Letztes Jahr so um Ostern leistete ich mir ein mobiles Navigationsgerät. Dieses versah ein Jahr klaglos seinen Dienst, ließ aber viele Wünsche offen, war nicht gerade stabil und nervte mit manchen Ungereimtheiten. Ein Update im Mai dieses Jahres brachte mir zwar aktuellere Karten, dafür aber auch definierte Softwareabstürze, meine Mitreisenden im UK wissen, was ich meine.
Ich überlegte schon, ob ich das Gerät nicht wieder innerhalb der zweijährigen Garantiefrist zurückbringe; doch da tauchte Hilfe in Form eines Firmwareupgrades auf.
Frohen Mutes spielte ich die neue Firmware ins Navi und aktuelle Karten in Fülle dazu.
Hier kam der Hauptnachteil des Gerätes zum Tragen: es beherrscht nur den lahmen USB 1.1-Standard. Außerdem werden die Karten von der DVD auch ziemlich lahm entpackt, so daß nach mehr als 5 Stunden nichtmal 400 Megabyte frischer Daten auf der SD-Karte lagen. Nunja, man weiß sich ja zu helfen. Also entzippte ich die Daten-DVD auf meine Festplatte und kopierte die entpackten Archive per Chipkartenleser mit USB2.0-Geschwindigkeit auf die SD-Karte. Voila!
Wie macht sich nun die neue Firmware? Der erste Eindruck meint, daß sie Welten besser ist als ihre Vorgängerin. In allen Disziplinen, in der ich mich mit der alten Maschine rumärgerte, kann die neue Firmware punkten:
– die Zeit stellt sich nun alleine via Satellit und muß nicht jedesmal nach einem Reset mühsam eingeklickt werden.
– der nervige rote Kreis ist verschwunden
– eine Batterieladestandsanzeige wurde integriert
– jetzt gibt es auch eine internetgepflegte Blitzerdatenbank für mein Navi, sowas suchte ich früher vergebens
– die Stimme ist neutraler, symphatischer geworden
– deutlich bessere Navigationssteuerung, sowohl optisch, so sind jetzt die Pfeile gut erkennbar und die Karte zeigt relevante Straßenabschnitte als auch sprachlich. So sagt die Dame nicht mehr an einem Autobahnkreuz indifferent „Jetzt rechts halten.“ sondern „Nun wechseln Sie auf die A60“. Oder keine Sachen mehr wie „Jetzt bitte wenden“ (auf der BAB?) sondern „An der nächsten Ausfahrt bitte Fahrtrichtung wechseln“. Das verschafft deutlich mehr Entspanntheit und Ruhe. Hier haben die Entwickler am meisten Mühe investiert. Das Ergebnis ist zwar nicht perfekt aber Welten besser als vorher.
– Logischere und bessere Anordnung der Menüs. Erweiterung zu karger Menüs und Weglassen bzw. Reduzieren unnötiger Sachen.
– Intuitivere Bedienbarkeit. Spürbare Optimierung der Datenbanken.
– Keine sinnfreien Dialoge mehr wie „Kein GPS-Signal“, wenn man die Route berechnet, sondern sogar eine akustische Fertigmeldung „Route wurde berechnet“.
– die 3D-Anzeige ist nun benutzbar und kein matschiger Mist wie vorher.
Und last but not least,das BEST Feature EVER!
– es gibt eine Windrose, die nach Nord zeigt. Ich liebe sie!
Fazit: Warum nicht gleich so? Ich bin und bleibe zufriedener Kunde. Respekt vor soviel innovativer Arbeit. (Ok, man wird schon das eine oder andere Konkurrenzgerät beschnarcht haben.)
Ich finde momentan gar nichts zum Meckern an dem Navi. Außer vielleicht der integrierte MP3-Player, den braucht nun wirklich kein Mensch.
Sep. 072007
Tja, TK und ich werden in den USA auf diesen neumodischen Schnickschnack verzichten und auf meinen guten alten Road Atlas von 1997 vertrauen 🙂