlichkeit vorgestellt werden sollte.

Es geht, wie es der Titel schon verrät, um das Lied True Faith der englischen Band New Order.

Hier ist der Link zu dem Musikvideo, das gar nicht einmal so schlecht ist, welches aber für das Lied nicht notwendig ist.

Ich lernte „True Faith“ intensiver zu schätzen durch den Pettibone-Remix von 1988. Damals war ich bei der sozialistischen Volksarmee und hörte das verbotenermaßen und heimlich über den .

Über 9 Minuten aus dem 4:30 Original zu zaubern und das mit einem völlig anderem Charakter, das beeindruckte mich.

Und überhaupt: New Order wurden nicht umsonst ständig vom legendären John Peel protegiert, sie waren eben nicht nur die Erben von Joy Division, sondern etwas sehr exklusives und eigenständiges. Und starrköpfig obendrein, dem Starrsinn ist zum Beispiel zu verdanken, daß „Blue Monday“ 1983 nur als Maxi erhältlich war und somit die erste (uns soweit ich weiß einzige) Maxi-Single war, die es auf den Platz 1 der Hitparaden schaffte. (Nebenbemerkung: ich besitze u.a. deswegen heute eine der vollständigsten
Sammlungen von Maxi-Versionen als MP3)

Jedenfalls verstehe ich New Order bis heute als Wegbereiter der modernen Musik und lernte beim Hören ihres Œuvre durchaus die eine oder andere Perle kennen.

Schade, daß New Order heutzutage im Radio nur, wenn überhaupt, mit dem abgelutschten „Blue Monday“ gespielt wird. Und dann auch meist mit den peinlichen 90er-Mixen.

Wer Interesse an New Order hat, der sollte sich mal die „Best Of“ gönnen. Man staunt, wieviele gute und innovative Titel von dieser Band stammen. True Faith, klar, deswegen tippe ich gerade; aber auch an Titeln wie „Ruined in A Day“, „Vanishing Point“(hier spielregelt der Mix von DJ Stauby), „Shellshock“ und „Round and Round“ (davon habe ich drei taugende Mixe) sind erwähnenswert. Und nicht vergessen darf man „Confusion“, dessen krasser Remix, in dem man das Original nur mit sehr viel gutem Willen erkennen kann, durch den Kinofilm „Blade“ mit Wesley Snipes sehr bekannt wurde (die Eröffnungsszene im Technopartykeller, als das Blut aus den Leitungen spritzt, ist damit untermalt.(eine krude Version davon kann man übrigens in „Duke Nukem in Manhattan“ hören, wenn er im Level 2 im Partyraum ist)).

Doch zurück zu True Faith. Mich hat schon immer der Sound begeistert, der markant geschlagene Anfang, die typisch verzerrte (Baß-)Gitarre, die scharfen Wechsel, der eingängige Refrain, der hohe Wiedererkennensfaktor der Rhythmusgitarre und der Synthis… New Order konnte und kann was!

 Posted by at 9:13 pm
Apr 132014
 

Vor drei Wochen kaufte ich in Mainz im Modehaus ein. Eine Verkäuferin begeisterte mich für eine farbenfrohe Hose, die ich dann auch nebst anderen Sachen kaufte.
Zu Hause mußte ich feststellen, daß an delikater Stelle die Naht auf zwei Zentimetern unterbrochen war, vielleicht hatte der der Fadentrenner bei der Sicherheitsnaht versagt.

In meiner ersten Naivheit dachte ich an einen Umtausch. Schnell mußte ich über diese Idee schmunzeln, so leicht geht das in deutschen Landen sicher nicht. Und ich sollte recht behalten.

Zuerst fand ich keine Zeit, in die Stadt zu gehen. Letzten Dienstag klappte es dann doch. Ich ging ins Geschäft, 4. Stock. Natürlich war keine einzige Verkäuferin anwesend, schon gar nicht die mich beratende Dame, dafür erkundigte sich ein gegelter junger Mann nach meinem Begehr.

Ich zeigte die unvollendete Naht und brachte auch gleich die irre Idee mit dem Tausch ins Spiel, zumal in Sichtweite ein ganzer Stapel gleichgefärbter Artgenossen gestapelt war. Dieses freche Ansinnen wurde seitens des Verkäufers ignoriert und er fragte nach dem Kassenzettel.

Dem Kassenzettel! Immer, ich schwöre, immer hebe ich Kassenzettel auf, man weiß ja nie (siehe oben). Doch diesmal habe ich ihn, ich weiß es noch genau, smat Tüte weggeworfen und mir dabei gedacht, hast Du sowieso noch nie gebraucht.

Doch dieses Problem war gar keins, denn ich habe eine Kundenkarte, die in diesem Fall glücklicherweise, ja alle meine Transaktionen dokumentiert.

In den nächsten Minuten, wurden Formulare ausgefüllt, mit Stecknadeln die betreffende Stelle markiert, Zettel angebunden und… dann ging es gemneinsam vom 4. Stock in die Parterre, wo ich an der Hauptkasse nach kurzer Wartezeit mit Erklärungen und Hinweisen zusehen dürfte, wie das Hosenformular einen Stempel erhielt. Auch mein Abholzettel bekam einen Stempel aufgedrückt. Ab Freitag, teilte man mir noch mit, könnte ich die reparierte Hose abholen. Die Schneiderkosten in Höhe von 8,50 EUR erstatte man mir „aus Kulanz“. Nun verstehe ich unter Kulanz sicher nicht die Reparatur eines Werkfehlers an einer teuren Hose, aber der gegelte junge Mann kannte scheinbar die genauere Bedeutung des Wortes nicht.

Egal, ich ging schleunigst zum Auto ins Parkhaus zurück, wo ich dennoch 4,00 EUR Parkgebühr berappen mußte (1 Stunde und 7 Minuten hatte die Rückgabe gedauert).

Gestern nun wollte ich die Hose abholen. Und das ging so:

Ich fuhr gegen Mittag in die Innenstadt und parkte. Auf Grund des Wochenmarktes, der mittlerweile bis zum Stadtbrunnen ausgedehnt ist und dadurch an dieser Stelle Staus entstehen läßt, kam ich nur langsam ins Bekleidungsgeschäft. Natürlich war dort mehr los als wochentags.

Ich stellte mich an der Hauptkasse in Parterre an. Dort bedienten immerhin drei Leute, so daß die Hoffnung bestand, es würde einigermaßen schnell gehen. Nun, die Hoffnung trog, denn die Käufer waren durch die bank ältere Ehepaare, die betulich alles hinterfragten, kluge Ratschläge gaben, umständlich am ec-System scheiterten und, als Krönung, sich einen Antrag auf eine Kundenkarte ausfüllen ließen. Egal, ich langweilte mich mit Anstand und kam endlich an die Reihe und konnte stolz meinen Abholzettel präsentieren.

„Oh“, sagte das schmalgesichtige Mädchen hinter der Kasse. „Abholung ist an der Kasse im 2. Stock.“

„Umpfh“, dachte ich und trabte in den 2. Stock. Dort bedienten zwei Mädels, das Publikum war gemischt, doch die Schlange ungleich länger. Naja, ich nahms mit Schulterzucken und stellte mich an und beantwortete länglich eine Kundenanfrage per Mehl. Danach spielte ich noch ein Spielchen, las alle neuen Nachrichten im Postillion, in der FAZ, dem Spiegel und bei heise und vertiefte mich in sogar einen technology-review-Artikel.

Als ich damit fertig war, standen immerhin nur noch drei Leute vor mir. Die Dame vor mir und der junge Familienvater hinter mir waren mittlerweile schon kurz davor, Brüderschaft zu trinken und ich begann, mit der vierjährigen Tochter des Mannes zu schäkern.

Dann war ich endlich dran und konnte wieder stolz meinen Zettel vorweisen. Doch damit war der Lehrling, nur um einen solchen konnte es sich handeln, leicht überfordert. Alle Arbeitsschritte (gehe nach hinten ins Lager, zweite Tür recht, links oben, die Nummer suchen und vergleichen, den Abschnitt abhaken, ins Ausgangsbuch eintragen, in die Tasche packen, die Tasche dem Kunden geben, Danke sagen) mußten dem armen Mädel gesagt werden. Immerhin dauerte die Hosensuche nicht allzulange. Irgendwann war ich also wieder draußen und quälte mich durch den überfüllten Wochenmarkt zum Parkhaus. AM Gutenbergdenkmal campierten irgendwelche jungen Lebenskünstler, die gemeinsam Reissalat mit den Fingern aßen, irritierend.

Im Parkhaus sagte mir der Automat „1 Stunde, 2 Minuten“ und wollte wieder 4,00 EUR.

Ich holte das Auto ab und… dann war irgendeine Störung und die Autos stauten sich an der Ausfahrt bis in den ersten Stock zurück. Mir war schon alles egal, ich hatte Genesis im Autoradio, die mir aus dem 77er Livealbum „Seconds Out“ gerade ihr episches“Supper’s Ready“ vorspielten. Ganz so lange wie das Lied (mehr als 20 Minuten) reichte die Störung dann nicht und ich konnte irgendwann das Parkhaus verlassen, ohne, wie ich es schon befürchtete, nachzahlen zu müssen.

Fazit: Um eine Naht zu reparieren braucht man: 1 Stunde Fahrzeit, mehr als 2 Stunden Modehausaufenthaltszeit, 2 x 4,00 EUR Parkgebühren, viel Geduld und Humor und keine 8,50 EUR „Kulanz“.

 Posted by at 7:20 am