Mrz 032008
 

… daß es sich beim folgenden Titelbild um eines der Zeitung Titanic handelt.
Spiegeltitel
Aber heute am Kiosk sah ich, daß der Spiegel dieses doofe Bild tatsächlich abgedruckt hat.
Fassen wir zusammen.
Karl Marx, ein Trierer Waffenstudent aus jüdischem Haus, schreibt von England aus weltverändernde Buch „Das Kapital“. Nach Karl Marx ist eine ganze „Religion“ benannt worden und im Namen des Marxismus wurde im 20. Jahrhundert manches zum Guten und sehr viel zum Argen für die Menschheit geändert. Seine Jünger sind immer noch da, wurden aber manchmal von der Realität eingeholt bzw. mußten aus Altersgründen abdanken.
Ein Jünger Marx‘ war Wladimir Iljitsch Uljanow, genannt Lenin. Seine Verehrung überstieg noch die von Karl Marx. Noch heute kann man in Moskau seinen einbalsamierten Leichnam bewundern, ein Privileg, daß vor ihm nur große Pharaonen in Anspruch nahmen. Lenin krempelte das postfeudale, hinterwäldlerische Rußland in ein marxistisch-leninistisches Land um und legte für seinen Nachfolger Stalin, der ein noch größerer Massenmörder als Hitler war, die Marschrichtung fest.
Marx‘ und Lenins Werke stehen in jeder philologischen Fakultät und kein ernsthaft Soziologie, Politik oder Geschichte Studierender kommt an diesen beiden weltverändernden Persönlichkeiten vorbei.
Und hinter diese beiden „großen“ Männer stellt der Spiegel also nun Oskar Lafontaine und Kurt Beck?
Den intriganten Landsmann von Erich Honecker, der 1989 noch vehement gegen eine deutsche Einheit war, der schäbig 1995 seinen SPD-Parteigenossen Scharping aus dem Vorsitz putschte, der machtgeil mit seinem Feind Gerhard Schröder 1998 an die Regierung ging und wenige Monate später als wichtigster Minister das Handtuch warf, der kürzlich seinen jahrelangen Parteifreunden der SPD mit seiner linken Partei, die mittlerweile mit der ehemaligen SED wiedervereint ist in den Rücken fiel und seit Wochen das ganze Land unregierbar macht; diese intrigante, ehrlose, linke Gestalt, diesen Treppenwitz der Geschichte in eine Reihe mit großen Gestalten der Weltgeschichte zu werfen, das ist ein Witz und dazu noch ein schlechter.
Und beim „Spitzenmann“ Kurt Beck spare ich meine Worte gar.
Auch das „Vorwärts… und Vergessen“ des Titels ist unter aller Sau. So wird doch der selbstzufriedenen SPD in der Tat noch ein Hauch des Revolutionären zugestanden, der im Solidaritätslied von Bertold Brecht und Hanns Eisler weht.
Spiegel – das war nix, das üben wir noch einmal. Vergessen, das ist das Einzige, was man von diesem Titel mitnehmen sollte.
Aber bei allem Gemecker hat der Titel auch was Gutes, es ist nämlich einer der wenigen Spiegeltitel ohne Adolf Hitler.

 Posted by at 3:43 pm

 Leave a Reply

You may use these HTML tags and attributes: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>

(required)

(required)