… man sich die Website
http://www.rntl.net/index.htm
ständig auf dem Schirm anzeigen läßt, um live dabei zu sein?
Gestern Nachmittag bestellte ich via ePay Tinte für meinen Farbdrucker. Und vor 20 Minuten stand bereits der Postbote mit den Patronen vor der Tür. Respekt!
Tatsächlich las ich Anfang der Woche zwei eher bedenkliche Meldungen, die allerdings auch schon einen Hauch Sommerlochsfüllung enthalten.
Zum ersten wird berichtet, daß man erwägt, Drogenhunden, die bei ihrem Einsatz in Wohnungen verdächtiger Personen nach Drogen schnüffeln, daß also diese Drogenhunde die religiösen Gefühle der Moslems verletzen könnten und diese Hunde daher nur mit Schuhen in diesen Wohnungen nach Drogen suchen dürften.
Das kann man beispielsweise hier nachlesen.
Wem das zum Kopfschütteln noch nicht reicht, der lese hier weiter:
In Großbritannien will man deshalb schon Kleinkindern aufs Plappermaul schauen und ihnen über den Mund fahren, wenn ihnen ungewohnt scharfes Essen aus dem Fernen Osten nicht schmecken will. Huscht ein „Igit““ über die Lippen, müssen die Erzieher nun einschreiten, da dies als rassististisch interpretiert werden könne.
Der Hammer. Das Verbiegen und Lügen wird also schon unschuldigen Kleinkindern oktroyiert. Ich würde im UK mein Kind keinesfalls in eine Tagesstätte bringen, in der Unaufrichtigkeit, Duckmäusertum und Bespitzelung zu Tugenden erhoben werden. Einfach widerlich!
Doch nicht nur die Briten können nix, auch die Schweden haben eine ähnliche Meisterleistung vorzuweisen.
Im Jahr 2006 renovierte ich ja meine Wohnung. Das umfangreiche Baumaterial durfte ich bei den Nachbarn in der Garage lagern. Beinahe ein halbes Jahr blockierte ich die Garage. Da mir das sehr peinlich war, beschenkten meine Mutter und ich den Nachbarn zu seinem (runden) Geburtstag reichlich. So erhielt er einen Schwibbogen. Bei der Überreichung erfuhren wir, daß im Jahr 2007 von den Nachbarn eine Reise auf den Spuren Johann Sebastian Bachs geplant war. Und nicht in der Planung war der Besuch von Altenburg. Dabei hatte Bach persönlich in der Schloßkirche die Orgel bedient. Also besuchten die Nachbarn im Juni 2007 Altenburg und erhielten eine wunderschöne Führung durch das Altenburger Schloß. Dabei fiel ihnen auf, daß demnächst eine Theateraufführung im Schloßhof geplant sei. Sie erkundigten sich und …, nun kommen wir zur Auflösung der Kette, … schenkten mir letztes Jahr zum Geburtstag für sich und mich und meine Mutter Karten für diese Theateraufführung.
Und nun, am letzten Wochenende, war es endlich soweit. Gegen 21:00 Uhr betraten wir den Schloßhof. Dort lockten viele Buden mit Fresserey, Sauferey, gar seltsamen Gespinst (Zuckerwatte), Erdbäreis und anderen kulinarischen Spezialitäten. Gaukler tummelten sich, Musikanten ließen Schalmei und Sackpfeife ertönen und manch Bänkelsänger trug schreckliche Moritaten vor.
22:30 Uhr begann die Aufführung des Altenburger Prinzenraubes
Was soll ich berichten? Ich war nur einmal begeistert. Wie ein kleiner Junge klatschte ich in die Hände, jubelte mit und war schlichtweg begeistert. Die Schauspieler überzeugten alle. Über 200 Darsteller und zahllose Tiere (2 Affen, 1 Stier, mindestens 10 Pferde, ein Emu, Ziegen) füllten den Schloßhof. Man sah Kämpfe in echten Rüstungen, Berittene zeigten ihre Fähigkeiten mit der Lanze, es gab Gefechte, spektakuläre Stunts.
Und alles vor der beeindruckenden Kulisse des Schlosses. Und dieses Schloß war 1455 tatsächlich Schauplatz des Verbrechens gewesen! Wirklich beeindruckend waren auch die Licht- und Toneffekte.
Hier kann man nicht mehr von Provinz sprechen, das hatte schon ein deutlich höheres Niveau. Mehr will ich an dieser Stelle nicht verraten. Ich kann jedem nur dringend empfehlen, sich nächstes Jahr Karten zu besorgen und sich den Prinzenraub anzuschauen. Ich komme auch gerne wieder mit.
Nochmals vielen Dank an meine netten Nachbarn für dieses tolle Geschenk.
… einen kleinen Ausflug in die Provinz machte, traf ich eine Herde gar seltsamer Tiere an. Na, wer weiß, worum es sich bei diesen Tieren handelt?
… aufgearbeitetes Sechsgangschaltgetriebe für einen VW Passat. Am letzten Freitag wurde das Getriebe erfolgreich ausgetauscht. Nun läuft der Wagen wieder.
Bei der VAG kostet dieses Teil 2.245 EUR netto (2.671,55 EUR brutto) plus ungefähr 5 Stunden Einbau (die Stunde kostet IIRC 85 EUR netto) plus Kleinteile plus Getriebeöl. Also ist man mindestens 3.300 Euro los.
In einer freien Werkstatt im Neufünfland kostete das Getriebe samt Einbau knapp 2.300 Euro.
Gestern sollte ich bei einem Kunden einen ISDN-Anschluß im Gebäude umlegen. Kein Problem! Ich messe die bestehende Leitung aus, messe die neue Dose drei Zimmer weiter aus und lege die Kabel neu auf. Voila!
Voila? Beim Auflegen der Kabel habe ich nun die alte und die neue Dose miteinander verbunden und die Amtsleitung ist im Wust von mindestens 100 Doppeladern verschwunden. Weil ich nix kann! Natürlich habe ich keine Chance, aus dem Kabelchaos meine zwei Drähte wiederzufinden. Und ich weiß auch nicht, auf welchem Port das Amt ankommt. Und selbstverständlich habe ich auch kein passendes Spezialgerät für Telekommunikationstechniker dabei.
Heute morgen hat der liebe Telekomiker mit seinem baseballbekappten Lehrling das Problem recht fix gelöst. Und dabei von einem anderen Kunden den DSL-Anschluß plattgemacht. Aber das konnte ich dann wiederum recht schnell reparieren. Und damit war alles wieder ausgeglichen.
… bei diversen Umfrageinstituten bei Befragungen mit. Zur Motivation der Teilnehmer gibt es kleine Präsente, aber auch Amazon-Gutscheine und bares Geld locken.
Nun bekam ich schon einen billigen MP3-Player geschenkt, einen interessanten Kulturbeutel, sowas wie ein MagLite, ein Schreibnecessaire, eine Tasse mit Warmhaltefunktion und was weiß ich noch für Plunder.
Heute aber trudelte ein Paket ein mit einem echt würdigen und passenden Präsent.
… muß ich auch noch heute. Es handelt sich um den schweren LKW-Unfall, der am Freitagmittag für bis zu 100 Kilometer Stau in alle Himmelsrichtungen sorgte.
Mich berührt das Thema insofern, als ich einer der zahlreichen Autofahrer hätte sein können, der auf der Strecke übernachten hätte müssen, fahre ich doch diese Strecke mehrfach im Jahr.
Zwei Gedanken dazu.
Erstens: Ein besoffener LKW-Fahrer ist schon schlimm genug. Aber ein Alkoholiker, der in einem Gefahrguttransporter sitzt und nachweislich schon lange vorher Schlangenlinien fuhr, ja wie bitte geht das denn?
Was ist denn da alles schief gelaufen? Wenn ich als Spedition schon Alkoholprobleme beim Personal habe, dann setze ich die schweren Säufer doch nicht auch noch auf den Bock von Gefahrguttransportern. Hier müssen bei der betreffenden Spedition Köpfe rollen.
Zweitens:
Gibt es im dritten Jahrtausend, im Jahre 2008 keine besseren Möglichkeiten, als die armen Nachfolgenden sinnlos Stunde um Stunde doof rumstehen zu lassen?
Mir schweben da so Sachen vor wie eine kompetente Einsatzleitung, die die Lage ungefähr überblickt und bei langwierigen Bergungen wie in unserem Fall Sachen veranlassen kann wie Ableitung und weiträumige Umleitung des Fernverkehrs. Sukzessives Leerräumen der gestauten Bahn entgegen der Fahrtrichtung. PKW können Dreipunktwendung machen und LKW und Gespanne werden vorsichtig rückwärts zu Wendepunkten wie Haltebuchten,
Rastplätzen u. ä. gelotst.. Koordiniert wird das Ganze aus der Luft (ADAC-Hubschrauber) und mit Hilfe von Kradpolizisten. Das kann doch alles nicht so schwer sein. Ist es aber wohl doch, denn jedesmal kommt es zu Katastrophen, wenn schwere (LKW-)Unfälle sind. Ich entsinne mich an einen LKW-Unfall im Saarland, bei dem in der sengenden Hitze mehrere Personen in dem sechsstündigen Stau Hitzschläge erlitten und damit mehr Opfer im Stau zu beklagen waren als beim Unfall.
Also: es gibt Funkgeräte, Mobiltelefone, GPS, Rechner, Satelliten, Flugzeuge, Hubschrauber usw. usf. Vernetzt das Ganze und schon klappt es auch beim Unfall.
Das man bei Bagatellunfällen die verunfallten Fahrzeuge einfach die Böschung runterschieben soll, damit der Verkehr wieder fließt, ist ein ganz anderes Thema.
… nichts zu den Matheprüfungen der 10. Klassen in Berlin schreiben. Aber die eben im SpOn gelesene Meldung zwingt mich doch dazu ein paar Zeilen zu schreiben. Vor allem dieser Satz:
Der Senator [gemeint ist Berlins Bildungssenator Jürgen Zöllner] beteuert, dass die Klausur nicht schwerer gewesen sei als die erste. Wegen des zusätzlichen Prüfungsstresses erleichterte er aber das Bestehen der Klausur. Mit 45 Prozent gilt die Prüfung nun als bestanden. Vorher waren es 50 Prozent.
Also nicht nur, daß die Matheprüfung kinderleicht war, nicht nur, daß sie in nur leicht veränderter Form wenige Tage später wiederholt wurde (und damit den schwachen Schülern bessere Chancen einräumte); nein, jetzt soll sie also auch schon bei weniger als der Hälfte der Punkte bestanden sein.
Ich nenne so etwas eine Farce! Aber nicht darum geht es mir primär, sondern um die Prüfung an sich.
Bisher habe ich immer gedacht, daß die Kinder in der Schule lernen. Lesen, Schreiben und Rechnen beispielsweise. So wie meine Großeltern. Diese besuchten alle sechs Jahre die Volksschule und schrieben danach schön, sauber (und selbstverständlich richtig) und konnten auch vorzüglich rechnen. Zumindest ließen sie sich vom Kaufmann nicht übers Ohr hauen.
Mit diesen Gedanken lag ich nun völlig falsch, wie ich beim Durchlesen der Prüfungen sehen mußte.
Fangen wir doch einmal mit der Originalprüfung vom 11.06.2008 [530 kB, Quelle: SpOn] an:
Ich will jetzt nicht angeben, aber bis auf Aufgabe 5, löste ich alle Aufgaben während des Lesens im Kopf. Nur für Aufgabe 5 hätte ich den Taschenrechner, wenn überhaupt, bemüht. Und eventuell, um sicherzugehen, auch die Kugelvolumenformel in der Formelübersicht nachgeschlagen. Wobei ich die Formel per Eselsbrücke immer parat habe (Kommt ein Kugelmann vorbei – 4 Drittel Pi mal R hoch 3.). Viele Aufgaben waren so peinlich und so banal, daß ich mich beinahe schon beim Durchlesen schämte. Und wo bitte ist die höhere Mathematik? So eine Prüfung ist weniger als eine Mathearbeit, die man vor 30 Jahren in einer siebten Klasse schrieb. Ich war (und bin) jedenfalls hellstens entsetzt über diese superleichte Matheprüfung, immerhin eine Abschlußprüfung einer zehnten Klasse. Das heißt, ich „alter“ Mann löse in nicht mal 10 Minuten ohne großes Nachdenken im Kopf und ohne jedwedes Hilfsmittel eine Matheprüfung, für die die Damen und Herren Schüler satte zwei Zeitstunden Zeit bekommen?
Entsetzt und beschämt waren wohl auch die Berliner verantwortlichen Mathelehrer (oder wer immer dafür verantwortlich ist), die sich diese Prüfung ausgedacht hatten. So war die Wiederholungsprüfung vom 23.06.2008 [530 kB, Quelle: SpOn] in der Tat etwas anspruchsvoller. Das will heißen, daß ich jetzt ab und zu einmal etwas nachdenken mußte und ein Hauch Abstraktionsvermögen gefordert war. Doch da ja alle Schüler wenige Tage vorher eine sehr ähnliche Prüfung schrieben, mußten sie wissen, was sie erwartet und konnten zielgerichtet noch einmal ihre Schwachstellen beseitigen.
Und nun bestehen schlechte Schüler diese dennoch recht einfache Prüfung also auch, wenn sie nur 45 % der Punkte erreichen. Hallo? Wozu habe ich ein Notensystem? Bedeutete weniger als 50 %, also weniger als die Hälfte nicht eine ungenügende Leistung? Wenn man die Kriterien so offen verwässert, dann muß man sich nicht wundern, daß diese Schüler es in der Lehre, der Berufsschule oder gar später einer Fachhochschule sehr, sehr schwer haben werden.
Was ich abschließend gerne wüßte, das wären die Ergebnisse, die die Berliner Zehntklässler in beiden Prüfungen erzielten. Ich fürchte aber, daß ich das dann doch nicht wissen will…