Aug. 192007
 

Kürzlich feierte die Musik-CD ihr 25-jähriges (30) Jubliläum. Im heise-Forum stellte daraufhin ein Nutzer die entscheidende Frage:

Eure erste Musik-CD?
bei den meisten Leuten war das wohl „Brothers in Arms“ von Dire
Straits

Die Antworten im Forum sind auch durchaus interessant.
Ich kann mich an meine erste CD nicht so recht erinnern, denn ich kaufte erst 1993 einen CD-Spieler. Ich vermute, es wird die „Some Great Reward“ von Depeche Mode gewesen sein.
An meine erste DVD hingegen erinnere ich mich gut. Es war „Auf der Flucht“ mit Harrison Ford. Sie war als Gratiszugabe bei Vobis-Rechnern mit DVD-Laufwerk dabei. Das war 1999. Die DVD kostete nix, aber die Folgeinvestitionen (16:9-Gerät, DD-Receiver, Lautsprecher)…

 Posted by at 5:45 pm
Aug. 182007
 

Auf meiner Autofahrt durch Deutschland hatte ich das zweifelhafte Vergnügen, Nachrichten zu hören. Es war Mariae Himmelfahrt und dennoch nur schlimme Nachrichten: 3 deutsche Polizisten in Afghanistan ermordet, 6 Männer in Duisburg erschossen, jeweils mehr als 500 Tote bei Erdbeben in Peru (Puh, ein Freund von mir war noch letzte Woche in der Ecke) und Selbstmordanschlägen im Irak (…).
Ich möchte ein paar Worte zu den Berichten über die Ermordeten im Pott sagen.
Die erste Meldung hörte ich morgens 05:30 Uhr.

Im Duisburger Bahnhofsviertel wurden fünf Menschen erschossen aufgefunden. Ein sechster starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Zum Tathergang können derzeit noch keine Angaben gemacht werden.

Ich dachte mir so, daß dahinter nur ein organisiertes Verbrechen stecken kann und wartete neugierig auf weiterführende Meldungen.
Nun kamen zwar nonstop auf allen möglichen Sendern, die ich extra deswegen durchschaltete mehr oder weniger ausführliche Berichte zu dem Thema, aber bis nach 11:00 Uhr war ich keinen Deut schlauer. Man erzählte exakt nichts Relevantes. Ok, eine Frau hatte die Polizei informiert, es war vor einer Gaststätte, es waren zwei Autos (Golf und Astra), eines mit Duisburger und eines mit irgendeinem anderen Kennzeichen beteiligt, aber sonst immer noch nichts.
Da man nicht mehr Namen oder Merkmale der Opfer nennt, konnte man auch nicht mutmaßen, welche ausländische Mafia da ihre Hand im Spiel hatte.
Am frühen Nachmittag dann fiel endlich das erlösende Wort „Mafia“. Vorher hatte man aber noch um den heißen Brei geredet. Dabei wäre es mittlerweile auch einem Vollidioten klar gewesen, denn die gestelzt bemühte Neutralität in den Berichten ließ gar keinen anderen Schluß zu. Oder wie anders soll man das interpretieren, wenn die italienische Polizei Hinweise gibt, wenn die Toten Angehörige zweier Familien aus einem süditalienischen Dorf waren und wenn man mutmaßte, daß das Restaurant dem organisierten Verbrechen dient?
Und auf einmal waren die Experten da, die wußten, daß dieses Lokal der schlimmsten aller Mafias gehört, eine Hochburg sei, die Familien sich seit 19xx bekriegen und und und…
Man lese nur beispielhaft diesen SpOn-Beitrag, um zu wissen, worauf ich hinauswill.
Jedesmal, wenn ich mich über das Versagen des Rechtsswtaates aufrege oder kriminelle Machenschaften von Ausländern an den Pranger stelle, werde ich mit der Faschismuskeule kleingekloppt und wird mir der nette Gemüsehändler Ali als bereichernd für mich dargestellt.
Und wenn sich mal die Spuren der organisierten Kriminalität nicht verwischen lassen und sie es in die Medien schaffen, dann wird mir immer gesagt:
Das ist halt so, das weiß man doch,
– daß man in Frankfurt problemlos am Hbf. Waffen usw. kriegt
– daß die Ndrangheta die schlimmste italienische Mafiatruppe aus dem Dorf San Luca ist und eine ihrer Hochburgen Erfurt ist
– daß die vietnamesische Zigarettenmafia die allerschlimmste ist und alle Dolmetscher verängstigt und/oder bestochen sind,
– daß die Russenmafia ab 10.000 EUR problemlos Mordaufträge durchführt,
– daß die Kosovo-Albaner die schlimmsten sind
– usw, usf.
Wie kann es sein, daß sich die Mafia binnen so weniger Jahre in der Landeshauptstadt von Thüringen ein Standbein aufbaut, es „jeder“ weiß und niemand was unternimmt?
Ich könnte schreien vor Wut. Nicht, daß ich hier den Polizeistaat haben will, aber ich will an dieser Stelle einfach nur Ehrlichkeit.
Ich will nicht wie ein Verbrecher behandelt werden, nur weil ich auf der BAB 20 km/h zu schnell fahre. Ich will Gerechtigkeit und Ehrlichkeit.
Wenn mir der Innenminister sagt, es gäbe Probleme mit organisierter Kriminalität, gegen die man machtlos ist bzw. die einen nicht interessieren, dann meinetwegen…, aber so zu tun, als gäbe es diese Probleme nicht (man schaue sich nur die mittlerweile bundesweit einheitlichen und flächendeckenden griechischen, italienischen, chinesischen Restaurants an, die offensichtlich nur der Geldwäsche dienen) und dann dem Bürger vorzuwerfen, „das sei halt so“ und „das wisse man doch“, das stinkt mir gewaltig.

 Posted by at 9:17 pm
Aug. 182007
 

…nicht in Erfüllung gehen. Wie zum Beispiel dieser hier.
Anstatt also im Amiland viel Geld zu verdienen, hat Joseph Fischer sich mal wieder zu Wort gemeldet.

Ich bin nachdrücklich dafür, dass wir an unserem Engagement festhalten“, sagte Ex-Bundesaußenminister Joschka Fischer im „Sonntagsgespräch“ des hessischen Fernsehens. „Ich unterstütze die Bundesregierung, es auszudehnen“. Der Grünen-Politiker bezeichnete es als Fehler, dass die Bundeswehr im vergangenen Jahr ihren Einsatz nicht auf den Süden Afghanistans ausgedehnt habe, als die kanadischen Streitkräfte dort mehr als 60 Soldaten im Kampf gegen die Taliban verloren hätten. Da habe sich Kanada, das in den Zeiten des Kalten Krieges eine Schutzmacht von Deutschland gewesen sei, sehr alleine gefühlt, sagte er.
Von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe er sich „eine etwas couragiertere Herangehensweise“ gewünscht, „als es vor einem Jahr darum ging, Flagge zu zeigen“, sagte Fischer weiter. Sowohl in den USA als auch in Kanada würde das Zaudern der Bundesregierung in dieser Frage zunehmend Befremden auslösen.

Wieso kann der Wehrdienstverweigerer nicht einfach die Fresse halten anstatt zu fordern, noch mehr seiner Landsleute am AdW zu verheizen?
Ich finde, daß es gerade so einem Charakterschwein in keiner Weise zusteht, auch nur ein Jota darüber zu verlieren.

 Posted by at 10:28 am
Aug. 162007
 

Ich war gestern in Hamburg. Auch die Rolling Stones waren da. Ich hörte sie sogar aus der Ferne ein bißchen.
Ansonsten spazierte ich an der Alster bei schwülheißem Wetter und schwätze bis früh um 5:00 Uhr mit Freunden. Achja, gearbeitet habe ich auch noch. War vorher noch in Düsseldorf und Münster.
In Düsseldorf verlor ich eine Stunde, denn eine Straßenbahn war mitten auf der Kreuzung beim Abbiegen kaputtgegangen und blockierte meine Ausfahrtrichtung. Ansonsten verliefen die übrigen 1.300 Kilometer problemlos.
Nur gestern am Maschener Kreuz war alles dicht. Aber bei den monströsen Sanierungsarbeiten auch kein Wunder.
Und nun ruhe ich mich aus.

 Posted by at 7:18 pm
Aug. 132007
 

Die Titanic, das dem Ossi-Eulenspiegel immer hinterherhinkende Satiremagazin, hat einen neuen Tiefpunkt markiert. Der aktuelle Titel sieht nämlich so aus:
Titanic
Nicht, daß ich damit ein Problem hätte, Achim Menzel, Henry Maske(?), den mir persönlich bekannten Wolfgang „Lippi“ Lippert, das Ding von der Spastikombo Tokio Hotel und unsere Frau Dr. Kanzlerin (v. l. n. r.) nicht zu mögen, aber satirisch überspitzt den Schießbefehl an der Mauer dafür einzuspannen, das ist nicht mal unterirdisch schlecht, daß ist einfach nur Scheiße.
Dabei frustriert mich nicht einmal, daß so ein Dreck ins Sommerloch gestellt wird, um wieder einmal genug Deppen zu finden, die die Agonie der Adorno-Anbetergazette mal wieder um einen Monat zu verlängern.
Viel frustrierender ist es, daß viele Titanic-Käufer so etwas auch bewußt nett, lustig, spaßig, fetzig, kuhl genug finden, um ihr Hirn auszuschalten, und darüber so zu lachen, wie ich als Halbflügger über KZ-Witze (Hey Jude, Du bist frei! Wo ist der Ausgang? Durch den Schornstein.)
Das ist eines Satiremagazins einfach unwürdig. Das ist zu billig. Aber ich habe jetzt keinen Bock auf erhobene Zeigefinger und Moralpredigten. Ich bin nur schwer enttäuscht von der Titanic. Gute Satire sieht anders aus, bspw. so:
Titanic

 Posted by at 8:58 pm
Aug. 112007
 

Ich schrieb Anfang des Jahres schon einmal etwas über das Buch „Deutsche Gerechtigkeit“ von Roman Grafe.
Mittlerweile habe ich dieses Buch mit Schaudern gelesen und empfehle es dringend jedem reifen Deutschen.
Die Hauptangeklagten kamen alle mit milden Urteilen davon, weil niemand je einen konkreten Schießbefehl entdeckte. So konnten nur Indizien in dieser Richtung verwendet werden. Ähnlich also, wie man auch nach der Wannsee-Konferenz keine schriftlichen Anweisungen für die Vernichtung von Juden fand.
Nun kann man seit heute überall nachlesen, daß man eine Spur des Schießbefehls gefunden hat.
Sicher, für die Opfer ist das zu spät, aber für mich ist es eine schriftliche Bestätigung meiner Verachtung und meines Hasses für das Regime, welches den Tod von mehr als 900 Menschen befohlen hat, die nichts anderes wollten, als von Ost nach West zu gehen, eine Sache, die heutzutage täglich mehrere hunderttausend Deutsche ohne einen Gedanken durchführen.
Und den eloquenten Anzugträgern Gysi und co. schwimmen sicher auch gerade mal wieder die Felle davon. Recht so!

 Posted by at 8:26 pm
Aug. 112007
 

Samstag, 04. August
von Stratford upon Avon nach Royal Leamington Spa

In 500 Metern im Kreisverkehr die zweite Ausfahrt nehmen

Von dieser Anweisung des Navigationssystemes träumen meine Mitfahrer sicherlich noch heute, denn sie ertönte sicher hundertmal auf den heutigen Autofahrten und sollte auch noch hundertmal erklingen. Wir trafen vor Florian bei ihm ein und wanderten noch ein paar Minuten am schönen Grand Union Kanal, der aber nichts mit dem namensgebenden Flüßchen Leam zu tun hat.
Kanal
Auf Grund akuten Zeitmangels wurde das Grillen ersatzlos gestrichen und die Steaks schnell in der Pfanne zubereitet. Gegessen wurde in Florians „Garten“, ein chaotischer Müllplatz, der so inadäquat und mies geeignet war, das es schon wieder kultig war, dennoch dort zu verharren.
Gastgeber
Garten
Das Essen war gut, das Bier auch, leider durfte ich nichts trinken, wollten wir doch noch nach Coventry fahren, um uns dort den Simpsons-Film anzuschauen.
Genug Reklame für den Film wurde ja gemacht, wie man an den beiden folgenden Bildern sehen kann.
Bus
Bus
Coventry
In Coventry wollten wir uns eigentlich noch die im II. Weltkrieg zerstörte Kathedrale anschauen. Die Mehrheit protestierte aber ob des langen Fußmarsches und zog den links neben dem Kino befindlichen Pub vor.
Florian hatte die Karten per Internet vorbestellt und uns alle eingeladen, dafür sei ihm an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt.
Zum Film selber möchte ich an dieser Stelle nichts weiter schreiben, zumindest habe ich es nicht bereut, ihn gesehen zu haben.
Gegen 23:00 trafen wir Neun uns letztmals vollzählig in der Garage, in der auch das folgende Bild entstand.
Garage
Jens drängte zur Rückfahrt, mußte er doch schon früh um 5:00 Uhr los. Der Rest fuhr zu Florians Wohnung. Dort wurde noch etwas geschwätzt, dann zogen Sebastian und Andreas noch in die Stadt und Markus und ich fuhren zum Hotel.
Wie schon in der vorigen Nacht war es extrem ruhig draußen und das inmitten der Stadt und so konnte ich prima schlafen.
Sonntag, 05. August
Royal Leamington Spa
Damit war es Punkt 6:00 Uhr vorbei, denn direkt vor dem Fenster startete die Hotelklimaanlage, die mit gefühlten 110 dB betrieben wurde. Naja, eine Stunde döste ich noch, dann kam die Morgentoilette und das Frühstück. Auch diesmal wurde ich wieder vor den ekligen Würsten und Tomaten verschont, denn der zuständige Kellner klappte vor mir mißmutig die Töpfe zu und verschwand.
Also gab es wieder Tee, Toast und bittere Orangenmarmelade, die mir wieder wohl schmeckte und mit der Markus immer noch nichts anfangen konnte.
Wir räumten das Hotel, holten Markus‘ Zugfahrkarte am Bahnhof ab und fuhren zu Florians Wohnung. Gegen 10:00 Uhr trafen wir uns dann vor dem anderen Hotel und schossen ein letztes Abschiedsbild.
Abschied
Florian und ich holten noch Geld bzw. Sprit im nahegelegenen ASDA und dann setzten wir uns wieder Richtung Stansted in Marsch. Florian und Markus fuhren mit dem Zug nach Coventry.
Unterwegs hatten wir schon wieder eine Stunde Stau vor London. Glücklicherweise hatten wir ein dickes Zeitpolster. So konnten wir kurz vorm Flughafen noch Mittag essen und den Mietwagen zur Abgabe volltanken. In dieser Zeit rief uns bereits Jens an, der schon wieder zu Hause war und auch beim Rückflug Pech mit dem Wetter hatte.
Tankquittungen
Stansted
Im Flughafen stieß unser fünfter Mann Tobias wieder zu uns. Er war ja bereits früh um 5:00 Uhr mit der ersten Fuhre aufgebrochen. Er und Andreas hatten sich die Londoner Innenstadt angesehen. Andreas‘ Flugzeug sollte erst 18:45 Uhr gehen, so war er noch in London geblieben. Sein Rückflug verlief glatt.
Wir checkten ein, wurden akribisch kontrolliert, sogar ein zweites Mal, bei dem wir alle die Schuhe ausziehen mußten, und verbrauchten dann noch im Starbucks unsere letzten Münzen. Ganz alle wurden sie nicht, wie das letzte Bild beweist.
Geld
15:30 GMT hob das Flugzeug pünktlich ab und wir hatten die ganze Zeit fantastische Sicht auf Land und Wasser.
Deutschland
17:35 Uhr landeten wir sanft wie eine Feder in Hahn. Ryan Air wollte wohl den Patzer bei der Londoner Landung wettmachen.
Auschecken, Auto holen, 24 Euronen Parkgebühr bezahlen, Gepäck einladen und los ging die Rückfahrt. Ich fuhr brav auf der rechten Seite und suchte auch nur einmal am Anfang auf der linken Seite den Schalthebel.
Nach nicht mal einer Stunde konnten wir Tim und Tobias in Mainz entlassen. WIr drei Übriggebliebenen aßen noch gemeinsam zu Abend und dann trennten sich unsere Wege wieder.
Gegen 19:30 Uhr war ich körperlich erschöpft und finanziell geschröpft wieder in meiner Wohnung und damit endet dieser Bericht beinahe.
Fazit: Jederzeit wieder, dann aber länger und mit einem größeren Auto. Das Wetter war schön, die Städte sehenswert, das Ambiente stimmte. Nochmals vielen Dank an unseren Gastgeber Florian.

 Posted by at 6:42 pm
Aug. 102007
 

Samstag, 04. August
Royal Leamington Spa
Jens und ich standen bereits gegen 6:00 Uhr auf. Nach der Morgentoilette in einem Bad, welches wie das gesamte Haus schon das halbe Jahrhundert deutlich überschritten hatte, spazierten wir noch etwas durch die Wohngegend. Bad
Vor Florians Haus stellten wir fest, daß keine Klingel vorhanden ist. Da wir auch beide kein Mobiltelefon dabei hatten, mußten wir unverrichteter Dinge wieder abziehen. Naja, das Wetter war angenehm und so wandelte wir durch eine typische englische Siedlung.
Mir fiel ein Plakat auf, welches die drakonischen Strafen im Land untermalt. Daß man fürs Falschparken eine wheel clamp verpaßt bekommt, die man nur gegen eine Gebühr von 320 GBP los wird, weiß der erfahrene Reisende. Doch zu Touristen sind die Bobbies meist nett, denn schließlich sollen die ja nicht verprellt werden, so zumindest meine Erfahrung von früheren Reisen.
Doch eine Strafe von 1.000 GBP für nichtentfernte Hundehaufen, das ist arg heftig. Aber es schien zu wirken. Ich sah zumindest keine einzige Tretmine. Allerdings sah ich auch wenig Hunde. Nicht, daß es keine gegeben hätte, alleine in unserer Pension liefen mindesten vier davon rum. Zwei große schmale und zwei kleine dicke, von denen einer nur drei Beine hatte.
Plakat
Um 9:00 Uhr gab es ein genehmes Frühstück im weinbelaubten Wintergarten, der Aussicht auf ein sehr gepflegtes und schönes Grundstück gewährte.
Gegen 10:00 Uhr wurden diverse Umzugsaktionen nötig, denn Jensens und mein Zimmer waren andersweitig vermietet.
Also zog Jens (er mußte am Ort bleiben, weil seine Fahrbesetzung auch dort kampierte) in Sebastians Zimmer und bezog Markus‘ Quartier. Markus und ich wanderten ins drei Kilometer entfernte „Best Western“ aus. Langsam beherrschte ich den Stadtverkehr. Aber das die Autos in den Nebenstraßen fast ausschließlich seitenverkehrt parkten, das irritierte gewaltig, sahen die Straßen doch beim Einbiegen vertraut kontinental aus.
Noch vor 11:00 Uhr waren alle neun Personen in den zwei Autos und wir fuhren los in die zweitgrößte Stadt Englands, ins 20 Meilen entfernte Birmingham.
Birmingham
Das die Stadt riesig ist merkten wir daran, daß wir eine halbe Stunde lang durch immergleich aussehenden Vorortsiedlungen fuhren. Teilweise hatte man den Eindruck, daß außen eine Endlosleindwand abgespult wurde, die immergleichen Einfahrten, Schornsteine und Gärten bargen hohe Verwechslungsgefahr. Aber das Navigationssystem zählte brav den Countdown und tatsächlich standen wir kurz nach Mittag mitten im Zentrum Birminghams, am futuristischen Selfridge-Gebäude.
Selfridge
Dort spalteten wir uns in Grüppchen auf, denn die einen wollten einkaufen, die anderen essen. Jens und ich schauten uns das Treiben auf dem Wochenmarkt an (so viele Völker und so viele exotische Waren sah ich noch nie auf einem Haufen) und besuchten das Innere einer Kirche. Eindrucksvoll, wie die anglikanische Kirche das Innere des Gotteshauses so gestaltete, daß es nahezu anheimelnd wirkte und nicht so protzig und erdrückend, wie man es gewohnt ist.
Im Kaufhaus sah ich „Lebensmittel“, die das eben auf dem Markt gesehene noch locker in den Schatten stellten. Skorpione im Lutscher, Krokodilfleisch, getrocknete Maden und ähnliches ließen den Appetit verfliegen. Wir hatten noch etwas Zeit und umrundeten den Konsumtempel, sahen Gewerkschafter Werbung für Labour machen, bestaunten einen goldenen Bullen und wunderten uns über den Trubel, der mir schon beängstigend zuviel wurde.
Nachdem wir uns alle wieder am Treffpunkt eingefunden hatten, wanderten wir zum Rathaus. Unterwegs kaufte ich ein Sandwich bei der Kette mit dem originellen Namen „EAT“.
Der Rathausplatz war beeindruckend und viele Einheimische und Gäste nutzten das schöne Wetter zum Flanieren. Beinahe wäre einer von uns noch den Tücken des Linksverkehrs erlegen, denn die Schriftzüge auf der Straße look right sollte man tunlichst beachten. Ich will nicht wissen, wieviele Kontinentaltouristen jährlich von englischen Autos jäh aufgegabelt werden.
Gruppenfoto
Auf dem Rückweg zu den Autos machten wir noch Station in einer wunderschönen Kathedrale. Auch hier beeindruckte mich die Familienatmosphäre im Inneren.
Kirche
Zurück am Konsumtempel nutzten wir alle noch die Gelegenheit, kostbare GBP loszuwerden, indem wir uns Puzzle, DVDs, Bücher usw. kauften.
Dann gemahnte Florian an den Aufbruch, schließlich hatten wir noch einiges vor.
So ging es zurück zum Parkhaus. Dort zwängten sich die fünf bzw. vier Herren wieder in die Astras und auf ging die Fahrt, diesmal in die Geburtsstadt William Shakespeares.
Stratford upon Avon
Was Rüdesheim oder Rothenburg in Deutschland, das ist Stratford/Avon für England. Die Stadt sieht aus wie für Touristen gemacht und tatsächlich sieht man dort auch endlose Mengen davon. Und Englands größter Dichter wird auf Schritt und Tritt vermarktet, daß es schon wieder lustig ist.
Touristen
Denkmal
Schaufenster
Hamlet
Haus
Leider drängte die Zeit, so daß wir nur eine gute Stunde Zeit hatten. Wenigstens konnte ich noch eine Kugel Eis mit clotted cream genießen (1,35 GBP). Nach Stratford werde ich auf jeden Fall noch einmal fahren, es ist sehr schwiegermutterkompatibel.
Es war nun schon tea time und wir mußten leider schon aufbrechen, denn es sollte noch gegrillt werden und der Kinobesuch in Coventry stand auch noch an.
Fortsetzung folgt…

 Posted by at 9:35 am
Aug. 092007
 

O12
Meinen herzlichen Glückwunsch, liebes Microsoft!
Ihr habt es geschafft. Das neue Office 2007 ist so herrlich kaputtdesignt, daß man nicht mehr damit arbeiten kann.
Ich habe es heute mal spaßeshalber auf einer neuen Maschine installiert. Für einen erfahrenen Anwender oder einen jahrelangen Nutzer ist es ein Schock. Jedwede Produktivität ist zum Teufel.
Die Software ist so komplett überarbeitet worden, man findet rein gar nichts mehr. Und wieder einmal wurde alles über Bord geworfen und wird einer neuen Philosophie gehuldigt. Alles wurde sanft umbenannt und an irgendeine wirre Stelle plaziert. Wer nicht Text erfaßt (dafür war Word früher mal) oder Zahlen einhämmert (dafür war Excel früher einmal), der kann nun mit der Maus über der Arbeitsoberfläche fuchteln und wird durch sanft ein- und ausblendende mehr oder weniger monströse Symbolketten an allen Ecken und Enden belohnt. Alles in Bonbonfarben und in solcher Fülle, daß man sofort vergißt, wie man nun die Zelle bzw. den Text manipulieren wollte. Dafür kann ich jetzt im Internet per Diktat sechs Lektoren auf 4 Kontinenten mein Blogdiktat mit Smarttags und Tags versehen lassen und hunderterlei anderen Stuß anstellen, ohne den die Menschheit bisher prima lebte. Oder in Excel kann ich jetzt nicht nur 16,7 Mio Zellen pro Tabelle bearbeiten wie vor 10 Jahren, sondern mehr als 16 Billionen. Das ist natürlich megawichtig, werden doch in 99% aller Exceltabellen, die ich kenne, weniger als 100 Zellen benutzt.
Naja, neue Anwender werden es schon lernen, wie man mit 18 Mausklicks das erledigt, was vorher eine Tastenkombination war und sich auf die immer noch öde Rechtschreibkontrolle blind verlassen und auf die immer noch vorhandenen Iterationrundungen vertrauen. Und in wenigen Jahren sitzen wir alle mit der Maus vor dem Bildschirm und klickern hilflos und haben vergessen, daß noch vor einer Generation eine durchschnittliche Sekretärin 200 fehlerfreie Anschläge in der Minute schaffte. Wie war das? Computer(programme) sollen die Arbeit erleichtern?
Setzen: durchgefallen. Und zwar mit Pauken und Trompeten.

 Posted by at 8:02 pm