Aug 012012
 

Nach den beiden Getriebeschäden war schnell klar, daß mein Skoda weg muß. Ich kaufte den Wagen gebraucht im Januar 2010. er hat mich zweieinhalb Jahre begleitet und ich bin in dieser Zeit mit ihm über 100.000 Kilometer gefahren. Damit ist er, wie man sagt „in die Kilometer gekommen“. Das wäre an sich egal, denn der Motor ist gut für noch viel viel mehr Kilometer. Doch sprengebn die Unterhaltkosten mittlerweile das Budget, ich muß 1.000 EUR im Monat für das Auto ausgeben bzw. zurücklegen. Das ist es mir nicht mehr wert, zumal ich durchaus schon länger vorhabe, die viele Fahrerei einzuschränken.

Doch welches Auto sollte es nun sein? Das ich einen fahrbahren Untersatz benötigte, war klar. Ich schaute mich bei quasi allen Herstellern um, beobachtete auf den Straßen verschiedene Autotypen und machte mir erst einmal klar, daß ich einen radikalen Schnitt machen möchte.

Bisher hatte ich mich stetig verbessert, was Ausstattung, Fahrleistung usw. angeht. Das kann man im Altblogeintrag Klassen nachlesen, den ich an dieser Stelle einmal hereinkopiere:

* Kaufjahr – Typ – Kaufpreis – Baujahr – PS – Kilometer beim Kauf – Kilometer beim Verkauf – Klasse
* 1988 – Trabant 601 de luxe (sic!) – 12.100 Mark (der DDR) – 1981 – 26 – 69.000 – 46.000 (Motorwechsel) – aeh, keine?
* 1989 – Lada 1200 – symbolische 100 DM – 1982 – 65 – 110.000 – 135.000 – unterste Kompaktklasse
* 1991 – Lada 1300 – 500 DM – 1988 – 75 – 40.000 – 150.000 – untere Kompaktklasse
* 1993 – VV Golf II – 10.000 DM – 1983 – 71 (60) – 100.000 – 265.000 – Kompaktklasse
* 1998 – VW Golf III – 23.500 DM – 1996 – 90 – 45.000 – 195.000 – Kompaktklasse
* 2000 – VW Bora – 22.000 DM – 1999 – 115 – 19.500 – 99.850 – untere Mittelklasse
* 2002 – VW Passat – 29.600 EUR – 2002 – 130 – 0 – 231.000 – Mittelklasse
Und morgen wird die Reihe ergänzt um:
* 2010 – Skoda Superb – 14.650 EUR – 2006 – 163 – 58.000 – NN – obere Mittelklasse
Man darf gerne spekulieren, welcher Wagen 201x der Nachfolger werden möge …

Die Spekulationen sind hinfällig und ich ergänze die letzte Zeile:

* 2010 – Skoda Superb – 14.650 EUR – 2006 – 197 – 58.000 – 160.280 – obere Mittelklasse
* 2012 – Toyota Yaris – 17.000 EUR – 2012 – 100 – 4 – NN – Kleinwagen

Dieser Schnitt ist durchaus radikal. Ich und ein Kleinwagen? Nun, erstens spare ich damit locker die Hälfte an Unterhaltskosten und muß damit auch die viele Fahrerei, die mir niemand dankt, einschränken. Und warum ausgerechnet der Yaris? Auch das ist leicht erklärt. Zur Marke Skoda, die durchaus einen netten Fabia zu diesem Preis anbieten, habe ich kein Vertrauen mehr. Schon 1976 hat uns der S 100 in Stich gelassen! Spaß beiseite. Ein neues Wunschauto wäre momentan unvernünftig. Und vor gebrauchten Autos schrecke ich im Moment zurück. Der Toyotahändler ist im Ort und ich habe 3 bzw. 5 Jahre Garantie auf alle wichtigen Teile. Rente bekomme ich eh keine (mehr), insofern zieht auch der gute alte „Willst wohl Deine Rente in Japan abholen?“.

Außerdem helfe ich so den Opfern des Tsunamis 2011. Und als einziger Hersteller hat Toyota zu diesem Preis auch eine nette Ausstattung und ein witziges Extra, er hat nämlich einen Hybridantrieb. Keine Sorge, ich umarme nun nicht ab morgen Bäume oder so, es ist nur so, daß, wenn ich schon ein kleines Auto kaufe, es irgendeine Besonderheit haben sollte. Und alle andereren Kleinwagen sind da eher langweilig, zu billig oder zu teuer oder was auch immer.

Seit gestern abend steht nun ein kleiner, schwarzer Kleinwagen auf meinem Parkplatz, also, liebe Besucher, nicht wundern, das hat schon seine Richtigkeit.

 Posted by at 10:51 pm

  2 Responses to “neues Automobil”

  1. Gute Entscheidung. Ich persönlich fand deine Aussage in dem früheren Beitrag, die nahelegt, daß ein Auto quasi als Statussymbol von Kauf zu Kauf größer und „besser“ zu werden hat, eher wenig ansprechend.

    Was mich nur immer wieder wundert, ist die hohe Rate, mit der bei dir technische und elektronische Dinge kaputt gehen, weggeworfen, ausgetauscht, ersetzt, repariert etc. werden müssen. Mein Auto ist jetzt 21 Jahre alt (also nach meinen Kriterien so gut wie neu) und mehr als die üblichen paar Hundert Euro pro Jahr für Verschleißteilkosten fallen da nicht an. Okay, ich muß u.A. meine Scheiben von Hand runterkurbeln und alle Türen jeweils einzeln zusperren, aber das macht ja nichts. Die Haltbarkeit von Dingen wie Autos, Computern, elektronischen Geräten etc. sollte man IMO immer auch in Jahrzehnten messen können, sonst stimmt irgendwas nicht. Aber das mag an mir liegen.

  2. Ich habe selten einen radikaleren Schritt in einer „Lebensphilosophie“ erlebt. Das war überraschend. Meiner Meinung nach aber eine gute Entscheidung. Von Autos als Statussymbolen habe ich (wie bekannt sein dürfte) nie viel gehalten. Da ist mir meine BahnCard100 irgendwie lieber ;-). Ein Auto ist und bleibt für mich ein Gebrauchsgegenstand, so wie ein Kühlschrank. Ob er nun blau oder schwarz oder rot ist spielt keine Rolle, so lange er kühlt…

    @Chris: fährst du denn mit deinem Auto in gut zwei Jahren über 100.000 Kilometer zusammen, so wie es der HodRuZ tat? Nur in diesem Fall wäre der Vergleich, was Verschleiß angeht, wirklich fair… Ich stimme dir allerdings zu, daß (zumindest gefühlt) beim HodRuZ öfter mal etwas kaputt geht. Ich tippe da auf „böses Karma“ 😉

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