Jul 252012
 

Ein nicht einmal 3 Jahre altes, höherwertiges Kundennotebook startete nicht mehr. Meine Überprüfung ergab, daß die Festplatte kaputt ist. Der Kunde wünschte eine SSD als Ersatz, da es ihm nicht auf Datenmengen wohl aber auf bessere Performance ankam.
Die SSD baute ich ein, sie wird vom BIOS erkannt, daß Windows-Setup bietet an, das Betriebssystem auf dieser SSD zu installieren. Doch dann weigert es sich, da „BIOS-Einstellungen einen ordnungsgemäßen Start verhindern“. Nun kann man im BIOS eher wenig einstellen und die einzigen Änderungen, die sinnvoll erscheinen, bringen auch keine Besserung.
In diesem Fall erscheint ein BIOS-Update sinnvoll zu sein. Recherchen auf der Hersteller-Homepage zeigen, daß es tatsächlich ein viel aktuelleres BIOS gibt. Doch dieses BIOS-Update läßt sich nur unter Windows durchführen? Aber eben daß kann ich ja auf eine leere SSD nicht installieren.
Also seufze ich, baue eine olle Festplatte ein und prügel ein W7 drauf. Das klappt auch klaglos. Anschließend starte ich das BIOS-Updateprogramm.

„Ein Treiber konnte nicht geladen werden, starten Sie den Rechner neu.“

Hmm, vielleicht braucht das Programm ein aktuelles W7? 2 Stunden und 124 Updates später, ist das W7 up to date. Das BIOS-Update, jetzt auch im XP- bzw. Vista-Modus und selbstverständlich mit Admin-Rechten gestartet meldet unverdrossen:

„Ein Treiber konnte nicht geladen werden, starten Sie den Rechner neu.“

Jetzt fange ich an, in diversen Internetforen zu recherchieren und finde irgendwo den Hinweis, daß die Update-Software nur unter 32-bittigen Windowsen funktioniert. Ich seufze und installiere ein W7 32bit. Auch hier erscheint, mit oder ohne Updates lapidar:

„Ein Treiber konnte nicht geladen werden, starten Sie den Rechner neu.“

Ein testweise geladenes ähnliches BIOS-Update startet klaglos, meckert aber korrekterweise an, daß es auf dem falschen Rechner gestartet wurde.

Was nun? Ich rufe die kostenpflichtige Hotline an, so etwas mache ich normalerweise nie? Nach 1,80 EUR bin ich schlauer. Das BIOS-Update-Programm läuft nur und ausschließlich unter Vista, ich hatte es insgeheim schon befürchtet.

Also irgendwoher eine Vista-CD gezaubert und wieder frisch losinstalliert, natürlich mit Treibersuche. Dann…

„Ein Treiber konnte nicht geladen werden, starten Sie den Rechner neu.“

Also alle Updates eingespielt.

„Ein Treiber konnte nicht geladen werden, starten Sie den Rechner neu.“

Mittlerweile ist es Nachmittag. Ich rufe noch einmal die Hotline an. Welch Überraschung, es ist dieselbe nette Mitarbeiterin vom Morgen. Wieder zahle ich 1,80 EUR, vielleicht sogar mehr, aber Hilfe gibt es nicht. Immerhin ermahnt sie mich, auch alle relevanten Treiber zu installieren. Habe ich aber, Moment!, den Grafikkartentreiber hatte ich übersehen. Also nvidia-Treiber nebst Patch aufgespielt, der gefühlt hunderste Neustart und:

„Ein Treiber konnte nicht geladen werden, starten Sie den Rechner neu.“

Grmpfl. Ich rufe beim Kunden an, der zu Hause noch ein baugleiches Notebook hat. Fernmündlich lasse ich ihn das BIOS-Update laden und … es funktioniert! Also verabrede ich einen Termin, um 1. die funktionierende Festplatte umzubauen, 2. das BIOS-Update endlich durchzuführen und dann 3. die SSD mit Windows7 in Betrieb zu nehmen.

Mein schon lange geweckter sportlicher Ehrgeiz läßt mich weitersuchen.

Ich installiere von der Herstellerseite das „Smart-Updatetool“. Das findet an Aktualisierungen…nichts.
Ich teste dennoch das BIOS-Updateprogramm und…

ES GEHT! ES GEHT! (Warum auch immer)

Jetzt hat das Notebook ENDLICH nach nicht einmal einem Tag Rumprobieren ein aktuelles BIOS. Ich baue die SSD wieder ein und starte die Windowsinstallation und…

„Die BIOS-Einstellungen verhindern einen ordnungsgemäßen Start“.

Ich bin also wieder am Anfang angelangt und hätte mir die gesamte Arbeit sparen können. Naja, nicht ganz, auf der Gastfestplatte ist ja mittlerweile ein funktionierendes W7…Nein, da ist ja Vista drauf. Also nochmal von vorne.

Aber nicht mehr heute.

Braucht jemand eine nagelneue 128 GB SSD?

 Posted by at 8:17 pm

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