Was macht man nach einer Fotosafari? Genau, eine Fotosafari. So wurden wieder die imprägnierten Sachen angezogen, die geleerten Speicherchips und gefüllten Akkus in die Kameras gesteckt und auf ging es. Wir fuhren durchs samstäglich-verschlafene East-London, auch Buffalo-City genannt. Ich staunte über eine Autowerkstatt für Isuzu und BMW, so etwas ist in Deutschland undenkbar. Unsere Begleiterin wußte gleich dazu zu berichten, was BMW in Südafrika ausgesprochen heißt: Break My Window! Das läßt auf einiges schließen.
Wir überquerten den imposanten Buffalofluß und nach nicht allzulanger Fahrt, bei der unsere Reiseführerin holländischer Herkunft uns kurzweilig allerlei Wissenswertes berichtete, kamen wir im Inkwekwezi-Naturpark an. Auf Grund des regen Interesses waren noch vier Gastjeeps aus dem Amakhala geordert worden. Eine Gruppe Xhosa-Frauen begrüßte uns in der Lodge, wo es kühlen Fruchtsaft gab und, erfahren vom Vortag, nahmen wir erwartungsvoll in den Jeeps Platz.
Obwohl keine 200 Kilometer vom gestrigen Standort entfernt, war hier die Vegetation völlig anders. Und hier fehlte der Regen nicht, denn alles war üppig grün. Am Vortag, so berichtete unser Fahrer, waren 32 Grad und wolkenloser Himmel. Da gab es logischerweise kaum Tiere zu sehen, denn bei solcher Witterung verkrümelt sich alles Getier ins schattige Gebüsch. Doch heute war es bedeckt und die Temperatur stieg nur bis 25 Grad.
Wir hatten riesiges Glück mit unserem Fahrer, denn dieser war nicht nur ein Guide sondern ein waschechter Ranger. So lernten wir auf der Tour viel über die Vegetation, Freßgewohnheiten, durften an Nashornlosung riechen und Straußen, sein Hobby, streicheln.
Wir bekamen schnell alle Tierarten vom Vortag zu Gesicht. Wieder waren die Warzenschweine so schnell an uns vorbeigerannt, daß ich nicht zum Fotografieren kam. Dafür kamen wir bis auf drei Meter an die Breitmaulnashörner heran und sahen in Ruhe die mächtigen Elefanten. Ein Höhepunkt waren sicher die weißen Löwen. Dummerweise hatten die Löwen keine Lust auf Touristen. Eine große Löwin begann plötzlich, unser Fahrzeug zu belauern. Unser Ranger hatte auf einmal eine durchgeladene Pistole griffbereit auf dem Schoß und gab kräftig Gas um Abstand zu gewinnen. Doch wir fuhren rückwärts und das Tier nahm langsam Angriffshaltung ein. Ein zweiter Jeep lenkte das Tier ein paar Sekunden ab. Diese reichten, um den Jeep zu wenden und wir gaben mit quietschenden Reifen Fersengeld. Einige Meter verfolgte uns die stolze Löwin, dann gab sie auf. Puh, ich saß ja ganz hinten und war dem Tier am Nächsten. Ein bißchen Herzpochen war da schon da. Aber natürlich habe ich fleißig auf den Auslöser gedrückt. Nach rund drei Stunden war die Tour vorbei. Diesmal gab es kein Essen, denn wir mußten schnell zurück aufs Schiff, welches 13:30 Uhr ablegte.
Ein herrlicher Ausflug mit vielen unvergeßlichen Impressionen lag hinter uns.
Auf der Astor besuchten wir am Nachmittag den Diavortrag über südafrikanische Flora und Fauna in der Lounge. Der Bordlektor Eckhard Siegel, ein Kosmopolit der schon mehr als 100 Länder bereiste, begeisterte uns mit tollen Schnappschüssen von allerlei Pflanzen und Getier und hatte viele Geschichten parat. Seitdem versäumten wir keinen seiner Vorträge.
Zum Abend zogen wir uns das erste Mal festlich an, denn es war Captain’s Dinner und Abschiedsgala. Dummerweise gingen wir auf die Abschiedsgala. Das war ein Fehler, dafür bin ich wohl doch noch zu … jung. Ok, decken wir den Mantel der Nächstenliebe über dieses traurige Kapitel und lassen die Astor ihre 346 Seemeilen (641 Kilometer) zum nächsten Etappenziel zurücklegen – Richard’s Bay.
Das Rathaus von East London.
Eine wunderschöne Kirche.
Blütenpracht.
Unser Ranger demonstriert, wie Nashörner misten.
Die Savanne ist hier satt grün.
Antilopen.
Elefanten – endlich mal auf Foto.
Etwas näher an den Elefanten.
Ein Netzgiraffenmännchen schaut erhaben.
Eine kleine Herde Impalas.
Subtropische Landschaft.
Eine Löwin in freier Wildbahn.
Zwei riesige Nashörner grasen in nicht mal fünf Metern Entfernung.
Zwei Nashörner.
Ein Nyola-Weibchen.
Und das Männchen dazu.
Gemächlich kriecht eine Schildkröte durchs Gras.
Ein Springbock, fast so schnell wie ein Gepard.
Dutzende Tiere grasen am Horizont.
Eine Giraffenfamilie.
Eine weiße Löwin hat uns ins Visier genommen…
… und kommt näher …
… und näher…
Eine Straußin möchte porträtiert werden.
Gaaanz nahe.
Kapitänsdinner.
Feb 252009
Tolle Bilder Herr Sielmann… ääähh HodRuZ,
bei Bild 4 bin ich Dir aber dankbar, dass Du den Ranger erst nach der Demonstration fotografiert hast – und Respekt, was die alles für die Touristen leisten… SCNR ;-))