HodRuZ

Jan. 272007
 

Nachdem die von mir im November beschriebene Revolution nun schon fast zwei Monate alt, gelangte ich heute zum ersten Mal in den Genuß der verlängerten Öffnungszeiten meines Stammladens. Mir fehlten nämlich:
CD-Spindel
Ich brauche nämlich übers Wochenende mindestens 10 Boot-CDs für Kundennotebooks.
Fazit: Ich war ganz glücklich darüber, jetzt noch gute (wer weiß, gleich die erste gebrannte CD funktionierte nicht) und günstige (8,99 für 50 Stück ist durchaus günstig) Rohlinge zu erhalten. Die offensichtlich zwangsnasensteckertragenden Kassiererinnen sahen nicht so begeistert zu den ca. zehn Späteinkäufern auf, so richtig begeistert nehmen die Rheinhessen den neuen Service nicht an.

 Posted by at 8:20 pm
Jan. 242007
 

…erste Zeichen für die schöne neue Welt sind.
Da wird, so steht es in einem Artikel also gefordert, die bösen Autofahrer aka Raser mehr zu kontrollieren. Und zwar nicht nur mit den leidigen Blitzapparaten, sondern durch folgende Maßnahme: „Rasern sei am besten mit Streckenkontrollen beizukommen, „sagte der Präsident des Verkehrsgerichtstages. „Man könnte zum Beispiel auf einem Abschnitt von fünf Kilometern Länge die Durchschnittsgeschwindigkeit messen. Und wer dann im Schnitt deutlich zu schnell war, werde zur Kasse gebeten.“
Oder anders: das Mautsystem wird einer weiteren, wenn nicht sogar der ureigenen, Bestimmung zugeführt. Und wieder würde im Verwirklichungsfalle ein Stück Freiheit wegfallen, diesmal sogar eine recht große Portion.
Wenn ich an der Macht wäre, wäre dieser Blogeintrag kein Thema. Allerdings müßte sich dann ein Herr Prof. Dr. Friedrich Dencker heftige Sorgen um sein Amt machen :->

 Posted by at 10:43 pm
Jan. 222007
 

…dürfte die Mitleser kaum überraschen. Wieso jetzt die Debatte losgetreten wurde, kann ich nicht beurteilen, denn es gibt sicher wichtigere Themen im Lande, als sich um die vorzeitige Begnadigung von mehrfachen Mördern zu bemühen.
Nun ist die Diskussion aber da und deshalb jetzt ein paar Worte von mir dazu.
Wenn ich an der Macht wäre, gäbe es sicher die Diskussion nicht, das mal vorneweg. Eine Grundsatzdebatte über das Wegsperren von Menschen möchte ich an dieser Stelle auch nicht führen.
Mich interessiert eigentlich am meisten, wieso das Freilassen von Leuten, die zu mehrfach lebenslänglich verurteilt wurden, auf einmal ein Thema ist, was in aller Munde ist? Und wieso dann gleich reihenweise sogenannte Spitzenpolitiker und andere Prominente eine vorzeitige Entlassung begeistert befürworten und auch die Presse in dieses Horn stößt.
Was soll diese Meinungsmache bezwecken bzw. von was soll sie ablenken?
Solche Sachen gehören nicht thematisiert. Sie emotionalisieren zu sehr und verzerren die Wahrnehmung. Außerdem bekommen diese Leute dadurch zuviel Aufmerksamkeit, die bei einer evt. Freilassung zu unschönen Szenarien führen könnte. Ich stelle mir da mit Grauen das Abklappern diverser Talkshows vor.
Was die beiden Terroristen taten ist so unglaubnlich grausam und unrechtsstaatlich, da kann und soll (und darf eigentlich) die Öffentlichkeit oder der kleine Bürger wie ich nicht unbefangen und frei darüber sprechen.
Eine klammheimliche Freilassung im Rentenalter würde keinen mehr interessieren, aber Leute, die nicht einmal Reue zeigen, wieder in die Freiheit zu entlassen, das ist nicht der richtige Weg.

 Posted by at 9:26 pm
Jan. 212007
 

Daran könnte sich unsere Regierung mal ein Beispiel nehmen. Ob es was nützt oder ob es schadet sei dahingestellt, aber die Nachrichten aus Berlin wären ein paar Tage lang sicherlich interessanter :o)

 Posted by at 4:32 pm
Jan. 192007
 

Ein raffinierter Plan, von genialen Tätern ausgeheckt und mit den modernsten Mitteln der Zeit ausgeführt.
Wir sprechen von 1992 und die Täter fordern von der Polizei folgende Mittel:
Tatort Medien
Das dürfte damals schwieriger zu besorgen gewesen sein als die übliche Million in gebrauchten Scheinen. Und nicht nur das. Viel schwieriger war es sicher, jemanden in den Reihen der Polizei zu finden, der diese Technik auch bedienen konnte.

 Posted by at 8:23 pm
Jan. 182007
 

Jeder, der mich kennt, weiß, daß ich die Werke Stanislaw Lems sehr schätze.
Lem machte sich vor über einem halben Jahrhundert schon in literarisch überspitzter und verfremdeter Form Gedanken über die Ethik und Moralvorstellungen einer zukünftigen Menschheit. Was dem Leser bis in den 1980er Jahre noch wie ein kafkaesker Alptraum oder überzogene Philosophiererei erschien, ist in den letzten Jahren erschreckend oft von der Realität eingeholt worden.
Damit meine ich nicht einmal die von ihm zielsicher vorhergesehene und sicherlich auch erschreckende totale Überwachung durch staatsmachtliche Gebilde, sondern eher die Veränderung der Moral bezüglich der medizinischen-biologischen Revolutionen der letzten Jahre.
War man in meiner Jugend noch moralisch verwirrt ob des Gedankens an eine Herztransplantation, so häufen sich heutzutage Meldungen aus aller Welt, die das klassische Denken ad absurdum führen und Lems Prognosen eine erschreckende Aktualität bescheinigen.
Zwei Beispiele:
Heute im SpOn gelesen: Das Sperma, welches vor Jahren einem Toten entnommen wurde, darf nun zur „Zeugung“ eines „Sohnes“ verwendet werden. Die Großeltern zahlen die Austrägerin ihres Enkels.
Dagegen verblasst die Meldung aus Australien (das war vor ein paar Jahren), in der ein Gericht einer Witwe erlaubte, sich vom (immerhin zu Lebzeiten des Mannes gespendeten Sperma) künstlich befruchten zu lassen.
Man denke nur einmal an das erbrechtliche Desaster.
Empfehlenswerte und unterhaltsame Lektüre (nicht nur) zu diesem Thema findet man auch in den beiden Büchern des Autors Gert Prokop „Wer stielt schon Unterschenkel?“ und „Der Samenbankraub“.

 Posted by at 10:36 pm
Jan. 162007
 

…verkabelt ist, kann ich endlich wieder Musik genießen. Dank leisen Rechners und einer kürzlichen Lieferung sogar in noch besserer Qualität als gewohnt. Daran mögen auch die am letzten Freitag erworbenen Kabel durchaus ihre Rolle haben. Teuer genug waren sie jedenfalls. Sagen wir es einmal so: andere kaufen für den Preis, den ich für die Kabelage legen mußte, die ganze Anlage 😐
Heute hatte eine günstig im Netz erstandene SACD von Herbert Grönemeyer ihre Premiere. Wem da nicht bei Lied 3 die Tränen fließen, der ist kein „Mensch“.
Und außerdem trudelten heute das Gesamtwerk von Paganini ein. Dabei auch sein wunderbares erstes Violinkonzert und natürlich auch seine 24 Capricci (die waren so schwierig, daß es erst 50 Jahre nach Paganinis Tod gelang, sie nachzuspielen). Diese habe ich nunmehr komplett von drei Virtuosen: James Ehnes (perfekt, steril, atemberaubend), Salvatore Accardo(souverän, verschmitzt) und Itzhak Perlman (gekonnt, zurückhaltend, dennoch mit persönlicher Note). Einige Stücke habe ich auch in Originalaufnahmen von 1929 bzw. 1931, eingespielt vom jungen Menuhin.
Interessenten können gerne bei mir probehören und die Unterschiede herausfinden.
Ein leichter Einstieg in die Materie findet der geneigte Zuschauer unter diesem Link. Eine sehr hübsche und sicher auch hochtalentierte Asiatin bemüht sich in diesem Video, den dritten Satz des ersten Violinkonzertes zu spielen. Dem Kenner des Werkes wird auffallen, daß sie an mancher Stelle die Geschwindigkeit nicht halten kann und superschwere Parts sogar diskret wegläßt.
Wenn man sich danach die Interpretationen eines Accardo, Menuhin, Perlman oder Oistrach anhört, dann merkt man man die Distanz auf höchsten Niveau.
Das erinnert mich an den Frust mit Pi.
Ich war nämlich als Schüler einmal sehr stolz darauf, die transzendente Kreiszahl fehlerfrei bis zur dreißigsten Stelle nach dem Komma auswendig zu kennen. Dann kam in den 1980er Jahren in „Wetten daß?“ ein Kind, welches die Zahl bis zur hundersten Stelle aufsagen konnte. Hut ab!
Nun hörte bzw. las ich irgendwann einmal, daß der deutsche Rekord des Pi-Nachkommastellenauswendigkennens bei 5555 Nachkommastellen ist. Er wird gehalten von einer gewissen Heike Dutch, Respekt!!
Damit ist für mich schon der Götterhorizont weit überschritten. Aber wie es immer so ist: der Japaner Akira Haraguchi kann darüber nur schlapp lachen, hält er doch den derzeitigen Weltrekord mit sage und schreibe 100.000 Nachkommastellen.
Da kommt man sich richtig klein und unwürdig vor 😐

 Posted by at 11:43 pm
Jan. 142007
 

Ich meine das juristische Ende der Aufarbeitung der NS-Zeit. Gerade vorhin las ich in einem SpOn-Artikel von der Verurteilung von 10 Deutschen.
Ist ja alles gut und schon, aber:
Wir haben 2007 und der Herbst 1944, in dem die Tötungen stattfanden, liegt somit mehr als 62 Jahre zurück. Ergibt das noch Sinn, nach so langer Zeit zu prozessieren? Eindeutig nein! Alleine das ausgesprochene Strafmaß ist lächerlich. Damit meine ich nicht die lebenslange (das relativiert sich auch für deutlich über 80-jährige Greise) Haftstrafe, die schon vom Gericht selbst als Farce erkannt wurde. Ich meine die Schadensersatzzahlung in Höhe von 100 Millionen Euro.
Die SS-Rentner werden das Geld sicher nicht auf dem Sparbuch haben. Soll etwa die Bundesregierung diese Unsumme zahlen? Ja, dann ergibt es auf einmal doch wieder einen Sinn.

 Posted by at 7:39 am