Juli 192008
 

längsten deutschsprachigen Wikipedia-Artikeln hatte ich doch tatsächlich schon sechs gelesen ohne zu wissen, daß es besonders ausführliche Artikel sind. Es sind die Artikel über Polen, die Zeitung, Kernkraftwerke, die Harry-Potter-Figuren, Erster Weltkrieg und den Artikel zum Deutschen Reich. Und einen Artikel (Polens Geschichte) hatte ich sogar ausgedruckt, ohne vorher auf die Länge zu achten.
Länge bedeutet aber nicht Relevanz. Sonst wäre die nordamerikanische Eishockeyliga nicht auf Platz 1.

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Juli 182008
 

Klar, zu hoch sind sie seit Wochen. Nun fahre ich schon seit mehr als einer Woche treu und brav mit einer Tankfüllung durch die Gegend. Spritsparendes Fahren dank vieler 60er BAB-Baustellen ermöglichte mir eine Reichweite von mehr als 850 Kilometern seit letztem Montag.
Nun war aber der Sprit endgültig zur Neige. 20 Kilometer, so schätzte der Bordrechner, würde er nur noch langen.
Nun kostete der Sprit von letzter Woche Montag an konstant an allen Tankstellen, die ich frequentierte, 1,50 EUR. 1,50 EUR bei Aral, bei Shell, bei Total, selbst bei Jet, die meist einen Cent weniger verlangen: 1,50 EUR.
Gestern nun, als ich tanken mußte, kam er bei der örtlichen Shell auf 1,55 EUR. Egal, ich mußte ja tanken und dank ADAC-Aktion bekomme ich ja 2 Cent/Liter Rabatt! Also beherzt so 20 Liter zu 1,55 getankt und zu 1,53 EUR berechnet bekommen. Ich fahre zum Kunden, an einer Total-Tankstelle vorbei – und dort kostet der Sprit 1,53 EUR. Na prima, so funktioniert also der tolle Shell-Rabatt, da hätte ich mir den Umweg in den Ort sparen können.
Und heute nun kostete der Diesel auf einmal 1,46 EUR an der selben Total. Das verstehe einer 😐

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Juli 172008
 

Oder Gangsta Rappa? Wie auch immer, schon lange beobachte ich mit Belustigung die Szene um Aggro Berlin, wo diverse Migrantenkinder recht erfolgreich versuchten, die Erfolge echter Rapper aus miesen Stadtteilen nordamerikanischer Großstädte nachzuäffen.
Ihren Erfolg verdanken diese PISA-Rapper in erster Linie den PISA-Kindern, die sich ahnungslos und willfährig noch vor jeden noch so idiotischen Zug spannen lassen.
Die über viele, viele Jahre überflutende Musikindustrie mit all ihren unsäglichen Ablegern, die die Kommerzialisierung der populären Musik so weit pervertiert hat, das es mittlerweile so durchsichtig geworden ist, daß es einen einfach nur noch langweilt, tut ein Übriges.
So kann also irgendein dummer Mensch aus dem beschaulichen Hinterland lieber seine Muskeln als sein bißchen Gehirn trainieren und statt einer Metzgerlehre nach Berlin gehen und sich ein Image zulegen.
Dummerweise ist Berlin aber nicht die Bronx oder irgendein anderer Stadtteil einer Ami-Großstadt mit rund 100% schwarzen Einwohnern. In Berlin stirbt man als junger Farbiger nicht mit unter 25 an einer Kugel, gibt es keine täglichen Schießereien mit anderen Gangs und so tiefe Armut, daß man sich schämen muß.
Berlin ist eine ganz normale Stadt in Deutschland mit einer Kriminalstatistik, die jedem Bürgermeister einer US-amerikanischen Großstadt lebenslange Amtszeit sichern würde.
Dort rennen alle Schichten recht friedlich rum und sogar für maskierte Schwachmaten und goldkettchenbehängte Spätpubertäre, die mit Fäkalworten nicht geizen ist da Platz.
Und wenn es keine Schießereien gibt, dann inszeniert man eben welche. Und wenn es so schlimm hierzulande gar nicht sein kann, dann wird mit Vehemenz solange darüber gesungen, bis auch der letzte Teenager an seiner Normalität zweifeln muß.
Ein echter Rapper kanalisiert seinen Wut aufs Establishment, gießt in hektisch hervorgestoßene kunstvolle Reime seine Lebenseinstellung. Er fordert Respekt, er versteht sich als Signal. Unsere PISA-Rapper sind quasi gecastete arme Würstchen, die 20 Jahre zu spät, alles drei Ebenen tiefer ohne Nachzudenken abkupfern.
Eben nur auf deutsch, weil sie in der Schule im Englischunterricht fehlten. Naja, deutsch ist relativ, was vor 15 Jahren die fantastischen Vier mit der deutschen Sprache experimentierten, an so etwas reichen die nicht mal im Traum ran.
Jedenfalls, um mal mit meinen Tiraden ein Ende zu finden (ich könnte mich noch viel mehr und viel länger dazu echauffieren), jedenfalls ist das alles eine so arme Szene, daß man weinen möchte. Aber die mächtige Musikindustrie nimmt sich solcher Kasper an, stilisiert sie hoch, die Klingeltonsender bringen verschmitzt nach Mitternacht die Videos, in denen man „Mann, der seine Mutter sexuell gebraucht“ nicht mehr auspiept und überall wird der Schund gespielt und überall werden die Jungs, die normalerweise mit 12 mal eine Tracht Prügel gebraucht hätten und heute Arbeit (in bspw. einem Steinbruch) zu Alltagshelden gemacht.
Und das Allerschlimmste: unsere Jugend fährt drauf ab! Die kaufen den Mist. Die lesen (so sie noch können) Biographien. Die laden sich den Dreck aufs Handy und verschmutzen damit akustisch die Umwelt. Und sie denken keine Sekunde daran, daß daran nichts originär geschweige denn originell ist. Wo ist Rebellion? Wo ist Abgrenzung? Wo ist Denken?
Das ist einfach so arm, daß man schreien möchte.
Warum ich das schreibe?
Nun, gerade las ich auf heise, daß Bushido erfolgreich gegen einen Opa geklagt hat, über dessen offenes WLAN ein paar seiner „Lieder“ übertragen worden.
Der Rentner sagte vor Gericht, er wisse nicht, wer Bushido sei. Und das glaube ich ihm! Daß er kein P2P-Programm betrieb, nehme ich ihm auch ab.
Aber nicht das mehr als fragwürdige Vorgehen gegen den Rentner interessiert mich hier, sondern die mehr als peinliche Tatsache, daß sich ein Rebell, ein Gangsta usw. so weinerlich verhält.
Er sollte lieber statt „Muthafucka“ das nächste mal Heintjes „Mama, warum hast Du mir das angetan“ wimmern.
Abgesehen davon: Haben Dimmu Borgir eigentlich schon ihr Geld von ihm bekommen?

 Posted by at 8:14 pm
Juli 172008
 

Beweis: ich hatte gestern alle Fenster auf. Die doofen Fliegen, Wespen, Bienen usw. fliegen in die Wohnung herein und versuchen, aus dem geöffneten Schrägfenster zu entkommen. Das versuchen sie, bis Foetsie in Aktion tritt oder sie der Tod durch Verhungern, Verausgabung ereilt.
Das Rotkehlchen hingegen flatterte nur einmal sacht gegen das (wegen einsetzenden Regens geschlossene) Dachfenster und verließ die Wohnung wieder durch das Fenster, durch das es auch eingeflogen war.

 Posted by at 10:23 am
Juli 142008
 

… sagte Herr Kalkofe, als er eine Sendung des DDR-Fernsehens, äh, des unwürdigen Nachfolgers Mitteldeutscher Rundfunk, verriß.
Granatenmäßig recherchiert hat auch SpOn. Sicher mag das eine oder andere stimmen, was da zur Geschichte und zum drohenden Untergang der Kultmotorradmarke des Ostens geschriebn wurde.
Aber daß die Westverwandtschaft den armen Verwandten im Osten zur Jugendweihe über Genex standardmäßig ein Motorrad zukommern ließ, ist nun doch reichlich aus der Luft gegriffen.
Zuerst einmal war der zu beschenkende Jugendweihling im Normalfall 14 Jahre jung. Den Motorradführerschein durfte man erst mit 16 machen und solche MZ-Motorräder wie auf dem Spiegel-Foto mit 250 Kubikzentimeter Hubraum durfte man erst ab 18 fahren.
Weiterhin kenne ich von damals[TM] zwar viele Genex-Beschenkte, aber keinen einzigen, der von Onkel Genex eine solche Maschine bekam. Allgemein war diese Spiegel-Erkenntnis dem DDRler fremd. Abgesehen davon hätte eine mit Westverwandtschaft gesegnete Ostfamilie lieber tausend andere Dinge für das schöne Westgeld gekauft, als das schnöde Motorrad, was man ja früher oder später doch auch so bekommen hätte.
Und letztendlich waren Motorräder zwar tatsächlich ein vielgenutztes Verkehrsmittel in der untermotorisierten Zone, aber die 250er Maschinen waren eher selten im Straßenbild vertreten. Simsons Schwalbe und S5x-Mokicks dominierten deutlich.
Wieder einmal sei die (wirklich nicht neue) Erkenntnis festgehalten: Man muß alle Artikel mehr als kritisch hinterfragen, denn Oberflächlichkeit wird durch mehr oder weniger geschickten Stil kaschiert. Es fällt besonders bei Themengebieten auf, bei denen man selber ein über dem Normalniveau liegendes Wissen hat.
Echte Simpsons-Fans werden wissen, was ich meine.

 Posted by at 5:20 am
Juli 132008
 

Tolkiens Bücher im Original zu lesen. Angefangen habe ich mit dem kleinen Hobbit. Dieser erlebt ja Abenteuer zusammen mit dem Zauberer Gandalf und den dreizehn Zwergen Thorin, Balin, Bifur, Bofur, Dori, Dwalin, Glóin, Nori, Ori, Fíli, Kíli, Óin und Bombur.
Nun lese ich die Edda in der Übersetzung von Karl Simrock.
Und was erspähen meine Augen, als ich die ersten Reime lese?

Da ward Modsognir der mächtigste
Dieser Zwerge und Durin nach ihm.
Noch manche machten sie menschengleich
Der Zwerge von Erde, wie Durin angab.
Nyi und Nidi, Nordri und Sudri,
Austri und Westri, Althiofr, Dwalin,
Nar und Nain, Nipingr, Dain,
Bifur, Bafur, Bömbur, Nori;
Ann und Anarr, Ai, Miödwitnir.
Weigr, Gandalfr, Windalfr, Thrain,
Theckr und Thorin, Thror, Witr und Litr,
Nar und Nyradr; nun sind diese Zwerge,
Regin und Raswidr, richtig aufgezählt.
Fili, Kili, Fundin, Nali,
Hepti, Wili, Hannar und Swior,
Billingr, Bruni, Bildr, Buri,
Frar, Hornbori, Frägr und Loni,
Aurwangr, Jari, Eikinskjaldi.
Zeit ists, die Zwerge von Dwalins Zunft
Den Leuten zu leiten bis Lofar hinauf,
Die aus Gestein und Klüften strebten
Von Aurwangs Tiefen zum Erdenfeld.
Da war Draupnir und Dolgthrasir,
Har, Haugspori, Hläwangr, Gloi,
Skirwir, Wirwir, Skafidr, Ai,
Alfr und Yngwi, Eikinskjaldi.
Fialar und Frosti, Finnar und Ginnar,
Heri, Höggstari, Hliodolfr, Moin.
So lange Menschen leben auf Erden,
Wird zu Lofar hinauf ihr Geschlecht geleitet.

Da hat einer aber mächtig Anleihen genommen.
Abgesehen davon ist die Edda auch so mehr als unterhaltsam und lesenswert. Am amüsantesten finde ich bisher das Harbardslied.
Es ist ein Streitgespräch zwischen dem Fährmann Harbard und Thor. Nun ist Harbard aber kein anderer als Odin, Thors Vater, was dieser aber nicht weiß. Kostprobe:

Thôr hat Macht genug, aber nicht Muth.
Aus feiger Furcht fuhrst du in den Handschuh,
Trautest nicht mehr Thôr zu sein.
Nicht wagtest du nur, so warst du in Noth,
Zu niesen noch zu furzen, daß es Fialar hörte.

 Posted by at 5:00 pm
Juli 112008
 

Ich bin ja schon bedient gewesen vom „Service“ der Werkstatt hier vor Ort. Die haben schon zweimal einen gucken lassen.
Der erste Vorfall war irgendwann letztes Jahr. Nach dem Bremsbelagwechsel hatte sich nach einigen Kilometern auf der Autobahn in Hessen eine Radschraube gelöst und der ganze Reifen war locker. Ich kaufte an der glücklicherweise nahe der Autobahn gelegenen Werkstatt für 3 Euro eine neue Radschraube und ließ sie und ihre Kolleginnen ordentlich festmachen. In meiner Werkstatt monierte ich, daß diesmal kein Schild am Innenspiegel vorgefunden hatte, der mich daran erinnert, daß man nach 50 Kilometern die Radschrauben kontrollieren soll. Tatsächlich lasse ich, nachdem die Räder ab waren, immer noch einmal nach kurzer Fahrt den Sitz der Radschrauben kontrollieren bzw. mache das selber. Nur diesmal dachte ich eben nicht dran, da eben das Hinweisschild fehlte.
Reaktion der Werkstatt? Keine. Nicht mal ein müdes Schulterzucken. Ich hätte eine Entschuldigung oder gar den Ersatz meiner Unkosten von 3 Euro erwartet.
Egal, vergessen wir den Vorfall. Dieses Jahr ließ ich meine Frontscheibe in ebendieser Werkstatt tauschen. Gewitzt, wie ich bin, hatte ich die Feinstaubplakette noch nicht an die Frontscheibe geklebt, sondern sie in Erwartung des Austauschs nur aufs Armaturenbrett auf der Beifahrerseite gelegt. Dafür habe ich sogar zwei Zeugen. Erstens habe ich den Beweis, daß ich die Plakette kaufte und zweitens legte elzoido die Plakette an diesen Platz, als wir nach Berlin fuhren.
Nachdem nun die neue Scheibe eingebaut war, fehlte die Plakette. Ich suchte überall, sie war verschwunden.
Ich berichtete dem Chef des Autohauses, daß meine vorher auf dem Armaturenbrett liegende Feinstaubplakette verschwunden sei und ich einen Ersatz benötige. Nebenbei bemerkt hatte ich bei der Reparatur üppig Geld bezahlt.
Die Reaktion des VW-Werkstattmenschen? Er stellte mir eine neue Plakette aus und verlangte 5 EUR dafür. Ich war so sprachlos, daß ich wortlos meiner Wege ging.
Als I-Tüpfelchen fanden wir letzte Woche beim Getriebewechsel unter der Starterbatterie diverse Reste der Gummis, die die Herren in der VW-Werkstatt faulerweise beim Scheibenwechsel dort liegenlassen hatten und die nun die Abflußlöcher verstopften, so daß sich mehrere Liter Wasser im Batterieaufnahmekasten befanden. Das wars also für immer mit dieser Werkstatt. Das andere VW-Werkstätten auch unsymphatisch sein können erfuhr ich heute in Ingelheim. Ich hatte auf dem Weg zum Kunden meine Heckscheibenwaschanlage betätigt und es kam kein Wasser. Gewitzt durch Erfahrung hörte ich sofort mit dem Waschprogramm auf, wußte ich doch, daß sich (mal wieder) eine Schlauchverbindung gelöst haben muß. Nachdem ich nun vom Kundenbesuch kam und mich in mein Auto setzte hatte ich ein tieffrequentes Störgeräusch auf allen 8 Lautsprechern. Na prima!
Ich öffnete hinten links die Heckklappe und … tatsächlich, es hatte sich ein Schlauchverbinder für die Heckscheibenwaschanlage (befindet sich in Spritznähe der HiFi-technik) gelöst (nebenbei bemerkt wäre früher für so eine Fehlkonstruktion der Ingenieur in Schande davongejagt worden) und das Waschwasser hatte sich gemütlich über den CD-Wechsler (650 EUR Aufpreis) und den Verstärker für das Digitale Soundpaket DSP (850 EUR Aufpreis) ergossen und nun irgendeinen Kurzschluß verursacht. Seltsamerweise gingen das Radio und der Wechsler prima, nur kam beim Abziehen des Zündschlüssels dieses laute Störgeräusch aus allen Lautsprechern. So konnte ich nicht weiterfahren also suchte ich die VW-Werkstatt auf, die keine 400 Meter vom Kunden in Ingelheim entfernt liegt.
Der KFZ-Meister ließ mich erst einmal geraume Zeit warten. Dann entfernte er umständlich die Stecker vom DSP und benutzte mein Druckluftspray um alles trockenzupusten. Das Störgeräusch blieb. Er bot mir an, das DSP zu tauschen (klar, ich schwimme ja im Geld und kann mal eben 1000 EUR dafür bezahlen, daß deren Pfuschleitung einfach so auseinanderfällt). Ferner tröstete er mich mit den Worten, daß für mein „völlig veraltetes Modell“ (wurde bis Ende 2005 gebaut), welches „seit Ewigkeiten“ nicht mehr gebaut werde, sich sowieso niemand um solche Kleinigkeiten kümmern würde.
Da fällt einem nichts mehr dazu ein.
Ich schaue morgen mal, ob das DSP nach Trocknen wieder geht (dazu besteht durchaus Hoffnung) und dann werde ich diese Art Werkstätten nie mehr aufsuchen. Oder habe ich zu hohe Ansprüche?

 Posted by at 4:25 pm