Nach so „anstrengenden“ Seetagen bzw. nach solchen Ausflügen wie bisher sollte heute einmal die reine Erholung im Vordergrund stehen. So bestiegen wir morgens halb 9 Uhr einen Bus, der uns quer über die Insel, vorbei an endlosen Zuckerrohrplantagen und einem Ort mit dem witzigen Namen Pampelmuse zum Anleger für die Ile aux Cerfs.
Diese Insel ist eine echte Trauminsel für den Touristen und erfüllt alle Klischees von der Südsee.
Also rasch übergesetzt, eine der für uns reservierten Liegen in Beschlag genommen und ab ins türkisfarbene, kristallklare Wasser.
Für jemanden wie mich, der nur die Nord- und Ostsee kennt, war das eine Sensation. Ich habe doch nicht geahnt, daß es nur einen Meter vom Ufer weg unter Wasser vor Leben nur so wimmelt! Jetzt verstehe ich auch, warum die Leute zum Schnorcheln verreisen.
Nach dem Baden erkundeten wir die kleine Insel. Es war bedeckt, keine Sonne schien und die Temperaturen waren angenehm, dazu wehte ein milder Wind. Ein Ferienparadies. Und wieder stürzte ich mich ins Meer, um mit meiner unterwassertauglichen Kamera Bilder zu machen. Zum Mittag gab es ein edles Büffet mit vielen einheimischen Gerichten. Es gab Kokossuppe, Bataten, Curryhühnchen, auf Holzkohle gebratenen Fisch, frisches Obst und vieles mehr.
Natürlich durfte auch ein zünftiger Cocktail mit weißem und braunem Rum aus heimischer Produktion unter Palmen nicht fehlen. Und wieder ging es zum Baden, einfach herrlich. Leider mußten wir am Nachmittag dieses Ferienparadies verlassen. Kaum auf Mauritius angelangt und im Bus sitzend, fing es in Strömen zu regnen an, das nenne ich Timing.
Der Rückweg führte uns nicht mitten durchs Land, sondern an der Ostküste auf der Autobahn zurück nach Port Louis. Auf Hin- und Rückfahrt wurden wir sehr liebenswert und ausführlich mit den Eigenheiten, religiösen Bräuchen und Marotten der Inselbewohner vertraut gemacht. Da am nächsten Tag (Sonntag) ein hohes hinduistisches Fest stattfinden sollte, sahen wir viele Pilgerer. Und die zahlreichen Tempelchen in den Vorgärten und großen Tempel waren schon herausgeputzt.
Wieder an Bord, dann geduscht und festgestellt, daß ich die afrikanische Sonne völlig unterschätzt hatte. Ich war am ganzen Körper glühendheiß und krebsrot. 100 % selbst Schuld.
19:00 Uhr sollte die Astor ablegen. Die Hafenverwaltung riet uns aber, so schnell es geht abzulegen, da ein Unwetter nahte. Da alle Passagiere an Bord waren, legten wir schon 17:15 Uhr ab und machten uns auf den 476 Seemeilen (882 Kilometer) langen Weg nach Madagaskar.
Meine Mutter bekam ein Gespräch zwischen dem zweiten Offizier und dem Stubenmädchen mit (bereiten Sie sich auf eine stürmische Nacht vor, es wird noch schlimmer als gestern). Na, das waren ja Aussichten!
Am Abend fand ein Vortrag mit Frau Angelika Wohlenberg zum Thema „Die Massai – ein bedrohtes Volk“ statt. Dazu an späterer Stelle mehr.
Erschöpft und sonnenverbrannt ging ich ins Bett. Die Uhren wurden wieder eine Stunde zurückgestellt, also ab jetzt nur noch Deutschland + 3 Stunden.
Unsere sympathische, einheimische Reisebegleiterin.
Strand der Insel mit Blick auf Mauritius mit seinen Vulkanhöhen.
Am Stand der Hirscheninsel, so die wörtliche Übersetzung. Natürlich gab es hier nie Hirsche.
Der einsame Wanderer am Horizont bin ich.
Das war der erste Blick unter Wasser.
Fische ohne Ende.
Ein schöner, bunter Fisch.
Angler im Mangrovengebiet.
Hindutempel im Regen.
Mrz 032009