Sep 232010
 

Normalerweise wäre ich ja heute in München und somit natürlich auch wie üblich auf dem Oktoberfest gewesen. Aus verschiedenen Gründen klappte es dieses Jahr nicht. Doch wo ist das Problem?
Als ich heute im Edeka war, entdeckte ich originale Paulaner-Maßkrüge mit Aufschrift „200 Jahre Oktoberfest“. So einen Krug erstand ich subvensioniert, da ich eine Kiste Paulaner Oktoberfestbier kaufte.
Schnell und spontan war die Idee geboren: ich erwarb noch Brezn, Obazda, süßen Senf und Weißwürste und rief dann 11:30 Uhr (vor den Mittagsglocken, die ja bekanntermaßen nicht von den Weißwürsten gehört werden dürfen) ein Mini-Oktoberfest aus. Musikalisch untermalt wurde das Ganze vom bayerischen Defiliermarsch, von Hubert von Goisern, Nicki, DJ Ötzi u.a.
Allerdings warf mich die Maß Bier doch arg zurück. Ich wurde rasch müde und beendete das Minifest in meiner Wohnung gegen 13:00 Uhr.
Dennoch eine super Sache!

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Sep 192010
 

… stadteinwärts mehr als eine Stunde im Messestau. Gelegenheit genug, um sich intensiver mit den zahlreichen Werbetafeln zu beschäftigen. Eine bewarb ein auf dem Roßmarkt stattfindendes tschechisches Bierfestival.
Das ging mir gar nicht mehr aus dem Sinn. So ergab es sich, daß ich mich gestern mit TheKaiser just zu diesem Festival einfand.
Von den versprochenen zehn Biersorten waren zwar nur noch sieben lieferbar, aber dank der Glasgröße (ein halber oder ein ganzer Liter) schafften wir tapfer sowieso nur vier bzw. fünf Sorten, die übrigens alle hervorragend schmeckten. Ebenso gut mundeten die Knödel mit Sauerkraut und die mit Nougat gefüllten Quarkbällchen, die in Sahne und Butter schwimmend, sicher nicht zur Diät geeignet sind.
Die Stimmung war hervorragend, die Blasmusikkapelle witzig bis prima und die bedienenden Mädels ausnahmslos eine Augenweide. Und nachdem wir sie mit unseren „profunden“ Tschechischkenntnissen (ich hatte einen Ausdruck mit ein paar Redewendungen dabei) überrascht hatten, waren sie auch sehr zugänglich.
Im nächsten Jahr im Mai findet das große Pendant in Prag statt, dort allerdings mit 10.000 Plätzen und 60 (oder waren’s 100?) Sorten Bier. Da dieses Fest drei Wochen dauern wird, hat man gute Chancen, alle Sorten zu kosten. Wer kommt mit?
Gestern jedenfalls lohnte sich der Ausflug sehr. Hier noch ein paar Daten:
Kosten Hinfahrt:
N-Olm -> Mainz: 3,70 EUR
Mainz -> Frankfurt: 7,15 EUR
Summe Hinfahrt: 10,85 EUR
Kosten Rückfahrt:
Frankfurt -> Bischofsheim: 3,80 EUR
(Bischofsheim -> Mainz konnte ich als Begleitperson des monatsticketinhabenden Kaisers kostenlos mitfahren)
Mainz -> N-Olm: wiederum 3,70 EUR
Summe Rückfahrt: 7,50 EUR
Summe Fahrten: 18,35 EUR
18,35 EUR ist sehr teuer, aber Auto wäre ja keine Alternative gewesen (Bier!)
Im tschechischen Festzelt mußte man mit Tolaren bezahlen. Die gab es bei dem allerschönsten Mädel zum Kurs 1 Tolar = 2,40 EUR an der Kasse.
Bier und Essen kosteten zwei bzw. drei dieser Tolare. Wir verbrauchten zusammen 30 Tolare, die uns versorgten mit:
2 Glas Starobrno 4
2 Glas Krásné Brezno 4
2 Glas Zlatopramen 4
1 großes Glas Honigbier 3
1 Glas Schwarenberger 2
1 großes Glas Schwarenberger 3
2 Schweinebraten mit Knödeln und Sauerkraut 4
1 Quarkkügeln 2
1 Birnenstrudel 2
Insgesamt also um die 50 EUR pro Nase inkl. Fahrtkosten. Das ist recht teuer, aber man macht es ja nicht alle Tage und es hat uns sehr viel Spaß bereitet. Und es diente dem interkulturellem Austausch. So erzählten wir uns viel über unser Nachbarland, über das wir eigentlich so wenig wissen. Und wir stellten fest, daß ein tschechisches Fest immer besser sein muß, als ein beliebiges Fest in der islamischen Welt, denn der Mangel an Schweinefleisch, sichtbar hübschen Frauen und Bier wäre unübersehbar 🙂
Also bis nächsten Mai in Prag und nochmals vielen Dank an TheKaiser. Und an die Veranstalter ebenfalls ein herzliches Dekují!
Bier
Bier
Bier
Bier
Bier

 Posted by at 8:51 am
Jun 032010
 

Am Montag war ich auf Einladung des RoadRunnRs in Köln zum Konzert von Jonsi.
Die Fahrt nach Köln war unspektakulär, der Einzug ins Hotel ebenso. Dann zogen wir in die Stadt, wo uns das miese Regenwetter und die Kälte leicht den Stadtbummel vergällten. Aber die schließlich doch noch gefundene urgemütliche Kneipe ließen die Stimmung wieder steigen. Und anschließend der Taxifahrer war der Beste. 67 Jahre jung, ein echter köllscher Jong, dessen Plapper keine Sekunde stillstand und der uns auf der kurzen Fahrt zur Konzerthalle von Mainzer Passagieren, Hella von Sinnen, exklusiven Friedhöfen und und und berichtete, köstlich.
Dank pünktlichen Eintreffens bekamen wir Plätze in der ersten Reihe. Glücklicherweise hatte mein Gastgeber an Ohropax gedacht, was sich gerade zum Ende des Konzerts als Segen erwies.
Die Vorband war…, nun decken wir den Mantel der Nächstenliebe über das androgyne Wesen mit Kapuzenmantel, welches am Apple-Notebook fummelte und die junge Frau, die spastisch zuckend seltsame Töne ins Mikro kickerte.
Doch dann kam Jonsi – und beeindruckte durch saubere Arrangements, gute Instrumentierung, prima Gesang und gute Performance. Ein echtes Erlebnis. Ein echtes Erlebnis auch die über 1.000 Fans im ausverkauften Raum. Nein, ich meine nicht die schwulen Pärchen, sondern, daß offensichtlich alle wußten, was sie erwartet. So konnte man bei den besonders beeindruckenden Gesangspassagen überall schwelgende Gesichter mit geschlossenen Augen sehen.
Nach einer Zugabe, die einem die Härchen an den Unterarmen wegzupusten drohte, war das Konzert gegen halb 11 schon vorbei. Nochmals Danke an den Kartenspender, ich war begeistert und beeindruckt.
Wir suchten nun zum Auswerten des Abends das Päffgen auf, was uns aber leider schon 0:00 Uhr wegen Feierabend herauskomplimentierte.
Glücklicherweise war in der Nähe die Klapsmühle, die wir bis gegen halb 3 unsicher machten. Doch als statt rheinischen Weisen nur noch Mainstreammucke lief, beschlossen wir, den Abend zu beenden. Am Kiosk gab es noch einen Sechserpack des unvermeidlichen Kölsch und dann ging es zum Hotel.
Nach einem späten aber sehr opulenten Frühstück ging es dann wieder ab nach Hause. Bis aufs Wetter und trotz des seltsamen Bieres eine sehr adäquate Gelegenheit.
VG
Die Vorband, die nix konnte.
IndiJonsi
2 x Jonsi, er machte uns den Indianer.
Deckel
Km
Wie praktisch, statt ständig die Reagenzgläser nachfüllen zu lassen, kann man auch Fäßchen selber zapfen.

 Posted by at 12:04 pm
Mai 272010
 

Wer mich schon länger kennt, weiß, daß ich mich einmal für die Simpsons interessierte. Tatsächlich hatte ich von 1995 – 2000 eine Vorliebe für die Fernsehserie. Von 2000 bis 2004 war ich sogar ein Hardcorefan, was man daran ersehen kann, daß ich quasi alle wichtigen Simpsonsfans aus dieser Zeit Deutschlands persönlich kenne. In dieser Zeit sammelten sich natürlich auch viele Utensilien um die Simpsons an, was jeder bestätigen wird, der meine Wohnung kennt.
Doch die Serie übersprang schon vor langer Zeit den Hai. Zwar wurde sie nach der grottigen 11. Staffel wieder einen Hauch besser, aber keine der 250 neugedrehten Folgen kann den Klassikern der ersten 9 Jahre das Wasser reichen. Ich versuchte bis Anfang des Jahres, die neuen Folgen zu schauen, aber irgendwann versiegte auch das. Schon erstaunlich, was mit einer der besten Serien der Welt passieren konnte, aber darum geht es hier nicht.
Heute erhielt ich nämlich von einem Bekannten ein wunderschönes Geschenk, über welches ich mich natürlich um so mehr freue, als es nicht nur ein Simpsonsmotiv enthält, sondern auch ungemein praktisch ist. Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal der edlen Spenderin.
OFF Merchandise
Damit habe ich jetzt nicht nur ein Hefeweizenglas mit Simpsons-Motiv, sondern auch 2 Biergläser nebst einem dritten Homer-Flaschenöffner. Den ersten schenkte mir krustyDC am 30.09.2003. Leider ging er recht schnell kaputt, so daß ich mir bereits 2005 Ersatz besorgen mußte. Doch auch der hielt nicht allzu lange. Mal schauen, wie lange der Neue hält.
Eins ist aber sicher, das mittlerweile überall erhältliche Duff-Bier wird es daraus nicht zu trinken geben, denn es schmeckt eklig. Abgesehen davon sind 4,99 EUR für 6 Flaschen à 0,33 auch prohibitiv.

 Posted by at 4:50 pm
Mai 262010
 

Letzten Freitag hatte ich eine Einladung zu einem Doppelkopfabend nebst Schaumweinverkostung. Diese zugegebenermaßen ungewöhnliche Kombination hat man nicht alle Tage, so fieberte ich seit Wochen diesem Abend entgegen.
Wir waren 5 Herren, darunter auch durchaus kompetente Vertreter, und starteten mit einem Quiz, in dem ich meine (Un-)kenntnis unter Beweis stellen konnte. Naja, soo schlecht war ich gar nicht, wußte ich doch, was Prosecco ist (eine Rebsorte), kannte die ideale Trinktemperatur von Champagner (5-7) und wußte dank des Gastgebers, was Krug ist.
Hingegen wußte ich nicht, daß man die kaiserlichen Kriegsschiffe mit Sekt der Marke Söhnlein taufte, daß die für die Kriegsschiffe eingeführte Sektsteuer von damals einer Reichsmark heute immer noch mit 1,02 EUR zu Buche schlägt wußte ich dann wieder.
Freunde von Aldi Spumante zu 1,79 EUR bedenken also bitte, daß für Verpackung, Distribution, Etikett, Lagerung, Agraffe und Gewinn nur noch 0,77 EUR bleiben, der Rest geht definitiv an den Vater Staat, der uns alle noch einmal unter Mutter Erde bringen wird, aber ich schweife ab.
Wer übrigens gerade bei dem Wort Agraffe nicht wußte, was das ist, ist in guter Gesellschaft mit dem Autor dieser Zeilen, ich wußte es auch nicht.
Was ich auch nicht wußte, war, daß ein erfahrener Flaschendreher am Tag 40.000 Champagnerflaschen drehen kann. Und vieles andere mehr auch nicht. Oder war jedem der Leser klar, daß mit 25% des Welt“bedarfs“ unser Deutschland den mit Abstand größten Marktanteil hat?
Nach so viel Theorie durfte die Praxis nicht zu kurz kommen, die Verkostung begann. Der als Aperitif gereichte Lambrusco zu 8 EUR war als netter Auftaktscherz gedacht, denn der Gastgeber hatte tief in die Geldbörse gegriffen. Neben edlem Käse, Brot und guten Mineralwasser gab es nämlich nun beinahe ausschließlich Champagner zu kosten.
Nach jeder Verkostung wurden alle Teilnehmer nach ihrem Eindruck befragt und eine Notenbewertung (0 = Spülwasser, 15 = perfekt) abgegeben, dann wurde das Geheimnis der eben getrunkenen Probe gelüftet.
Den Anfang machte ein Heidsieck & Co Monopole, Brut, Cuvee Prestige zu 29 EUR. Also gute Industriequalität und ein richtiger Griff für einen runden Geburtstag oder ein Familienjubiläum. Im Schnitt kam er mit 10 Punkten auch recht gut weg.
Dann gab es, quasi als Ausreißer, einen rheinhessischen Winzersekt Raumland, 2004 Silvaner, Prestige Brut zu 16 EUR. Der war etwas zu sehr in der Säure und bekam einen Punkt weniger.
Doch nun kamen die Überraschungen Schlag auf Schlag.
Zunächst gab es einen Dom Perignon, Brut, Vintage 2000. Zu diesem Champagner kann man u.a. lesen

Der Geschmack ist überwältigend, Auftakt zu einer Vollmundigkeit, die sich komplex am Gaumen ausbreitet und immer sinnlicher wird. Nuancen von Anis und getrocknetem Ingwer verbinden sich mit den Früchten Birne und Mango, die eher fest als reif sind. Das Finale erreicht seinen Höhepunkt, bevor es abklingt, geschmeidig, ausgereift, allumfassend.
Ein undefinierbarer Zauber liegt diesem Champagners inne, ohne jemals seine Persönlichkeit zu beeinträchtigen.

So ganz stimme ich mit dem Autor nicht überein, gab ihm aber mit 13 Punkten meine Höchstnote des Abends. Die Experten am Tisch gaben hingegen nur 8 Punkte. Das gab einen Aufschrei, als das Etikett gezeigt wurde. Klar, die feine Perlage hatten sie gesehen und auch am edlen Duft ein preisintensiveres Getränk erwartet. Doch der Geschmack überzeugte eben nicht vollends und auch die Säure war arg betont.
Doch es sollte noch schlimmer kommen. Der nächste Champagner wurde gereicht, der bekam eine noch schlechtere Bewertung als der rheinhessische Winzersekt. Doch es war, ein mit 94 Parker-Punkten bewerteter Krug 1998, Brut. Wer wissen will, wieviel diese Plörre kostete, der atme tief durch und klicke hier.
So teuer und so enttäuschend. Edel war an diesem Zeugs nur die Verpackung und der Preis, wo ich bei Letzterem aber eher zu gepfeffert tendiere.
Wie mußten an dieser Stelle erst einmal eine Essenspause machen und warten, bis sich die Gemüter wieder beruhigten. Da die benachbarte Pizzeria schon den Ofen aus hatte, ließen wir uns Filet-Burger kommen. Diese schmeckten wohl, waren aber nicht endsättigend. Dafür paßten sie mit einem Preis von 12,50 EUR/Stck. sehr gut zum teuren Gesöff.
Weiter ging die Verkostung. Nun gab es wieder mehr als 10 Punkte für den nächsten Champagner. Aber alle beklagten den übersauren Abgang und den mangelnden Charakter, da nützt auch die schönste Perlage nichts.
Und wieder ein Paukenschlag, wieder eine Enttäuschung, ein Louis Roederer, Critstal, 2002 ist das Gelaber und schon gar nicht den Preis wert.
Kann das noch getoppt werden? Aber sicher, denn jetzt kam der teuerste Schampus des Abends an die Reihe. Der Dom Perignon, Rose, Vintage 1998 enttäuschte am meisten. Ich hörte danach mit dem Zeugs auf, weil mir die Plörre sauer aufstieß und auch die anderen Verkoster gossen die Hälfte des Glases in den Restbehälter.
Da kann der Karstadt noch so nette Worte finden, 349 EUR sind dafür ca. 320 EUR zuviel. Wir waren regelrecht geschockt, ausgesuchte Jahrgänge aus bester Lage, von Meisterhand gedreht, 7 Jahre auf der Hefe usw. und dann… schmecken die wie Faber-Sekt. Au weia, au weia.
Und mittlerweile schon des Schocks unfähig, reihte sich auch der letzte Spitzen-Champagner des Abends in die Liste der Enttäuschungen ein. Es war ein La Grande Dame, 1998, Brut, Veuve Clicquot Ponsardin, über den man tolle Sachen lesen kann und der trotzdem niemanden vom Hocker riß.
Die blöden russischen Oligarchen haben echt die Qualität versaut, in dem sie sich in St. Moritz und Monaco diese Champagner reichen lassen, um sie ihren Gespielinnen in den Ausschnitt zu spritzen. Anders kann ich mir den Verfall nicht erklären. Oder ist es spätrömische Dekadenz?
Die Verkostung war nun vorbei und hatte doch einen mehr als überraschenden Verlauf genommen. Nun wurde fleißig Doppelkopf gespielt (ich gewann 5 EUR) und dabei die angebrochenen Flaschen geleert. Und auch beim Nachkosten änderte sich nichts am Fazit des Ausrichters:

Im Prinzip handelte es sich um verdeckte Champagnerprobe; um so mehr war dann auch die Überraschung danach. Auch die Prestige-Champagner sorgten für einen Aha-Effekt: ihr Preisvorsprung – so war die Fachjury sich einig – ist im Geschmack nicht zu erkennen – edel ist nur der Preis; am besten von den Edelchampagner hat in der Fachbewertung seitens der Jury Dom Perignon, Brut, Vintage 2000 abgeschnitten, wobei vermutlich der Ausnahmejahrgang 2000 die entscheidende Rolle gespielt hat.

Nochmals an dieser Stelle vielen Dank dem edlen Spender und Gastgeber dieses wunderbaren Abends.
Und allen, die einmal einen guten Champagner trinken wollen, sei dringend empfohlen sich in der Region 30 EUR +-10 EUR umzuschauen.

 Posted by at 9:53 pm
Mai 232010
 

Seit einiger Zeit vermisse ich das Buch „Menschen wie Götter“ von Sergej Snegow. Habe ich das eventuell einem Blogleser geborgt?

 Posted by at 7:56 pm