Mrz 062010
 

In der Ostseezeitung erschien kürzlich ein Artikel über das Buch „Mein erstes Leben“ von Dr. Dietrich von Maltzahn. Da deren Onlinearchiv nix kann, setze ich den Artikel einfach mal hier herein und betone, daß alle Rechte daran bei der Ostseezeitung liegen.
Artikel
Nun ist es so, daß mir über meine Familie das Schicksal der von Maltzahns persönlich bekannt ist und mir um so näher geht. Endlich konnte ich nachlesen, was damals wirklich geschah. Ich kann jedem Bundesbürger nur empfehlen, sich ein paar Stunden Zeit zu gönnen und dieses Buch zu lesen, denn danach relativiert sich vieles. Danach empfindet man die Tagespolitik als nicht mehr so grottig und lernt die Begriffe Rechtsstaat und Freiheit durchaus wieder zu schätzen.
Nach der Lektüre war es mir ein Bedürfnis, mich beim Autor zu bedanken. Hier der Brief:

Sehr geehrter Herr Dr. von Maltzahn, Nieder-Olm, im Februar/März 2010
es ist mir ein tiefes Bedürfnis, mich auf diesem Wege bei Ihnen für Ihr Buch „Mein erstes Leben“ zu bedanken. Sie zeigen in aufrüttelnder Weise das wahre Gesicht des Kommunismus. Gleichmacherei ist dem menschlichen Geist zutiefst zuwider und der bittere Ernst, mit dem die SED normale Menschen mit Freiheitsliebe unterdrückte, läßt einen auch mit heutigem Abstand noch schaudern. Außer Uwe Tellkamps „Turm“ ist mir kein geschriebenes Werk bekannt, welches die wahre Seite der DDR so schonungslos aufdeckt. Mir blieb Ihr Schicksal glücklicherweise erspart, denn dank meiner späten Geburt (1967) reduzierten sich meine Erfahrungen mit der Stasi, oder der S2000, wie es beim Militär hieß, lediglich auf zwei Verhöre; denn der zivil gekleidete Oberleutnant Schmid zog es, wie viele seiner Kollegen, vor, aus seinem Ungarn-Urlaub nicht wieder in die Kaserne zurückzukehren.
Nun endlich erfahre ich aus ihrer Feder, wie sich ihr Fluchtversuch wirklich zugetragen hat und welch bittere Konsequenzen er nach sich zog.
Während ihrer Inhaftierung haben meine Eltern oft an Sie, an ihre Frau und natürlich auch an ihre Kinder gedacht; geredet wurde über das Thema nur im Flüsterton und meistens blieb ich davon ausgeschlossen, damit ich mich nicht in der Schule verplappere.
Später war ihr Schicksal immer mahnendes Fanal, was passieren kann, wenn man aus der Spur läuft und wie gnadenlos der sozialistische Staat Andersdenkende verfolgt.
Vielleicht trug Ihre Geschichte auch unbewußt dazu bei, daß ich nun in der Nähe des Flughafens Frankfurt wohne und in der beruhigenden Gewißheit lebe, in wenigen Minuten mit einem werthaltigen Paß das Land in jede beliebige Richtung verlassen zu können. Daran denke ich fast täglich und erinnere mich auch oft daran, daß vor 20 Jahren alleine der Gedanke an so etwas gefährlich war und eine Umsetzung in die Realität exotischer erschien, als der Besuch des Mondes.
Verzeihen Sie mir die ungelenken Worte, sie drücken nur unvollständig meine Gedanken aus, nochmals vielen Dank für Ihr Buch, mögen es viele Menschen lesen und verinnerlichen. Wer nach der Lektüre nicht tief berührt ist, der ist kein Mensch und hat keine Ehre.
Hochachtungsvoll
Joachim Möglich

 Posted by at 8:47 am
Feb 222010
 

… verkommen sind, zeigt sich nicht nur beim derzeitigen Ausstand der Lufthansapiloten. Streik, das ist für mich das Sichwehren der unterdrückten Arbeiterklasse gegen den ausbeutenden Kapitalistenbonzen.
Sicher aber nicht das derzeitige Gejammer von Leuten, die als bessere Busfahrer mehr Kohle einstreichen als der Bundeskanzler. Und wenn sich irgendwo Leute orange Plastikjäckchen anziehen und Trillerpfeifen mit Aufdruck betrillern, dann sehe ich da auch alles Mögliche, aber sicher keine Notwendigkeit.
Ein echter Streik, der muß von Herzen kommen, nicht von fettgefressenen Gewerkschaftlern geleitet werden, die in der S-Klasse vorfahren und besagtes oranges Jäckchen über ihren in London maßgeschneiderten Anzug stülpen und dann zündende Reden vor den armen Mitgliedern halten, um deren Inhalt dann zu verraten und mit Füßen zu treten.
Daher mein Vorschlag: Gewerkschaften sind im Moment die Totengräber der Nation, daher gehören sie alle auf der Stelle abgeschafft.
Sollte anschließend irgendwo wieder eine Notwendigkeit entstehen, sich gemeinschaftlich zu organisieren, nun, dazu haben wir ein Grundgesetz, dann können sich echte Gewerkschaften gerne wiedergründen und echten Druck erzeugen. Dann gibt es auch wieder echte Verhandlungen und echte Ergebnisse. Aber sicher kein Gerangel um 35-Stundenwochen, kostengünstigen Zahnersatz usw. usf.

 Posted by at 10:29 pm
Feb 142010
 

… dann auch gleich richtig. Was Herr Schwesterwelle so die letzten Tage trötete, könnte alles von mir stammen, doch werde ich ihn deswegen nicht loben, denn ich vertraue ihm nicht, ist er doch ein Politiker. Und wären seine Argumente denn wirklich aufrichtig, was man sehr gerne bezweifeln darf, so würden sie denn nur ziehen, wenn es denn auch Vollbeschäftigung gäbe.
Ein Satz mit so vielen Konjunktiva erklärt sich selber, nämlich ad absurdum.
Vielleicht nehmen wir aus den nun kommenden, unvermeindlichen, Debatten wenigstens mit, daß Nichtstuern und Schmarotzern das Leben schwerer gemacht wird.
Die aufkeimenden Mindestlohndebatten lassen aber befürchten, daß mal wieder niemand das Gehirn zu dessen Grundfunktion nutzte.

 Posted by at 10:02 pm
Jan 062010
 

…Avatar sahen, war es nun auch für mich soweit. Heute erstand ich für 10,– EUR eine Kinokarte, für 1,– EUR eine 3D-Brille (und für 7,– EUR ein Parkhausticket).
Dafür wurde mir eion fulminantes WOW-Kinoerlebnis geboten. Bei solchen feinen Effekten ist die Handlung beinahe schon egal bzw. reichte die dünne Handlung zur Überbrückung der Action-Szenen völlig aus. Das Mainzer Kino zeigte sich mit seinem größten Saal der digitalen 3D-Zukunft gewachsen und war auch gut gefüllt.
Ich bin also hellauf begeistert, wage aber zu bezweifeln, ob ab nun jeder 3D-Film so ein Erfolg wird. Hut ab, Mr. Cameron!
Frage: was soll das toppen? Schlüpfen wir 2017 in Avatare und machen im Film mit?
Achja zum Preis noch ein Vergleich: ich ließ heute Nummernschilder anfertigen für das Auto, welches ich morgen in Oldenburg abholen werde. Das produzieren der Schilder dauerte keine 30 Sekunden, Kosten: 28 EUR. Der vorhergehende Verwaltungsakt kostete satte 42,– EUR.

 Posted by at 10:08 pm
Dez 102009
 

Vorgestern ging mir eine Glühlampe kaputt, nämlich die über dem Eßtisch. 60 Watt, Standardsockel, Standardlampe, dimmbare Installation.
Ich war nunmehr in drei verschiedenen Geschäften, um feststellen zu müssen, daß es im Einzelhandel tatsächlich keine matten 60-Watt-Glühlampen mehr gibt. Alternativ bot man mir eine Energiesparlampe zu 10,00 Euro, eine seltsame Halogenlampe zu 15,00 Euro oder eine LED-Leuchte zu 45,00 EUR an.
Die Energiesparlampe war zu groß, zu duster und läßt sich überdies nicht dimmen. Das dimmbare Exemplar war noch größer und natürlich noch teurer. Die seltsame Halogenlampe war auch zu groß und hinterließ einen fragilen Eindruck. Und die LED-Leuchte ist noch hoch im prohibitiven Preisbereich, darüber muß ich nichts schreiben.
Fazit:
Morgen oder übermorgen bringt der Postbote einen Fünferpack passende Ersatzlampen, die mich samt überteuertem Versand 9,10 EUR kosteten. Ist allemal billger als mir eine neue Lampenfassung und einen neuen Schalter zu kaufen, um dann Licht ungewünschter Art zu haben.

 Posted by at 4:11 pm
Nov 232009
 

… moderne Wegelagerei. Müssen die Länder pleite sein, wenn sich die Bullerei nicht entblödet, sich bei Sturm und strömenden Regen um 20:30 Uhr an eine Dorfstr. zu stellen, um kriminelle Subjekte wie mich mit 74 km/h bei erlaubten 70 zu stellen. Daß ich wegen des grellen, roten Blitzes beinahe einen Schock erlitt, ist in diesem Falle selbstverständlich irrelevant.

 Posted by at 10:59 pm