Feb. 192008
 

Ich fasse es nicht. Ich habe seit Jahren im Google-Alarm die Stichwort „Kuba Castro Tod“ stehen und nun das? Er tritt zurück. Nach nichtmal 50 Jahren an der Macht. Einfach so? Herr Castro, ich bin enttäuscht.
Damit bricht nun eine der letzten Konstanten in meinem Leben weg, denn Fidel Castro war schon vor meiner Geburt Staatschef und war es mein ganzes bewußtes Leben lang. Irgendwie ein Fixpunkt. Naja, Panta rhei…

 Posted by at 8:29 am
Feb. 172008
 

Wie macht man einen Artikel über eine Studie, ein Wort das seit Jahren immer unsymphatischer wird, also, wie schreibt man einen Artikel, der gleichzeitig sinnlos, dumm, reißerisch, verzerrend, nichtssagend und vorurteilsnährend ist?
Nun, SpOn hat das problemlos hinbekommen.
Reißerisch schon die Überschrift:
„Viel mehr Kindstötungen durch Eltern im Osten“
Nun, welcher Osten ist gemeint? Rußland, Japan und Polen sicher nicht? Man berichtet also pauschal auch im Jahre 2008 geringschätzig vom Osten, der irgendwo drüben ist und nun nach Neonazis und Geldverschwendung nun auch Kinder im Dutzend meuchelt.
Und diese Kindstötungen führen also die Eltern durch. Alleinstehende und Einzeltäter(innen) gibt es nicht, es sind die Eltern, ach was, die Osteltern. Osteltern sind also per se böser als Westeltern, klar, das kommt von den ganzen Leninbildern aus der Kindergartenvergangenheit. Und schon sind alle Osteltern in der Position angelangt, in der sich belgische Männes seit dem Jahre 1995 befinden mögen. Das nur in der Hälfte der Fälle überhaupt Männer involviert sind (30% Frauen, die verheimlichen und 20% psychisch, kranke Frauen), wird erst mal unter den Tisch fallen gelassen.
Natürlich ist das alles nicht so gemeint, wir sind ja aufgeklärt, aber es geht ja diesmal nicht gegen Moslems oder Schwarze, sondern nur gegen Eltern aus dem Osten, das ist was ganz anderes.
Und dann wird also für diese atemberaubende Studie knallhart recherchiert. Aus 150 Fällen von „900 – 1.000“ der letzten 10 Jahre, extrapoliert man die schrecklichen Ursachen.
Halten wir fest: In den letzten 10 Jahren gab es „900 – 1.000“ (abgeschlossene) Fälle bundesweit. Also rund 90 – 100 bekanntgewordene im Jahr bundesweit. (Es wurden also 0,00011 Prozent aller Einwohner Deutschlands durch diese Art vom Leben zum Tod gebracht)
Macht also, da ja die „Ossieltern“ „drei- bis viermal so häufig töten so irgendwie 25 +-4 gemeuchelte Kinder in der Bundesrepublik und 75 +-4 gemeuchelte Kinder, die durch Ossieltern umgebracht werden. Dabei wird natürlich übersprungen, daß meist eine Frau mehrfach als Mörderin in Erscheinung trat. Und da man, in atemberaubendem Tempo unglaublich viele Fälle, nämlich satte 150 mit modernen Computermethoden analysieren konnte, hat man nun so überraschende Fakten gewonnen, daß es vor allem sozial schwache und psychisch geschädigte Eltern sind, die ihre Kinder töten. Naja, und da ja nun im wilden Osten die Armut viel größer ist als im Westen, ist es ja nur logisch, daß auch da Drüben viel mehr Kinder von den Eltern umgebracht werden.
90 bis 100 Kinder, die durch Hand der Eltern sterben, das ist schlimm, das ist grauenhaft. Doch so reißerisch, oberflächlich und falsch dargestellt, wie durch den angesprochenen Artikel, das ist erbärmlich. Leider aber auch Standard in unserer Medienlandschaft. Eigentlich sollte man sich nicht echauffieren, aber ich hatte eben Lust dazu. Und ich mag die verkommene Moral und das Besserwisserische nicht.
Noch ein Denkanstoß an die Medien: Pro Jahr bringen sich in Deutschland ca. 10.000 Menschen um. Nach dem prominenten Fall mit dem Arbeitslosen auf dem Hochsitz, bietet es sich doch an, nun darüber detaillierter zu berichten. Dann lesen wir im Sommer die Studie, daß man in Frankfurt/Oder häufiger den Strick nimmt und in Frankfurt/Main dagegen hohe Gebäude bevorzugt werden.
Man kann natürlich auch die normalen Morde (ca. 800 im Jahr)und Totschläge (1650) nehmen, aber dann natürlich abzüglich der 90 – 100 eigenen Kinder…

 Posted by at 3:41 pm
Feb. 162008
 

…titelt u.a. der SpOn. So ein Schwachsinn mal wieder. Man lese einfach einmal
http://bundesrecht.juris.de/ao_1977/__370.html
und wende konsequent an. Und da hier Abs. (3) gilt, heißt das auf jeden Fall gesiebte Luft. Und ob das nun drei oder fünf oder sieben Jahre sind, ist mir in dem Fall sogar egal, denn ruiniert ist man danach auf jeden Fall. Und ich bin sogar für kurze Knsatzeit, denn die kommt mir kleinem Steuermichel arg teuer.

 Posted by at 10:15 pm
Feb. 162008
 

Es ging um Schadsoftware, die in aus China stammenden digitalen Bilderrahmen gefunden wurde.

> da kommen Würmer heutzutage jetzt schon von Bilderrahmen! Ich bin
> echt gespannt wie die Zukunft aussieht.
???
Das war auch schon vor 200 Jahren so.
Weiß gar nicht was Du hast?

 Posted by at 9:24 pm
Feb. 132008
 

…durch Glücksspiel und üppigen Lebensstil in den Sand gesetzt habe? Richtig, ich werde vor den Kadi gezerrt, verliere all mein Hab und Gut und darf nach 7 Jahren bei Null wieder anfangen.
Was macht die IKB, wenn sie am wackligen Ami-Immobilienmarkt sinn- und verstandfrei einige Milliarden, warum auch immer und bar jeder Vernunft in den Sand setzt?
Richtig, sie bekommt zur Rettung eine Milliarde Geld vom deutschen Michel, vom Steuerzahler in den löchrigen Rachen geschmissen.
Hey, das sind 12,50 EUR pro Michel inkl. jedem Greis, jedem Baby, jedem Jugendlichen und jedem Arbeitslosen. Wieso eigentlich? Ich hätte all diese unersättlichen, unverantwortlichen, weil ja staatsgebundenen Kreditinstituten die Luft rausgelassen.
Denn das man im allgemeinen Finanztrudel um die US-Immobilien auch brillieren kann, zeigte letzte Woche die Deutsche Bank mit einem Rekordergebnis. Und nochmal. Wieso spielen solche renommierten und mächtigen Großbanken überhaupt am us-amerikanischen Markt um ihre nackte Existenz. Jahrhunderte lang schafften es doch Banken (und Versicherungen) immer mit fetten Gewinnen zu arbeiten. Hey, in der IKB sitzen wahrscheinlich mehr Doktoren und Professoren der Bank- und Finanzwirtschaft, als man sich vorstellen kann. Und alle taumelten mit Wollust aus nackter Profitgier ins Unheil.
Selbstgemachtes Leid – kein Mitleid meinerseits. Nur Wut über die Verschwendung kostbarer Steuergelder.

 Posted by at 8:33 pm
Feb. 132008
 

Zwischen all den Fachbüchern, Andreas Eschbachs, Walter Moers‘, Joachim Fernaus, Jasper FFordes und Frank Schätzings habe ich mich auch einmal an echte Weltliteratur gewagt.
Schuld daran hat Jasper Fforde, dessen Heldin Thursday Next im zweiten Band seiner Next-Quintologie von der literarischen Figur Miss Havisham in die Lehre genommen wird. Miss Havisham faszinierte mich so als Charakter, daß ich mir den Originalroman vornahm. Es handelt sich um das reife Meisterwerk „Große Erwartungen“ (great expectations) von Charles Dickens.
Und was soll ich sagen? Eine weise Entscheidung. Ich war gut unterhalten, amüsiert, gespannt, gerührt und hatte vor allem immer das schöne Nebengefühl, zur Bildungselite zu gehören ;-).
Auch im Originalbuch ist die Figur der Miss Havisham beeindruckend und unvergeßlich.
Ein Lesetip an jeden, der mal über den Tellerrand schauen will und auf leichte und unterhaltsame Weise wissen möchte, was Weltliteratur von schnöder Prosa unterscheidet.
Keine Angst, denn dieser Roman ist nicht so moralinsauer wie „David Copperfield“ oder „Oliver Twist“, der mir vor Jahren den Schulunterricht vergällte.

 Posted by at 3:21 pm